Christmas Truce 1914 / Der Weihnachtsfriede von 1914

in #history7 years ago

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Lieber Steemianer, dies ist eine der bewegendsten Weihnachtsgeschichten und sie ist tatsächlich vor 103 Jahren passiert!

Zur Erinnerung: Im ersten Weltkrieg, einem der fürchterlichsten Kriege aller Zeiten, wurden 15 bis 18 Mio. Menschen getötet und 23 Millionen verwundet, für letztlich nichts. Schon in den ersten 5 Monaten vor Weihnachten 1914 waren 460.000 Soldaten gefallen, bis zu 5000 pro Tag, es waren ein erbitterter Grabenkrieg, wobei die Feinde oft nur 80 Meter entfernt waren und in den verzweigten Gängen (insg. 20.000km lang) ausharrten, die sich in eisige Schlammlöcher verwandelt hatten, zwischen Ratten, und von Läusen und Verwesungsgeruch, Kälte, Schlaflosigkeit und Todesangst geplagt. Dennoch hatten die Soldaten eine Erinnerung an Zivilisation behalten und gerade die Weihnachtszeit erhöhte den unbewussten Wunsch nach Frieden.
Am Weihnachtsabend 1914, in einer kalten, klaren, windstillen Nacht passierte dann, was im Spielfilm „Joyeux Noel“ von 2005 so dargestellt wurde:

Dear Steemians,

this is one of the most heartbreaking christmas stories ever and it really happened 103 years ago!
As a reminder, in the first world war, one of the most terrible wars in human history, 15 to 18 million people were killed and 23 millions wouned, for basically nothing. Already in the first 5 months prior to Christmas 1914 460.000 soldiers had fallen, up to 5000 per day. It was a fierce trench warfare with the enemies often only 80m apart from each other and holding out in the althogether 20.000km long trench labyrinth. The trenches had changed into icy mud holes, in between rats, and the soldiers suffered from lice, cold, sleeplessness, decay scent and fear of death. Nevertheless they had retained a memory of civilization and the Christmas time may have inrceased their unknowingly wish for peace.
At Christmas Eve 1914, in a cold, clear, calm night happened, what was put into pictures in the 2005 movie „Joyeux Noel“ like this:

Dass ein deutscher Operntenor tatsächlich dort an der Front sang und am Weihnachtsfrieden beteiligt war, ist tatsächlich passiert (er hatte allerdings nicht seine Frau dabei). Ein Funkspruch eines irischen Offiziers an sein Hauptquartier ist überliefert: “Die Deutschen haben ihre Gräben beleuchtet, singen Lieder und wünschen uns Frohe Weihnachten. Glückwünsche werden ausgetauscht, aber ich bleibe dennoch wachsam.“ Es wurde von den Deutschen „Stille Nacht“ gesungen, vom Heereskommando gelieferte Miniaturweihnachtsbäume wurden aufgestellt und angezündet, die Briten und Franzosen stimmten in die Weihnachtslieder ein und es kamen zunächst nur je ein Offizier aus den Gräben heraus ins Niemandsland, später alle Soldaten. Man begrüßte einander, zunächst skeptisch, doch schließlich bekam das Menschliche die Oberhand vor der Uniform. Am nächsten Morgen, anstatt wie geplant weiterzukämpfen, begrub man seine Kameraden, trank zusammen Tee und tauschte kleine Geschenke, Essen und Familienfotos aus. Es wurde auch von gemeinsamen Schweinegrillen und gegenseitigem Haareschneiden berichtet. Das Foto oben ist ein Original von einer dieser Begegnungen. All das zwischen Leuten, die sich bis kurz davor ohne zu zögern gegenseitig umgebracht hätten. Das passierte, wie auf ein unbegreifliches, wundersames Signal gleichzeitig an vielen verschiedenen Frontabschnitten, man nimmt an, dass insgesamt 100.000 Soldaten an den Friedensaktivitäten beteiligt waren, vor allem Deutsche und Briten. Die Oberkommandos, als sie von diesen illegalen „Fraternisierungen“ erfuhren, waren ambivalent bis entsetzt und bestraften meist die Beteiligten (durch Auflösung von Einheiten und Zwangsversetzung an andere Fronten), und sorgten sorgsam dafür, dass sich so etwas nicht wiederholte. In den späteren Kriegsjahren kam es dann auch nie mehr zu ähnlichen Szenen, wohl auch, weil bis dahin die Soldaten durch die Perfektionierung der Tötungsmaschinerie (das berüchtigte Trommelfeuer der Artillerie und der Einsatz von Maschinengewehren (die gerade erfunden waren und die unzählige Todesopfer forderten)) völlig entmenschlicht waren. Es blieb ein seltenes Zeugnis an Mitgefühl in der Geschichte des Krieges. Noch heute zeugen wenige Denkmäler von den damaligen Ereignissen und ab und zu treffen sich Nachfahren der beteiligten Militäreinheiten zu Gedenkfeiern. It is documented that indeed an opera singer was at the front and with his singing he had helped to facilitate the truce (just his wife didn´t came along). At a certain place at 8:30 p.m. an officer of the Royal Irish Rifles reported to headquarters: “Germans have illuminated their trenches, are singing songs and wishing us a Happy Xmas. Compliments are being exchanged but am nevertheless taking all military precautions.” The Germans sang „Silent Night“ and illuminated mini Christmas trees (which had been supplied by the headquarters), the Britains and the French joined the singing and first one officer each came out of the trenches and they met in the no man´s land. Later all came out. They greeted each other, first skeptically, but then humanity prevailed over the uniform. At the next morning, instead of continuing figthing they buried their comrades, drank tea together and exchanged small souvenirs, food and family pictures. There are also reports from joint barbecues and mutual haircuttings. The picture above is an original from one of those gatherings. All this happened among people who just shortly before would have killed each other without hesitation. And it happened not only once, but all over many frontal sections at the same time like triggered by an incomprehensible, wondrous signal. It is believed that up to 100.000 soldiers were involved in the truce, mostly Germans and Britains. The headquarters, when they learned about the size of these illegal fraternizations, were partly ambivalent partly just shocked about it and punished the soldiers and officers involved (mostly by suspending the units and transferring the soldiers to other fronts of the war). Headquarters on both sides took strong steps to ensure that it could never happen again. And indeed in the later years of this war it did never happen again, probably because by then the soldiers were completely dehumanized by the perfection of the killing through artillery (the infamous „drumfire“) and the newly invented machine guns who caused terrible losses among the soldiers. This remains as one rare evidence of humanity in the history of warfare.

Today a few memorials tell about those events more than 100 years ago and sometimes commemoratisons are held by the military units which have been involved.

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Liebe Steemianer, seien wir froh, dass unsere Vorfahren all diese Schrecklichkeiten überlebt haben und dass wir jetzt in Frieden leben können. Sorgen wir dafür, dass es auch so bleibt.

Ich wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest!

Dear Steemians, lets be glad that our ancestors survived all those atrocities and that we can live now in peace. Lets make sure, it keepts that way.

I wish you all a Merry Christmas!

References:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2017/12/21/merry-christmas-der-weihnachtsfriede-1914/ (german)
The 2005 movie: http://www.imdb.com/title/tt0424205/?ref_=nv_sr_6

https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsfrieden_(Erster_Weltkrieg) (german)
https://en.wikipedia.org/wiki/Christmas_truce (english)

An interesting documentary about the events (englich)

Sort:  

A beautiful, uplifting moment in what was surely a terrible time in history. Today we are lucky that our trench warfare is just over the chess board.

Merry christmas my friend and thanks for the share!

Thanks, indeed! Same to you!

Da fällt mir spontan der Spruch ein "stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin" ;-) Wann hören wir endlich auf, Untertanen zu sein ?

Für dieses "Problem" wurde leider auch schon eine entsprechende Lösung gefunden... künstliche Intelligenz...die Streiken nicht und haben kein schlechtes Gewissen :

https://steemit.com/deutsch/@samui1970/sciene-fiktion-oder-bereits-realitaet-mikro-killerdrohnen-bereit-fuer-den-einsatz

Der Film dazu ist wirklich gut gemacht!

wirklich eine schöne geschichte .. leider gibt es immernoch viel zu viel krieg auf diesem planeten :(

da hatten heute wohl noch andere ein paar ähnliche Erinnerungen, schöne Story, dass der Entmenschlichung immer Grenzen gesetzt sind :

http://www.geolitico.de/2017/12/24/ein-kurzer-sieg-der-menschlichkeit/

Stimmt. Besonders schlimm die Reaktion der Kirche (wenn so war), wonach der schottische dudelsackspielende Priester "den Pfad Christi verlassen" hätte! Das Gegenteil ist der Fall. Aber die Kirche ist ja bekannt durch perverse Entscheidungen, auch jetzt noch...

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