Meinen-Wissen-Glauben | to-think-to-know-to-believe-pt-III

in Deutsch Unplugged2 years ago

II

https://steemit.com/hive-146118/@ty-ty/meinen-wissen-glauben-or-to-think-to-know-to-believe-pt-ii

III

Stehen geblieben war ich bei den erwähnten, aber noch nicht erläuterten Seh-Gewohnheiten, und es fehlt noch der Zusammenhang zur Frage nach Glauben – Wissen – Meinen.

Gewohnheiten zu folgen, bedeutet, Regeln zu folgen. Und Regeln zu folgen, heißt nicht, die Regeln zu kennen, denen gefolgt wird. Daraus entsteht dann bei mir und andern der Versuch, die Gewohnheiten zu rationalisieren, das heißt, den befolgten Regeln ein Gewand aus Argumenten und Gründen zu geben. Mein damaliger Gesprächspartner versuchte also, gemäß meiner Theorie jetzt interpretiert, seine unreflektierten Sehgewohnheiten hinter einer Lehre von Proportionen zu verstecken, und genau darin besteht ein großer Teil ästhetischer Theoriebildung. Er hat also nichts falsch gemacht, sondern eine andere Regel befolgt, ohne sie zu kennen: Lass deinen subjektiven Geschmack, deine vorläufige Meinung mit Hilfe von allgemeinen Behauptungen als eine Form von Wissen erscheinen.

Wer das durchschauen und daraus für sich selbst lernen will, bewegt sich auf dünnem Eis. Jederzeit droht sowohl der eigene Einbruch als auch die Anschuldigung, sich auf dünnem Eis zu bewegen oder gar andere auf dünnes Eis zu locken. Das wird dann natürlich ebenfalls mit vielen und auch komplizierten und teilweise durchaus zutreffenden Behauptungen, die wie Wissen klingen, untermauert. Gemeinsam ist diesen argumentativen Bewegungen (ähnlich dem Rudern von Geißeltierchen), dass sie das Glauben leugnen oder angreifen. Wer sein Meinen zu einem Wissen stilisieren will oder muss, erblickt zu Recht einen Feind im Glauben. Warum?

Beim Nachdenken über Wahrheit und Wahrhaftigkeit ergibt sich über kürzere oder längere Distanz, dass es keine Beweise für diese beiden gibt. Sie sind in der Natur nicht zu finden. Und das Wissen selbst kann immer nur einzelne seiner Bestandteile seiner Komponenten als gültig erweisen, es kann seine Voraussetzungen (Axiome) plausibel machen, aber es kann nicht zeigen, dass oder was „Wahrheit“ ist oder worin „Wahrhaftigkeit“ besteht. Wahrheit als Ziel und ihre Möglichkeit als Ausgangspunkt zu sehen, ist ein Glauben. Ein Wertschätzen, ein Vertrauen, eine Zugewandtheit. Die Überzeugung, dass es lohnt, dafür sein Leben zu riskieren.

„Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“, soll Luther gesagt oder geschrieben haben. Wofür du zu sterben bereit bist, das ist dein Glaube, möchte ich nachformen. Bestimmt hat das aber schon jemand längst vor mir so oder ähnlich gesagt. Das mit den Regeln, denen man folgt, ohne sie zu kennen, stammt ja auch von Wittgenstein, denke ich.

Wie viel ist zwei mal null-komma-periode-neun? Das führt aber schon zur nächsten Folge.

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photo: ty-ty

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I had stopped at the mentioned but not yet explained habits of seeing, and the connection to the question of believing - knowing - thinking is still missing.

Following habits means following rules. And following rules does not mean knowing the rules that are followed. This leads me and others to try to rationalise habits, that is, to give the rules followed a garment of arguments and reasons. My interlocutor at the time, interpreted according to my theory, tried to hide his unreflective habits of seeing behind a doctrine of proportions, and this is precisely a large part of aesthetic theorising. So he did nothing wrong, but followed another rule without knowing it: Make your subjective taste, your provisional opinion, appear as a form of knowledge by means of general assertions.

Those who want to see through this and learn from it for themselves are walking on thin ice. At any time, there is the threat of both one's own intrusion and the accusation of being on thin ice or even of luring others onto thin ice. Of course, this is then also backed up with many and also complicated and partly quite accurate assertions that sound like knowledge. What these argumentative movements have in common (similar to the rowing of flagellates) is that they deny or attack belief. Those who want or need to stylise their opinion into knowledge rightly see an enemy in believing. Why?

When thinking about truth and truthfulness, it emerges over a shorter or longer distance that there is no evidence for these two. They are not to be found in nature. And knowledge itself can only ever prove individual parts of its components to be valid, it can make its presuppositions (axioms) plausible, but it cannot show that or what "truth" is or what "truthfulness" consists in. To see truth as a goal and its possibility as a starting point is a belief. A valuing, a trusting, an attentiveness. The conviction that it is worth risking one's life for.

"Whatever you set your heart on is your God," Luther is said to have said or written. What you are willing to die for is your belief, I would like to rephrase. But I'm sure someone has said this or something similar long before me. The idea of rules that you follow without knowing them originated, I think, with Wittgenstein.

How much is two times zero-point-period-nine? But that already leads to the next episode.

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

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 2 years ago 
Lass Deinen subjektiven Geschmack, Deine vorläufige Meinung mit Hilfe von allgemeinen Behauptungen als eine Form von Wissen erscheinen.

Der Satz ist nice , ich hab´ die "D"´s groß , denn das ist !der AufrUf , !der an Alle erschallt und erschallt , hihi , ja .
Ansonsten ein Versuch , !den #SCHWARZWEISSBILDOPAS , die Deine GeneraTion immer gehauen noch haben , ´was zu beweisen, auf irgendeine Weise , das , ´was !sie Euch einprügelteten , hihi jaja .
Dünnes Eis , als ob unter dem Eis eine verschlingende Tiefe lauerte , ja so richtige 50er Prügel , und das mit der Natur und so , wo alles wahr und auch alles wahrhaftig selbstig daher kommt , einfach das !eigene #NICHTERKENNEN mit Legenden zu füllen , genau , 40er .
Kein Video zum AufrUf vom #Es heute hier drunter .
It´s twentytwentytwo , catch the #CATCH22 and adapt 2030 .
In FlensBurg gibts viele leere Heime ???

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 2 years ago 

Hihi, danke für Einladung, aber fürs Heim bin ich noch nicht unfit genug.

Zum Einprügeln braucht es keine Schläge, das sang schon Walther von der Vogelweide (oder einer seiner Kollegen):

Nieman kan mit gerten· kindes zuht beherten· den man zeron bringen mag· dem ist ein wort als ein slag·

https://de.wikisource.org/wiki/Nieman_kan_mit_gerten

 2 years ago 

Hihi , tja tjaja , soso , jaja, ... .
Na gut .

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 2 years ago 

Ich habe dir auf pt. I, II und III mit einem Artikel geantwortet, weil es sich nicht schickt, einem Autoren unter seinem Artikel Antworten im Artikelformat zu geben.

 2 years ago 

Das handhabe ich auch so.

Mal sehen, wann ich über deinen ersten Satz hinaus komme. Der ausgelassene Speck wird sonst kalt, das würde die ausgelassene Stimmung trüben.

 2 years ago 

Das eilt nicht. Ist ja auch alles nur Meinung.

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