[Erzählung] 7 Psychologen und eine Menge Probleme - Teil 1steemCreated with Sketch.

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Herzliches Hallo an alle,

wie der/die Ein oder Andere vielleicht schon bemerkt hat, hatte ich eine nicht so gute Vergangenheit, sagen wir mal so...

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In dieser Miniserie möchte ich euch etwas aus meinem Leben erzählen. Etwas, das mich geprägt und geformt hat, zu dem wer ich heute bin: Ein psychisch kranker Mensch, mit noch kränkerem Humor.

Doch wie kam es dazu?

Es war alles gut, wenn nicht sogar perfekt, in meinem Leben: Ich besuchte den #Kindergarten, hatte dort viele Freunde und wohnte mit meinen Eltern und Großeltern väterlicherseits im Hotel meines Opas.

Der Kindergarten war fertig und in dem #Sommer geschah es: Meine Eltern trennten sich - und damit fingen meine Probleme an...

Wie wurde ich auf die Trennung vorbereitet?

Diese Frage ist kurz und leicht zu beantworten: Gar nicht - dafür wurde ich dann zur Psychologin geschickt, einmal die Woche, gegen meinen Willen, mit der ich nur Brettspiele gespielt habe.
Die Trennung lief folgender Weise ab: Innerhalb von 2 Tagen hat die Mutter meine Sachen gepackt und in ihre Wohnung, die zwei Dörfer entfernt lag, geplündert. Am zweiten Tag musste ich mitkommen und mir wurde gesagt wir wohnen ab jetzt hier. Ich verstand die Welt nicht mehr...

Der Kindergarten war abgeschlossen, was nun?

Ich wurde eingeschult. Beim (ersten) Gespräch mit dem Direktor der neuen Schule wurde ich gefragt mit wem ich in die Klasse kommen möchte. Ich musste an alle meine Freunde aus meiner alten Heimat denken, mit denen ich gerne in der Klasse gewesen wäre. Ich kannte zwar schon 3-4 Gleichaltrige aus dem Dorf, somit nannte ich deren Namen, damit ich nicht ganz allein sein würde. Es folgten in den 5 Schuljahren weitere Gespräche mit dem Direktor bezüglich meines Verhaltens

Probleme in der Schule

In der Schule traf ich auf einige Probleme: Ich tat mich schwer neue Freunde zu finden und einige meiner Mitschüler mobbten mich ständig. Ich regte mich dann immer auf, es eskalierte, ich drehte durch, warf Gegenstände nach ihnen und fing irgendwann an von der Schule abzuhauen, wenn mir das Mobbing zu viel wurde. Das wirklich beste daran war:

Wer wurde bestraft?

Richtig: der gemobbte!
Als wäre das Mobbing nicht schon schlimm genug, war ich dann auch noch der #Tintige, dessen Verhalten nicht korrekt war... Ich mein, dass ich von der Schule abhaue, ok, die Lehrer tragen die Verantwortung, wenn ich dabei vom Auto überfahren worden wäre, wären sie ganz schön in der ... gewesen. Verstehe ich, ok. Und vielleicht auch das Werfen der Gegenstände ist etwas gefährlich, da ich auch andere treffen könnte. Geht mir in Ordnung. Aber warum werde ich dann noch bestraft und einmal sogar von einem Theaterausflug ausgeschlossen, wenn die Lehrer die Mobber nicht in den Griff bekommen? Die dürfen dann ohne Probleme zum Theaterbesuch mitkommen, schließlich sind die ja nicht das #Problem...
Zumindest war nach 2 Jahren mit der Psychologin schluss, da sie "schwanger" wurde - wie ich Jahre später aus einem Schreiben meines Vaters lesen konnte, hielt er nicht viel von der Psychologin, somit ist es sehr naheliegend, dass die Mutter mich mal wieder angelogen hatte...

Zumindest hattest du nach der Schule deine Ruhe, oder? ODER?

Naja, teils... Solange die Mutter noch bei der Arbeit war, war es für mich fein zu Hause. Nachmittags hatte ich dann Sport oder diverse Wahlfächer in der Schule. Wahlfächer waren ein freiwilliges Nachmittagsprogramm an der Schule, betreut von Lehrern, bei denen man sich etwas aussuchen konnte und dies wurde dann das halbe Jahr über gemacht. Ich nahm dann immer etwas mit Basteln oder Arbeiten mit Ton oder so was in diese Richtung. Dies gefiel mir sehr, die Lehrer waren dort viel netter als in meiner Klasse und die Anderen ließen mich in Ruhe.
Im Nachhinein betrachtet war das der Mutter sicherlich recht, dass ich mich da immer angemeldet hatte, da sie so keine Aufsichtspflicht verletzte.

Wie deine Mutter war nicht zu Hause, als du Schule aus hattest? Wer hat dann auf dich aufgepasst?

Me, myself and i. Mir passte dies ganz gut, ich konnte TV schauen und hatte meine Ruhe. Bis...

...sie dann nach Hause kam

Dann ging es flott: Oft wurde ich zu erst mal geschumpfen, da ich die Wohnung nicht ordentlich geputzt hatte, etwas "schmutzig" gemacht habe, oder das Messer für mein Nutellabrot noch auf dem Waschbecken lag (internationales Zeichen für "vielleicht esse ich noch ein Zweites"). Sie hatte einen Putz-wimmel: Jeden Tag wurde die Wohnung gesaugt und gewischt. Wenn ich irgendwo Brotkrümel hinterlassen habe, gab es einen Zusammenschiss, den ich gar nicht nachvollziehen konnte, denn morgen wurde sowieso wieder geputzt... Meist folgte dem Zusammenschiss noch eine Ohrfeige, weil ich zurück-gebrüllt habe. Wir kamen uns immer in die Haare, wir stritten jeden Tag.

Oft waren auch meine, für mich, unlösbaren Hausaufgaben der Grund fürs Streiten: Ich komme in Mathe nicht weiter, frage ich sie, hat sie keine Ahnung. Dann bekomme ich eine Idee, wie es gehen könnte, brauche dafür aber meine Ruhe um nachzudenken, redet sie ständig weiter, obwohl ich ihr sagte sie soll doch bitte kurz still sein. Irgendwann reichte es mir und ich "tätowierte" sie - ich stach ihr in einem Ausraster meine Füllfeder in das Nasenbein.
Oder auch bei italienisch: Sie hatte einen italienischen Vater, konnte daher gut italienisch. Dann frag ich sie, was das Wort heißt, meint sie ich soll das aus dem Satz lesen können. Reg ich mich halt irgendwann mit ihr auf und brülle, sie soll mir doch das verdammte Wort einfach sagen! WAMMS! Ohrfeige. Ich mein ok, oftmals kann man den Zusammenhang im Satz erkennen. Doch wenn der Satz jetzt beispielsweise lautet: Das ist ein Hund. Und ich nicht weiß, was ein Hund ist, wie soll ich dann den Zusammenhang herausfinden!? Das kann alles mögliche bedeuten, ein Fisch, ein Pferd, ein Haufen Scheiße wie die Mutter...
Beim Lernen dasselbe: Ich frage sie, ob sie mich ausfragen kann. Meint sie ich soll mich selbst ausfragen. Was ich einfach nicht sinnvoll machen konnte. Ich hätte dann einen Absatz gelesen, um zu wissen, welche Frage ich mir stellen könnte, hätte sie mir dann gestellt und sofort beantworten können, weil ich es vor 2 Sekunden gelesen habe, oder wenn ich es nicht mehr wusste sofort nachgelesen, weil ich ungeduldig bin. Lerneffekt: 0. Sie lag dafür lieber draußen in der Sonne...

Aufsichtspflichtverletzung

Die Mutter hatte 3 Arbeiten, bekam monatlich 500€ Kindergeld von meinem Vater und... Hatte nie Geld. Ihre reguläre Arbeit war in einer Bar. Dienstags putzte sie in einer Diskothek und samstags Nacht arbeitete sie in einem Pub. Für Samstag bekam ich eine Babysitterin.
Nach der Schule war ich alleine, anfangs arbeitete sie Samstag Nachmittag noch in einer Bar, dann war ich da auch den ganzen Nachmittag alleine. Ich war generell viel alleine, musste mit mir selbst zurechtkommen, wobei ich dann meist vor dem TV hing. Spoiler: heutzutage weiß ich nie, was ich mit meiner Freizeit anfangen soll. Ich hänge dann meist vor dem TV bzw. mittlerweile YouTube, oder am PC - wie damals eben...

Hat dir niemand geholfen?

Doch, mein Vater hat mir sehr geholfen. Er half mir immer bei den Hausaufgaben, wenn ich bei ihm war, fragte mich zu Themen aus beim Lernen und wenn er nicht weiter wusste, fragte er seine Freundin, ob sie uns weiterhelfen kann. Blöd nur, dass ich ihn nur jedes zweite Wochenende sehen durfte!
Und ja, das war wirklich ein ich darf meinen Vater nur alle 2 Wochen sehen. Nicht ich konnte zu ihm wann ich möchte, oder es wurden mal Wochenenden getauscht, weil jemand Geburtstag feierte an dem Wochenende, oder so. Weil das ging laut der Mutter "meinem Vater wieder nicht zusammen" wobei die einzige Person der es nicht zusammenging sie selbst war. Aber hey...

...das haben sie beide sich so ausgemacht. Nicht!

Laut ihr haben sie sich das gemeinsam ausgemacht. Laut den vor mir geführten Telefonaten mit ihrem Anwalt, vor dem sie meinen Vater immer schlecht redete, nicht. Wie ich Jahre später drauf kam wurde das gerichtlich geregelt. Von einer Fotze äh... Richterin, die ja nur das Wohl des Kindes im Sinne hat. Oder eher: ey Hauptsache sie bekommt gut dafür bezahlt, scheiß mal aufs Kind.
In der Tat war es so: Nach Jahren fing ich an zu recherchieren: Ich ging aufs (A)Sozialsprengel und holte mir die Dokumente ein, las sie mir durch, fand heraus, dass das Gericht involviert war, ging somit auf das Jugendgericht meine Akte holen und bis zum Schluss kam ich zur Richterin, die damals das Urteil fällte, um mir alles erklären zu lassen.

Das Gerichtsprotokoll ist ein schlecht geschriebenes Witzebuch...

Mehr ist das wirklich nicht. Mein Vater steht in einem richtig guten Licht da: Er hilft mir bei den Hausaufgaben, verbringt Zeit mit mir, fordert mich in Übungen heraus usw. Bei der Aussage der Mutter steht wortwörtlich: "[...] gibt an, dass sie oft nicht die nötige Zeit oder Geduld aufbringen kann, um für den Minderjährigen zu sorgen". Und einfach schon der Punkt hätte ausreichen müssen, mich zum Vater zu bringen. Ich mein, so wie die Lehrer die Aufsichtspflicht über mich haben, wenn ich abhaue, hat die Person mit dem Sorgerecht dieselbe Pflicht außerhalb der Schule! Und wenn diese Person angibt, dass sie diese nicht immer, und auch wenn es nur ein einziges mal wäre, aufbringen kann, dann gehört der Person das Sorgerecht entzogen!
Während mein Vater auch nicht immer die Zeit hatte, da er ein Hotel zu führen hatte, währenddessen ich immer mit meinen Großeltern spielen konnte und wenn es mal wirklich brannte auch direkt zu ihm gehen gekonnt hätte, da ja alles im selben Gebäude war, konnte ich die Mutter teilweise nicht mal erreichen, wenn die Wohnung gebrannt hätte. Ich hätte nicht mal die Feuerwehr rufen können, da wir kein Haustelefon hatten, da dies "zu viel kostet" und wie ihr ja mitbekommen habt vorhin: 3 Arbeiten und 500€ monatlich an Kindergeld reichen nicht aus, um irgendetwas kaufen zu können (nicht heutzutage, da ist ja gar nichts mehr leistbar mit dem bisschen "Kleingeld", aber ich spreche hier von vor 15 Jahren, als die Inflation noch "ein Witz" war im Vergleich). Ok, es war schon ein Mehrfamilienhaus mit 4 Parteien, aber mir wurde nie gesagt, dass ich zu meiner Tante nebenan gehen kann, wenn etwas ist.

Die Erklärung der Richterin

Als ich dann mit all meinen gesammelten Unterlagen und Protokollen zur Richterin kam, meinte sie: Siehst du, hier gibt dein Vater an "er sei nicht bereit mich holen zu kommen". Sie machte einen Punkt. Der Satz ging weiter mit: "da es zu ihm eine gute Busverbindung gibt". Aber das ist ja nicht wichtig. Dass er mich jedes zweite Wochenende holen kommt und Sonntags wieder zurückbringt, dass er mich zu Arztbesuchen fahren muss, weil die Mutter arbeiten muss, das ist ja alles scheiß egal! Hauptsache, es wurde ein weiteres Besuchsrecht für meinen Vater eingeräumt, am Mittwoch in der Woche in der ich nicht das Wochenende bei ihm war und an dem ist er nicht immer bereit mich holen zu kommen, da ich nach der Schule auch mit dem Bus zu ihm kann und er ja schließlich auch zu arbeiten hat. Meistens hat er mich doch abgeholt und wir fuhren ins McDonalds Mittagessen und verbrachten etwas Zeit miteinander. Das Gespräch war nach ihrer Aussage bald beendet, ich schloss hinter mir die Tür und ein leises " Fotze" konnte ich mir nicht verkneifen.

Es gab noch weitere Probleme

Wie z.B. meinen Onkel, der nebenan kokste und vertickte. Wie schon in einem anderen Beitrag geschrieben kamen deshalb oft die Carabinieri, nahmen Protokoll auf und verschwanden. Niemandem von diesen HuSos ist die Idee gekommen: ey, da ist ein Minderjähriger bei der Mutter. Hat der keinen Vater bei dem er wohnen könnte, da es evtl. vlt. ein Risiko darstellen könnte, wenn nebenan jemand Tickt und unter anderem dem anderen Onkel brüllend "Ich bring dich um!" mit der Axt nachrennt? Sollten wir da nicht vlt. so ganz evtl. dem Sozialsprengel bescheidgeben, welches keine 100 Meter von unserer Station liegt und wir schlimmstenfalls auch mit dem Auto dort parken können?
Nö, die sitzen lieber in ihrer Kaserne und kraulen sich die Eier (ob jeder seine eigenen krault, oder die das gegenseitig machen, lass ich mal dahingestellt). Die Polizei, dein Freund und Helfer. Haha ha... Ist der gut... Die hätten mich halt aus der Scheiße holen können, wenn sie mal wirklich was sinnvolles gemacht hätten…


So, das wärs mal mit dem ersten Teil. Ich hoffe ich konnte euch etwas mitreißen und dieses Thema hat euer Interesse geweckt. Morgen kommt der zweite Teil. Es bleibt spannend!

Beste Grüße,
BlackButterfly666

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 29 days ago 

Du bist offen, das muß man Dir lassen. Und was Du von früher schreibst, klingt nicht nach Bilderbuch-Kindheit. Die haben allerdings die wenigsten - schätze ich.

Vielleicht hat wenigstens einer der 7 Psychologen herausfinden können, woher die ganze Wut genau kommt und wie man sie sinnvoll kanalisieren kann. Das sage ich als jemand, der Psychologen reihenweise verschlissen hat, bevor sich einer fand, mit dem ich / der mit mir arbeiten konnte. Und dann langfristig zu teuer war, aber das ist eine andere Geschichte ;-))

Ich habe neben meinen eigenen drei Kindern einen Pflegesohn groß gezogen, der aus ähnlich schlimmen Verhältnissen kam, dann aber weiteres Pech hatte mit seinen Pflegestellen und Vormündern. Dein Gefühl der Machtlosigkeit und Ausgeliefertheit kann ich daher gut verstehen. Wenn es Dir heute noch manchmal so geht, kannst Du das bewußt beeinflussen lernen...

"Tintig" finde ich übrigens Spitze ;-))

Vielen Dank :) im Privaten bin ich wenig offen, da ich nie weiß, was ich erzählen soll. Mit Psychologen geht es, da weiß ich immer was sagen, da ich genügend Probleme hatte oder noch habe, über die ich berichten kann^^
Ich hätte eine Kinderbuchkindheit haben können. Dessen Verlust macht mich oft wütend, wenn ich zu viel darüber nachdenke in den falschen Momenten... Es stimmt schon, die haben die Wenigsten, leider.

Das erfährst du in den kommenden Teilen ;)
Leider hat mir aber nich keiner davon gezeigt, wie ich diese Wut kanalisieren kann - aber ich lasse sie meist durch Schreiben raus, wie hier z.B.
Psychologen sind leider teuer, daher besuche ich den öffentlichen Dienst, der ist kostenlos. Man hat halt einschränkungen, da bei meiner Außenstelle nur eine Psychologin ist, wenn ich mit der nicht zurechtkommen würde, müsste ich privat gehen oder vielleicht Außenstelle wechseln, sofern das geht, dann müsste ich weiter fahren. Und auch von den Terminen her hat der Dienst nicht bis 18:00 Uhr offen oder so, heißt man muss dann mal eine Stunde von der Arbeit fehlen...

Ja, leider war ich da ziemlich machtlos, dieses Wort trifft es perfekt! Ich weiß nicht, was ich hätte noch tun müssen, weil ich hatte echt extreme Ausraster. Von daher hätte irgendjemand etwas checken sollen/müssen, dass das so einfach nicht klappen kann... Ich verstehe auch die Lehrer nicht, ich kann sie überhaupt nicht nachvollziehen. Ich mein, ok ab und an haben wir mal einen Sitzkreis gemacht und über die Situation gesprochen, aber das hat halt auch nichts gebracht. Warum ich bestraft wurde, keine Ahnung. Ich mein, ok mein Verhalten war vielleicht oft nicht angebracht, aber ich hatte mich bei meinen Ausrastern einfach nicht mehr unter Kontrolle. Warum die Lehrer dann mir immer die Schuld gaben und mich bestraften, verstehe ich bis heute nicht. Wir waren 17 Schüler in der Klasse, klar kann man da nicht jeden einzelnen im Blick haben, aber irgendwo haben die das ja checken müssen, dass ich so ausraste wegen den Anderen... Und es wurde halt nie etwas gemacht, bis auf die Sitzkreise, aber ich mein z.B. kein Gespräch mit den Eltern, dass da etwas ist, niemand kam auf die Idee, dass vielleicht zu Hause etwas nicht stimmen könnte, dass ich so ausraste, kein persönliches Gespräch mit mir, einfach nichts...
Die einzige, die etwas merkte, weil sie die Klasse beobachten konnte, war die Integrationslehrerin eines Mitschülers. Sie ist die Mutter einer Freundin von meiner Freundin, dann haben wir uns mal getroffen und sie meinte da, dass sie mich oft beobachtet habe und ich war immer sehr ruhig normalerweise - nur wenn die Anderen mich gemobbt haben, bin ich dann ausgerastet. Ich müsste sie mal fragen, wenn ich sie wieder sehe, wie das damals "hinter der Kulisse" abgeloffen ist, also was die Lehrer über mich gesagt haben, was sie gemacht haben, ob sie überhaupt etwas gemacht haben usw. Das würde mich echt mal interessieren... Evtl. gibt es dann ein kurzes Update dazu ;)

 29 days ago 

Spurensuche ist eine gute Sache. Habe ich bis heute mit zu tun ;-)) Aber die Gegenwart ist wichtiger. Du willst ja jetzt einigermaßen zufrieden und bei Dir sein. Du willst jetzt ausgeglichener und weniger impulsiv sein. Die Schritte dahin führen eher über Mechanismen der Selbstkontrolle und pure Vernunft, also reflektieren und analysieren von Situation und Verhalten. Laß Dich dabei an die Hand nehmen... Die Ursachen und Hintergründe kannst Du dann immer noch (und wahrscheinlich besser) bearbeiten.

Entschuldige meinen besserwisserischen Ton ;-)) Über 30 Lebensjahre mehr, ein vergleichbarer Hintergrund und meine überragende Weisheit verleiten mich des öfteren ;-)))

Spurensuche hilft einem mit dem abzuschließen - jedoch sollte man die Gegenwart nicht vergessen, da hast du recht ;) Mir passierte es, dass ich eine Zeit lang direkt von dem Thema besessen war, wie du in einem späteren Artikel lesen wirst - meine Gedanken kreisten nur mehr um dieses Thema. Und das war gar nicht gut, ich fühlte mich überrumpelt davon, ungerecht behandelt, gab allem die Schuld usw.

Ich reflektiere viel und das ohne fremde Hilfe, aber mit Hilfe würde ich sicher mehr und vorallem besser reflektieren. Aber es ist wirklich schon oft vorgekommen, dass ich beim Psychologen saß, meine Probleme erzähkze und direkt schon mit den Auslösern kam, weil ich schon vorher lange reflektiert habe^^

Kein Problem, ich lass mich gerne belehren ;)

 28 days ago 

Das klingt alles andere als schön.

Leider sind Scheidungskinder mittlerweile gefühlt in der Überzahl (ich kenne dazu keine Statistik), wenn ich mir so die Mitschüler meiner Kinder anschaue. Im Grunde ist das auch kein Qualitätsmerkmal, aber oftmals kriegen die Scheidenden es leider nicht hin, sich so zu trennen, dass die Kinder möglichst unbeschadet bleiben und nicht in die "Trennungsgeschichte" hereingezogen werden.

Niemand kann sagen, was anders gewesen wären, wenn... Ich bin jedenfalls immer ziemlich entsetzt, wenn ich höre, was manche Eltern mit ihren Kindern veranstalten. Sowohl im vermeintlich Positiven als auch im Negativen. An der Stelle fragen wir uns häufig: Gibt es eigentlich noch einen "normalen" Umgang zwischen Eltern und Kindern. Wahrscheinlich schon, man hört nur leider viel zu oft von extremen Hubschraubereltern oder negativen Erlebnissen.
Ich hoffe jedenfalls, dass das nur eine Wahrnehmung ist.

Ich war in der Grundschule der Einzige mit getrennten Eltern, in der Mittelschule waren wir dann zu zweit. Aber es gibt imme mehr, das stimmt.

Natürlich kann niemand sagen, was gewesen wäre wenn, aber im Vergleich wie es war hätte es nur besser sein können, davon bin ich überzeugt. Nicht nur damals, sondern auch später, als ich dann endlich bei meinem Vater wohnen durfte. Dieser hatte es nicht leicht mit mir. Ich gab ihm auch die Schuld, da die Mutter oftmals sagte, dass er mich nicht wolle. Und als dann alles in mir hochkam, kam eine richtig schwere Zeit für ihn, leider... Er versuchte nur das Beste zu machen für mich/mit mir und ich lehnte es immer ab, ich blockierte direkt. Gewohnt, dass niemand auf mich schaute, tat ich mich schwer, als sich plötzlich jemand für mich interessierte. Ich wollte das damals nicht, ich kam bis jetzt alleine zurecht, dann brauche ich jetzt auch niemanden, der irgendwie meint auf mich zu schauen, dachte ich mir damals. Heutzutage tut mir mein Verhalten von damals sehr leid, mein Vater wollte wirklich nur das Beste für mich. Ich kam nur einfach nicht zurecht damit...

 27 days ago 

Ja, das ist schon ziemlich verrückt. Allerdings auch bemerkenswert, dass du das im Nachhinein so reflektieren kannst.
Hast du das später mit deinem Vater noch klären können?

Hi, hab dich nicht vergessen, keine Angst, hatte nur wenig Zeit.
Danke, ich weiß nicht warum, aber ich kann sehr gut reflektieren. Ich mach das irgendwie ständig und automatisch^^

Naja... Wir kommen zurecht, das schon, aber er weiß recht wenig von mir, was mir leid tut, aber ich weiß nie was ich erzählen soll, weil ich halt außer Arbeiten und dann nach Hause nicht viel mache... Zudem hat er wenig Zeit, vorher das Hotel, jetzt ist er mit Ausräumen und Radfahren beschäftigt (er versucht das beruflich zu machen). Und mit den Ferienwohnungen am Gardasee. Aber ich freue mich immer, wenn er zu besuch kommt :) Es geht auch viel besser, seit ich von zu Hause ausgezogen bin und wir uns nicht mehr jeden Tag sehen. Ich war lange Zeit sehr alleine, also immer in meinem Zimmer quasi eingesperrt, dicht vom Gras, vor dem PC oder im Bett liegend vor dem TV. Meistens schlief ich dann immer. Mein Vater stellte mir das Essen vor die Tür, ab und an war das der einzige Moment vom Tag, an dem er mich gesehen hat und wir kurz miteinander redeten - wobei ich den Blickkontakt meistens mied (zum Teil auch, weil ich auf anderen Substanzen war). Im Vergleich zu damals geht es heute wieder gut. Auch wenn gut eher übertrieben ist. Wobei eigentlich geht es schon gut, wenn wir uns sehen, wir haben nur nicht oft Kontakt wegen Zeitmangels. Aber er versucht immernoch sein Bestes und ich strenge mich auch an, das von damals wieder gut zu machen. Aber ich glaube egal was ich mache, ich werde nie alles wieder gut machen können, weil meine Umgehensweise wirklich extrem war...

Aber wird schon :)

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