Über Glauben | About belief

in Deutsch Unplugged3 years ago

[English please read below]

Über Glauben

„Cogito ergo sum“ - „Ich denke, also bin ich“ - mit diesem berühmt gewordenen Satz vergewissert sich Descartes seiner selbst. Er erlebt sein Denken als ein Etwas, aus dem er schlussfolgert, dass ER, der schlussfolgert und denkt, keine eigene Einbildung sein kann.

Descartes beweist aber nichts, er vergewissert sich nur seiner selbst.
Er beweist keine Gegenstände, nicht die Existenz der Welt, kein Du.
Dies alles eröffnet sein Satz allerdings als realistische Möglichkeiten.

Dass wir Dinge erfahren können, wissen wir, erleben wir. Der Tisch ist fassbar, die Wand undurch­dringlich. Aber! Das sind keine Beweise, dass diese Dinge existieren. Denn erstens wissen wir, dass Halluzinationen (Schlangen im Bett) so überzeugend wirken können, dass wir sie für echt halten (die Schlangen). Und zweitens ist es eine Erfahrung unseres menschlichen Daseins, keine universel­le Gültigkeit: Strahlen können Wände sehr wohl durchdringen, ein (für den Augenblick mal gedach­tes) Strahlenwesen könnte den Tisch nicht anfassen, sondern würde hindurch greifen.

Die Atomphysik lehrt uns die Grundlage dafür: In den scheinbar noch so festen Dingen stehen die Elementarteilchen so weit auseinander, dass mehr Hohlraum als Materie vor uns ist. Nur dass wir selbst das nicht wahrnehmen können. Die Dinge SIND nicht, wie sie uns erscheinen. Und es ist durchaus vorstellbar, Dinge als holografische Objekte so zu simulieren, dass sie für uns anfassbar und undurchdringlich sind. Welche Realität haben sie dann?

Was meine ich überhaupt, wenn ich von „Realität“ spreche? Was ist Sprechen, welchen Sinn ma­chen diese Zeilen, welchen Zweck verfolgen sie, was sind „Sinn“ und „Zweck“?

Wenn wir diesen Fragen nachgehen, entdecken wir, wie sehr Sprache und Kommunikation darauf beruhen, dass wir darauf vertrauen, uns verständlich machen zu können. Und dass unser Tun und Reden einen Sinn hat, ohne dass wir genau angeben könnten, was das ist. Indem wir darauf vertrau­en, entwickeln wir einen Glauben. Wir glauben an die Möglichkeit von Sinn und hoffen, dass unser Tun und Reden, unser Leben einen Sinn hat. Wir streben danach, ihm einen Sinn zu geben.

Wer das anders sieht, ist dem Nihilismus anheim gefallen. Das sind nicht wenige, aber auch sie ent­kommen nicht dem Glauben: Sie glauben an eine Sinnferne oder Sinnlosigkeit, die sie nicht bewei­sen können, während sie gleichzeitig an den Sinn ihrer Rede glauben, sonst müssten sie schweigen.

Wir glauben also an die Existenz und Realität der Welt, an den Sinn von Taten und von Verständi­gung, wir glauben an Werte, die wir im Tun und in der Welt voraus setzen und neu schaffen.

Was ist Kunst? Ist Kunst letztlich nur eine Entwicklung innerhalb der Natur? Das sagen zumindest die, welche nicht an Freiheit glauben.

Was ist Würde, Würde des Menschen? Wie kann man sie erläutern und begründen, das heißt, be­schreiben und mit Worten auf einen festen Boden stellen?

Was ist Liebe? Kann man sie, kann man aus ihr leben, ohne an sie zu glauben? Denn dem Wissen entzieht sie sich. Dennoch halten manche von uns sie für wahr, sogar für eine tiefere Wahrheit als die rein logischen, begrifflichen, beweisbaren.

Eine solche Meinung, die meine Lebensauffassung und Weltanschauung formt, ist ein Glaube. Es kommt dabei nicht darauf an, ob ich ein System habe, in dem es von übernatürlichen Mächten wim­melt oder in dem bestimmte Riten und Praktiken etwas bewirken sollen, was dem aufgeklärten Ver­stand wie Hokuspokus erscheint.

Wenn wir jemand für sein Tun oder Lassen zur Rechenschaft ziehen wollen, dann setzen wir voraus, dass er anders hätte handeln können. Immer dann, wenn wir zugestehen, dass der zur Verantwor­tung gezogene gar nicht anders hätte handeln können, sei es auf Grund von äußeren Umständen oder von mangelnder Kraft des Geistes, sehen wir davon ab, ihm Verantwortung zuzuschreiben. Das liegt daran, dass wir Handlungs- und andere Freiheit als wesentlichen Grund dafür ansehen, ob je­mand verantwortlich handeln kann. Wir glauben an und bauen auf Freiheit, obwohl die Naturwis­senschaftler uns sagen, dass sie keine finden.

Warum tun wir das? Weil wir uns immer wieder als frei handelnde Menschen erleben und uns eine Welt ohne Freiheit äußerst dystopisch erscheint. Weil wir den Glauben an Freiheit brauchen, um glücklich werden zu können, um Sinn stiften zu können.

Diese Vorstellung, diese Auffassung von Freiheit ist notwendig für die Vernunft, sagt Kant. Nicht für die theoretische Vernunft, sondern für die von Kant davon unterschiedene praktische Vernunft.

Wer nicht an Freiheit glaubt, dem läuft alles nach Naturgesetzen und Notwendigkeiten ab. Für den ist auch die Rechenschaft vor dem Gericht nur ein Spiel, das die Natur erfunden hat und durch uns aufführt. Dieser zynische Nihilismus ist nicht zu widerlegen, aber Gott sei Dank auch nicht zu be­weisen.

Apropos Gott - können wir wissen, ob Gott, ob eine Gottheit ist? Manche - und gerne auch Natur­wissenschaftler (aber bei weitem nicht alle!) - tun so, als sei das eine Sache des Wissenkönnens. Demzufolge halten sie das Glauben an eine Gottheit für dasselbe wie ein Für-wahr-halten, dass es eine Gottheit gibt. Ich denke, diese Leute haben noch nicht bemerkt, dass sie nicht einmal wissen, ob es sie selber gibt. Wir erinnern uns an Descartes: „ich denke, also bin ich“. Aus dem Denken folgte für ihn das Existieren. Wer oder was ist aber dieses Ich? Hat er nicht beantwortet.

Was bin ich? Wer bin ich? Bin ich überhaupt?
„Du bist“ ist ein Satz, den nur das Sein selbst oder ein Seiender uns gültig sagen könnte. Wenn wir es hören würden, könnten wir glauben: ja, ich bin.

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Foto: "Descartes" by @ty-ty (2014)

About belief

"Cogito ergo sum" - "I think, therefore I am" - with this famous sentence Descartes assures himself. He experiences his thinking as something from which he concludes that HE who concludes and thinks cannot be his own imagination.

But Descartes proves nothing, he only assures himself of himself.
He proves no objects, not the existence of the world, no you.
However, his proposition opens up all this as realistic possibilities.

That we can perceive things, we know, we experience. The table is tangible, the wall impenetrable. But! These are not proofs that these things exist. Because firstly, we know that hallucinations (snakes in bed) can seem so convincing that we think they are real (the snakes). And secondly, it is an experience of our human existence, not a universal validity: rays can very well penetrate walls, a ray being (thought for the moment) could not touch the table but would reach through it.

Atomic physics teaches us the basis for this: In things that appear to be solid, the elementary particles are so far apart that there is more hollow space than matter in front of us. Only that we ourselves cannot perceive this. Things ARE not as they appear to us. And it is quite conceivable to simulate things as holographic objects in such a way that they are touchable and impenetrable to us. What reality do they have then?

What do I mean at all when I speak of "reality"? What is speaking, what sense do these lines make, what purpose do they pursue, what are "sense" and "purpose"?

When we pursue these questions, we discover how much language and communication are based on our trust in being able to make ourselves understood. And that what we do and say has a purpose, without us being able to specify exactly what that is. By trusting in this, we develop a belief. We believe in the possibility of meaning and hope that what we do and say, our life, has meaning. We strive to give it meaning.

Those who see it differently have fallen prey to nihilism. There are quite a few of them, but even they do not escape faith: they believe in a lack of meaning or meaninglessness that they cannot prove, while at the same time they believe in the meaning of their speech, otherwise they would have to remain silent.

So we believe in the existence and reality of the world, in the meaning of actions and of understanding, we believe in values that we presuppose and recreate in action and in the world.

What is art? Is art ultimately only a development within nature? At least that is what those who do not believe in freedom say.

What is dignity, human dignity? How can it be explained and justified, that is, described and put on solid ground with words?

What is love? Is it possible to live from it without believing in it? For it eludes knowledge. Yet some of us believe it to be true, even a deeper truth than the purely logical, conceptual, provable.

Such an opinion, which forms my view of life and the world, is a belief. It does not matter whether I have a system that is teeming with supernatural powers or in which certain rites and practices are supposed to effect something that seems like hocus-pocus to the enlightened mind.

When we want to hold someone accountable for their actions or inactions, we presuppose that they could have acted differently. Whenever we concede that the person being held accountable could not have acted otherwise, whether due to external circumstances or lack of strength of mind, we refrain from attributing responsibility to him. This is because we see freedom of action and other freedom as an essential reason for whether someone can act responsibly. We believe in and rely on freedom, even though the natural scientists tell us they find none.

Why do we do this? Because we repeatedly experience ourselves as free-acting people and a world without freedom seems extremely dystopian to us. Because we need the belief in freedom to be able to be happy, to be able to create meaning.

This idea, this conception of freedom is necessary for reason, says Kant. Not for theoretical reason, but for practical reason, which Kant distinguishes from it.

For those who do not believe in freedom, everything runs according to natural laws and necessities. For him, even accountability before the court is only a game that nature invented and performs through us. This cynical nihilism cannot be refuted, but thank God it cannot be proven either.

Speaking of God - can we know whether God, whether a deity is? Some people - including scientists (but by no means all!) - act as if this is a matter of being able to know. Accordingly, they consider believing in a deity to be the same as knowing that there is a deity. I don't think these people have yet realised that they don't even know whether they themselves exist. We remember Descartes: "I think, therefore I am". For him, existence followed from thinking. But who or what is this I? He did not answer that.

What am I? Who am I? Am I at all?
"You are" is a sentence that only Being itself or a Being could validly say to us. If we heard it, we could believe: yes, I am.



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 3 years ago (edited)

Die richtige Frage?

Endlich geht es hier Mal so richtig ab! Danke Ty-Ty. Das ist ein wunderbarer Text. Niemand kann dagegen, noch dafür wettern. Der Text ist ein unangreifbarer Solitär. So klar, wie die Erkenntnis des Descartes. Oder doch nicht?

Ich meine, hier ist schon ein bisschen mehr los, als die Frage nach dem Sein, das leicht angezweifelt werden kann, so fragil und vergänglich wie es sich auf der Keimbahn zeigt. Das Sein selbst könnte eine Täuschung sein. Das hat Descartes so arg gestunken, dass er trotzig auf seinem Sein bestand, um es nicht final infrage stellen zu müssen. Erkenntnistechnisch führt uns der Trotz aber nicht sehr weit. Er hält unser Denken im Kreis, wie eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Trotz führt nirgendwo hin, als in den Untergang. Wir brauchen zum Überleben als selbstbewusste Art schon etwas mehr Erkenntnis als die Feststellung, zu sein.

Bewusstsein

Du schilderst uns ein Minimum und gleichzeitig das Maximum dessen, das wir an unserer Existenz erkenntnistheoretisch feststellen können. Gäbe es nicht unsere Fähigkeit Sprache, also das besagte Denken zu tradieren würde ich behaupten, dass es Gott ist was durch uns denkt und ich es gar nicht bin, dem diese Zeilen entspringen, weil Gott all das ist, was ich bin. Ohne mich würde er nicht existieren.

Zu meinem großen Bedauern kann der Mensch, aufgrund des der Art gegebenen Bewusstseins feststellen, dass es ein großer Haufen Scheiße ist, den er mittels des geschenkten Bewusstseins im Laufe seiner Geschichte angehäuft hat. Was ziemlich armselig ist angesichts des unglaublich großartigen Potentials einer Art, die sich in ihrer Welt selbst bewusst sein kann.

Materie

Gott ist in dem Setup eine sowohl willkürliche, als auch leicht zu vernachlässigende Größe, da ich selbst rein gar nichts für meine Existenz kann und es für meine Illusion von Realität vollkommen Wurst ist, ob Gott existiert, mehrere Götter oder gar keiner.

Die naheliegendere Frage für Descartes wäre gewesen: Es denkt, also was ist es? Die Frage nach dem Sein ist nicht zielführend. Weil etwas das nicht ist, sich nicht selbst denken kann. Descartes ist dem typisch menschlichen Größenwahn aufgesessen, die Fäden seiner Existenz in der Hand zu haben. Er kann eben nur behaupten, dass er selbst es ist, der da denkt und in Folge also handelt. Ich habe ganz andere Erfahrungen mit dem Souffleur in meinem Kopf. Der hält nur dann sein Maul, wenn ich seine Stories aktiv zurück weise, die unabblässig in meinem Hirn produziert werden. Ich behaupte also: Würde das Bewusstsein nicht existieren, gäbe es auch kein Sein. Es ist das Bewusstsein das uns überhaupt feststellen lässt, zu sein.

So lautete also die wesentlich interessantere Frage für Descartes: Was war zuerst da? Das Bewusstsein, oder die Materie? Weil Bewusstsein und ganz offensichtlich die Materie Dipole sind.

Sicher besteht allgemein Konsens darüber, dass es Materie ohne Bewusstsein nicht geben kann und umgekehrt. Und Ja: Mehr als Glauben ist nicht drin für uns. Mehr gibt selbst die maximal determinierende Wissenschaft nicht her, außer der Tatsache, dass eine Keimbahn ohne Bewusstsein nicht funktionieren kann. Das Bewusstsein ist das einzige, was hier denkt. Verschmolzene, Eier und Spermien wuchern zu einem Wesen, das glaubt, zu denken. Unter der Verschmelzung zweier Keimzellen entstehen Lebensformen mit höherem Bewusstsein. Ich gehe darüber hinaus und behaupte, dass jeder Materie ein Hauch von Bewusstsein innewohnt.

Bewusstsein existiert nicht ohne Materie und Materie nicht ohne Bewusstsein. Wir glauben an oben und unten. Obwohl wir ganz genau wissen, dass es kein oben und unten gibt. Unser Denken ist ein Hilfsposten im beliebig chaotischen Bezugssystem. Genau so verhält es sich mit Gott. Diese allmächtige Entität in einem nur scheinbar zu beherrschenden Chaos ist noch willkürlicher, als das Konzept von oben und unten.

 3 years ago 

Wow!
Jetzt traue ich mich nicht mehr zu antworten... 😂

 3 years ago 

Jetzt traue ich mich nicht mehr zu antworten...

So ein Quatsch - das ist doch kein Scrabble, in dem jemand das bestmögliche bereits gelegt hätte!
;-))

Wenn unser guter @afrog schreibt:

Unser Denken ist ein Hilfsposten im beliebig chaotischen Bezugssystem. Genau so verhält es sich mit Gott. Diese allmächtige Entität in einem nur scheinbar zu beherrschenden Chaos ist noch willkürlicher, als das Konzept von oben und unten.

Dann zeigt er, dass er die Reichweite noch nicht wirklich erfasst hat. Er stellt Behauptungen auf und macht dabei Glaubens-Voraussetzungen, und damit habe ich ihn auch als Nihilisten erwischt.
Im übrigen hatte ich weder der Religion noch der Existenz Gottes das Wort geredet, und das Wort Allmacht war schon gar nicht meine Pointe.

 3 years ago 

Was du aus meinen Aussagen drechselst, ist alleine deine Sache und tangiert mich nicht einmal peripher. Selbst dann nicht wenn du mir attestierst, die Reichweite deiner Gedanken nicht erfasst zu haben. Geschenkt! Du kannst mich auch gerne als dösbütteligen Dampfplauderer bezeichnen, denn ich weiß gar nicht, was an einem Nihilisten besonders Nachteiliges zu finden sein soll. Du deutest diese Schublade als zynisch. Auch geschenkt! Der Nihilist ist sicher nicht besser oder schlechter, als jedermann. Weil das der Evolution, die sich alleine auf der Keimbahn abspielt und die einzige Macht ist, die nachweislich nicht denkt sondern einfach ist, herzlich Wurst ist. Ich habe auch nicht auf deine angeblich nicht beredete Religion oder Existenz Gottes reagiert, obwohl das in deinem Text, nicht nur zwischen den Zeilen, recht prominent mitschwingt. Ich habe auf Descartes Dilemma reagiert und das auch nur, weil dir sonst niemand geantwortet hatte, als ich zu Schreiben anfing und das Dilemma als falsche Frage beschrieb.

Geschweige denn, dass du überhaupt auf ein Dilemma in Descartes Denken gekommen bist und hätte ich diese nicht vorhandene Pointe in deinem Text entdecken können, wäre ich schlicht wortlos dankbar gewesen. Du hast bis jetzt noch nichts vorgelegt, worüber es sich zu streiten lohnte. Das musst du jetzt aber nicht über Umwege herbei zaubern damit, dass du Chriddi erzählst, was ich für einer bin.

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 3 years ago 

das ist doch kein Scrabble

Haha, ein bisschen beeinträchtigt wohl (muss gleich noch gegen meinen Mann gewinnen...), aber ganz so polarisiert ist meine Wahrnehmung dann doch noch nicht... ;-)

damit habe ich ihn auch als Nihilisten erwischt.

Och, das glaube ich nicht. Aber ich glaube es nur, ich weiß es nicht. Dafür bedürfte es der mir nicht gänzlich bekannten Definition eines Nihilisten. Aber lass mall stecken. Dann müsste ich nur wieder Gedanken machen. Und ich finde, er gibt erfüllendere (ausfüllendere?) Gedanken als über das Nichts.

Macht das mal unter euch aus. Du kannst dir sicher sein, dass ich dieses "Pamphlet" und seine Auswirkungen im Kommentarbereich mit großem Interesse verfolge. Mehr "Zuwendung" wirst du von mir nicht erhalten - und das ist ja auch schon mehr, als angeblich unter Autovotern so üblich sei... ;-P

 3 years ago (edited)

Ey Chriddi. Das sind nur Worte eines geschrumpelten Bewusstseins, dass sich dereinst, fast aus Versehen, durch Zuführung bewusstseinserweiternder Substanzen, jeglichen, tradierten Bodens entledigt hat. Viel Vorteile hat das aber nicht gebracht. Es wischte halt nur brutal viel überflüssige Fragen vom Tableau, die tatsächlich noch immer ernsthaft diskutiert werden. Wie eben auch die Frage von Gott und Glauben, was völlig Banane ist in einer Welt, die ganz ohne Glauben einfach nur existiert.

Das kannst du, mit deinem Standing locker toppen!

Wenn dir nur einmal im Leben deine Sinne deutlich gezeigt haben, dass alles an Realität ein reines Gaukelspiel deines tradierten Überbaus ist, hast du leichtes Spiel.

 3 years ago 

Ich denke schon so ähnlich wie du, obwohl ich mir nur ein einziges Mal den Verstand weggekifft habe. Das war eine Erfahrung, ein echter Horrortrip, den mir keiner abnimmt. Spannend war's wohl, dachte ich doch, ich sei tot. Habe mich jedenfalls ganz gut mit ein paar Geistern unterhalten. Das Zeug habe ich nie wieder angerührt.

Ich ziehe in meine philosophische und spirituelle Denke zusätzlich ganz stark das Unterbewusstsein mit ein und tummle mich in Sachen "Glauben" stark auf der energetischen Seelenebene herum. Ja, die nenne ich sogar Gott, aber die Bezeichnung ist egal: Gott ist alles, alles ist Gott.

Aber echt jetzt, hier hört es auf: Das kann ich nicht verschriftlichen.

 3 years ago 

Eins sollte klar sein: Mit dem eher harmlosen Kif bekommst du den Zustand nicht hin. Dafür braucht es Kaktus, Pilze oder eben LSD.

 3 years ago 

Danke, ich verzichte... :-))

 3 years ago 

Bedenkst du, dass Kaktus und Pilze seit Jahrtausenden erfolgreich im Schamanismus angewendet werden und das in der Wirkung sehr ähnliche LSD sogar in der Psychotherapie eine lösende Wirkung hat, ist dein Verzicht vielleicht etwas voreilig formuliert. Du solltest nicht die Erfahrung eines schief gelaufenen Experiments als prägende Erfahrung stehen lassen. Ich meine ja nur, rein im Interesse einer Erfahrung, die Schamanen gar bis zur Perfektion getrieben haben. Zumindest können sie ganz gut davon leben, die Materie der Drogen zu beherrschen und sich damit auch noch nebenbei die Welt zu erklären.

 3 years ago 

die Materie der Drogen zu beherrschen und sich damit auch noch nebenbei die Welt zu erklären.

Wenn diese Übelstes erzeugenden Experimente nicht wären, wäre ich an Letzterem durchaus interessiert... ;-)

 3 years ago 

Da hätte ich doch mit übelst vielen Kommentaren hier gerechnet...

Vielleicht 'mal zwei Aufhänger von meiner Seite: ich halte mich für ungläubig. Ingenieur und so ;-)) Aber natürlich habe ich "Matrix" gesehen und geschätzt und die Idee, wir leben in einer genialen VR-Projektion, ist spannend. Vielleicht ist unsere, ist meine Realität gar nicht so real? Auf die Idee lasse ich mich aber nur in ganz raren Momenten ein. Also bin ich - wie soll ich sagen? - teilzeitgläubig?

Der andere Aspekt ist die Tatsache, daß etliche Strafrechtler und Neurologen ernsthaft an der Theorie festhalten, daß es KEINEN freien Willen gäbe und damit keine Verantwortlichkeit für verbrecherische Handlungen. Die ultimative Schuldunfähigkeit, sozusagen. Das stimmt mich bedenklich, zumal diese Stimmen gefühlt zahlreicher und lauter werden. Ich WILL nicht, daß Menschen keine Verantwortung übernehmen können. Ich WILL Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit. Und so weiter...!

 3 years ago 

Kommt gleich, wenn ich das Spiel abgewickelt habe.
Ist ein toller Beitrag, den ich aber tatsächlich auch zweimal lesen "musste"... ;-)
LG Chriddi

 3 years ago 

Vergiss es! Was hier jetzt passiert, ist wahrlich nicht mehr dein Niveau. Kümmere dich lieber um deine augenscheinlich multiple Persönlichkeit!

Du denkst, also bist du? Nein, ich denke für dich und du bist Mehrere.
Ich? Ich fühle und glaube, also bin ich.

 3 years ago (edited)

Hm...

Ich WILL nicht, daß Menschen keine Verantwortung übernehmen können. Ich WILL Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit.

Da fühle ich mich missverstanden.
Kannst du Sachen WOLLEN, ohne daran zu glauben, dass es sie gibt? Nur dann, wenn du WEISST, dass es sie gibt.
Genau hier setzt Kant an, wenn er sagt: Wir können nicht WISSEN, ob / dass es Freiheit gibt. Die theoretische Vernunft kann sie nicht finden. Sie kann sie aber auch nicht mit Sicherheit ausschließen. Die praktische Vernunft kann die Freiheit auch nicht beweisen, sie muss sie aber voraussetzen. Ohne Freiheit keine Verantwortung. Daher setzt die praktische Vernunft Freiheit als Axiom, und die theoretische Vernunft sagt dazu, dass sie sich raus hält. Folglich sind wir berechtigt und verpflichtet, an Freiheit zu glauben.
(@ Immanuel Kant: Sorry für diese Vereinfachungen.)

 3 years ago 

Ich kann Sachen wollen, weil ich sie brauche. Und das funktioniert, weil ich weiß, daß es sie gibt. Daß dieses Wissen eigentlich ein Glauben ist, ist mir doch bewußt. Aber wie beschrieben: diese Überlegung lasse ich nur möglichst selten zu.

 3 years ago 

Ah. Oh. So.
Dann könnte ich nächstens vielleicht über das Nichtwissende Wissen schreiben.
(Hihi, es heißt natürlich Wissendes Nichtwissen. Aber das verrät uns Gewährsmann Sokratoleone erst später.)

 3 years ago 

Ich bin jetzt schon gespannt ;-)) Oder glaube ich das nur...?

 3 years ago 

PS
Es gibt doch tatsächlich einen Steem-Account "ImmanuelKant" - scheint japanischer Provenienz zu sein...

 3 years ago 

Will abkassieren... :-D

 3 years ago 

Ich dachte eher an die Reputation, die Kant in Japan genießt: er zählt dort zu den vier Weltweisen (mit Konterfei in einem einschlägigen Schrein eines Tokioter Parks).

((Nein, ich war nicht da. Ich habe darüber gelesen und einen Bekannten anlässlich dessen Tokio-Besuchs gebeten, das zu verifizieren - was er dankenswerterweise auch tat.))

 3 years ago 

(@ Immanuel Kant: Sorry für diese Vereinfachungen.)

Boah! Herr Kant, es kann nicht so schlimm sein, wenn ich diese Gedankengänge auch vereinfacht kaum verstehe... ;-)

 3 years ago 

Hmmm...
Dann muss ich vielleicht nochmal überarbeiten.

 3 years ago 

Aber nicht wegen mir - ich glaube, ich hab's jetzt verstanden... ;-)

 3 years ago 

ich halte mich für ungläubig

Das glaube ich nicht. Jeder glaubt. Und sei es, an das Nichts, dessen Existenz (oder Nichtexistenz) ja noch nie bewiesen wurde. Man kann also maximal daran glauben, nicht wissen, dass es vorhanden ist oder sein könnte.
Der große "Fehler", den die Menschheit in meinen Augen vielfach begeht, ist es, Glauben mit Religion gleichzusetzen. Das ist Quatsch.
Gott (Allah, Mutter Erde, das Universum, die Natur...) ist alles, alles ist Gott. Welch (hybrische? blasphemische?) Behauptung! Okay, ich glaube es... :-)

Off topic:
Na, hast du nun die übelst vielen Kommentare?!
Genau so ergibt sich Comment-Content. Nicht durch Lieblingsvideos für Comment-Spammer oder gerammte Rezepte... ;-)

 3 years ago 

gerammte Rezepte

🤣 Entschuldigung, ich konnte nicht mehr an mich halten!

 3 years ago 

Yo - bin voll auf meine Kosten gekommen ;-))

 3 years ago 

Kleine Anmerkung des Verfassers vom Post:
Glauben soll nicht verwechselt werden mit Meinen.
Etwas für wahr zu halten, was man nicht genau weiß, das ist Meinen.
Von etwas so überzeugt zu sein, dass man/frau Lebensentscheidungen darauf baut, ist auf der Grenze zwischen Meinen und Glauben.
Glauben ist, Werte zu haben und diese zur Lebensgrundlage zu machen. Freiheit und Menschenwürde vielleicht die einen. Gottvertrauen und Nächstenliebe vielleicht die andern. Es hat nichts damit zu tun, für die erwarteten 72 Hauras per vermeintlichem Märtyrer-Tod ein Selbstmordattentat zu verüben. Letzteres ist Handeln aufgrund einer irrigen Annahme über die Beschaffenheit der Welt, eine Überzeugung von Tatsachen-gleichen Behauptungen, die nichts gemein haben mit transzendenten (nicht-empirischen) Werten.
Okay, ich gerate ins Fahrwasser von Fachjargon, sorry. Stopp also, alle Maschinen stopp.
;-)

 3 years ago 

Ach ja, #Es war hier schon mal, gestern , wollte aber lieber schlummern und hat gecancelled.

Janee, mit dem DenkLeriEren allein, das haut das nicht hin.
Kann´st ja mal versuchen nicht zu sein, so zwischendurch, und klappt´s .
Nee, den Deskartesdings , ich dachte Asterix hätte den Spruch erfunden .
Klaro, cogerieren ist ganz klar ein Beweis für bewusstes Sein , für selbstige ExistOmatOse .
Denken Hunde ?

Drehen wir´s mal anders , was zum Fick will Gott blos mit den MensChChen ?
Na ? Ein warmes Brötchen und Butter zum BackFisch.
Na , na , ist das nun was natürliCheS oder vielleicht sogar etwas übernatüRlicHeS ?
Ssso und das GottEnde kann sowieso alles nur simulieren, für sich selber , was will ich mich also darüber echauffieren wie weit die Existenz nun eigentlich so Rum exisitiert.
Klar gibts ´n oben und ein unten, wenn´ste Dich in einem GraviTatioNsfEld aufhältst.

Nee nee ich sehs schon ,dank an @afrog und @weisser-rabe , dass ich nach ihnen tippte , aber nee , ich glaube der Descartes, der geht mir gewaltigst auf den Sack.

Rum manipulieren in der manipulierten ManipUlation ?
Ja, was , ist mir doch egal ob SimulAtion oder nicht, ich spüre die Schmerzen, kann sie suchen und heilen , oder vermeiden.

AntiThese : doleo ergo sum .

!invest_vote

 3 years ago 

Selbstverständlich denken Hunde. Innerhalb eines etwas anderen Kontext. Ja sogar Einzeller denken. Hast du Sinnesorgane, handelst du dem Rezeptoren-Input entsprechend nach Bedarf deines Metabolismus, innerhalb des definierten Bezugssystems und ganz bescheiden sogar über seine Grenzen hinaus.

Hat dein Metabolismus gerade keinen Bedarf, schläfst du oder starrst 5 Meter tiefe Löcher in die Luft. Was macht dein Bewusstsein in dieser Zeit? Es führt ganz klar ein Eigenleben. Es denkt ohne dich weiter und interessiert sich keinen Deut für die Grenzen deiner Rezeptoren.

 3 years ago 

Ja-nee, ich wollte dem Descartes doch das Wort eher aus dem Argumentationszusammenhängle herausgezogen haben wie einen faulen Zahn.

Kennst du übrigens die Pennäler-Übersetzung von "cogito ergo sum"?

Dein "doleo ergo sum" hatte der gute Renatus übrigens durchaus erwogen, ursprünglich wollte er "ich zweifle, also bin ich" folgern, aber dann fiel ihm auf, dass er zweifeln kann, ob er zweifelt, folglich folgerte er, er müsse abstrakter werden als der Zweifel und sich aufs cogitare zurückziehen, welchselbiges ja ein bisschen anders ist als das Denken. Es ist mehr so ein Zurkenntnisnehmen. Und darin wäre dann dein "doleo" auch mit eingeschlossen. (Dumm war er ja nicht, der René, aber auch ein bisschen selbstverschuldet eingeschlossen in seiner Logikerei.)

Wir beschäftigen uns wirklich mir sehr ähnlichen Themen. Mein übernächster Post könnte Dich auch interessieren. Das soll keine Werbung sein (hhahahahaah). Es geht um ein sehr ähnliches Thema, allerdings ist der Blickwinkel leicht anders. Sehr interessant ist aber der Vergleich, weil beide Texte dann ähnliche Rückschlüsse zulassen.

 3 years ago 

Hui, da habe ich gestern doch kurz deinen Post gelesen, ihn aber wieder zurück gelegt, um ihn bei nächster Gelegenheit noch einmal in Ruhe ein zweites oder drittes Mal zu lesen... und im besten Fall auch zu verstehen... und heute hat sich das Vorhaben exponentiell entwickelt. ;-)
Kompliment an euch, ist trotzdem schön dies zu verfolgen, auch wenn ich nur an der Oberfläche kratze. :-)

Versuch es Mal mit einem

Cogitor ergo sum

Also einem

Ich werde gedacht also bin ich....

🙋

 3 years ago 

Hihi!
;-))

Kennst du auch die Pennäler-Übersetzung?
Cogito ergo sum = Ich glaub, ich bin der Ergo!

Nein kannte ich noch nicht.

Der Witz ist aber gut!

Sonnige Grüße!

 3 years ago 

Im übrigen ist "Cogitor ergo sum" die Pointe eines philosophiegeschichtlichen Romans aus den 80-ern. Ah, nee, 1991 - habe schnell nochmal nachgeschaut. ;-)

Da hat jemand aufgepasst....😄👍👍👍

@udabeu denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient!
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