Ideologie 076 - Ist Faschismus Rechts oder Links? - Mit Dinesh D'Souza für PragerU

in #deutsch6 years ago (edited)

12. Juli 2018

Nachdem ich gerade erst das erste Mal selbst ein Video bei YouTube selbst untertitelt habe [1], soll gleich ein nächstes folgen, welches ich bezüglich des Inhalts für wichtiger halte. Inklusive einiger Gedanken meinerseits, die mir bei diesem Thema wichtig sind, weil mir das Video zu wenig gehaltvoll ist, kein Wunder bei nur fünf Minuten Dauer. Deswegen lasse ich diesen Artikel auch unter der Rubrik Ideologie erscheinen.

Es geht darin um das Thema, wie man die politische Ideologie des Faschismus bewerten und einordnen sollte. Es wird präsentiert von Dinesh D'Souza (geboren 1961) [2], einem indisch-amerikanischen Autor und politischen Analysten. D'Souza ist christlich-konservativ eingestellt, stammt aus einer römisch-katholischen, indischen Familie. Er besuchte eine Jesuitenschule, kam als Austauschstudent via einen Rotary-Club in die USA, wo er ein Studium in englischer Literatur absolvierte. Danach war er unter anderem als Autor und Vorsitzender des christlichen King's College [3] in New York tätig.

Allgemein, auch in seinen Büchern schreckte D'Souza nicht davor zurück, ziemlich kontroverse Ansichten zu vertreten und provokativ zu sein. Dies könnte man allerdings zum Anlass nehmen, seine pointierte Ausdrucksweise zu relativieren. Ich habe Herrn D'Souza nicht umfassend untersucht und auch noch kein Buch von ihm gelesen. Bevor ich das in Erwägung ziehe, werde ich mir ein Paar Vorträge und Interviews ansehen. Wie man Dinesh D'Souzas Biographie entnehmen kann, ist er durchaus elitär sozialisiert und trotz der Verbreitung einiger steiler Thesen noch immer gefragt, was einen auch misstrauisch stimmen könnte. Wer den Lebenslauf bei Wikipedia durchliest, dürfte auch eher skeptisch werden, aber Wikipedia ist politisch nicht unbedingt als neutral bekannt. In erster Linie deswegen will ich sein kurzes Video übersetzen. Eine reflektierte Einschätzung zu Herrn D'Souza meinerseits steht noch aus.

Im Video [4] bezieht sich Dinesh D'Souza auf eines seiner neuesten Bücher, auf The Big Lie: Exposing the Nazi Roots of the American Left (deutsch Die grosse Lüge: Aufdeckung der Nazi-Wurzeln der amerikanischen Linken) [5]. Auch das ist eine steile These. Der Verlag Regnery Publishing[6], bei dem das Buch erschienen ist, ist dezidiert konservativ, durchaus wirtschaftsliberal und bekannt dafür, kontroversen Inhalten eine Plattform zu geben. Entsprechend ist auch die Diskussion des Werks bei amazon.com, von Lob bis zu regelrechten Wutausbrüchen ist alles dabei.

Das Symbol des Faschismus. Das Reisigbündel, lateinisch fascis, m. [7].2018-07 - Fascismus.jpg

Aus meiner Sicht ist der Faschismus [7] als Ideal die Verschmelzung aus grossen Konzernen und Staat. Es ist eine kollektivistische Ideologie, in der das menschliche Individuum zu einem Rädchen im Getriebe degradiert wird und dem Gemeinwohl zu dienen hat, welches von den Machthabern situativ definiert und propagiert wird. Deswegen kann diese Ideologie kaum als menschenfreundlich bezeichnet werden. Die Präambel des Deutschen Grundgesetzes, in der steht, dass die Menschenwürde unantastbar sei, hat es in einem solchen System mehr als schwer, wenn es die Würde des einzelnen Menschen gemäss Definition gar nicht gibt.

Faschismus bedarf einer dem Militär ähnlichen Kommandostruktur und ist, es sei denn man versucht die Wirtschaft freiheitlich zu gestalten, wohl nicht aus sich selbst heraus lebensfähig. Damit wiederum lässt sich der Expansionsdrang von sogenannt rechtsgerichteten, faschistischen oder nationalistischen Diktaturen begründen. Die Verherrlichung des Staates, der Nation und der Kultur sorgt für völlig überzogene Erwartungen, es werden bereitwillig Geschenke verteilt, ein politisches Fest wird gefeiert bis es irgendwann zum Offenbarungseid kommen und jemand Schuld sein muss. Der Schuldige kann dann kaum aus dem eigenen Volk stammen, weil es bekanntlich alle hervorragend gut gemeint haben. Es sei denn, man findet gerade eine Gruppe, der man das Image des Sündenbocks auferlegen kann. Sonst muss der Schuldige für das Scheitern ein aussenstehender Bösewicht sein, den man dann als Zersetzer und Saboteur bezeichnet und möglicherweise gegen ihn zu Felde zieht. Ähnliches gilt natürlich auch für offensichtlich linksgerichtete, (international-)sozialistische Diktaturen, auch die waren nie aus sich selbst heraus wirklich lebensfähig und damit eine Gefahr für die Nachbarländer.

Mir ist die Einteilung in Rechts und Links nicht besonders wichtig. Mir geht es nicht um Stereotypen auf einer eindimensionalen Strecke Sondern es geht mir einerseits darum, das, was vernünftig, selbsttragend und nachhaltig ist, positiv zu bewerten und zu bewerben; andererseits das, was unvernünftig ist, nicht nachhaltig, auf Diebstahl (erzwungene Umverteilung gehört da hinein - Anm.) angewiesen und pathologische Züge aufweist klar negativ zu benennen. Ich sehe in kollektivistischen Ideologien eine Gefahr für Massenwahn, der in der Regel ein böses Ende nimmt.

Es ist von sehr beschränktem Nutzen, wenn man allen Diktatoren und totalitären Systemen in die Schuhe schiebt, rechts oder links gestanden zu haben. Rechte sagen dann, dass alle Diktatoren links waren und sie ihre Freiheit nur durch kompromisslose Orientierung nach rechts erhalten können und umgekehrt. Eine solche Vorstellung ist mir viel zu platt und sinnlos, weil damit kein positives, freiwilliges Miteinander aus freien Menschen aufgebaut wird. Im Gegenteil kommt es so zu abgrenzung und Lagerbildung. Final läuft das auf einen wohl unerbittlichen Kampf zwischen Lagern hinaus. Im deutschsprachigen Raum kann ich dazu etwa die unermüdliche Arbeit von Alexander Benesch (recentr.com) positiv erwähnen, auch wenn ihn Akademiker wohl eher nicht schätzen und Lücken in seinen Recherchen bemängeln.

Wichtig für mich ist, zu wissen, wie Diktatoren an die Macht gelangt sind, welches politische Klima und welche gesellschafltiche Situation sie begünstigt. Dazu welche Einstellung und Bildung bei den Menschen den Tendenzen von Machtakkumulation und -zentralisierung entgegenwirken können. Darüber nachzudenken und auch etwas weniger naheliegende Überlegungen zu diskutieren kann kaum schaden. Den Schaden bekommt man eher dann, wenn man glaubt, alles bereits zu wissen oder verstanden zu haben und sich deswegen in einer Sicherheit wiegt, die sich schnell als trügerisch erweisen kann.

Ich halte es nach wie vor für höchst interessant, wie sehr noch immer politische Konzepte aus längst vergangenen Zeiten - dem 19. Jahrhundert und sogar früher - sich auch heute noch weit oben halten, trotz des überwältigenden technischen Fortschritts und eines ziemlich veränderten Lebenswandels sehr vieler Menschen, der eigentlich längst ganz neue Konzepte nach oben hätte bringen müssen.

Nun aber zum Video [4]:


“He’s a fascist!”

"Er ist ein Faschist!"

For decades, this has been a favorite smear of the left, aimed at those on the right. Every Republican president — for that matter, virtually every Republican — since the 1970s has been called a fascist; now, more than ever. This label is based on the idea that fascism is a phenomenon of the political right. The left says it is, and some self-styled white supremacists and neo-Nazis embrace the label.

Seit Jahrzehnten ist dies ein beliebter Verleumdung vonseiten der Linken an die Rechten gerichtet. Jeder republikanische Präsident — eigentlich nahezu jeder Republikaner — wurde seit den 1970er Jahren als Faschist bezeichnet; heute mehr denn je. Dieses Kennzeichen basiert auf der Vorstellung, dass der Faschismus ein Phänomen der politischen Rechten sei. Die Linken sagen das, und einige selbst ernannte weisse Rassisten und Neonazis machen sich die Bezeichnung zu eigen.

But are they correct?

Aber liegen sie richtig?

To answer this question, we have to ask what fascism really means: What is its underlying ideology? Where does it even come from? These are not easy questions to answer. We know the name of the philosopher of capitalism: Adam Smith (1723-1790) [8]. We know the name of the philosopher of Marxism: Karl Marx (1818-1883) [9]. But who’s the philosopher of fascism?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir fragen, was Faschismus wirklich bedeutet: Worin besteht seine zugrundeliegende Ideologie? Wo kommt diese überhaupt her? Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Wir kennen den Namen des Philosophen des Kapitalismus: Adam Smith (1723-1790) [8]. Wir kennen den Namen des Philosophen des Marxismus: Karl Marx (1818-1883) [9]. Aber wer ist der Philosoph des Faschismus?

Yes — exactly. You don’t know. Don’t feel bad. Almost no one knows. This is not because he doesn’t exist, but because historians, most of whom are on the political left, had to erase him from history in order to avoid confronting fascism’s actual beliefs. So, let me introduce him to you. His name is Giovanni Gentile (1875-1944) [10].

Ja, genau. Sie wissen es nicht. Fühlen Sie sich deswegen nicht schlecht. Fast niemand weiss das. Das liegt nicht daran, dass es ihn nicht gegeben hätte, sondern daran, dass Historiker, von denen die meisten auf der politisch linken Seite stehen, ihn aus der Geschichte tilgen mussten, um den tatsächlichen Überzeugungen des Faschismus nicht entgegenzutreten. Also, lassen Sie mich ihn vorstellen. Sein Name ist Giovanni Gentile (1875-1944) [10].

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Zusammengesetzte Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkte 0:54 und 1:15 min.

Anmerkung: Natürlich ist das Video kurz, aber einfach so die Historiker in einem Handstreich als links und deswegen unfähig, gewisse Dinge zu begreifen, geht mir zu kurz. Geschichtsforschung kann man aus verschiedenen Herangehensweisen betreiben. Man kann einfach die Aneinanderreihung von Ereignissen betrachten und sich sonst nicht viel denken. Man kann die Ereignisse mit Vorstellungen oder Lehren aus Politik, Recht, Wirtschaft, Religion, aber auch Militär und Geheimdiensten interpretieren und damit auf höchst unterschiedliche Ergebnisse kommen. Geschichtsforschung ist weder eine einzelne, abgegrenzte Disziplin, noch ist das einzige Problem, dass Geschichtsforscher zu wenig rechts sind. Das Hauptproblem dürfte eher die grosse Staatstreue und Orientierung auf staatliche Strukturen sein, kombiniert mit sozialistischen Vorstellungen, was dazu führt, dass freiheitliche, marktnahe und eben auch geheimdienst-kritische Forschung eher nicht betrieben wird.

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Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkt 1:47 min.

Born in 1875, he was one of the world’s most influential philosophers in the first half of the twentieth century. Gentile believed that there were two “diametrically opposed” types of democracy. One is liberal democracy, such as that of the United States, which Gentile dismisses as individualistic—too centered on liberty and personal rights—and therefore selfish. The other, the one Gentile recommends, is “true democracy,” in which individuals willingly subordinate themselves to the state.

Geboren 1875, war er einer der einflussreichsten Philosophen der Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gentile glaubte, dass es zwei sich "diametral gegenüberstehende" Arten von Demokratie gibt. Die eine ist die liberale Demokratie, wie die der Vereinigten Staaten, die von den Gentile als individualistisch abgetan wird, da sie sich zu sehr auf Freiheit und Persönlichkeitsrechte konzentriert und daher selbstsüchtig veranlagt ist. Die andere Art, die Gentile empfiehlt, ist die "wahre Demokratie", in der sich Individuen bereitwillig dem Staat unterordnen.

Like his philosophical mentor, Karl Marx, Gentile wanted to create a community that resembles the family, a community where we are “all in this together.” It’s easy to see the attraction of this idea. Indeed, it remains a common rhetorical theme of the left.

Wie sein philosophischer Mentor, Karl Marx, wollte Gentile eine Gemeinschaft erschaffen, die der Familie ähnelt, eine Gemeinschaft, in der wir "alle zusammen" sind. Es ist leicht, den Reiz dieser Idee zu erkennen. In der Tat bleibt es ein verbreitetes, rhetorisches Thema der Linken.

Anmerkung: Natürlich ist Giovanni Gentile nicht gerade sehr bekannt, aber dass er niemandem bekannt ist, würde ich nicht behaupten. Es gibt immerhin eine Biographie von 2001, die in englischer Sprache erschienen ist. Giovanni Gentile: Philosopher of Fascism - von Anthony James Gregor [11], emeritierter Professor für Politikwissenschaften mit den Spezialgebieten Faschismus, Marxismus und nationale Sicherheit [12]. Etliche von Gentiles Werken wurden auch in die englische Sprache übersetzt, sind heute aber kaum mehr bekannt. Mit einer raschen Suche habe ich auch nur eines gefunden: The Reform of Education [13]. Dazu das kurze Gemeinschaftswerk von Gentile und Mussolini: The Doctrine of Fascism[14].

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Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkt 2:27 min.

For example, at the 1984 convention of the Democratic Party, the governor of New York, Mario Cuomo (1932-2015) [15], likened America to an extended family where, through the government, people all take care of each other. Nothing’s changed. Thirty years later, a slogan of the 2012 Democratic Party convention was, “The government is the only thing we all belong to.” They might as well have been quoting Gentile.

Zum Beispiel: Auf dem Parteitag der Demokratischen Partei 1984 hat der Gouverneur von New York, Mario Cuomo (1932-2015) [15], Amerika mit einer Grossfamilie verglichen, in der sich alle Menschen durch die Regierung umeinander kümmern. Nichts hat sich geändert. Dreissig Jahre später lautete auf dem Parteitag der Demokratischen Partei 2012 ein Wahlspruch: "Die Verwaltung ist das Einzige, dem wir alle gehören." Sie hätten genauso gut Gentile zitieren können.

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Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkt 2:46 min. Klassensystem nach Karl Marx.

Now, remember, Gentile was a man of the left. He was a committed socialist. For Gentile, fascism is a form of socialism—indeed, its most workable form. While the socialism of Marx mobilizes people on the basis of class, fascism mobilizes people by appealing to their national identity as well as their class. Fascists are socialists with a national identity. German Fascists in the 1930s were called Nazis—basically a contraction of the term “national socialist.”

Denken Sie daran, Gentile war ein Mann der politischen Linken. Er war ein engagierter Sozialist. Für Gentile ist der Faschismus eine Form des Sozialismus — seine in der Tat praktikabelste Form. Während der Sozialismus von Marx die Menschen auf der Basis der Klasse mobilisiert, mobilisiert der Faschismus die Menschen, indem er sowohl an ihre nationale Identität als auch an ihre Klasse appelliert. Faschisten sind Sozialisten mit nationaler Identität. Deutsche Faschisten wurden in den 1930er Jahren als Nazis bezeichnet - im Grunde eine Kontraktion des Begriffs "Nationalsozialist".

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Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkt 2:48 min. Klassensystem nach Giovanni Gentile.

For Gentile, all private action should be oriented to serve society; there is no distinction between the private interest and the public interest. Correctly understood, the two are identical. And who is the administrative arm of the society? It’s none other than the state. Consequently, to submit to society is to submit to the state—not just in economic matters, but in all matters. Since everything is political, the state gets to tell everyone how to think and what to do.

Für Gentile sollte alles private Handeln darauf ausgerichtet sein, der Gesellschaft zu dienen; es gibt keinen Unterschied zwischen dem privaten und dem öffentlichen Interesse. Richtig verstanden sind die beiden identisch. Und wer ist der administrative Arm der Gesellschaft? Es ist nichts anderes als der Staat. Sich der Gesellschaft zu unterwerfen bedeutet, sich dem Staat zu unterwerfen - nicht nur in wirtschaftlichen, sondern in allen Belangen. Da alles politisch ist, kann der Staat jedem sagen, wie er denken und was er tun soll.

It was another Italian, Benito Mussolini (1883-1945) [16], the fascist dictator of Italy from 1922 to 1943, who turned Gentile’s words into action. In his Dottrina del Fascismo, one of the doctrinal statements of early fascism, Mussolini wrote: “All is in the state and nothing human exists or has value outside the state.” He was merely paraphrasing Gentile.

Es gab einen anderen Italiener, Benito Mussolini (1883-1945) [16], der faschistische Diktator Italiens von 1922 bis 1943, der die Worte der Gentile in die Tat umsetzte. In seiner Dottrina del Fascismo, einer der Lehraussagen des frühen Faschismus, schrieb Mussolini: "Alles ist im Staat und es existiert nichts Menschliches oder Werthaltiges ausserhalb des Staates." Er drückte Gentile lediglich in anderen Worten aus.

The Italian philosopher is now lost in obscurity, but his philosophy could not be more relevant because it closely parallels that of the modern left. Gentile’s work speaks directly to progressives who champion the centralized state. Here in America, the left has vastly expanded state control over the private sector, from healthcare to banking; from education to energy. This state-directed capitalism is precisely what German and Italian fascists implemented in the 1930s.

Der italienische Philosoph ist jetzt in Vergessenheit geraten, aber seine Philosophie könnte nicht relevanter sein, weil sie der der modernen Linken nahe kommt. Gentiles Arbeit spricht direkt die Progressiven an, die sich für den zentralisierten Staat einsetzen. Hier in Amerika hat die Linke die staatliche Kontrolle über den privaten Sektor erheblich ausgebaut, vom Gesundheitswesen bis zum Bankwesen, von der Bildung bis zur Energie. Dieser staatlich gelenkte Kapitalismus ist genau das, was deutsche und italienische Faschisten in den 1930er Jahren umgesetzt haben.

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Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkt 4:27 min. Die Kontrolle des Staates über das Gesundheits-, Bank- und Bildungswesen und den Energiesektor.

Anmerkung: Die Vergrösserung des Staatsapparats nur den Linken anzulasten, dürfte die Wahrheit nicht wirklich treffen. Denn auch die Republikaner haben die Staatsausgaben immer wieder erhöht, wohl mit anderen Schwerpunkten. Deswegen wird von sehr freiheitlich orientierten Amerikanern auch von der Big Government Party [17] geprochen, damit sind sowohl die Demokraten, als auch die Republikaner gemeint. Es gibt auch die Metapher, dass die Linken einen mütterlichen Fürsorgestaat wollen, die Rechten aber einen starken, straff organisierten väterlichen Staat. Wenn man gerade an der Macht ist, versucht man dann, seine Interessen zu verwirklichen und nicht primär, untaugliches aus der Vergangenheit zu beseitigen.

Leftists can’t acknowledge their man, Gentile, because that would undermine their attempt to bind conservatism to fascism. Conservatism wants small government so that individual liberty can flourish. The left, like Gentile, wants the opposite: to place the resources of the individual and industry in the service of a centralized state. To acknowledge Gentile is to acknowledge that fascism bears a deep kinship to the ideology of today’s left. So, they will keep Gentile where they’ve got him: dead, buried, and forgotten.

Die Linken können ihren Mann, Gentile, nicht anerkennen, weil das ihren Versuch untergraben würde, den Konservatismus an den Faschismus zu binden. Der Konservatismus will eine kleine Regierung, damit die individuelle Freiheit gedeihen kann. Die Linken wollen, wie Gentile, das Gegenteil: die Ressourcen des Einzelnen und der Industrie in den Dienst eines zentralisierten Staates stellen. Gentile anzuerkennen bedeutet anzuerkennen, dass der Faschismus eine tiefe Verwandtschaft zur Ideologie der heutigen Linken hat. So werden sie Gentile dort halten, wo sie ihn haben: tot, begraben und vergessen.

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Bildschirmaufnahme aus dem Video [4], Zeitpunkt 4:59 min. Der Mensch in seiner nur dem Staate dienenden Existenz.

But we should remember, or the ghost of fascism will continue to haunt us.

Aber wir sollten uns daran erinnern, oder der Geist des Faschismus wird uns weiter verfolgen.

I’m Dinesh D’Souza for Prager University

Ich bin Dinesh D'Souza, für Prager University.

Anmerkung: Ich sehe es auch so, dass es der eigentliche Trick der heutigen Sozialisten ist, denen, die sich als bürgerlich oder klassisch liberal begreifen, eine Nähe zum Faschismus zu unterstellen. Es mag sein, dass eine bürgerliche Gesellschaft auch nicht ultimativ freiheitlich ist und über gesellschaftliche Kontrollprozesse und -rituale verfügt, aber deren Ausführung wird nicht notwendigerweise überwiegend dem Staat überlassen. Man kann sich ganz gut auch selbst kontrollieren. Deswegen sehnt sich ein Bürgertum aus weitgehend eigenverantwortlich lebenden Menschen kaum nach einem sehr interventionistischen oder gar totalitären Staat.


[1] Zitate 090 - James O'Keefe bei PragerU - Amerikanische Medien, Sowjetische Taktik. @saamychristen, 12. Juli 2018 https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/zitate-090-james-o-keefe-bei-prageru-amerikanische-medien-sowjetische-taktik
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Dinesh_D%27Souza
https://de.wikipedia.org/wiki/Dinesh_D'Souza
https://www.youtube.com/channel/UC8GAOCAJxBL4bExaUCvwL4Q/videos
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/The_King's_College_New_York_City
[4] Is Fascism Right Or Left? PragerU YouTube Kanal, 04. Dezember 2017
[5] The Big Lie: Exposing the Nazi Roots of the American Left. Dinesh D'Souza, 2017, Regnery Publishing https://www.amazon.com/dp/1621573486/ref=cm_sw_r_tw_dp_U_x_770rBbRGH4QC3
[6] https://en.wikipedia.org/wiki/Regnery_Publishing
https://de.wikipedia.org/wiki/Regnery_Publishing
[7] https://en.wikipedia.org/wiki/Fascism
https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus
Bild des Reisigbündels, das auf obenstehender Webseite gefunden wurde: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported, 2.5 Generic, 2.0 Generic and 1.0 Generic license. Urheber ist User DIREKTOR.
[8] https://en.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith
https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith
[9] https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Gentile
https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Gentile
https://en.wikiquote.org/wiki/Giovanni_Gentile
[11] Giovanni Gentile: Philosopher of Fascism. Anthony James Gregor, 2001, Transaction Publishers. Bei Amazon: https://www.amazon.com/dp/0765805936/ref=cm_sw_r_tw_dp_U_x_K.8rBb32H4WJF Bei archive.org zum Ausleihen: https://archive.org/details/giovannigentilep00greg
[12] https://en.wikipedia.org/wiki/A_James_Gregor
[13] The Reform of Education. Giovanni Gentile, 1922. Harcourt, Brace and Company, New York. PDF-Datei: https://archive.org/details/GentileTheReformOfEducation
[14] The Doctrine of Fascism. Giovanni Gentile und Benito Mussolini, 1932. http://www.worldfuturefund.org/wffmaster/reading/germany/mussolini.htm
https://it.wikipedia.org/wiki/La_dottrina_del_fascismo
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Doctrine_of_Fascism
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Geist_des_Faschismus
[15] https://en.wikipedia.org/wiki/Mario_Cuomo
https://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Cuomo
[16] https://en.wikipedia.org/wiki/Benito_Mussolini
https://de.wikipedia.org/wiki/Benito_Mussolini
[17] https://en.wikipedia.org/wiki/Big_government


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