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RE: Zitate 063 - Stephen Kevin «Steve» Bannon in Zürich - Die Rede 1/2
Schade, dass Bannon das Weiße Haus verlassen musste, er war der einzige, der die ständigen Kriegseinsätze beenden wollte.
Schade, dass Bannon das Weiße Haus verlassen musste, er war der einzige, der die ständigen Kriegseinsätze beenden wollte.
Danke für den Kommentar!
Da ich Bannon bis auf diesen Vortrag kaum kenne, bin ich auch nicht wirklich in der Lage einzuschätzen, wie sich sein Einfluss im Weissen Haus geäussert hat. Zu den Kriegen kann ich sagen, dass es einerseits Verpflichtungen gegenüber Bündnispartnern gibt, aber andererseits die USA sich in einigen Konflikten in letzter Zeit etwas verrannt haben, mit schlimmen Konsequenzen für einige Länder, etwa den Irak, Syrien, Jemen usw. Libyen sehe ich vor allem auf dem Mist der Franzosen gewachsen, wobei mir der wahre Grund für den Krieg, sofern es einen solchen gibt, immer noch nicht bekannt ist.
Dem Geldbeutel der USA hat das auch nicht gutgetan.
Es gibt kaum Kriege, wo die USA irgendwelchen Bündnispartnern beigesprungen wären. Ganz im Gegenteil, man hat erst eine Gruppe oder einen Diktator hochgerüstet, um in hinterher zu bekämpfen: Ho Chi Minh,Bin Laden, Saddam Hussein, die moderaten Rebellen, aus denen dann ISIS wurde. Es gibt seit dem 2. Weltkrieg keinen größeren Aggressor als die USA.
Danke für die Antwort!
Meine Lektüre ist ja ziemlich breit gestreut. Von libertären Inhalten, über nationalkonservatives zu anti-kommunistischem und sozialistischem Material ist da einiges dabei. Qualitativ liegt viel vor, mit der quantitativen Einordnungen habe ich durchaus Schwierigkeiten wie die meisten anderen Zeitgenossen auch.
Dass die USA als globale Supermacht an nahezu jedem Konflikt beteiligt ist, ist natürlich kein Wunder, ich sehe das auch nicht positiv. Trotzdem war auch die Gegenseite nicht inaktiv und es ist so, dass nicht nur die USA, sondern auch der internationale Sozialismus über ein Sendungsbewusstsein verfügen. Es gibt einige Bücher über Auslandseinsätze von KGB und GRU, da die meist über sehr schwierig zu durchschauende Personennetzwerke vorgehen, sind die Aktivitäten entsprechend schwer zu durchschauen. Die Literatur von Überläufern liest sich jedenfalls nicht gerade angenehm. Was darüber hinaus auch nicht klar ist, ist die Loyalität der Eliten in den USA gegenüber den USA. Wenn man schon die UdSSR und die VR China tatkräftig zur späteren Grösse verhalf, darf man die Loyalität durchaus in Zweifel ziehen.
Es ist einfacher, aus einem Land wie Russland verdeckte Operationen zu tätigen, als den USA. Die Möglichkeiten der Verschleierung sind in einem Staat wie der UdSSR und dessen Rechtsnachfolger Russland einfacher, als einem Land wie den USA oder Deutschland. Beim islamischen Terrorismus sind auch alle dabei, auch die Russen, so wie die Sowjetunion beim Abdriften vieler afrikanischer Länder in grosse Armut nach dem Kolonialismus bei weitem nicht unbeteiligt war. Zum Thema Russland und ISIS hat Tilman Knechtel vor bald 2 Jahren ein längeres Video veröffentlicht. Lustig ist dessen Inhalt definitiv nicht.
Wie gesagt, mir fehlen die Zeit und auch die Möglichkeiten, in Originalquellen herumzulesen. Was ich sagen kann, ist, dass es für ein Land höchst unangenehm ist, wenn es zum Spielball der Grossmächte wird. Deutschland ist aus meiner Sicht garantiert ein Spielball der Grossmächte, verfügt aber über eine beeindruckende Wirtschaftskraft.
ISIS ist ein Produkt des KGB - 10 Anhaltspunkte. TrauKeinemPromi, 15. Juli 2016
Danke für die Antwort.
Ich will natürlich das Tun der Russen und Chinesen nicht schön reden.
Aber die Gehirnwäsche, die wir während dem Kalten Krieg bekommen haben, also Amis gut - Russen böse, ist Gott sei Dank verflogen. Mittlerweile glaube ich das, was die Mainstreammedien über die Russen schreiben gar nicht mehr. Ich war während des Kosovokrieges bei der Bundeswehr, Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie wir da alle belogen wurden.
Deshalb ist mir die Schweiz so sympathisch, ihr habt noch nie in eurer Geschichte in anderen Ländern irgend einen Schaden angerichtet.
Hier noch eine gute Doku für Dich, in der man sieht, wie uns die ständigen Provokationen der Amis fast das Ende der Welt bereitet hätten:
Ich gehe jetzt wieder hierhin, damit der Thread nicht zu rechtslastig wird...
Gut, dass ich lesen durfte, dass du einmal aktiv im Dienst warst. Das ist eine Erfahrung, die viele überhaupt nicht gemacht haben, aber trotzdem mitdiskutieren dürfen, sogar im Verteidigungsministerium. Den Balkankrieg habe ich zwar für mich nie tiefgreifend aufgearbeitet, aber er erscheint mir bis heute konstruiert und nicht notwendig.
Die Schweiz war früher schon ziemlich involviert in die Konflikte durch ihren Export von Söldnern. Aber das ist lange her, spätestens nach der Schlacht bei Marignano, als viele Eidgenossen in fremden Diensten dem eigenen Land eine Niederlage beibrachten, musste man langsam erkennen, dass das nicht das beste Geschäftsmodell ist. Seit der Gründung des Bundesstaates hat man sich mehr auf das Bankwesen fokussiert, auch durch die erst späte Übernahme des Patentwesens hatte man bei der Industrialisierung gewisse Vorteile. Ganz sauber ist man in der Schweiz sicherlich nicht, da braucht es auch etwas Selbstkritik und Demut.
Dass die Mainstreammedien in Sachen Russlandkritik nicht glaubwürdig sind, wundert mich keineswegs. In Europa verteidigen sie linksdrehende, zentralistische und kartell- bis planwirtschaftliche Politphantasien. Russland hebt sich davon nur sehr wenig ab und unter Schröder gab es eine öffentlich gemachte Annäherung, die eine Erwartungshaltung befördert hat, die aber nicht zur Erfüllung kam.
Die verlinkte Doku habe ich schon einmal gesehen, aber ich schaue sie gerne mal wieder an. Zum Ende des Kalten Krieges hat man bei den Amerikanern die UdSSR auf den Boden der Tatsachen drücken wollen. Dieses Spiel war absolut gefährlich. Wie sicher die USA sich waren, stets die Oberhand und Kontrolle bewahren zu können oder ob sie es einfach darauf ankommen liessen, weiss ich nicht.
Ich bin als Kind direkt am Eisernen Vorhang (an der Grenze zu CSSR) aufgewachsen.
Die Stimmung war damals schon immer irgendwie bedrückend. Irgendwie hat man immer darauf gewartet, dass der Russe bei uns einmarschiert. Zumindest haben uns das die Medien eingetrichtert. Die ständigen Truppenbewegungen im Grenzgebiet waren für uns Kinder natürlich aufregend.
Ein paar Wochen nach der Grenzöffnung haben dann die deutschen und tschechischen Grenztruppen gegeneinander Fußball gespielt. Dann wurde einem erst bewusst, wie sinnlos das Ganze war, was man jahrzehntelang veranstaltet hat.
Beim einfachen Volk liegen die Probleme meist erst dann, wenn es ordentlich instrumentalisiert und gehirngewaschen wurde. Aber, was man auch wissen sollte:
Spätestens seit den Nürnberger Prozessen und den Prozessen gegen Nazi-Verbrecher danach ist klar, dass man sich als einfacher Mensch widerspruchs- und verantwortungsloses Befehlsausführertum höchstens aufseiten der späteren Sieger leisten kann. Trotzdem wird es auch heute wieder verteidigt.
Auch ÖR-Journalisten, die kaum eine Gelegenheit auslassen, sich als Moralapostel zu präsentieren, haben z. B. schon gesagt, sie müssten im Sinne der Regierung berichten. Das ist natürlich hanebüchen, weil es sie ausser möglicherweise ihren Arbeitsplatz nichts kosten würde. Ich stelle nicht in Abrede, dass sich oft jeder selbst der nächste ist, aber trotzdem gingen die in der Vergangenheit nicht zu knapp hin und verlangten im Nachgang von den Deutschen im Dritten Reich, sie hätten mehr Widerstand leisten müssen. Im Unterschied zu heute hätte man damals schwerste Repression bis hin zu Folter und Tod in Kauf nehmen müssen.
Nassim Taleb schreibt darüber in Skin in the Game, dass man als Angestellter (am besten noch mit Hypothek, Frau, Hund und Kindern) noch besser als ein Sklave ist. In der selben Situation sind auch die Journalisten und Beamten, bestimmt haben sie manchmal moralische Bedenken, aber sie haben Angst ihren Job zu verlieren und dadurch ihren Familien zu schaden.