Inspiration der Woche #2 - Heute mache ich nichts und bin stolz darauf! - Ein Plädoyer (nicht nur) für Mütter

in #deutsch7 years ago

In meinen Online Erfolgsteams (Was ist das?) taucht​ immer wieder die Frage auf: "Wie machst du das, dass du nicht ausbrennst?" (Online Business, Mutter von 3 kleinen Kindern, keine Ganztagsbetreuung, Haus, Garten, Hobbies)

Ja darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Früher verausgabte ich mich oft so sehr, dass ich einen oder mehrere Tage, manchmal auch Wochen des Nichtstuns brauchte, um mich zu erholen, die Prioritäten neu zu setzen und wieder auf Spur zu kommen. Das heißt, wenn ich zu erschöpft war, von all den hohen Anforderungen, die ich an mich, die Kindererziehung und meine Arbeit stellte, dann legte ich einen Tag und manchmal auch eine Woche Pause ein, in der ich gar nichts mehr machte.

Hallo schlechtes Gewissen!

Das hört sich toll und erholsam an, war es aber nicht, denn da war ja noch das schlechte Gewissen und das kann einem ganz viel Energie rauben. Einen ganzen (Vormit)tag mit schlechtem Gewissen Fernsehserien zu schauen, ist ganz schön Kräfte zehrend. Das müsst ihr mir glauben, denn ich bin eine Expertin in "schlechtes Gewissen" haben und ich habe in so einer Erschöpfungsphase durchaus eine oder mehrere Staffeln von irgendwelchen seichten Serien konsumiert.

Daher habe ich einmal ein Handlettering zu diesem Thema erstellt, um mich mental darauf einzustellen, dass es OK ist, eine Pause zu machen:
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Gerade, wenn man durch Kinder und Familie relativ fremdbestimmt ist, braucht man einfach hin und wieder eine Pause in der man nur das tut, was man selber will und nicht zwischen drin Nasen putzen, trinken machen, stillen, Streit schlichten, Animateurin spielen etc. muss.

Wenn es also zu viel ist, mache eine Pause!

OHNE SCHLECHTES GEWISSEN!!!

Eine Pause hat so viele Gesichter, wie es Frauen gibt. z.B.

  • Wenn man Glück hat, kann man Mann und Kinder wegschicken und sich bei einer entspannenden Tätigkeit erholen. (schlafen, essen, baden, lesen, fernsehen, meditieren, Yoga machen, malen, schreiben, Kaffee trinken, Kuchen backen, im Garten buddeln etc.) - Man sollte nur nicht zu viel Kuchen essen zur Entspannung, weil dann sieht man aus wie ich. ;)

  • Spazieren gehen, Rad fahren, laufen, schwimmen (nach Möglichkeit alleine, zur Not mit Kindern)

  • Kinder zu FreundInnen schicken und dann siehe oben

  • Kinder vor den Fernseher setzen und kurz alleine ins Bad / Schlafzimmer zurückziehen

  • Fenster aufmachen und in die Ferne schauen

  • Prioriäten neu sortieren (möglichst viele Dinge von der Todo Liste auf die Was soll's Liste verschieben.

  • und was immer dir hilft, dich kurz zu erholen.

Das Beste ist natürlich, wenn man es schafft, erst gar nicht in den Panikmodus, wo gar nichts mehr geht, zu kommen.

Erschöpfungszuständen vorbeugen - Nur wie?

  • Mach dir die inneren Antreiber bewusst und nimm ihnen den Wind aus den Segeln, bevor sie das Kommando übernehmen

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  • FasterEFT ist eine super Methode, um die wirklich schwerwiegenden Verhaltensmuster zu ändern, indem man da ansetzt, wo sie entstanden sind. Ich habe einfach dadurch, dass ich nicht mehr so viele negative Gedanken und Gefühle habe, schon viel mehr Energie und fühle mich viel weniger erschöpft.
    Dazu kommt, dass ich, wenn ich diese Erschöpfung und den Stress spüre, viel eher eine kleine Pause einlege (und wenn es nur 30 Sekunden sind).

  • Da sind wir auch schon beim nächsten Tipp: Lege viele kleine Pausen ein
    Eine große Pause ist im Alltag mit kleinen Kindern oft schwierig zu organisieren, aber viele kleine Pausen sind eigentlich recht leicht zu haben. z.B. beim Stillen (Die Großen haben bei mir nichts zu suchen, wenn ich stille und ich kann einfach ruhig daliegen und durchatmen.), beim Schlafen legen, wenn die Kinder gerade friedlich spielen, auf die Couch legen und von dort aus mit den Kindern spielen, mit den Kindern im Bett rumtollen und Zirkus spielen, egal was ist, tief durchatmen und eine oder mehrere Runden klopfen (siehe FasterEFT), im schlimmsten Chaos die Augen schließen und sich an einen schönen oder erholsamen Moment erinnern, das ganze richtig vor dem inneren Auge sehen dann kommen auch die positiven Gefühle wieder zurück.

  • Schöne Momente sammeln
    Oft merken wir uns nur das, was nicht gut läuft, gerade auch im Umgang mit den Kindern. Wir sagen nur: "Sie steht nicht auf, sie geht nicht schlafen, sie ist so laut..." Da kann man doch glatt verpassen, dass sie einen jeden Abend umarmt und sagt: "Mama heute warst du so lieb zu mir." Diese Momente musst du mental festhalten und am besten auch schriftlich (im Happy Journal) und dir herholen, dich erinnern, wenn gerade alles drunter und drüber geht.

  • Die Arbeit mal Arbeit sein lassen
    (Rom wurde ja auch nicht an einem Tag gebaut, oder?)
    Wenn die Kinder streiten, Süßigkeiten und Fernsehen wollen, dann ist es wohl an der Zeit die Arbeit physisch und mental loszulassen und Zeit mit den Kindern zu verbringen, denn dann geht sowieso nichts mehr weiter. Wenn du Glück hast, beschäftigen sie sich nachher wieder alleine und du kannst weiterarbeiten... Und ja ich weiß das ist schwierig. Es gibt Tage da würde ich mir eher die Hände abhacken als mich vom Comptuter fernzuhalten...

  • Spielerisch sein und Spaß zulassen
    Dadurch entstehen viele schöne Happy Moments zum Erinnern für dich und für die Kinder und im besten Fall auch noch für deinen Mann. - Polsterschlacht? Yeah! - Vergiss die Kissen! Autofahren am Esstisch? Ja warum nicht? Einfach mit den Kindern blödeln und laut sein? Ja das macht Spaß!!! Probier es aus!

  • Entdecke deine Kreativität wieder
    Male, zeichne, schreibe, dichte, handlettere, nähe, bastle, baue, pflanze, koche, backe, was auch immer. So kommst du in den Flow. Du kommst wieder näher daran, was dir wirklich am Herzen liegt. Du schaffst etwas, worauf du stolz bist. Du spürst deine Leidenschaft. All das gibt dir Kraft und Energie.
    (Außerdem werden deine Kinder von dir lernen und sich auch Hobbies zulegen. Es kann nur leider bis mitten ins Volksschulalter dauern, bis sie die Dinge auch wirklich selbständig machen können, aber wenn sie nicht damit anfangen, werden sie es nie selbständig können und du wirst immer für ihre Beschäftigung sorgen müssen.)

So, das war's von mir. Jetzt kommen natürlich noch meine Reflexionsfragen...

  • Was ist dein Notfallplan, wenn gar nichts mehr geht?
  • Was wirst du in Zukunft tun, um Energie-Notfälle proaktiv zu vermeiden?
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Das Schuldgefuehl muss man wirklich abstellen. Dann geht es viel besser :)

Ja genau. Nur leider ist das gar nicht so leicht. Das wäre eigentlich einen eigenen Beitrag wert... ;) Danke f deinen Kommentar...

Es ist sehr schwer und ein Kampf fuer viele. Ja, einen Beitrag wert!

@mariannewest ich werde in mich gehen und was zu dem Thema schreiben... das kann aber ein bisschen dauern, weil ich erst in mich gehen muss (und weil ich schon mehr Artikel am Plan habe, als ich in nächster Zeit schreiben kann.)

Dem kann ich nur zustimmen.

Einen Notfallplan hab ich nicht. Mein Körper übernimmt dann einfach für mich und zwingt mich, eine Erkältung oder andere Krankheit durchzustehen:) also Zwangsruhepause.

Nein, im Ernst, ich denke, die Pausen sind sehr individuell und jeder macht eigentlich zu wenig. Bei mir ist es so, dass ich äußerlich nicht sehr aktiv scheine, aber im Innern... ohje.

Ich vertraue in der Zukunft darauf, dass ich die Momente so nehmen werde, wie sie kommen. Eigentlich nichts anders machen, lediglich anders bewerten.

Danke für die Anregung!

@erh.germany Da habe ich Glück und ich werde eigentlich trotz Stress nicht krank. Aber mein Körper meldet sich mit Kopfschmerzen und Anspannung und dann weiß ich schon, das sich kürzer treten muss.

Vielleicht gibt es bei dir auch ein paar frühere Warnzeichen, die du noch gar nicht wahrgenommen hast?

Dass ich im äußeren gar nicht so aktiv erscheine, aber in mir die Post abgeht und ich völlig fertig bin, kenne ich auch. Da kann ich mich immer nur wundern, was mein Mann in der Zeit alles gebacken kriegt, während ich noch kämpfe und ringe. :)

Ja genau anders bewerten ist der Schlüssel. Mir hat dabei das Arbeiten mit fasterEFT sehr geholfen, weil man da gezielt die Situationen in der Vergangenheit, die den Stress verursachen von den negativen Emotionen befreit und quasi "neu schreibt".

Danke für deine Rückmeldung! Ich freue mich sehr, wenn meine Texte bei jemandem Resonanz finden!

Das erinnert mich an "re-framing" aus der Systemik. Die gleiche, bisher allein negativ bewertete Situation wird neu gerahmt, es wird ihr ein positiver Aspekt zugeschrieben. Etwa bei einer schlimmen Erkrankung, die man einmal hatte: "du hast überlebt", "du hast xy daraus gelernt" usw.

Man bleibt stets der Regisseur des eigenen Lebens und wie man es betrachtet.

Eigentlich sollten wir uns alle nicht so hetzen. Vergleich dich bloß nicht mit anderen ;-)

ja das ist so ähnlich, aber nicht so kopflastig. Es wird erst mal an der Situation gearbeitet, bis sie sich gar nicht mehr negativ anfühlt. Dann im 2. Schritt wandelt sich das innere Bild (der Film) von der Situation eventuell von selbst, oder man klopft weiter, bis man eine neue Erinnerung von der Situation hat. Dadurch hat man Quasi das Unterbewusstsein umprogrammiert. Es wird in Zukunft aus der neuen Situation heraus handeln und damit wird man automatisch andere Ergebnisse erzielen also vorher. D.h. es ist nicht so verstandesmäßig, wie das was du beschreibst...

Ein Erlebnis von mir ist z.B. dass mein kleiner Bruder ein Schreibaby war und ich unbewusst seinen Schmerz übernommen hatte und auch kein Baby- Kindergeschrei ertragen konnte. Ich habe mit einer Practitionerin so lange an der Situation und der Erinnerung geklopft, bis ich in mir das Bild hatte, dass er friedlich bei meiner Mutter im Tragetuch ist und ich auch gleichzeitig auf ihrem Schoß sitze und wir alle kuscheln. (Zusätzlich habe ich mich in meinen Gedanken mit meinem Bruder und meiner Mutter ausgesprochen und wir haben einander beteuert, wie sehr wir uns lieben.)
Ich kann jetzt ganz anders mit (lauten) Stresssituationen mit meinen Kindern umgehen, weil mich diese alte Schlüsselituation nicht mehr belastet.

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