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RE: Gut und Böse

in #deutsch6 years ago

Starten Gut und Böse mit einer dualistischen Betrachtungs- und Herangehensweise nicht aus völlig verschiedenen Startlöchern?
Wie wäre es die beiden Egoisten als siamesische Zwillinge zu sehen?

Fundamentalismus nur, wenn Pluralismus als Mitbewohner akzeptiert ist.

Nietzsche und Bogomil in einem Atemzug? Gewagt oder provokativ?

Liebe Grüße
Wolfram

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Servus!

Nein. Ich habe von Gut und Böse eine ganz andere Vorstellung.
Ich fasse dir diese einmal in einem Satz zusammen: Gut ist was du sollst und böse was du willst. Darum, wie gesagt, bitte etwas Geduld. Das zu erklären benötigt dann doch etwas Zeit.

Sowieso. Ein Fundamentalist ist jemand der die "Spielregeln" seines Glaubens ernst nimmt. Das ist ja gerade das schlimme an Fanatikern. Sie berufen sich auf bestimmte Aspekt und blenden andere völlig aus. Das würde Kriege zwar nicht verhindern. Würde uns allerdings viel Hass ersparen.

Also zu Nietzsche muss ich sagen, dass er völlig irre war. Dennoch halte ich ihn für einen der bedeutendsten Philosophen den die Welt hervorgebracht hat. Denn Nietzsche ist, meines Wissens zumindest, der einzige der je die Moderne und den modernen Menschen zu Ende gedacht hat. Alle anderen, Spängler vielleicht ausgenommen, sind bei ihren schönen Wunschvorstellungen stehen geblieben. Bewusst oder unbewusst haben sie die Folgen, und, was viel wichtiger ist, die Konsequenzen, ihres eigenen Tuns nicht verstanden.
Ebenfalls in einem Satz formuliert: Die Aufklärung hat die Alte Welt zu recht zertrümmert, aber keine neue errichtet. Das ist die große Tragödie der Neuzeit. Ich denke allerdings, dass ich das Ende dieser Wirren noch erleben werde. Über das Endergebnis wird sich bestimmt trefflich streiten lassen :)

"Nietzsche war vollkommen irre."

Diesen Satz lasse ich mir im Druck als Tapete liefern.
Ab damit an die Decke im Kuschel- Wuschel- Wohlfühlzimmer damit ich nie vergesse, von welch irren Menschen ich mich je hab leiten lassen.

Gut ist was du sollst und böse was du willst.

Hier hast du die Ausfahrt genommen, die dir am günstigsten erschien.
Doch kommen die Schwierigkeiten bereits bei der ersten Abzweigung.
Sollen kratzt mir zu sehr am Imperativ.
Meinem Willen zu folgen vorab als böse zu bezeichnen - könnte schwierig werden diese These auf ein stabiles Fundament zu stellen.

Eines ist sicher - unser Dialog bietet der Langeweile jede erdenkliche Möglichkeit sich anderswo zu amüsieren.

Immer wieder gerne
Wolfram

Hahaha :)))

Naja irre halt in meinem Verständnis. Ich kann mit der Moderne wenig anfangen. Und jemand der sie dann absolut setzt, naja.
Was ich ihm jedenfalls hoch anrechne ist, dass er seine Texte wenigstens so geschrieben hat das man sie lesen kann. Ich würde sagen vor ihm hat das nur Aristoteles geschafft.

Das ist der Nachteil von Kurzfassungen. Sie eignen sich nur dazu gelerntes im Kopf zu behalten. Nicht jedoch dazu etwas neues zu lernen. Gibt einfach zu viele Fragen und Unverständlichkeiten.

Nur soviel. Imperativ ist ausgeschlossen wegen dem freien Willen. Und von 'dem' Willen habe ich nicht gesprochen. War auch schlecht formuliert. Begehren würde besser passen.

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