Die Verheißung der Bene Gesserit, Vol. 10

in #deutsch7 years ago (edited)

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Schreck schläft schon eine Weile in der Wüste. Kleine, flinke Kügelchen haben sich wie eine Decke über ihn gebreitet und sind von einer scheinbar schwebenden Sandschicht bedeckt. Die Bene Gesserit begibt sich in ihr Gemach, doch das Imperium schläft nie. Seine Sensoren melden, dass sich etwas verändert. Die Statik des Imperiums verlagert sich. Keine Maschine kann messen, wie sich gerade Fremen auf Planeten ausbreiten, auf denen es Wüsten gibt. Für die Maschinen verschwinden Sklaven, verenden zu 100% Wahrscheinlichkeit in der Wüste, während für Jessica neue Fremenpopulationen entstehen. Wo Fremen existieren, gibt es auch den Wurm, Spice, Navigatoren und Menschen, die keine Sklaven mehr sind. Die Maschinen suchen zwar gezielt nach Anomalien so, wie sie auch nach den Schiffen der Fremen suchen. Sie wissen, wie sie einen Navigatoren mit Schiff aufspüren können, haben aber keine Sensoren, um das Spice zu orten. Diese Fähigkeit bleibt den Fremen vorbehalten.

Nach dem Terraforming auf Arrakis verschwand die Wüste. Die Fremen wurden von den aufeinander folgenden Dynastien weitgehend assimiliert und wissen heute sehr wohl etwas anzufangen mit Worten wie Regen, Ertrinken, Überschwemmung oder Gewässer. Ein einziger Wurm ist dort noch am Leben, in einer winzigen Wüste, wie in einer Art Zoo. Raumschiffe werden längst von Maschinen navigiert und Gilden tauchen höchstens noch als Piraten auf. Fremenschiffe verschwinden nach und nach so, wie auch ihre Navigatoren. Dynastien, die einst auf dem Spicehandel aufbauten, sind entweder unter gegangen oder haben sich grundlegend verändert.

Heute ist der imperiale Dollar etabliert und es gibt Meldungen über Planeten, auf denen Spice als illegale Droge gilt. Obwohl das Wurmgewürz relative Unsterblichkeit verleiht und die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen. Doch seit die Maschinen herrschen, hat es im Imperium keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Jessica denkt an die Saat, die sie ausgebracht hat. Das gibt ihr Zuversicht. Wann immer sie in die Zukunft blickt, sieht sie Wüsten und Fremen im Universum. Nein, kein Zweifel. Sie ist auf dem richtigen Weg. Auch die Versklavung der Menschen hat sie voraus gesehen, bevor die Maschinen alle Macht an sich gerissen haben. Die Fremen werden das Leben über die Tyrannei retten. So hat sie es gesehen und so wird es geschehen.

Hier, auf diesem Planeten sind die Maschinen noch erfreulich primitiv. Obwohl vom Imperium noch nicht vereinnahmt, konnte sie während der jüngsten Zyklen bereits Anzeichen von künstlicher Intelligenz auf dem Planeten ausmachen. Sie weiß, von den ersten Zeichen bis hin zur Macht der Maschinen bedarf es, bezüglich der Zeitgeschichte, eines Wimpernschlages. Jessica ist all der Sorgen und Gedanken überdrüssig. Sie hat einen neuen Mutterplaneten für den Wurm gefunden, der im Bauche des Schiffes schläft, und Wüste, wohin das Auge reicht. Der Zwerg wird seinen Teil erledigen und Fremen rekrutieren. Doch jetzt spürt sie die Folgen des vergangenen Gelages mit dem zähen Zwergen. Schreck hat eine erstaunliche Resistenz gegen das Spice gezeigt. Ganz erstaunlich, findet Jessica noch einmal.

Die Bene Gesserit streckt sich zufrieden auf ihrem Lager aus. Kurze Zeit später genießt sie die angenehmen Liebkosungen des Schiffes. Paul sieht, wie sie dabei immer schöner wird. Doch als Jessica schließlich in höchster Erregung ihre Liegestatt zu umarmen scheint, verliert der Navigator kurz an Kontrolle, glaubt sie aber noch zu haben. Das Schiff wird teilweise sichtbar. Es ist Abdulkhan, der es dunkel schimmern sieht. Durchsichtig doch irgendwie vorhanden, genau in dem Moment als er sein Kamel nieder knien lässt, um abzuspringen. Er schwört beim Propheten, dass er nicht zuviel vom Khat gekaut hat und wischt sich die Augen in der Hoffnung, die Erscheinung würde so wieder verschwinden. Das geheimnisvolle Ding liegt aber immer noch da, als sein Blick klarer wird. Abdulkhan bindet dem Kamel die Fesseln. Dann bewegt er sich, zum Sprung bereit, ein Stück auf das Schimmern zu.

Eine Art Berg ist zu dort zu erkennen an der Stelle, wo er sein Khat versteckt hat. „Allah! Welcher Sohn einer Gurke wagt es, meine Existenz zu ruinieren? Eisenerde, Kupferhimmel!“, ruft er aus und rennt zurück zum Kamel. Schnell gleitet der Säbel seines Urgroßvaters, Abdulkhan Ben Sahid Ben Saud dem Tapferen in den Gürtel, Er packt die alte Flinte, eine Hand voll Munition, wobei sein Blick immer wilder in Richtung dieses schimmernden Berges geht. Er ist zu Allem entschlossen und lädt durch. „Welcher lausige Hundesohn einer Hure hat es gewagt? Zeige dich!“ Sein Schuss prallt schrill heulend ab.

„Wir werden angegriffen!“, meldet das Schiff mit sanfter Stimme. Die Bene Gesserit rafft sich in ihre Röcke und eilt zur Kanzel. „Was ist das, bei allen Gewürzen des Wurmes?“ Sie sieht einen zornigen Fremen mit einem Stock, aus dem ein Feuer blitzt. „Das nennst du einen Angriff? Ich hatte schon einen Kreuzer des Imperiums gewärtigt!“ „Seine energiegeladenen Projektile sind sicher kein Zeichen herzlicher Willkommensbekundung, Liebste”, klagt Paul. „Werde jetzt nicht wehleidig, hebe dich um einen Strich und verbirg uns! Dieses Häufchen von einem Fremen wird mich sicher nicht länger um die wohlverdiente Ruhe bringen,“ herrscht die Bene Gesserit das Schiff an und vor Abdulkhan erscheint die wellige Sandebene mit dem kleinen Felsen, hinter dem sein Bunker liegt. Erleichtert ruft er sein Kamel, das mit kleinen Schrittchen auf ihn zu tippelt, Nun fragt er sich, was er heute alles gegessen und getrunken hat. Nicht viel, fällt ihm dazu ein, was gleichwohl auch eine willkommene Erklärung für all die sonderbaren Phänomene ist.

Titelbild: Ausschnitt aus John Everett Millais - Ophelia - Google Art Project.jpg

Die Teile im Einzelnen. Die Verheißung der Bene Gesserit Vol. 1, Vol. 2, Vol. 3, Vol. 4, Vol. 5, Vol. 6, Vol. 7, Vol. 8, Vol. 9, Vol. 10, Vol. 11.



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Just a Frog in the SPICE of Worms.

Folge der Geschichte und du wirst über die Wüste, New York, Ned Scott, den Steem und STEEM bei dir selbst ankommen, dem Fremen, der das Spice fördert. Du liest die wahre Geschichte des Steem. Lange bevor es Ned Scott überhaupt im Joghurtregal gegeben hat. Das Setup entspringt, im Groben, dem Werk Dune von Frank Herbert.
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Allah! Welcher Sohn einer Gurke

Mein Mitbewohner ist Ägypter und hab ihn noch nie sowas sagen hören, aber ich werd ihn dazu mal befragen

Langsam dämmert mir auch die Wichtigkeit des Zwergs!

Fluchen ist sehr individuell, regional und auf keinem Gebiet sind die Menschen erfinderischer. Diesen Fluch habe ich recherchiert, @gexi. Was glaubst denn du? Meinst du ich erfinde tatsächlich arabische Flüche? Ich nehme nicht an, dass man am Nil alle arabische Flüche kennt, bin aber gespannt,ob dein Kommunarde von diesem gehört hat. Wahrscheinlich flucht er schon immer so, nur der liebe @gexi hat sich das nie übersetzen lassen. etwa so:
„Da hat dieser Sohn einer Gurke das Fenster schon wieder nicht aufgemacht. Hier riecht es, wie im Schlamm des Nil bei Kairo.“

hahah nein, dass hat nichts mit Misstrauen dir gegenüber zu tun, mehr dass ich kein(e) arabische(s) Schimpfwörter/fluchen je von ihm gehört habe

HAHAHAHA

„Da hat dieser Sohn einer Gurke das Fenster schon wieder nicht aufgemacht. Hier riecht es, wie im Schlamm des Nil bei Kairo.“

wenn du wüsstest wie true das ist...

funfact: er kann perfekt deutsch, hat darin maturiert usw. kann aber viele Gemüse- und Obstsorten nicht benennen.

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