Ideologie 102 - Eine Anmerkung zum «Scum Manifesto»

in #deutsch5 years ago (edited)

08. Dezember 2018

Der Betreiber des YouTube Kanals Libertarian Jahbulone, ein deutscher Geschichtsstudent, hat vor kurzem das Werk «SCUM Manifesto» [1] der extremistischen Feministin Valerie Solanas (1936-1988) [2] präsentiert und analysiert. Er hat im Titel seines Videos [3] den Feminismus der Frau Solanas radikal genannt. Ich hingegen erlaube mir, ihn extremistisch zu nennen, weil ich nicht unbedingt eine wirklich nütztliche und durchdachte Lehre als Hintergrund erkenne, gegenüber der sie sich radikal verhielt. Ich sehe mehr eine Extremistin, die relativ wenig durchdachte Zielvorstellungen hat, sich aber durch die Bereitschaft zum Extremismus um diese zu erreichen hervortut.

Der Libertarian Jahbulone ist dafür bekannt, einerseits klassisch liberal oder libertär zu denken, andererseits sich stark für das Wirken von Geheimdiensten und den Prozess der Subversion zu interessieren. Eine seiner ersten Seminararbeiten trug den Titel "Vergleich des Roten und Weißen Terrors in den russischen Bürgerkriegsjahren 1918-1919".

Speziell zu letztgenanntem Thema - der Subversion - gehört, dass man sich auch mit den Techniken, Strategien und Taktiken befasst, die Aktivisten und Lobbyisten jeglicher Art und Prägung zur Anwendung bringen. Daraus entstehen immer wieder kontroverse Videos, in denen er sich nicht scheut, auch schwierige Themen anzusprechen und sehr offen zu diskutieren. Ich bin sicherlich nicht überall ganz einer Meinung mit ihm, aber halte seine Gedanken für wertvoll.

In der Folge finden sich in diesem Artikel ein Paar von Libertarian Jahbulone übersetzte Zitate aus dem Werk «SCUM Manifesto» und mein Kommentar, den ich zu dem Video verfasst habe.

Das Video [3]:

Zu Valerie Solanas muss angemerkt werden, dass sie in ihrer Kindheit und Jugend schwer missbraucht und traumatisiert wurde. Ein Schicksal, das mich stets sehr berührt und bestürzt, weil es mir nicht in den Kopf hineingehen will, was Menschen dazu antreibt, an der Misshandlung und dem Quälen anderer Energie zu ziehen oder dabei gar eine Befriedigung zu empfinden.

Sie konnte dennoch einen Studienabschluss in Psychologie erreichen, arbeitete danach aber nie wirklich in einem klassischen Arbeitsverhältnis. Um Geld zu verdienen prostituierte sie sich lange Zeit. Sie lebte auch einige Jahre obdach- und mittellos. Weltweit bekannt wurde sie durch den Mordversuch auf den Künster Andy Warhol (1928-1987) [4] im Jahre 1968. Sie wurde dafür zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Jahre 1969 wurde bei ihr die Krankheit paranoide Schizophrenie [5] diagnostiziert, klassifiziert ist die Krankheit unter ICD-10: F-20, ICD-9-CM: 295.3 und MeSH: D012563 [6].

Der grundsätzliche Inhalt des «SCUM Manifesto» ist eine Anleitung zur Zerstörung alles männlichen auf dem Planeten Erde und zeichnet darüber hinaus eine Utopie rein weiblicher Herrschaft. Es ist eine, wie könnte es anders sein, eine infantil anmutende kommunistische Utopie, die nahezu ohne alle erwiesenen wirtschaftlichen Tatsachen auskommt.

Deswegen halte ich das Werk für realitätsfremd und angefüllt mit Falschbehauptungen. Die meisten verallgemeinerten über Männer ihrerseits kann ich wenigstens bezogen auf mich nur scharf zurückweisen. Da ich mich in meiner Lektüre nahezu ausschliesslich auf Sachbücher beschränke, habe ich kein grösseres Verständnis für surreale Phantasien, weswegen ich das Wort Falschbehauptungen auch benutze. Wenn ich das Werk als den Ausdruck einer Sehnsucht, Rache allen niederträchtigen Männern zu üben, die Valerie Solanas in ihrem Leben missbraucht haben, verstehe, kann ich es in Teilen nachvollziehen, aber nicht die darin erwähnten Verallgemeinerungen.


3 Zitate aus der Einleitung - (11:00)

In dieser Gesellschaft zu leben ist bestenfalls eine äusserst langweilige Sache und kein Aspekt des sozialen Lebens ist wirklich relevant für Frauen Daher bleibt nur die besonnene, verantwortungsvolle und nach Erlebnis suchende Frau, um die Regierung zu stürzen, das Geldsystem abzuschaffen, eine vollständige Automation zu institutionalisieren und das männliche Geschlecht zu zerstören.

(12:00)

Mittlerweile ist die Reproduktion ohne die Hilfe von Männern (oder auch Frauen) und die ausschliessliche Produktion von Frauen technisch möglich. Wir müssen sofort damit anfangen. Den Mann für die Reproduktion zu behalten, hat nicht den mindesten Zweck mehr. Der Mann ist ein biologischer Unfall: das männliche Y-Chromosom ein unvollständiges weibliches X-Chromosom. Der Mann ist eine unvollständige Frau, eine wandelnde Missgestalt, schon im genetischen Status gescheitert. Mann sein heisst mangelhaft zu sein, emotional begrenzt; Männlichkeit ist eine Mangelerkrankung und Männer sind emotionale Krüppel.

(12:45)

Der Mann ist komplett egozentrisch, innerhalb von sich selbst gefangen, unfähig zur Empathie oder Identifikation mit anderen, mit Liebe, Freundschaft, Zuneigung oder Zärtlichkeit. Er ist eine vollständig isolierte Einheit, unfähig zur engeren Bindung mit irgendhemandem. Seine Reaktionen sind vollständig instinktiv, nicht geistig; seine Intelligenz ist ein reines Werkzeug um seine Treibe und Bedürfnisse zu befriedigen; er ist unfähig zur geistigen Leidenschaft, seelischer Verbundenheit; er kann sich mit nichts anderem identifizieren, als mit seiner eigenen Wahrnehmung.

3 Zitate über den Sturz der Regierung - (17:05)

Wenn alle Freuen ihre Männer einfach verlassen würden, sich weigern jemals etwas mit ihnen zu tun haben zu wollen, würden die Regierung und die nationale Wirtschaft vollständig zusammenbrechen. Sogar ohne die Männer verlassen zu müssen, könnten Frauen, die sich ihrer Überlegenheit und Macht über Männer bewusst sind, innerhalb von einigen Wochen die vollständige Kontrolle über sie gewinnen und sie in die völlige Aufgabe ihrer Männlichkeit zwingen.

(18:05)

Die Frauen von SCUM werden Mitglieder der Un-Arbeitskraft, der Zerstörungs-kraft; sie werden verschiedenste Jobs annehmen und darin un-arbeiten. (...) SCUM Büro- und Fabrikarbeiterinnen werden neben ihrer Un-Arbeit heimlich Arbeitsmaterial zerstören. Sie werden weiter un-arbeiten, bis sie gefeuert werden und den nächsten Job annehmen, um dort zu un-arbeiten.

(19:25)

SCUM wird nicht für seine Ziele Streikposten aufstellen, demonstrieren, marschieren oder streiken. Solche Taktiken sind für nette, vornehme Ladies, die nur Taktiken auswählen die garantiert ineffektiv sind. (...) Falls SCUM jemals marschieren sollte, wird es vorbei sein für den dummen Präsidenten; Wenn SCUM jemals zuschlägt, dann mit einem 15 cm langen Messer in der Nacht.

Zur Abschaffung des Geldsystems gibt es ein Zitat, das aufhorchen lässt - (20:50)

(...) in einer geldlosen Gesellschaft könnte jede Frau soviel vom besten von allem haben, was sie wollte. Aber es gibt nicht-menschliche, männliche Gründe, das System aus Geld und Arbeit aufrechtzuerhalten.

Die Automation, die den Frauen den Alltag paradiesisch machen soll - (24:05)

Die vollständige Automation wird es jeder Frau ermöglichen, direkt über jedes Problem abzustimmen via elektronische Wahlmaschinen in ihrem Haus.

Das Schicksal der Männer in der Utopie - (25:05)

Die wenigen übrigbleibenden Männer können ihr kümmerliches Dasein damit verbringen, Drogen zu nehmen, in Frauenkleidern herumstolzieren oder den leistungsstarken Frauen in Aktion zuschauen, wobei sie ihre natürliche Rolle als Zuschauer erfüllen (...) oder sie dürfen in das nächste, freundliche Selbstmordzentrum gehen, wo sie leise, schnell und schmerzlos einen Gastod sterben dürfen.


Nun noch mein Kommentar an den Libertarian Jahbulone:
Danke für das Video!

Mir ist eigentlich egal, in welcher Form Menschen schreiben und ihre Werke veröffentlichen. Ob sie eine Utopie, Dystopie, Satire oder ein trockenes Sachbuch verfassen. Ich hoffe lediglich, dass sie ihre Thesen wohl durchdacht und sich überlegt haben, welche Konsequenzen die Veröffentlichung ihrer Gedankengänge haben kann. Ich nehme den Inhalt grundsätzlich ernst, weil erfahrungsgemäss nicht nur logisch und vernünftig nachvollziehbare Dinge in der Gesellschaft landen und Menschen beeinflussen.

Mir geht es wohl ähnlich wie dir. Zunächst ist einmal klar, dass angesichts der Biographie, mit einer Fülle an erlittenen Traumata vonseiten der natürlichen Vertrauenspersonen, die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass aus Frau Solanas Werken nur wenig im positiven Sinne gesellschaftlich nützliches zu entnehmen ist.

Wie du es dargelegt hast, schreibt sie zwar, dass sie eine Vorstellung einer Utopie hat und eine Vorstellung davon, was sie zur Erreichung dieser Utopie alles zerstören will. Damit verbunden sind zwei ganz fundamentale Probleme. An diesen beiden, die du auch teilweise angesprochen hast, kann man erkennen, dass es der Autorin - wie vielen anderen Intellektuellen auch - genügte, eine einseitige, wenig durchdachte Vision zu darzulegen, ohne sich die Mühe und Arbeit zu machen, fundamentale Probleme dieser Vision im Stile eines Ingenieurs zu erkennen, erörtern und zu lösen.

Erstens:
wer sich auf das Zerstören konzentriert, ist nach einer gewissen Zeit kaum noch fähig, aufbauend und erhaltend tätig zu sein. Was passiert, wenn nichts mehr zum Zerstören da ist, resp. man all das zerstört hat, was ursprünglich als zerstörenswert galt? Alleine aus der Zerstörung heraus entsteht nichts neues. Und wenn das Aufbauen und Erhalten nicht gelernt wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass auch die Dinge noch zerstört werden, die als erstrebenswert galten.
Dasselbe habe ich auch schon im Themenbereich Rassismus beobachtet. Wenn man Rassismus als Problem erkennt, dann sollte das Ziel sein, das Problem loszuwerden und etwas besseres Resultat zu erschaffen, als Ergebnis sollte ein Nicht-Rassismus resultieren. Stattdessen hat man zur Zerstörung des Rassismus einen Anti-Rassismus verordnet. Man bekämpft den Rassismus mit den gleichen Mitteln, die der Rassismus auch verwendet. Wenn nun der Rassismus verschwindet, bleibt der Anti-Rassismus in jedem Fall übrig. Die Wahrscheinlichkeit ist dann gross, dass er sich in dominanter Position weiter derselben Methodik bedient, wie zu der Zeit, als er noch einen echten Gegner hatte.

Zweitens:
Sie legt überhaupt nicht dar, wie ihre Utopie, die für alle Frauen wunderbar und gut sein soll, mit all den Dingen versorgt werden soll, die sie möchte. Wenn sie alle Männer weltweit versklavt und schuften lässt, würde es gehen. Doch realistisch gesprochen, könnte sie eine solche Ordnung vielleicht einen Tag aufrechterhalten.

Und, noch etwas. Ich bin überzeugt, dass die Frau Solanas überschätzt, wie sehr Männer auf Frauen angewiesen sind. Man sehe sich die Geschichte an, die ganzen Expeditionen, die in der Vergangenheit vorwiegend von Männern geleitet und bestritten wurden. Da war es normal, monatelang auf die Nähe von Frauen zu verzichten, möglicherweise unter Schmerzen und mit schlechten Konsequenzen für die Frauen, die diesen Männern danach als erste begegneten, aber für mich ist klar, dass ein Mann jahrelang ohne Nähe zu Frauen überleben kann, ohne grössere Schäden zu erleiden. Ob es den Frauen auch so geht?


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Valerie_Solanas
https://en.wikipedia.org/wiki/Valerie_Solanas
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/SCUM_Manifesto
https://en.wikipedia.org/wiki/SCUM_Manifesto
Scum Manifesto. Valerie Solanas, 1967 als Textdatei bei der Spunk Library: http://www.spunk.org/library/anarcfem/sp001291.txt
[3] Radikaler Feminismus nach Valerie Solanas - Eine Analyse. Libertarian Jahbulone YouTube Kanal, 23. November 2018
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Andy_Warhol
https://en.wikipedia.org/wiki/Andy_Warhol
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Paranoid_schizophrenia
[6] Paranoide Schizophrenie nach ICD (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) ICD-10: F-20 https://icd.who.int/browse10/2016/en#/F20.0
ICD-9-CM: 295.3 http://www.icd9data.com/2015/Volume1/290-319/295-299/295/295.3.htm
MeSH: D012563 bei der U. S. National Library of Medicine: https://meshb.nlm.nih.gov/record/ui?ui=D012563


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wer sich auf das Zerstören konzentriert, ist nach einer gewissen Zeit kaum noch fähig, aufbauend und erhaltend tätig zu sein.

Naja, Zerstörung ist ja das Ziel der radikalen Linken. Schau dir die Geschichte an. Seit dem 15. Jahrhundert ungefähr. Wenn es um Zersetzung und Zerstörung geht, waren die Linken immer vorne dabei. Weltweit. Meine Güte, das gesamte Konzept eines Nationalstaates war mal links (französische Revolution). Der Sinn des Nationalstaates war mal ein kollektivistischer Kampf gegen die Theokratie. Heutzutage wird der Nationalstaat von Linken aufs Härteste bekämpft. Für Linke ist das Allerwichtigste der ewige Kampf gegen den status quo.

Rassismus ist ursprünglich eine linke Idee. Judenhass, zumindest im organisierten Stil, kommt ursprünglich von links. Schau dir mal an, was Marx so über Schwarze geschrieben hat. lol oder Luther, der den Untergang der katholischen Kirche (und damit der europäischen Theokratie) in Gang gesetzt hat, was der über Juden gesagt hat - der geistige Vater der Nazis.

Erhaltung war nie das Ziel von Linken und deswegen auch nie das Ziel von Feministen. Linke sind intellektuell absurd und niederträchtig. Der einzige bedeutende intellektuelle Kampf besteht zwischen Konservativen und Liberalen. Gesellschaftliche Ordnung vs individuelle Freiheit.

Übernehmen Linke die Kontrolle verfällt das Land in die abscheulichste Barbarei. Und die haben dann noch die Frechheit zu behaupten, sie würden für Empathie und ähnliches stehen, etablieren aber nichts anderes als Armut und eine Perversion von Parteielite, die alles und jeden im Land versucht zu kontrollieren.

Danke für den Kommentar!

Anhand meiner Ausdrucksweise sieht man, dass ich mich eher etwas zurückhaltend gebe, aber dennoch klar in meinen Äusserungen. Es ist nicht meine Art, sich direkt in Konflikten zu erschöpfen, sondern ich will diesen, wenn es möglich ist eher ausweichen und wenigstens mal meine Ansichten stringent durchdacht haben.

Aus deinen Ausführungen sehe ich durchaus, dass es möglicherweise ein Fehler der Konservativen ist, zu sehr am Status Quo zu hängen und zu wenig vital zu sein beim Antizipieren von tatsächlichen Verbesserungen.

Die Revolutionäre hingegen gehen damit viel zu sorglos um. Sie sehen in nahezu allem, was neu ist und den Status Quo zu verändern verspricht etwas gutes und anstrebenswertes, ohne ernsthaft über mögliche, üble Konsequenzen nachzudenken. Das ist nichts anderes als leichtsinnige Anmassung, die nicht selten mit der völligen Unfähigkeit kombiniert auftritt, eigene Fehler zu erkennen und dafür die Verantwortung zu tragen. Sie scheinen sich damit zu begnügen, dass ihre Absichten vordergründig gut erscheinen. Aber das reicht bei weitem nicht und es heisst nicht umsonst: "Die Hölle ist voll guter Absichten, der Himmel voll guter Taten." Oder: "Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht." [1]

Oft ist die von Revolutionären geäusserte Behauptung, Konservative würden Probleme nicht lösen oder keine Auswege anbieten wollen, nicht ehrlich. Wenn es sich um Sachverhalte handelt, die klassisch liberale oder Konservative überhaupt nicht vom Staat "gelöst" sehen wollen und es als gesichert betrachten, Gerechtigkeit nicht einfach herstellen zu können, wäre das anzuerkennen, statt über eine Falschbehauptung Unfähigkeit vorzuwerfen. Man sollte von konservativer Seite viel deutlicher herausstreichen, welche Angelegenheiten man keineswegs vom Staat verwaltet sehen will.

Martin Luther als geistigen Vater der Nazis zu sehen, halte ich für wenigstens etwas gewagt. Aber auch ich gehe nicht davon aus, dass ihm bewusst war, was schlussendlich durch seine Taten ausgelöst wurde. Seine Publikation "Von den Juden und ihren Lügen" ist mir bekannt. Von Marx habe ich bisher erst wenig gelesen, aber ich komme wohl auch nicht dazu in den nächsten Jahren, da ich genügend zeitgenössische Werke auf der Leseliste habe, über das 20. Jahrhundert.


[1] Zitate 104 - Der Weg zur Hölle ... @saamychristen, 13. November 2018 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/zitate-104-der-weg-zur-hoelle

Leroy hat neulich mit seinem alten Kumpel in Russland telefoniert. Als ich ihn fragte, ob er wieder arbeitet, meinte er: "Nö, wieso, die Alte geht doch arbeiten. Ihr im Westen labert nur die ganze Zeit, wir in Russland machen. Mein Kumpel Sergej macht's genauso. Der ist auch zu Hause und die Frau arbeitet. Die stehen darauf. Unfassbar, aber wahr! Es lebe der echte Feminismus! Für die Hausarbeit haben wir natürlich ein Hausmädchen."

Schade, dass Leroys Frau keine erfolgreiche Feministin ist.

Danke, solche Kommentare machen gute Laune!

Zusammen mit einem Kollegen habe ich anfang Studium gesagt, dass ich für eine erfolgreiche Frau, die gerne arbeitet und Karriere macht, gerne die Rolle des Hausmanns übernehme. Zur Not auch ohne Hausmädchen. Naja, es ist gerade eher so, dass diese sich wohl eher nicht mit Typen wie mir abgeben oder einlassen wollen.

Vom Hausmanndasein kann ich nur abraten. Sprich: auf keinen Fall ohne Hausmädchen, das die ganze Arbeit erledigt!! Am besten noch ein Aupair dazu, dann kann die Dir die Kinder abnehmen, wenn Du Migräne hast oder ein wichtiges Fußballspiel im Fernsehen läuft und Dir das Gekreische auf die Kette geht.

Letztlich ist es egal, ob Du zu Hause hockst oder auf der Arbeit, wichtig ist nur, dass Du mehr Kohle hast als sie, sonst schaut sie auf Dich herab und fängt an Dich zu kommandieren und ihre Macho-Kollegen zu vögeln bzw. sich von ihnen vögeln zu lassen.

Das Szenario ist nur dann wünschenswert, wenn sie mehr Kohle hat als Du. Dann kannste Dich knackig scheiden und Madame blechen lassen. Warum nicht mal andersrum? :-D

Danke für die Expertise! Wird hoch geschätzt.

Dein Artikel geht schon in die richtige Richtung, allerdings gehe ich soweit, einen Großteil der medial geförderten "Feministinnen" gar nicht erst als solche anzuerkennen, da vieles von dem, was sie machen Frauen eher schadet (z.B. diese ständige Kuschelei mit dem Islam, während sie sich paradoxerweise zeitgleich von der Unterdrückung durch den Mann, christlichen Dogmen usw. "befreien" wollen...) und sie ihren Geschlechtsgenossinnen nicht selten einen "Bärendienst" erweisen.

Als Beispiel nenne ich mal die Debatte um das "Betreuungsgeld", die mittlerweile schon ein paar Jahre her ist.Damals wurden Frauen, welche diese finanzielle Unterstützung beanspruchten "linkspopulistisch" als "Heimchen" verunglimpft, also quasi als faule Bücklinge am Herd, die nicht bereit sind Verantwortung zu übernehmen und den größten Teil des Geldes eh nur für Zigaretten und Alkohol ausgeben, aber kaum etwas für die Kinder.

Am Ende hat dieser "linke Populismus" dazu beigetragen, dass nur noch wenige Menschen (besonders Frauen) sich noch öffentlich "für" das Betreuungsgeld aussprachen und die meisten die als so erstrebenswert dargestellten Kitas einfach akzeptierten, die meiner Meinung nach ohnehin eher einer Art "staatlichen Indoktrination" dienen, während die Eltern nun "beide" arbeiten gehen und der Staat durch dieses "aufhetzen" der Frauen gegen die Männer und die dadurch erfolgte "Spaltung" nun über das "doppelte an Steuerzahlern" verfügt.Dieses rentable Ergebnis und die Hinführung zum selben mag zwar perfide erscheinen, auf eine geradezu diabolische Art ist es aber denoch genial und war wohl eher geplant, statt nur ein willkommener Nebeneffekt zu sein, von dem der Staat nun profitiert (einige Frauen "kämpfen" sogar um Kita-Plätze und "freuen" sich, wenn sie einen kriegen, ihre Kinder "vom Staat erzogen" werden und sie arbeiten gehen können).

FAZIT:Das Ziel des medial und politisch geförderten "Feminismus" war nie Gleichberechtigung, sondern lediglich eine "Verlagerung" der Diskriminierung!
Gleichberechtigung hieße, dass Frauen selbst entscheiden können, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, aber während sie früher diskriminiert wurden, wenn sie sich eine Arbeit suchen wollten, werden sie heutzutage von "Pseudo-Feministinnen" als Verräterinnen verunglimpft und diskriminiert, wenn sie als Hausfrau eine ehrenwerte Arbeit verrichten "wollen" und diese "eigene Entscheidung" mit Ächtung und Häme bestraft werden soll, was die Pervertierung einiger Vorstellungen von Feminismus und Gleichberechtigung aufzeigt, die in der heutigen Zeit gängig sind.

Danke für den Kommentar!
Ich bin mit dir insofern nicht einig, als dass ich grundsätzlich alles, was in der Welt ist, für ernstzunehmend halte. Grundsätzlich sehe ich auch für den grössten Irrtum eine Wahrscheinlichkeit grösser Null, dass er von einer nicht substanzlosen Zahl von Menschen geglaubt wird.

Deswegen sehe ich, wie du auch, die absolute Notwendigkeit, die eigenen Gedankengänge zu teilen und damit auch nachzuweisen veruchen, in welchem Ausmass andere irren, kritische Konsequenzen ihres Handelns nicht anerkennen wollen und gewisse Thesen unhinterfragt einfach glauben. Es erhält auch die eigene geistige Flexibilität.

Über die inneren Widersprüche im feministischen Aktivismus habe ich in meinem Artikel nicht viel gesagt, aber generell über linken oder allgemeinen revolutiären Aktivismus. Darin geht es aus meiner Sicht eigentlich stets darum, Aktivismus zugunsten eines formulierten Zieles zu betreiben. Meist wird dieses von oben in der Hierarchie der Revolutionäre vorgegeben, es wächst kaum von unten heran. Es geht nicht darum, eine stringente Weltanschauung aufzubauen oder ähnliches, sondern darum, innerhalb des herrschenden Status Quo Taktiken zur Anwendung zu bringen, die dem Erreichen des Zieles dienlich sind.

Darin liegt aus meiner Sicht das fundamentale Problem solchen Aktivismus. Von oben herab verordnet bedeutet stets, dass die Kausalkette kaum bis zum Ursprung nachverfolgt werden kann. Man kann kaum erkennen, wem das warum am meisten nützen soll und welche Konsequenzen in der realen Welt, nicht in der Utopie, zu erwarten sind. Danach fragen erfahrungsgemäss die wenigsten Aktivisten, ihr Hauptfehler, wenigstens aus meiner Sicht. Und damit kann ich wenig bis nichts anfangen.

Das Beispiel, das du in deinem Kommentar geschildert hast, ist ein mustergültiges, um zu zeigen, wie man mit vorschnellem Aktivismus an der Nase herumgeführt werden kann. Folgendes Zitat wurde von Aaron Russo (1943-2007) [1] Nicholas Rockefeller zugeschrieben. Einen echten, schriftlichen Beweis dafür gibt es nicht. Aber es gibt einen Corbett Report [2], der sich mit Nicholas Rockefeller beschäftigt hat, den ich auch nicht gesehen habe.

«Feminism is our invention for two reasons. Previously only paid half the population taxes, now almost all the women go to work because it also destroyed the family and we are thus given the power over the children. they are under control of our media and get our message drummed into are no longer under the influence of the intact family, in which we incite the women against the men and destroy the partnership and the community of the family, we have created a broken egoists society (where) they go to work (for the alleged career), consume (fashion, beauty, brands), thus are our slaves and then find it still good.»


[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Aaron_Russo
[2] Who Is Nicholas Rockefeller? – Questions For Corbett #038. Corbett Report, 28. Oktober 2017 https://www.corbettreport.com/who-is-nicholas-rockefeller-questions-for-corbett-038/

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