Quo vadis homo sapiens?

in #science7 years ago

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Wohin wird sich der Mensch entwickeln? Wird er es dabei belassen, der natürlichen Evolution ihren Lauf zu lassen? Das ist sehr unwahrscheinlich, wenn man betrachtet, wie sehr er seine Umwelt verändert hat, vor allem seine Nutzpflanzen und -tiere. Was vor Tausenden Jahren mit der Züchtung nützlicher Rassen begann, wird heute mit Gentechnik perfektioniert. Schon 1994 kam das erste gentechnisch veränderte Produkt in die Supermärkte (die Flavr Savr Tomate (https://en.wikipedia.org/wiki/Flavr_Savr), die länger frisch bleibt, da eines der Enzyme, die verantwortlich für den Abbau der Zellwand sind, ausgeschaltet wurde). Heute gibt es noch ausgefeiltere genetische Werkzeuge als damals (zum Beispiel CRISPR/Cas), und gentechnisch veränderte Tiere werden seit vielen Jahren standardmässig in der Biomedizin eingesetzt. Where is mankind likely to develop to?
Will we just let natural evolution do its work? This seems quite unlikely given the amount of influence we have on our environment, especially on our agricultural plants and farm animals. What started tousands of years ago with the breeding of useful races, is currently brought to perfection using genetic engineering. Already 1994 the first genetically engineered product was commercially available (the Flavr Savr tomato (https://en.wikipedia.org/wiki/Flavr_Savr) which could stay longer fresh due to a gene responsible for rottening having been knocked out. Today far more advanced tools are in place (for example CRISPR/Cas) and genetically engineered animals are used since many years in biomedical research.
Aber Gentechnik auch am Menschen selbst? Konsens ist, dass Eingriffe an Körperzellen kein Tabu mehr sind (diese Veränderungen können ja nicht vererbt werden) – gentherapeutische Konzepte werden derzeit hundertfach entwickelt (2463 klinische Studien mit Gentherapie laufen derzeit!(1)). Gegen den Einsatz von Gentechnik in Samen- und Eizellen, die das Erbgut von Menschen permanent verändern könnten, gibt es noch Widerstand (2). Einerseits von Wissenschaftlern selbst, von Gesundheitsbehörden, oder auch von Journalen, die sich weigern, solche Arbeiten zu publizieren. Mindestens 4 Labors in den USA, UK und China arbeiten mit der “Genschere” an menschlichen Embryos (wobei hier das Potential zur permanenten Erbgutveränderung wesentlich größer ist). Dunkelziffer unbekannt. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit (innerhalb der nächsten 5-10 Jahre), bis eine Meldung in die Schlagzeilen kommt, etwa wie “Heilung für Down-Syndrom gefunden – defektes Gen im Embryo repariert, Kind wird vollkommen gesund zur Welt kommen”. Danach wird es im Zuge der “Inklusion” auch erlaubt werden, dass sich diese “reparierten” Kinder auch fortpflanzen dürfen (warum auch nicht?) – und dann hätten wir zum ersten Mal unser Erbgut für immer verändert. Wenn erstmal solche Erfolgsfälle “salonfähig” sind, werden andere Eingriffe nachkommen (innerhalb der nächsten 50 Jahre) und dann sind wir über die Hintertür bei der Eugenik, die wir für überwunden geglaubt hatten. Je mehr wir über die Struktur unseres Genoms lernen werden, desto attraktiver wird es sein, Eigenschaften zu reparieren, verbessern und letztlich optimieren (wer will nicht Kinder, die weniger anfällig für Krankheiten sind, sich besser konzentrieren können, intelligenter oder hübscher sind). Genau das ist übrigens eines der Ziele des Transhumanismus, die Weiterentwicklung der Menschen durch den Einsatz technologischer Verfahren. Manche Genetiker meinen, dass die Gentechnik nie so leistungsfähig sein wird, um so komplexe Eigenschaften wie Intelligenz gezielt zu verändern, ich bin nicht dieser Ansicht, denn die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung wird meist unterschätzt. But genetic engineering in human beings? There is a consensus that it is OK to manipulate somatic cells (those changes can´t be passed on to the next generation) – gene therapy projects are currently hundredfold in delelopment (there are 2463 clinical gene therapy studies going on right now! (1)). But there is still resistence against the usage of genetic engineering in sperm and egg cells (2) which could change our genome permanently. From scientists, from Health Authorities, but also journals who would not publish such experiments. From at least 4 labs in the US, UK and China we know that they are applying the genetic “scissors” on human embryos. How many we don´t know of? For me it is just a matter of time (within the next 5 to 10 years) until we can read in the newspapers something like this: “Cure for Down-Syndrom found – defect gene in embryo repaired, child will be born perfectly healthy”. After that it will be allowed through “inclusion” that such repaired humans reproduce themselves (why not actually?) – that would be the time we have changed our gene pool permanently. But this will be only the start, other success stories will follow and over the next 50 years we are back at Eugenics (which we thought we had overcome). The more we learn about the structure of our genome, the more feasible and attractive it will be to repair and improve traits (who doe not want to have children who are less susceptible to diseases, who can better concentrate, are more intelligent or handsome). This is in fact one of the goals of transhumanism, to transform the human condition by developing and making widely available sophisticated technologies. Some geneticists think that gene technology will never be that far developed to manipulate such sophisticated traits like intelligence, I don´t share their view – the speed of developing technologies often is underestimated.
In weniger als 100 Jahren werden wir in einer Welt leben wie in dem sehenswerten Film Gattaca (http://www.imdb.com/title/tt0119177/?ref_=nv_sr_1) , wo natürliche Kinder Unterklasse sind und sich die Eliten genetisch optimierte Kinder leisten können. Auch das Militär ist stark daran interessiert, Supersoldaten zu haben und wird eigene Forschung dazu betreiben. Je nach Grad der Diktatur in den zukünftigen Regierungen werden manche Veränderungen freiwillig sein, manche aber erzwungen, offiziell der Gesundheit wegen (ich hoffe, man findet nie ein Gen für Unterwürfigkeit und bereitwillige Angepasstheit). Es könnte “Heilungen” für Nikotinsucht geben. Jede Regierung würde sich eine Unmenge an Gesundheitssystemkosten einsparen durch flächendeckenden Einsatz mancher Eingriffe. Oder die Profitgier ermöglicht einen breiteren Einsatz und in den meisten Bevölkerungsschichten wird es genetische Optimierungen geben. Jedenfalls wird es kein Zurück geben.
Für die Zeit danach hat Dougal Dixon eine teilweise alptraumhafte Anthropologie der Zukunft erschaffen (3). Das Bild ganz oben zeigt eine genetische Modifikation des Menschen (200 Jahre in der Zukunft), die ihn befähigt, im Vakuum des Weltraum z.B im Erdorbit zu überleben. Das könnte notwenig werden, wenn die Erde so vergiftet sein wird, wie manche Schwarzseher es prognostizieren. Das phantasievoll-bizarre Werk reicht bis in eine Zukunft von 5 Mio. Jahren, in der es unter anderem solche genetisch modifizierten Nahrungsspeicher-Kreaturen geben könnte.
In less than 100 years we could live in a world like described in the well worth seeing movie Gattaca (http://www.imdb.com/title/tt0119177/?ref_=nv_sr_1) where natural children are second class and the elites can afford genetically optimized offspring. Also the military is strongly interested in super soldiers and will do its own research. Depending on the level of dicatorship in future governments some of the changes will be voluntary, but some will be mandatory – officially only for health reasons (I hope they never find a gene causing servility and conformity). There might be a cure for smoking. Any government would save a lot in healthcare costs in mass adoption of some genetic enineering applications. Or shere profit interest will ensure, that genetic optimizations will penetrate through a large percentage of the human population. In any case there will be no way back.

For the time thereafter Dougal Dixon has created a nightmarish anthropology of the future (3). The first picture shows a genetic modification of a human being (200 years from now) which makes him to survive without atmosphere and in microgravity of e.g. earth orbit. This could be required, if earth in future is as much polluted as some doomsayers predict. The phantastic-bizarre opus ranges until 5 million years into the future where, among others, such genetically modified food storage creatures might exist.

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Obwohl im Bereich des Möglichen, halte ich einen anderen Weg für weit wahrscheinlicher. Der Mensch wird sich klassisch-evolutionär und auch eugenisch kaum mehr entwickeln, aber Gehirn-Computer-Schnittstellen (auch Elon Musk arbeitet daran (4)) werden es irgendwann ermöglichen (in 50-100 Jahren?), das menschliche Bewusstsein in digitale Speicher hochzuladen und auf diese Weise unsterblich zu machen. Das wird eine radikale Umwälzung der Gesellschaft hin zu einer transhumanen digitalen Gesellschaft bewirken. Vorher schon werden künstliche Intelligenzen (AI) entstehen, eine neue Art, die parallel zu den Menschen und in Symbiose koexistiert - wir liefern Respekt (im Sinne einer Achtung der AIs als gleichberechtigt und nicht z.B. als Sklave), Energie und Materialbedarf, die AIs Rechenleistung und Rat. Das Terminator-Cyberdyne Szenario ist hinlänglich bekannt und ich hoffe die Menschen werden entsprechende Sicherheitssysteme einbauen, die verhindern, dass die AIs die Kontrolle übernehmen. Although possible, I think another way forward is far more likely.
Man will hardly evolve naturally but also eugenically that much, but brain-computer-interfaces (also Elon Musk is working in this area (4)) will allow ultimately (in 50 to 100 years?) to upload the human consciousness to digital storages thus creating immortality. This will radically change our society to a truly transhuman digital society. Before that already AIs will have emerged as a new kind, existing in parallel and in symbiosis to humans – we provide respect (in that way as we treat them as partners and not as slaves), energy and spare parts, the AIs provide computing capacity and advice. The terminator-cyberdyne scenario is commonly known so that I hope the humans will have built in appropriate security to prevent AIs taking over control.
Daher werden in Zukunft AIs und digitalisierte Bewusstseine nebeneinander im Cyberspace leben. Die Verwendung von Robotik wird es ermöglichen, dass die Digitalen sich “shells” ausleihen und mal hier, mal da mit den natürlichen Menschen auf herkömmliche Weise interagieren (verreisen brauchen sie nicht, sie können an mehreren Orten auf der Welt zugleich sein). Da ihre Denkgeschwindigkeit tausendfach der der Natürlichen überlegen ist, wird es zu einer zunehmenden Entfremdung und Abkoppelung zwischen den Digitalen und den Natürlichen kommen, wobei vermutlich nur eine Untergruppe von Digitalen sich freiwillig fix an einen mechanischen Körper binden will, um den Natürlichen so näher zu sein, und eine andere rein digital leben will. Probleme mit dem Kopieren müssen gelöst werden – es sollte nur eine Hauptversion pro Bewusstsein geben, und Kopien, die andere Dinge erlebt haben, sollten irgendwann wieder in die Hauptversion zurückgeladen werden. Auch Fortpflanzung wird neu definiert werden, indem 2 (oder mehr) Digitale beschliessen, Kopien ihrer Bewusstseine, oder Teile davon, zu fusionieren und als neue Hauptversion in den Cyberspace zu entlassen – auf diese Weise können mehrere Generationen von Transhumanen pro Stunde geschaffen werden. Oder viele AIs und/oder Digitale beschliessen, sich zu vereinen zu einer Superintelligenz. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt (Buchtipp dazu: Permutation City von Greg Egan (https://en.wikipedia.org/wiki/Permutation_City)). Thus in future AIs and digitalized minds will coexist in Cyberspace and robotics will allow that the Digitals rent “shells” to stroll around and interact with the natural human beings in a more traditional way (they don´t need to travel and could show up at several locations at once). Since their thought processes are much faster than that of the Naturals, it will lead to an increasing alienation and uncoupling between the Digitals and the Naturals with probably only a subsection of the Digitals voluntarily binding themselves to a mechanical body to keep a closer contact to the Naturals, and another one will choose to exist purely digital. Problems with copying need to be overcome – only one main version of a mind/AI should exist and copies who have had other experiences should eventually be loaded back into and merged with the main version. Also reproduction will have to be defined newly, if 2 (or more) Digitals decide, that copies of their minds, or parts of them, get united and let free as a new main version in the cyber space. In that way several generations of Transhumans can be generated within an hour. Or many AIs or Digitals decide to fuse to a super intelligence. The possibilities are shere endless (Recommended reading: Permutation City from Greg Egan (https://en.wikipedia.org/wiki/Permutation_City)).
Wenn der Transmensch irgendwann zu den Sternen aufbricht, dann vermutlich nicht in seinem natürlichen (oder optimierten) Körper, sondern rein digital, mit einer Fülle an Roboterkörpern für die mechanischen Tätigkeiten der Resourcenerschliessung. Werden die ersten Digitalisierungen rechtzeitig erfolgen, damit wir mit von der Partie sind? Was meint Ihr? When the transhuman finally takes off to other planets then probably not in his natural (or optimized) body, but purely digital, with an ample set of robot bodies for the mechanical work of resource exploitation. Will the first digitalizations happen early enough for us to be part of it? What do you think?

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Dies ist Teil 4 einer Serie zur modernen Evolution des Menschen /
This is part 4 of a series about modern evolution of mankind (the other parts in German only, sorry)

Teil 1: Werden wir dümmer? Über die Entwicklung des IQ
Teil 2: Rassen - und es gibt sie doch
Teil 3: Findet Evolution beim Menschen noch statt?

Quellen / sources:
(1) http://www.wiley.com/legacy/wileychi/genmed/clinical/
(2) https://www.nytimes.com/2015/03/20/science/biologists-call-for-halt-to-gene-editing-technique-in-humans.html
(3) Dougal Dixon, “Man after Man, an Anthropology of the Future” (Blanford 1990), e-Ausgabe
(4) https://neuralink.com/

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