Zum "Vogelschiss"-Skandal

in #deutsch6 years ago

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=462052

Liebe Steemians,
gewiss, eine provokative Aussage, aber ist die untere Aussage, die vermutlich KEINEN "Schiss"-Sturm ausgelöst hätte, wahrer? Ich bezweifle das!
Was meint Ihr dazu?

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Ich finde, ein Vogelschiss ist etwas, was man mal eben schnell mit nem feuchten Lappen (mit etwas rubbeln vlt.) wegwischen kann. Und das sind besagte 12 eben nicht, sondern etwas schwerwiegenderes; aber natürlich in keinster Weise so etwas wie es in der unteren Aussage beschrieben wird.
Ein Vogelschiss wäre es, wenn jedes Jahr historisch gesehen gleichbedeutend gewesen wäre (dann könnte man sagen die 12 Jahre drittes Reich wären 12/1000 also 1,2% der deutschen Geschichte). Aber es gibt halt nun mal Jahre, die sind historisch bedeutender als andere (sowohl im positiven als auch im negativen Sinn). Und die 12 Jahre sind da dann doch eindeutig stärker negativ zu gewichten als andere.

ich finde Gauland hätte diesen Vogelschiss-Vergleich einfach bleiben lassen sollen. Das ist einfach nur ein gefundenenes Fressen für die AfD-Gegner. Er hätte sagen sollen, dass diese 12 Jahre mehr sind als nur ein Vogelschiss, es aber unter den heute lebenden Deutschen, kaum noch welche gibt, die eine Mitschuld tragen an dem, was damals passiert ist. Dennoch tragen wir die Verantwortung dafür zu sorgen, dass so etwas zumindest in unserem Einflussbereich (also Deutschland) nicht nochmal passiert und zwar nicht nur von Deutschen ausgehend unter dem Zeichen des Hakenkreuzes, sondern auch von Moslems an Juden oder auch an Deutschen.

Ich gebe Dir recht, die Aussage war unklug und streng genommen nicht korrekt, und das Gewitter war zu erwarten.
Manchmal muss man überspitzen, un die Leute aus ihrer Lethargie zu reissen. Die Debatte selbst, ob 12 Jahre wirklich bestimmend sein sollten für ein Land mit so einer reichen Geschichte, ist aber überfällig.

Ja, diese Debatte ist überfällig. Und diese 12 Jahre sollten für ein Land mit einer so reichen Geschichte auch nicht bestimmend sein; Aber zwischen "bestimmend sein" und einem Vogelschiss ist meine ich doch große Menge an Möglichkeiten (80% der historischen Artikel in Spiegel oder Stern behandeln doch diese 12 Jahre (oder wie es dazukam (also quasi die Jahre nach dem 1. WK); Wenn man das nun um 180° Grad drehen würde (wie es Höcke ja in seiner Skandalrede forderte); also nur noch 20% der historischen Artikel diese Zeit behandeln würden, fände ich das angemessen(er))

Wie sie alle wieder losgackern. Wie auf Knopfdruck. Wenn man sich in den Mittelpunkt rücken will, dann muß man nicht aufwendig in Werbung investieren, sondern einfach nur ein paar Reizworte in irgendein Mikro sprechen, und schon schlagen die Wadenbeißer alle an...

Das übliche Gezeter - nix Neues von der Ostfront also.

Hi stayoutofherz,

ich verlinke mal einen anderen steemianer, denn viel mehr braucht man dazu nicht zu sagen...

https://steemit.com/deutsch/@kulturprojekt/martin-halts-maul

wer immer noch glaubt, dass die AfD die Rettung Deutschlands ist, nur weil sie mal ein bisschen Opposition "vorgaukeln", dem ist nicht mehr zu helfen.

Wer sich mal intensiver mit Geschichte und speziell mit den besagten 12 Jahren auseinander gesetzt hat und nicht prinizipiell den Schwachsinn glaubt und frisst, den man per Schule oder Medien vorgesetzt bekommt, weiß, dann man denn Kontext betrachten sollte (Versailler Vertrag, Weimarer Republik, etc.) Will damit sagen, Adi und die Umstände waren eine Konsequenz der "äußeren Umstände", dies soll nichts relativieren.

Es gibt genug Literatur zu den 12 Jahren und denen davor, auch indizierte lässt sich recht einfach finden. Ansonsten soll vielleicht mit dieser "Scheisse" von einem anderem Misthaufen abgelenkt werden, der zum Himmel stinkt, der BAMF-Skandal... aber der Aufmerksamkeitshorizont der hiesigen Schlafschafe reicht ja sowieso nicht über 3 Tage hinaus... von daher same same...

Nein. Aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass man die Dummheit des einen Extrems auslöscht, in dem man das andere Extrem postuliert?

Und zu deiner Gegenüberstellung sei gesagt: unauslöschbar sollte die Episode tatsächlich sein. So wie jedes andere Kapitel unserer Geschichte auch. In dem Moment, in dem wir aufhören, über die Fehler der Vergangenheit nachzudenken, laufen wir Gefahr, sie wieder zu begehen.

Natürlich will ich nicht, dass man aufhört darüber nachzudenken, aber man muss doch auch irgendwann mal einen Schlussstrich ziehen können.
Und ja, beides sind Extrempositionen, alledings ist die eine pfui, die andere aber anscheinend unausgesprochener Konsens in der veröffentlichten Meinung.

Ich finde absolut nicht, dass du hier den Konsens in der veröffentlichten Meinung gut aufgegriffen hast. Der bezieht sich nur darauf, dass die erste Meinung pfui ist, nicht auf das Vergessen oder für-nichtig-Erklären der deutschen Geschichte.

Und wie erwähnt denke ich, dass man niemals einen Schlussstrich ziehen sollte. Vielleicht darunter, dass man sich persönlich verantwortlich fühlt - das sind wir, die wir damals nicht geboren waren, nicht. Wohl aber sollte das Bewusstsein, was da wie passieren konnte, weiter Teil unseres kollektiven Gedächtnisses bleiben, um beim nächsten Mal rechtzeitig die Leine zu ziehen.
Kommt ja auch niemand her und behauptet, jetzt müsse mal aber wirklich mal einen Schlussstrich unter die Aufklärung ziehen.

Genau darum gehts ja, wenn Merkel von der "historischen Verantwortung" des deutschen Volkes redet, so meint sie damit genau das, die Deutschen hätten für EWIG Schuld aufgeladen, ohne Schlusstrich und müssten daher jetzt, 73 Jahre nach Kriegsende, noch bestimmte Opfer bringen und sich selbst verleugnen.

Der Gedanke, dass sich aus der Geschichte Verantwortungen ergeben können, ist für mich so normal wie das Wechseln der Unterhose. K.a. was dein Problem dabei ist. Deswegen verleugnet sich doch niemand selbst?

Im Gegenteil. Ich bin stolz drauf, Teil einer Nation zu sein, die sich ihren historischen Fehlern stellt, und diese nicht wie andere unter den Tisch kehren oder weinerlich negieren (z.B. Türkei mit dem Armenier-Genozid, Russland mit den Verbrechen der UdSSR, die Briten mit ihrem Kolonialismus, die USA mit dem Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern, etc. etc.).

Klar muss man die Kirche im Dorf lassen. Aber Schlussstrich? Vogelschiss? Ohne mich.

Welche Verantwortung hat ein heute 20-jähriger für das, was seine Großeltern oder in der Regel eher ihm Unbekannte aus seiner Großeltern-Generation getan haben? Wieso muß er dafür büßen, indem millionenweise Wirtschaftsflüchtlinge aus Nahem Osten und Afrika die Sicherheitslage und Budgetsituation im Land dramatisch verschlechtern? Mit genau dieser historischen Verantwortung wird nämlich der Rechtsbruch von 2015 (der bis heute andauert) argumentiert, der die Grenzen entgegen der Dublin II Bestimmungen aufhob. Was hat das mit Nazi-Aufarbeitung zu tun? Gar nichts, es ist ein blosses Scheinargument, um die eigene Agenda den Deutschen aufzudrücken und das ganze mit der Nazivergangenheit in Verbindung zu bringen (nach dem Motte: Du bist dagegen? Dann bist Du ein Nazi!).
So durchschaubar...

Wir reden hier nicht über persönliche Verantwortung, sondern über die Verantwortung einer Gesellschaft oder wenn du es so willst die eines Staates als juristischer Rechtsnachfolger.

Wo ich dir aber recht gebe, ist, dass das mit den Flüchtlingen nichts zu tun hat. Den Zusammenhang hat aber auch Gauland nicht hergestellt. Da ging es ganz eindeutig um: "Nazizeit? Komplett irrelevant ("Vogelschiss") angesichts unserer großen Geschichte." Was idiotischer Schwachsinn ist, sorry.

Mit genau dieser historischen Verantwortung wird nämlich der Rechtsbruch von 2015 (der bis heute andauert) argumentiert, der die Grenzen entgegen der Dublin II Bestimmungen aufhob.

Wo hast Du das denn her?

Deine Systemmedien, wie Du sie nennst, arbeiten gerade kräftig mit daran, daß sich das, was Du im zweiten Satz behauptest, seit Jahren in genau die andere Richtung entwickelt.
Es kann keinen Schlußstrich unter den Holocaust geben, wenn Antisemitismus fest in der Gesellschaft verankert ist und wir zugleich die nächste Religion unter Generalverdacht stellen!

Gauland hat Wellen schlagen wollen, nicht kluge Worte von sich geben. Für ihn als Einzelperson ist das ja auch nicht gefährlich. Es ist für den deutschen Staat gefährlich. Gauland erreicht also genau das, was er will. Warum rafft Ihr das nicht, daß er mit diesem Verhalten die Regierung noch weiter weg von einer Handlungsfähigkeit bringt? Euer Jubel ist ihm völlig egal.

Was ich dazu meine?

Die 12. Staffel von "Big Brother" wollte auch keiner mehr sehen.

Ich bin's sooo leid, immer wieder diesen Nazi-Quirl sich drehen zu hören und seine Sch**** in die Runde spritzen zu sehen. Somit hätte Gauland sich die Formulierung für mein Wohlbefinden schenken können.
Zu seinen möglichen Intentionen hat @samui1970 hier bereits etwas geschrieben.

@argalf OFF

Meine Meinung ist Gauland sollte der Presse nicht ein solches Futter geben. Die kriegen sich ja gar nicht mehr ein. So können sie von anderen Problemen ablenken.

"Hier" entscheidet immer noch der "Zentralrat der Anständigkeit" was richtig und was falsch ist.

Also, Fresse halten! Ackern gehen und Steuern zahlen!!!

Good content @stayoutoftherz abkut Zum "Vogelschiss"-Skandal

Servus,

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