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RE: [Erzählung] 7 Psychologen und eine Menge Probleme - Teil 1

in Deutsch Unpluggedlast month

Du bist offen, das muß man Dir lassen. Und was Du von früher schreibst, klingt nicht nach Bilderbuch-Kindheit. Die haben allerdings die wenigsten - schätze ich.

Vielleicht hat wenigstens einer der 7 Psychologen herausfinden können, woher die ganze Wut genau kommt und wie man sie sinnvoll kanalisieren kann. Das sage ich als jemand, der Psychologen reihenweise verschlissen hat, bevor sich einer fand, mit dem ich / der mit mir arbeiten konnte. Und dann langfristig zu teuer war, aber das ist eine andere Geschichte ;-))

Ich habe neben meinen eigenen drei Kindern einen Pflegesohn groß gezogen, der aus ähnlich schlimmen Verhältnissen kam, dann aber weiteres Pech hatte mit seinen Pflegestellen und Vormündern. Dein Gefühl der Machtlosigkeit und Ausgeliefertheit kann ich daher gut verstehen. Wenn es Dir heute noch manchmal so geht, kannst Du das bewußt beeinflussen lernen...

"Tintig" finde ich übrigens Spitze ;-))

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Vielen Dank :) im Privaten bin ich wenig offen, da ich nie weiß, was ich erzählen soll. Mit Psychologen geht es, da weiß ich immer was sagen, da ich genügend Probleme hatte oder noch habe, über die ich berichten kann^^
Ich hätte eine Kinderbuchkindheit haben können. Dessen Verlust macht mich oft wütend, wenn ich zu viel darüber nachdenke in den falschen Momenten... Es stimmt schon, die haben die Wenigsten, leider.

Das erfährst du in den kommenden Teilen ;)
Leider hat mir aber nich keiner davon gezeigt, wie ich diese Wut kanalisieren kann - aber ich lasse sie meist durch Schreiben raus, wie hier z.B.
Psychologen sind leider teuer, daher besuche ich den öffentlichen Dienst, der ist kostenlos. Man hat halt einschränkungen, da bei meiner Außenstelle nur eine Psychologin ist, wenn ich mit der nicht zurechtkommen würde, müsste ich privat gehen oder vielleicht Außenstelle wechseln, sofern das geht, dann müsste ich weiter fahren. Und auch von den Terminen her hat der Dienst nicht bis 18:00 Uhr offen oder so, heißt man muss dann mal eine Stunde von der Arbeit fehlen...

Ja, leider war ich da ziemlich machtlos, dieses Wort trifft es perfekt! Ich weiß nicht, was ich hätte noch tun müssen, weil ich hatte echt extreme Ausraster. Von daher hätte irgendjemand etwas checken sollen/müssen, dass das so einfach nicht klappen kann... Ich verstehe auch die Lehrer nicht, ich kann sie überhaupt nicht nachvollziehen. Ich mein, ok ab und an haben wir mal einen Sitzkreis gemacht und über die Situation gesprochen, aber das hat halt auch nichts gebracht. Warum ich bestraft wurde, keine Ahnung. Ich mein, ok mein Verhalten war vielleicht oft nicht angebracht, aber ich hatte mich bei meinen Ausrastern einfach nicht mehr unter Kontrolle. Warum die Lehrer dann mir immer die Schuld gaben und mich bestraften, verstehe ich bis heute nicht. Wir waren 17 Schüler in der Klasse, klar kann man da nicht jeden einzelnen im Blick haben, aber irgendwo haben die das ja checken müssen, dass ich so ausraste wegen den Anderen... Und es wurde halt nie etwas gemacht, bis auf die Sitzkreise, aber ich mein z.B. kein Gespräch mit den Eltern, dass da etwas ist, niemand kam auf die Idee, dass vielleicht zu Hause etwas nicht stimmen könnte, dass ich so ausraste, kein persönliches Gespräch mit mir, einfach nichts...
Die einzige, die etwas merkte, weil sie die Klasse beobachten konnte, war die Integrationslehrerin eines Mitschülers. Sie ist die Mutter einer Freundin von meiner Freundin, dann haben wir uns mal getroffen und sie meinte da, dass sie mich oft beobachtet habe und ich war immer sehr ruhig normalerweise - nur wenn die Anderen mich gemobbt haben, bin ich dann ausgerastet. Ich müsste sie mal fragen, wenn ich sie wieder sehe, wie das damals "hinter der Kulisse" abgeloffen ist, also was die Lehrer über mich gesagt haben, was sie gemacht haben, ob sie überhaupt etwas gemacht haben usw. Das würde mich echt mal interessieren... Evtl. gibt es dann ein kurzes Update dazu ;)

 last month 

Spurensuche ist eine gute Sache. Habe ich bis heute mit zu tun ;-)) Aber die Gegenwart ist wichtiger. Du willst ja jetzt einigermaßen zufrieden und bei Dir sein. Du willst jetzt ausgeglichener und weniger impulsiv sein. Die Schritte dahin führen eher über Mechanismen der Selbstkontrolle und pure Vernunft, also reflektieren und analysieren von Situation und Verhalten. Laß Dich dabei an die Hand nehmen... Die Ursachen und Hintergründe kannst Du dann immer noch (und wahrscheinlich besser) bearbeiten.

Entschuldige meinen besserwisserischen Ton ;-)) Über 30 Lebensjahre mehr, ein vergleichbarer Hintergrund und meine überragende Weisheit verleiten mich des öfteren ;-)))

Spurensuche hilft einem mit dem abzuschließen - jedoch sollte man die Gegenwart nicht vergessen, da hast du recht ;) Mir passierte es, dass ich eine Zeit lang direkt von dem Thema besessen war, wie du in einem späteren Artikel lesen wirst - meine Gedanken kreisten nur mehr um dieses Thema. Und das war gar nicht gut, ich fühlte mich überrumpelt davon, ungerecht behandelt, gab allem die Schuld usw.

Ich reflektiere viel und das ohne fremde Hilfe, aber mit Hilfe würde ich sicher mehr und vorallem besser reflektieren. Aber es ist wirklich schon oft vorgekommen, dass ich beim Psychologen saß, meine Probleme erzähkze und direkt schon mit den Auslösern kam, weil ich schon vorher lange reflektiert habe^^

Kein Problem, ich lass mich gerne belehren ;)

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