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in #deutsch6 years ago (edited)

Gut und Böse.

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Was ist, das Gute, und was ist, das Böse?

Ich möchte bei dieser Reihe um etwas Geduld bitten. Das Thema ist nicht gerade leicht, auch wenn es so scheint. Ich möchte gerne die einzelnen Punkte der Reihe nach durchgehen. Wer Fragen hat, kann sie natürlich stellen, keine Frage. Geantwortet wird natürlich auch. Doch, da ich ein Freund von Systematik bin, zumindest beim Schreiben, darf ich versichern das alles mit der Zeit geklärt wird. Doch der Verständlichkeit wegen möchte ich einfach nicht vorgreifen.
Viel Interesse beim Lesen!
Danke!

Zunächst einmal möchte ich mich auf einige gängige Ansichten zu den beiden Protagonisten beziehen. Beginnen möchte ich dabei heute mit der

Dualistischen Sicht auf Gut und Böse.

Dualismus bezeichnet eine Weltsicht in der Gut und Böse als Gegensätze wahrgenommen werden. Allerdings ist diese Sichtweise weitergehend als man zunächst denkt. Denn beide werden als GLEICHWERTIG wahrgenommen! Müssen sie auch da sie ja sonst keine Gegensätze sein könnten.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Anhänger Zarathustras, welche im Iran heute noch bestehen.
Der eine oder andere kennt vielleicht auch die Manichäer oder Bogomilen. Christliche Sekten aus der Antike und dem Mittelalter welche solch eine Sichtweise vertraten.
Ein weiteres, wohl auch das bekannteste, Beispiel, sind die Albigenser. Besser bekannt als Katarer.
Aber auch der Hexenwahn der Neuzeit (ja der Neuzeit nicht des ach so finsteren Mittelalters) fällt in diese Sichtweise hinein.

Exkurs:
Nun. Man erkennt eine Sache immer daran, welche Früchte es trägt. Ob etwas gut oder schlecht, gut oder böse ist, zeigt sich immer an den Taten und den Wirkungen die eine Sache erzeugt.
Um ein gutes aktuelles Beispiel zu bringen das schön polarisiert; die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald John Trump.
Ist die Bezollung von Waren aus dem Ausland richtig? Kommt drauf an was man erreichen will!
Will man erreichen das man den je eigenen Arbeitsmarkt und die eigenen Firmen schützt um den Wohlstand im Lande zu erhalten und den Multis (eigentlich müssten alle Linken über "The Donald" jubeln) das Ausspielen der einzelnen Gesetzgebungen zu vermiesen, dann JA! Was glaubt man den warum China die Werkbank der Welt ist? Wegen den guten Löhnen und den hohen Sicherheits- und Umweltstandards? Doch dank des Freihandels kann man bequem in einer Ecke der Welt Schindluder treiben wie man will und dann die Waren in den Rest der Welt exportieren. Und den ganzen Müll schicken wir dann auch noch wieder zurück. Hauptsache die ganzen Pharisäer haben alles schön billig und sauber. Mit Zöllen wird dem ein Riegel vorgeschoben! Zumindest großteils.
Will man hingegen den Kollaps des Landes verhindern, dass an seinem eigenen Größenwahn zu grunde zu gehen droht, so ist dies ganz klar mit NEIN zu beantworten. Denn das Problem der USA ist einerseits ihr politisch- militärischer Hegemonialanspruch, und andererseits Der US-Dollar(weswegen die Rechten und Konservativen[gibt es die eigentlich wirklich noch?] eigentlich gegen Trump sein müssten). Reformieren sie also nicht ihr Fereral-Reserve-System und werden schnell bescheidener, wird man zwar kurzfristige Erfolge einfahren, keine Frage. Doch "on the long run" wird er den Kollaps nicht abwenden können.
Oder, anders formuliert. Einem Kranken nur Morphium gegen die Schmerzen zu spritzen wird ihn nicht heilen!
Man kann also recht gut abschätzen, auch als Laie, ob eine Sache gut oder böse ist. Ihre Taten entlarven sie immer!

Warum aber ist das ein Problem?

Weil der Dualismus immer dazu neigt alles materielle als das Böse zu begreifen, und alles geistige als das Gute. Dadurch werden Geist und Materie voneinander getrennt, was schlecht ist. Denn der Mensch ist sowohl ein Naturwesen als auch ein Geistwesen. Wenn man Geist und Materie trennt zerstört man letztlich das was wir als "Mensch" bezeichnen. Man wird dem Menschen in seiner ganzen Komplexität auch gar nicht gerecht.
Das Problem des Dualismus besteht also darin, dass er bestimmte Züge des Menschen als gut verabsolutiert. Und andere dafür als böse verabsolutiert. Damit zerreißt er letztlich das Wesen des Menschen. Die Folgen können dann bis zu solchen Auswüchsen wie dem Albigenserkreuzzug oder dem Hexenwahn führen.

Es gibt auch andere Beispiel für dualistisches Denken. Zum Beispiel den islamischen Fanatismus des IS (Fundamentalismus ist eigentlich etwas positives und nicht etwas negatives; gäbe es mehr Fundamentalisten auf der Welt wäre diese bedeutend ruhiger!). Dieser speist sich stark aus der dualistischen Sichtweise der beiden Häuser des Friedens und des Krieges.

Oder man nehme die Ideologien in toto. Hier die Guten, dort die Bösen. Da wundern einen dann diverse Gräueltaten nicht mehr!

Die Welt ist nicht schwarz oder weiß. Sie ist grau!

Vielen Dank für euer Interesse!
Parzifal

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Starten Gut und Böse mit einer dualistischen Betrachtungs- und Herangehensweise nicht aus völlig verschiedenen Startlöchern?
Wie wäre es die beiden Egoisten als siamesische Zwillinge zu sehen?

Fundamentalismus nur, wenn Pluralismus als Mitbewohner akzeptiert ist.

Nietzsche und Bogomil in einem Atemzug? Gewagt oder provokativ?

Liebe Grüße
Wolfram

Servus!

Nein. Ich habe von Gut und Böse eine ganz andere Vorstellung.
Ich fasse dir diese einmal in einem Satz zusammen: Gut ist was du sollst und böse was du willst. Darum, wie gesagt, bitte etwas Geduld. Das zu erklären benötigt dann doch etwas Zeit.

Sowieso. Ein Fundamentalist ist jemand der die "Spielregeln" seines Glaubens ernst nimmt. Das ist ja gerade das schlimme an Fanatikern. Sie berufen sich auf bestimmte Aspekt und blenden andere völlig aus. Das würde Kriege zwar nicht verhindern. Würde uns allerdings viel Hass ersparen.

Also zu Nietzsche muss ich sagen, dass er völlig irre war. Dennoch halte ich ihn für einen der bedeutendsten Philosophen den die Welt hervorgebracht hat. Denn Nietzsche ist, meines Wissens zumindest, der einzige der je die Moderne und den modernen Menschen zu Ende gedacht hat. Alle anderen, Spängler vielleicht ausgenommen, sind bei ihren schönen Wunschvorstellungen stehen geblieben. Bewusst oder unbewusst haben sie die Folgen, und, was viel wichtiger ist, die Konsequenzen, ihres eigenen Tuns nicht verstanden.
Ebenfalls in einem Satz formuliert: Die Aufklärung hat die Alte Welt zu recht zertrümmert, aber keine neue errichtet. Das ist die große Tragödie der Neuzeit. Ich denke allerdings, dass ich das Ende dieser Wirren noch erleben werde. Über das Endergebnis wird sich bestimmt trefflich streiten lassen :)

"Nietzsche war vollkommen irre."

Diesen Satz lasse ich mir im Druck als Tapete liefern.
Ab damit an die Decke im Kuschel- Wuschel- Wohlfühlzimmer damit ich nie vergesse, von welch irren Menschen ich mich je hab leiten lassen.

Gut ist was du sollst und böse was du willst.

Hier hast du die Ausfahrt genommen, die dir am günstigsten erschien.
Doch kommen die Schwierigkeiten bereits bei der ersten Abzweigung.
Sollen kratzt mir zu sehr am Imperativ.
Meinem Willen zu folgen vorab als böse zu bezeichnen - könnte schwierig werden diese These auf ein stabiles Fundament zu stellen.

Eines ist sicher - unser Dialog bietet der Langeweile jede erdenkliche Möglichkeit sich anderswo zu amüsieren.

Immer wieder gerne
Wolfram

Hahaha :)))

Naja irre halt in meinem Verständnis. Ich kann mit der Moderne wenig anfangen. Und jemand der sie dann absolut setzt, naja.
Was ich ihm jedenfalls hoch anrechne ist, dass er seine Texte wenigstens so geschrieben hat das man sie lesen kann. Ich würde sagen vor ihm hat das nur Aristoteles geschafft.

Das ist der Nachteil von Kurzfassungen. Sie eignen sich nur dazu gelerntes im Kopf zu behalten. Nicht jedoch dazu etwas neues zu lernen. Gibt einfach zu viele Fragen und Unverständlichkeiten.

Nur soviel. Imperativ ist ausgeschlossen wegen dem freien Willen. Und von 'dem' Willen habe ich nicht gesprochen. War auch schlecht formuliert. Begehren würde besser passen.

Servus,

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