"Making of" eines Comics - Format und Farbe [Deutsch]

_{This is the german translation of an article by @katharsisdrill
You can find the english version here!
(If you want to support his work, please vote on this post, cause I will share the rewards with him.)}

Liebe Freunde von Phill,

um die Wartezeit auf die nächste Seite von Phill vom GCHQ etwas zu verkürzen, habe ich mich entschlossen, auch die Making of - Serie des Comics auf Deutsch zu übersetzen. Es finden sich darin eine Vielzahl von wervollen Tipps und Hintergrundinformationen über die Entstehung des Webcomics, die sicherlich für jeden Comic-Fan sehr interessant sind.

Wie immer werde ich die Rewards des Artikels mit @katharsisdrill teilen.

Nun aber viel Spaß!

Format und Farbe

Ich habe schon einige Serien hier, ich weiß, aber hier ist eine weitere darüber, wie ich den Comic über Phill vom GCHQ mache, da ich dachte, es könnte interessant sein mehr über die Design-Entscheidungen, die Recherche und das Geschichtenerzählen etc. zu erfahren.

Also in der ersten Folge möchte ich über die grundlegenden Entscheidungen schreiben, die du treffen musst, wenn du einen Comic beginnst.

Formatierung

Eine sehr wichtige Sache, die man beachten muss, ist das Format. Du musst die Höhe und Breite entsprechend des Mediums wählen, auf dem du den Comic präsentieren möchtest. Für gedruckte Comics ist das Hochkant-Portraitformat definitiv das Beste, da es mehr Stabilität verleiht (was der Grund dafür ist, warum es für die Mehrheit der Bücher verwendet wird). Dagegen benutzen traditionelle Bildschirme für TV und Computer das Landschafts-Querformat, wodurch sie für das Anschauen von Filmen geeigneter sind.

Portraitformat links und Landschaftsformat rechts


Also wenn man einen Webcomic kreiert ist das Querformat die naheliegende Wahl. Du kannst das hier beispielsweise in dem brillianten (aber sehr NSFW) Comic Oglaf sehen.

Ich habe ein SFW-Beispiel gewählt, das „Brunnen des Zweifels“ heißt


Wenn du andererseits vorhast, später ein gedrucktes Buch daraus zu machen, stehst du vor einer schwierigen Entscheidung.

Farben

Webbasierte Comics werden immer auf einem Farbmonitor angezeigt, also spielt es eigentlich keine Rolle, ob du Graustufen oder Farben wählst. Daher beruht die Entscheidung hauptsächlich auf ästhetischen Gesichtspunkten. Beim Druck kann man immer noch ein bisschen Geld sparen, aber in den heutigen automatisierten Druckereien ist der S/W-Druck oftmals ein Ärgernis, da alles in dem standardisierten CMYK-Format gedruckt wird. Eventuell findest du aber immer noch kleinere Offset-Druckereien, die dir ein gutes Angebot für einen Schwarz-Weiß Druck in kleiner Auflage machen, aber das hat nicht mehr die selbe Priorität, die es einmal hatte.

In der Vergangenheit hat das eine ganze Menge ausgemacht und viele Comics wurden in Schwarz-Weiß gezeichnet, um ganz einfach Geld zu sparen.

• Dick Tracy
• The Fabulous Furry Freak Brothers
  
  

  Entscheidungen, die ich für Phill vom GCHQ getroffen habe

  
  

Für meinen Comic, Phill vom GCHQ, habe ich mich aus stilistischen Gründen entschieden, ausschließlich Schwarz und Weiß zu verwenden. Zum einen spiegelt das meine letzten Werke wider, die ohne Farben auskamen, zum anderen ist das eine Hommage an die oben erwähnten Comics.

Ich habe das Hochkantformat gewählt, obwohl es sich bei Phill um einen Webcomic handelt. Der Grund dafür ist, dass ich die Freiheit haben wollte, komplexere Seitenstrukturen zu kreieren und dass ich ihn wahrscheinlich an einem bestimmten Punkt (zB. wenn er abgeschlossen ist :) im klassischen europäischen Comicformat drucken lassen werde, das von Tim und Struppi und Spirou und Fantasio bekannt ist.

Wie ihr anhand der Vorlage unten sehen könnt, habe ich trotzdem ein paar Einschränkungen bezüglich der Seitenaufteilung gemacht.

Ich werde einen Rahmen höchstens zwei Reihen groß machen (und zwar generell die beiden oberen und die beiden unteren). Auf diese Weise wird es möglich sein, die verbundenen Rahmen als zwei Querformate zu betrachten, zwischen denen man hin- und herscrollen kann. Eine ganzseitige Komposition wie in diesen beiden wundervoll verrückten Seiten von Philippe Druillet ist daher ausgeschlossen.

Gefunden auf Pinterest

Ein Beispiel von mir, wie ich dieses Prinzip umsetze, kannst du auf den beiden unteren Seiten sehen. Es gibt einen oberen und einen unteren Block, die in Wirklichkeit zwei Querformate darstellen.

Und hier kannst du zwei Seiten sehen, wo ich ein wenig herumgespielt habe und die beiden zusammengefügten Rahmen in der Mitte platziert habe.

Das war’s erstmal. Bitte zieht in Erwägung mich auf Patreon zu unterstützen und den Comic auf anderen Social-Media-Plattformen zu teilen.

_{Alle Folgen von Phill könnt ihr auch auf der Webseite von Phill lesen. Dort gibt es neben der deutschen, auch die englische, französische und dänische Version des Webcomics. Vielleicht findet sich ja bald noch jemand, der Lust hat die Serie auf Spanisch zu übersetzen?}

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

@shortcut