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RE: Das Geheimnis des Reichtums

in #deutsch5 years ago (edited)

Ein Thema, dass so einfach gar nicht beantwortet werden kann, wenn man überhaupt eine Antwort darauf findet.

Zuerst ist es eine Definition. Was ist Reichtum? Ich kann es nur anhand meines Lebens beantworten.
Ich bezeichne mich als sehr wohlhabend. Manche in meinem Umfeld bezeichnen mich als reich, nur jeder aus einem anderen Blickwinkel. Ich lebe einen Wohlstand, den sich die wenigsten leisten wollen. Das Wollen muss ich hervorheben und liegt an den Umständen, die manche als Hemmnis sehen und es als nicht können interpretieren.

Reichtum wird heute als Bankreichtum betrachtet, das war für mich vor vielen Jahren auch ein Kriterium. Ich war in einem Arbeitsfeld tätig, (Lobbyismus) in welchem man sehr viele DM/Euronen verdienen kann. Ich hatte immer ein prall gefülltes Bankkonto. Ich konnte um die Welt reisen und mich in der Welt der Reichen und Schönen bewegen, was ich auch getan habe, aber ich war nicht reich. Ich war unzufrieden, bis weilen sogar depressiv und von innerer Krankheit geplagt. Ich war in einem Tätigkeitsfeld tätig, dass sehr nah an der Politik orientiert ist. Und wenn man dieses Feld beschreitet, muss man in der Lage sein, sein Gewissen tief in der Gefriertruhe einzufrieren. Hat man das nicht getan, taut dieses Gewissen wieder auf. Das äußert sich dann in Krankheiten, die nicht durch die Schulmedizin und auch nicht alternativ behandelt werden können. Man kann diese Krankheiten wohl ruhigstellen, aber nicht heilen. Heilen kann man Diese nur wenn man die Ursache erkennt und die Ursache beseitigt. Das war bei mir von einem Tag auf den nächsten (mit Hilfe meiner Frau) der Fall. Was Geld wert ist, wenn man solch einen Schritt unternimmt zeigt sich dann ganz schnell. Ruck zuck sind die Euronen weg.
In einem weiteren Angestellten-Verhältnis wieder tätig zu werden, kam für mich nicht in Frage, so war der Weg in die Selbständigkeit beschlossene Sache.
Nun kommen da noch Zwänge hinzu, die sich Familie nennt. Verheiratet, Kinder, Verpflichtungen usw. 5 Jahre dauertief waren der Weg und das teilweise unter Harz 4 Niveau. Den Staat zu konsultieren, ein Weg der für mich kein Weg ist, da ich zu viel internes und funktionales dieses Konstrukts kenne. Freilich braucht man dazu auch einen Lebenspartner, vor allem wenn Kinder noch die Familie abrunden, der den Weg mit einem beschreitet.

Aber aus Entbehrungen und Notlagen kann man einen Reichtum schöpfen, den man nicht gelehrt bekommt, sondern nur selbst erlernen kann.

Heute kann ich es mir aussuchen, was und wo und wie lange ich arbeiten möchte. Und wenn ich nicht arbeite ist es auch nicht sehr tragisch.

Der Hebel „fremde Arbeit“ oder Kredit nutzen zu müssen ist nicht unbedingt notwendig um wohlhabend zu werden. Seine eigene Arbeit so effizient wie möglich zu nutzen ist jedoch eine Grundvoraussetzung und den Willen Verzicht zu üben.
Was man noch braucht, sind Prinzipien und den eisernen Willen, dass Beste zu geben, was man im Stande ist zu leisten. Man braucht auch ein ausgewogenes Maß, sonnst liegt man schneller flach als man denkt. Man braucht eine sehr ausgeprägte Beobachtung (das kann übrigens jeder Mensch) und ein Erkenntnisvermögen, das aus Wissen erzeugt wird.

Natürlich kam auch noch ein wenig Glück hinzu, was ich nur als Zusatz betrachte, aber nicht benötige. Im Bezug auf BTC war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte die Beharrlichkeit (weil ich das Geld nicht benötigte) so lange zu warten, bis mir mein Bauchgefühl und meine Beobachtungen sagten, jetzt ist es Zeit auszusteigen. Der Erlös liegt aber auch nicht auf einem Konto rum, sondern ist bereits so angelegt, dass meine Kinder und Enkelkinder daraus ihr Auskommen erwirtschaften können. Ob sie das machen, wird sich zeigen.
Wohlstand aufzubauen ist mit harter Arbeit verbunden. Wohlstand zu halten ist ebenfalls mit harter Arbeit verbunden. Wohlstand zu vernichten, geht innerhalb kürzester Zeit.

Daher spreche ich nicht gerne über Reichtum, sondern über Wohlstand.

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Danke für deine wichtigen Ergänzungen.
Dein Weg kann nur jedem als Vorbild und Motivation dienen.
Gerade das Gefühl eben nicht von einem Arbeitgeber oder Kunden, die einem nicht passen abhängig zu sein, sehe ich als den wahren Reichtum.
Häuser, tolle Autos, Parties usw. bedeuten mir sowieso nichts.
Auf Promiparties kommt man auch als Habenichts und kann am Tisch des Ministerpräsidenten sitzen, wenn man entsprechendes Schauspielertalent hat. Habe ich jahrelang gemacht.
Die Geschichte sollte ich auch irgendwann erzählen...
Die ganzen Promis haben mich dermaßen abgeschreckt.
In der Gesellschaft möchte ich mich keinesfalls mehr bewegen.

Die ganzen Promis haben mich dermaßen abgeschreckt.
In der Gesellschaft möchte ich mich keinesfalls mehr bewegen.

richtig, aber die Erkenntnisse daraus sind Gold wert. Vor allem sieht man, dass nicht alles Gold ist was glänzt.

Ja, die Lebenserfahrung die ich durch diese Promiparties bekommen habe, die übrigens von der Bildzeitung bezahlt wurden, um schöne Fotos zu bekommen , ist Gold wert.
Interessant war auch die Seilschaften und Fraktionen innerhalb der CSU zu sehen. Damals war ja noch Beckstein MP.
Auf einer dieser Parties vor über 10 Jahren hat mir Söder auch schon mitgeteilt, dass er einmal MP wird.
Offensichtlich war er in der richtigen Fraktion der CSU.
Die ganzen Schauspieler sind im Prinzip ganz arme Kreaturen.
Die sind ja praktisch gezwungen sich die ganze Zeit auf diesen Parties rumzutreiben und sich an die richtigen Leute ranzumachen.
Deshalb haben die auch alle immer so viel gesoffen. Anders hältst du das gar nicht aus.
In der Münchner High Society sind die meisten Leute arm.
Nicht finanziell, aber arm an Freiheit und Lebensqualität.
Niemanden würde ich so ein Leben wünschen.
Eine Prostituierte, die auf eigene Rechnung arbeitet hat definitiv mehr Würde und Selbstachtung.
Von außen sieht man das leider nicht.

Und damit leben wir in einer Gesellschaft mit falschen Vorbildern, falschen Helden, falschen Idealen, falschen Werten und falschen Träumen.
Man darf gespannt wo das noch hingeht.
Gestern habe ich gelesen, dass Japan einen Satelliten in die Umlaufbahn schickt um auf Wunsch (und Bezahlung) Sternschnuppen zu erzeugen.
War "Dekadenz" nicht einer der typischen Indikatoren, für eine Zivilisation im Endstadium?

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