Welcome to the Machine: Bambukas Party No 21

in Deutsch Unpluggedlast year (edited)

Welcome to the Machine

In der Maschine bin ich früher ein Rädchen gewesen. Heutigentags ein Widerstand auf der Platine. Als Rädchen spielte ich munter mit im Getriebe, unbedeutend, aber vergnügt. Als Widerstand fühle ich mich jetzt subversiv, und doch bin ich Teil des Systems. Der kleine, unbedeutende Widerstand wird von mir erwartet, er ist kalkuliert für die Regelung des gesamten Energieflusses.

Als ich noch Steine den Berg hinauf rollte, da wusste ich nichts von der perfiden Idee, aus meinem Tun Energie abzuschöpfen und diese als „ökologisch“ zu vermarkten. Mein Scheitern hatte zwar für mich Sinn, aber das System zog daraus seinen eigenen Nutzen.

Nun frage ich also mein Warum und erinnere damit an Sinn, und lokal stelle ich damit einen Widerstand dar. Doch die Kondensatoren in meiner Umgebung interessiert das kaum. Sie laden sich auf mit Ästhetik und geben diese dann weiter. Sie machen ihre Sache gut, ihr Widerstand ist eigentlich größer als meiner, aber für Widerstand innerhalb der Maschine sind sie nicht zuständig und auch nicht bereit.

Willkommen also zur Maschine! Schwingt mit im Schwingkreis! Wohin schwingen wir heute?

"SYMBOLS IN STILL LIFE"

Das kann heißen: Objekte, die Symbole sind oder zeigen, im Stillleben abgebildet. Es kann aber auch bedeuten: Symbole zeigen oder schaffen mit den Mitteln des Stilllebens.

Wäre ich ein Kondensator und kein Widerstand, würde ich mich symbolisch aufladen. Ich würde Ladung sein wollen für Zeiger auf alte oder neue Sinngefüge. Als Widerstand muss und will ich gleichzeitig spielen und dem Spiel trotzen. Aufgaben annehmen und sie umformen. Das rein ästhetische Aufladen erscheint dem Widerstand als bedeutungsloses Gebaren. Es ist wie der Gang auf einem Laufsteg: Posieren. Einem fremden Willen zu Diensten sein, ohne diesen zu verstehen oder zu befragen. Es sieht aus wie die frühkindliche Nachahmung einer Zeigegeste, ohne das Zeigen und das Ziel des Zeigens erkannt zu haben. Der Finger wird in die Luft gestreckt.

„Sag Wahrheit ganz, doch sag sie schräg“, lässt sich mein Widerstand von Emily Dickinson ermahnen. Ermahnen? Nein, ermutigen.

Das Schild meint eine horizontale Richtung: Kein gleichzeitiges Durchfahren der Brücke in beiden Richtungen. Mein Foto dreht es in die Vertikale und verknüpft das Verbot der Gleichzeitigkeit mit einem Oben und einem Unten, mit einer Gottheit oder Göttlichkeit oder Transzendenz und einem Durst oder Konsum oder der Leere nach dem Konsum. Die Kirche und der kleine Fluss durchbrechen das Stillleben, öffnen es hin zu einem größeren Ganzen, in dem die Flasche und das Schild sich befinden: „die Welt“ aus Natur und menschlichem Überbau.

Verbot der Gleichzeitigkeit von Stillleben und Nicht-Stillleben? Vielleicht. Aber auch schon der gleichzeitige Verstoß dagegen. Warum ästhetische oder symbolische Ladung und Entladung? Um bei der Umkreisung, beim Schwingen um die Wahrheit den Schmerz weniger fühlen zu müssen? Nein, sondern um das Spiel im Spiel und die Welt hinter den Spiel-Spiegeln fühlbar zu machen.


photo: ty-ty

Welcome to the Machine

I used to be a small gear in the machine. Today, a resistor on the circuit board. As a gearwheel, I played merrily along in the transmission, insignificant but amused. As a resistor, I now feel subversive, and yet I am part of the system. The small, insignificant resistance is expected of me, it is calculated to regulate the whole flow of energy.

When I was still rolling stones up the hill, I knew nothing of the perfidious idea of siphoning off energy from my actions and marketing them as "ecological". My failure made sense to me, but the system drew its own benefit from it.

So now I ask my why, and thus remind myself of meaning, and locally I present resistance. But the capacitors around me are hardly interested. They charge themselves with aesthetics and then pass them on. They do their job well, their resistance is actually greater than mine, but they are not responsible for resistance within the machine, nor are they prepared for it.

So welcome to the machine! Swing along in the oscillating circuit! Where are we swinging to today?

"SYMBOLS IN STILL LIFE"

This can mean: objects that are or show symbols, depicted in still life. But it can also mean: showing or creating symbols with the means of still life.

If I were a capacitor and not a resistor, I would charge myself symbolically. I would want to be a charge for pointers to old or new structures of meaning. As a resistor, I must and want to play and defy the game at the same time. Accepting tasks and transforming them. The purely aesthetic charging appears to the resistance as meaningless behaviour. It is like walking on a catwalk: posing. Being at the service of someone else's will without understanding or questioning it. It looks like the early childhood imitation of a pointing gesture without having recognised the pointing and the aim of the pointing. The finger is extended into the air.

"Tell all the truth, but tell it slant", my resistance is admonished by Emily Dickinson. Admonished? No, encouraged.

The sign means a horizontal direction: no crossing the bridge in both directions at the same time. My photograph turns it vertical, linking the prohibition of simultaneity with an above and a below, with a deity or divinity or transcendence and a thirst or consumption or the emptiness after consumption. The church and the little river break through the still life, open it up to a larger whole in which the bottle and the sign are located: "the world" of nature and human superstructure.

Prohibition of the simultaneity of still life and non-still life? Perhaps. But also already the simultaneous violation of it. Why aesthetic or symbolic charge and discharge? In order to feel less pain when circling around, when swinging around the truth? No, but to make the play in the play and the world behind the play mirrors tangible.

Translation by DeepL (free version)

Find Emily Dickinsons Poem here:
https://www.poetryfoundation.org/poems/56824/tell-all-the-truth-but-tell-it-slant-1263

Find here some thoughts on genre:
https://steemit.com/hive-146118/@ty-ty/ueber-genres-or-against-it

Find the inspiring photo here:
https://steemit.com/hive-185836/@ty-ty/rtktgf

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neben selbstgefälligen Kondensatoren arbeiten Dioden, Transistoren und Thyristoren irgendwo in der Nähe... jemand steuert immer jemanden, aber es gibt einen Master-Finger, der die Knöpfe drückt und die Einstellknöpfe dreht...

hmm...du kannst nicht gleichzeitig auf zwei Stühlen sitzen, besonders wenn einer in einer göttlichen Wolke über dem Kirchturm des Tempels liegt und der andere unter deinem Magen liegt... ich meine nicht die Blase ))

... entweder du schwebst oder du fällst... eine Frage der Wahl, deiner Wahl ...

aber das Zeichen verbietet nicht, die Richtungen zu wechseln))

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кроме самодовольных конденсаторов где-то рядом трудятся диоды, транзисторы и тиристоры... кто-то кем-то всегда управляет, но существует палец хозяина, который нажимает кнопки и крутит ручки настройки...

хм...нельзя сидеть одновременно на двух стульях, особенно, если один в божественном облаке над шпилем храма, а другой ниже твоего желудка... я не имею в виду мочевой пузырь ))

... либо ты паришь, либо падаешь... вопрос выбора, твоего выбора ...

но знак не запрещает чередовать направления ))

 11 months ago 

Ich halte sowohl deine Metapher als auch die Gedanken um diese für ziemlich genial!
Beim Weiterspinnen, hätte ich mir den Widerstand auch gern geschnappt, aber den hast du ja bereits ausgekostet. Also fand ich mich als Lüster-Klemme wieder, die sich mal ganz dreist und eigenmächtig an eine Kabelverbindung begeben hat, an der sie den optimalen Stromfluss für sinnvoller hielt. Ab und zu wird an der Klemme gerüttelt und gezerrt, weil man festgestellt hat, dass man Kupferdrähte auch ohne Lüster-Klemme funktionsgerecht verbinden kann, es mit aber geschmeidiger läuft... ;-)

 11 months ago 

Treffen sich zwei Kupferdrähte, sagt der eine: Ich glaub, wir stecken in der Lüsterklemme. Sagt der andre: Ist doch schön, ich war lange genug isoliert. Sagt der erste: Wo Plus zu Minus wird, wird Widerstand zur Pflicht. Sagt der zweite: Das erzähl mal meinem Supraleiter! Der verlangt eiskalt mehr Umsatz. Sagt der erste: Ach ja, ein klarer Fall von Kurzschl....

 11 months ago 

Sehr cool... :-))

 11 months ago 

Treffen sich ne Lasterklemme und n Kübelbinder. Sagt die Lasterklemme: Ach nee, du, lass ma'!

 last year 

Da bist Du ja wieder kühn ausgebrochen aus der Schablone ;-)) Das Bild empfand ich ja als banal, aber der Text ist... wow! Großartig!

Ich stimme allem zu, was über den Text gesagt wurde, aber das Foto erschien mir auch nicht banal. Ich mag solche erklärenden und warnenden Zeichen einfach sehr, aber ich muss immer noch über die Symbolik nachdenken, die der Autor in dieses Foto einfügt).

 11 months ago 

Я немного изучал семиотику и узнал, что все вещи и все жесты могут что-то значить и что все значения могут "храниться" в вещах и жестах, которые стали "знаками", сигналами или символами.


I studied a bit of semiotics, and in doing so I learned that all things and all gestures can mean something and that all meanings can be "stored" in things and gestures that have become "signs", signals or symbols.


Ich habe ein bisschen Semiotik studiert, und dabei habe ich gelernt, dass alle Dinge und alle Gebärden etwas bedeuten können und dass alle Bedeutungen "aufbewahrt" werden können in Dingen und Gebärden, die zu "Zeichen" geworden sind, zu Signalen oder Symbolen.

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 11 months ago 

Thank you!
;-)

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