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RE: Brainstorming zu Plagiaten und Text-Generatoren

in Deutsch Unpluggedlast year (edited)

Was habe ich übersehen?

Meiner Meinung nach nicht so viel. Bis auf dass ich deinen Vergleich mit der Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten-OP für recht gewagt an den Haaren herbeigezogen halte.

Selbst mit deiner Aussage zur nicht benötigten "Bevormundung" gehe ich einher. Dennoch würde ich sie mir gelegentlich wünschen. Dann nämlich, wenn ich mich zum wiederholten Male veräppelt fühle. Weil ich mich über meine eigene Zeitverschwendung ärgere. Meine Sache, okay. Das Resultat ist aber zum einen das Ignorieren jedes weiteren Beitrags solch eines "Autors" (schade, könnte ungerecht werden) und - viel schlimmer - Lustlosigkeit, überhaupt noch etwas zu lesen, was hier ungefiltert angeboten wird.
Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich bin dem Ding teil- und zeitweise selbst verfallen, dann aber entscheide ich selbst, ob ich seinen Murks aus dem, was ich ihm vorgab, lesen möchte. Und lachen möchte.

Hey, Enderlin, nutze das Tool, um deine Sonette zu verbessern! Heutzutage stellt sich dann aber irgendwann die Frage, ob du dich weiter "Dichter" oder doch lieber "Nerd", der besonders gut mit dem Ding umgehen kann, nennen möchtest. Beides kannst du, wenn du ehrlich bist, gern "verkaufen". Es wird aber die Belohnung für dich als talentierten Dichter sein, die dich befriedigt.
Autoren, Dichter, "Literaten" setz(t)en doch schon immer auf das Drüberlesen, den Feinschliff, durch Vertraute. Schon immer bauten sie dann bei Veröffentlichungen auf (zumindest kurze) Erwähnungen in Danksagungen. Wenn der Hilfeleistende (Vertraute?) heute der Bot ist? Okay! Sag das! Ich vertraue dir, dass du den Kram ja nicht 100%ig übernimmst. Dann wärst du kein Dichter mehr, nicht mal mehr ein Schriftsteller.

Über Plagiate müssen wir nicht mehr sprechen... ;-)

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 last year (edited)

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

Wir haben Legasthenikern empfohlen, digitale orthographische Hilfen einzusetzen, und ein Synonym-Wörterbuch aufzuschlagen, gilt ebenfalls weder als Plagiat noch als Schande noch als verpönt.
Wo also ist die Grenze zur Formulierungshilfe und von da nach Bottrop (Bot-Trop)?
Das ist eine Frage, die ich für MICH beantworten kann, aber nicht für andere. Und daher der Vergleich mit den Schönheits-OPs. Prahlerisch aufgemotzte Körperteile sind eine Sache, Beseitigungen von (allgemein als) Verunstaltungen (betrachteten Formen) eine andere.

Ich fürchte, es läuft darauf hinaus, dass ich mich beim Lesen mehr konzentrieren muss, und zwar nicht mit der Frage, wieviel Elektronik und Digitalgedöns dahinter steckt, sondern mit der Frage, ob es mir wirklich in allen Einzelheiten zusagt. Falls nicht, kann mir die (Frage nach der) Urheberschaft ja gestohlen bleiben; falls doch, kann ich immer noch überlegen, ob ich gerade auf einen Celan-Imitator oder einen Frisch-Nachmacher "reinfalle". Letztendlich muss ich sogar die reality facen, dass mir selbst mehr Papageientum inhäriert, als mir lieb ist.
Oder so. Oder wie?

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