Wie ich unabsichtlich zum Produkttester wurde… #neulingschallenge 2.0
Es fing mit einer Kamera an
Wie vieles in meinen Leben ist auch dieses Thema mit der Fotografie verbunden. Konkret sogar mit der ersten Kamera die ich mir je gekauft hatte. Wir hatten im ersten Semester meines Studiums einen sehr spannenden Fotografiekurs. Dieser hat mich zu einem eindeutigen Entschluss gebracht: Ich brauche meine eigene Kamera.Doch die Auswahl ist einfach riesig und kaum überschaubar. Ich habe dutzende Tage damit vollbracht mich über die verschiedensten Kamerasysteme zu informieren und die jeweiligen Vorteile und Nachteile abzuwägen. Ich fand einfach keinen kompakten aber ausführlichen Bericht der alle meine Fragen beantwortet hätte.
Ich war damals schon bei weiten kein Anfänger mehr was die Fotografie betrifft. Ich hatte ja sowohl in der HTL (1) als auch im Studium regelmäßig damit zu tun. Alles was ich zu meinem Kamerakauf fix wusste, war, dass ich keine typische DSLR wollte. Diese waren mir persönlich zu unhandlich. Es sollte somit eine Systemkamera (2) werden.
Die Wahl war getroffen
Das wollte ich jedoch ein kleines bisschen ändern, immerhin war ich sehr zufrieden mit meiner Kamera. Also würden es bestimmt andere Personen auch sein. Da dachte ich wieder an einen guten und umfassenden Testbericht den ich mir damals selbst als weitere Hilfe gewünscht hätte.
Und so machte ich es auch.
Doch wie und wo schreibe ich einen Testbericht?
Von vorneherein war ich überzeugt, dass meinen Bericht sowieso fast niemand lesen würde, jedoch war ich beim schreiben trotzdem richtig motiviert. Ich wollte kein für mich wichtiges Detail auslassen und alles irgendwie hineinpacken. Ich ging sowohl auf Aspekte ein die für Anfänger interessiert waren, als auch auf Eigenschaften die eher für Fortgeschrittene relevant waren. Ich beschrieb mehrere Varianten der Nutzung und ging auch auf Kleinigkeiten ein die mir erst nach stundenlanger Verwendung aufgefallen sind.
Der Bericht wurde für eine Amazonrezension relativ lange, das hab auch ich irgendwann bemerkt. Deswegen bot ich in meiner Rezension an, bei weiteren Fragen mich einfach persönlich zu kontaktieren. Dafür hinterließ ich meine Emailadresse. Zusätzlich fügte ich noch einige Fotos an die ich mit dieser Kamera kreiert habe um zu zeigen welche Vielfältigkeit möglich ist.
Es waren mehr als ein paar Leser
Nichts davon war auch nur annähernd geplant oder gar geträumt. Ich wollte einfach nur einen Testbericht verfassen den eventuell ein paar Leute praktisch finden. Die größere Reichweite freute mich natürlich sehr.
Willst du nicht unser Produkt testen?
Einige Firmen durchsuchen diese öffentlichen Ranglisten und schreiben passenden Usern, oder einfach allen unter den Top 500, 100 per Email an und erkunden sich ob man nicht das Interesse hätte Produkt XYZ gegen Austausch einer Rezension zu testen. Ich war wirklich verwirrt und erstaunt wie direkt und schnell das so angesprochen wird. Der Großteil dieser Firmen kommt vom asiatischen Raum und möchte gute Werbung für die jeweiligen Handyzubehörprodukte und Elektronikprodukte haben. Selten sind jedoch auch ganz interessante Angebote dabei.
Die Ausbeute der Community
Das Problem liegt einfach daran, dass ein großer Anteil der Testcommunity tatsächlich Produkte nur ganz kurz testet und dann direkt blind einen Kommentar abgibt. In der Masse führt dies natürlich zu einem stark verfälschten Bewertungssystem. Es gibt nicht umsonst schon Websites die explizit darlegen, ob man bei Produkt XYZ auf die Bewertungen vertrauen kann: reviewmeta.com
Somit war meinerseits die Luft schnell raus. Ich fühlte mich einfach nicht so als würde meine ehrliche und ausführliche Meinung auch nur eine kleine Rolle für die Firmen spielen. Nur meine fünf Sterne waren ihnen wichtig.
Einfach den Spieß umdrehen
Trotzdem habe ich irgendwie an mir entdeckt, dass es mir sehr wohl Spaß macht technische Produkte zu testen und diese zu bewerten. Vor allem auch in bildlicher, und neuerdings auch in, Bewegtbild-Form. Deswegen habe ich den Ablauf einfach umgedreht und schreibe nun meinerseits Firmen höflich und professionell an, ob sie nicht an Produkttests interessiert wären. Daraus sind jetzt schon ein paar wenige aber tolle Partnerschaften entstanden und ich kann neben meinem Studium mein Equipment erweitern mit einer Tätigkeit die mir sehr Spaß macht. Diese Firmen sind dann auch tatsächlich an einer ehrlichen Meinung interessiert, wobei ich mich ja sowieso nur wegen Produkte erkundige, wo ich eine gewisse Produktqualität erwarten kann.
Und genauso werde ich es weiterhin handhaben. Produkte testen die mir Spaß machen und ich auch wirklich benötigen kann und gleichzeitig den Hersteller aber vor allem auch einen potentiellen Kunden mit meinem Bericht helfe. Mal sehen wie sich das weiterentwickelt. Geplant habe ich für die Zukunft genauso viel wie für die Vergangenheit: Nichts.
Es gibt sicher noch mehr zu erzählen
Ich könnte über diese Thematik noch mehr berichten, weiß jedoch nicht ob und vor allem was hier für Unbefleckte noch interessant sein könnte. Dementsprechend müsstet ihr mich mit Input versorgen. Dann gibt es auch gerne mehr. Egal ob zu den Hintergründen oder zu Tipps wie man selbst ein wenig in diesen Bereich tätig werden könnte.
Man sollte niemals seine Meinung für irgendeine Gegenleistung verschenken. Egal ob bei politischen Wahlen oder bei kleinen Produkttests. Es macht das ganze System für alle Anderen einfach nur unnötig anstrengender.
| Quelle | Link |
|---|---|
| 1 | Wikipedia Höhere Technische Lehranstalt |
| 2 | Was ist eine Systemkamera? |
| 3 | Sony Alpha 6000 Produktseite |
| 4 | Smartsystem Slider Atom 60 |
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Das war meine Teilnahme an der Neulingschallange 2.0 von @theaustrianguy
Kleiner Typo:
Sollte eigentlich
sein ;)
Hier fehlt ein "ein" irgendwo am Satzende:
Eigentlich mit "doppel s":
Soll gar nicht pingelig sein ;) ab und zu fällt mir beim Lesen der ein oder andere Tippfehler auf. Da kann ich dann nicht anders.
Ansonsten ein sehr schöner Beitrag! Wusste gar nicht, dass gekaufte Rezessionen so ein großes Ding sind.
Passt doch. Ich bin bezüglich Rechtschreibung sowieso ziemlich schwach, versuche jedoch mich langsam zu bessern. Wenn ich dann noch zusätzlich im Stress schreibe, so wie diesen Artikel, wird es leider noch schlimmer. Ich verfasste in meiner letzten Nacht in Hanoi den Artikel noch schnell vor dem zu Bett gehen, da ich die nächsten Tage darauf kein Internet hatte.
Sehr cooler Artikel. Und danke an dich, als ausführlicher Rezensent.
Und ja, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Für mich sind Bewertungen ein erster Anhaltspunkt für einen Artikel. Mit der Zeit und den "Erfahrungen" bekommt man iwie automatisch ein Gefühl dafür, für die eine oder andere evtl. gefakte Bewertung.
Zudem kommt es auch auf die allgemeine "Stimmung" zum Produkt an. Sind viele bzw. die meisten der Bewertungen nicht ganz so überzeugend, kann auch eine 5-Sterne Bewertung meines Erachtens nichts mehr retten.
Da gehört schon mal auch ein Bauchgefühl dazu.
LG
Wieder ein sehr interessanter und ehrlicher Artikel, vielen Dank dafür!
Ich finde es sehr gut, dass du auf deine Art trotz der "schlechten" Erfahrungen weiter machst und einen Weg gefunden hast, wie es dir auch wieder Spaß macht. Freut mich für dich :)
Mach weiter so und bitte schreib hier mehr Artikel ;)
Toll, was sich alles ergeben kann, wenn man auf sein Herz hört und seiner Leidenschaft folgt ohne irgendwelche Erwartungen oder Hintergedanken zu haben. Somit ist der Lohn die Tat selbst, die Früchte trägt.
Ja, manchmal muss man wohl einfach mal "machen" ohne sich vorher gleich zu denken "lohnt sich ja sowieso nicht". Vieles kann man einfach nicht planen. Ich finds persönlich sowieso langweilig.
Wow, sehr interessant! Und auch sehr schade, dass Firmen dann nur auf die 5-Sterne aus sind und nicht auf eine ehrliche Ausführliche Bewertung, die heutzutage m.M.n viel mehr Wert ist! Sollen die sich halt selbst Accounts erstellen und sich 5 Sterne geben :D
Sag das nicht zu laut, das wird sowieso schon genug gemacht :D
Genau dies. Oftmals bringen mich Rezessionen überhaupt nicht weiter weil man nicht das Gefühl hat das sich jemand mit dem Produkt beschäftigt hat. Positive wie auch negative! Das ist auch der Grund weswegen ich zu selten etwas bewerte: Ich habe oft nicht das Gefühl überhaupt alles Möglichkeiten des Produktes ausgeschöpft zu haben und könnte dann nur bedingt etwas dazu sagen.
Kann ich absolut nachvollziehen. Es bringt ja auch nichts wenn ich irgendein Produkt teste wovon ich absolut keine Ahnung habe und nur die Oberflächigkeiten erwähne die man vielleicht sowieso auf den Produktfotos erkennen kann. Nur damit der Hersteller mir in Zukunft weitere Produkte gibt.
Bei Kameraequipment ist das halt meinerseits das Wissen hoch genug um wirklich eine Hilfestellung zu geben.
Sehr cool, wenn aus Leidenschaft noch ein Bonus rausspringt ;) Soll ja hier auch nicht anders sein^^
Ja, immer schön wenn man eine Belohnung und Anerkennung für etwas bekommt selbst wenn man absolut nicht damit gerechnet hätte! Dieser Gedanke lebt hier auch so toll.
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Wichtig ist eben, dass man gerne mit den Firmen zusammen arbeitet und authentische Bewertungen abgibt :) Schön das du da etwas gefunden hast was dir Spass macht :)
Vielen lieben Dank! Ich freue mich wirklich dass sich das so zufälligerweise ergeben hat.
Danke für diesen interessanten Artikel. Schön was du jetzt draus gemacht hast. Da ich selbst einiges an Equipment zu Hause habe weiß ich wie teuer sowas werden kann und finde deine Handhabe echt klasse. Meiner Meinung nach hat man als Firma von ehrlichen Rezensionen langfristig mehr Vorteile. Schade dass es dennoch Verkäufer gibt die lieber schnell ihre 5 Sterne wollen. Naja so ist das eben. Das beste draus machen und seinen Weg gehen. Ich achte beim nächsten mal drauf vll les ich ja mal ne Bewertung von dir 😎
Ja, ohne diesen Umstand hätte ich bei weiten nicht so schnell ein gutes Sortiment meinerseits bekommen können, dazu fehlt mir als Student das Geld. So kann ich jedoch schon weit mehr selbstständig arbeiten.