Grundlagen des Absolutismus - Teil 2

in #deutsch6 years ago

Schönen Nachmittag liebe Steemer!

Heute nun der zweite Teil über die Grundlagen des Absolutismus. Hier geht es zum ersten Teil, für alle die ihn noch nicht gelesen haben.
Für alle anderen, weiter im Text.

Über den geschichtlichen Hintergrund habe ich ja schon hier geschrieben. In diesem Teil möchte ich mich daher auf Säulen konzentrieren, auf denen der Absolutismus ruhte. Obgleich zwar der Absolutismus in Europa in den einzelnen Ländern unterschiedlich ausgeprägt war. Waren die Machtinstrumente überall die gleichen!

Diese waren: Geld, Söldner und Verwaltung, und zwar in dieser Reihenfolge.

Geld:

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Quelle

Im Mittelalter lag das Recht der Steuerbewilligung bei den Ständeversammlungen. Wollte der Herrscher also eine neue Steuer einführen oder eine bestehende erhöhen, so mussten die Stände zustimmen. Daher auch die Bezeichnung als Königsrecht, denn das erste was eine jede Form von Ordnung braucht ist Geld! Im Gegenzug dafür mussten die Herrscher dafür den Ständen, in aller Regel, irgendwie entgegenkommen.
Daher setzten die Monarchen im 16. Jahrhundert einen Kunstgriff ein. Sie beriefen die Landstände nicht mehr ein! Nun konnten sie ohne Kontrolle und Einschränkungen regieren, hatten allerdings ein finanzielles Problem zu lösen. .
Hier kommen die Monopole ins Spiel. Man ging dazu über das jeweils eigene Unternehmen zu privilegieren. So konnte nur mehr eine Firma eine bestimmte Ware handeln und damit natürlich ordentlich Profit machen. Die Gewinne flossen direkt in die Schatulle des Herrschers. Oder man privilegierte jemand anderes, und bekam dafür einen ordentlichen Anteil and en Gewinnen.
Auch machte man ordentlich Schulden, und bezahlte diese dann halt damit, dass man dem Gläubiger bestimmte Monopole zuschanzte, oder auch Besitzungen einfach überließ.
Man sieht, Plutokraten gibt es nicht erst seit der Industrialisierung!
So schufen sich die Staaten Stück für Stück eine finanzielle Basis mit der sie nun ihre nächsten Schritte planen, und vor allem, finanzieren konnten!

Söldner:

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Quelle

Nun ist es aber so, dass die Menschen ja nicht völlig doof sind. Sie haben eine viel zu lange Leitung, ja, aber verblödet sind sie nicht.
Daher kann man sich ja denken was geschah. Für die Herrscher war klar, wenn sie ihre Macht auch physisch durchsetzen wollen müssen sie die stärkste bewaffnete Macht im Lande haben. Immerhin besaßen auch andere Adelige Bewaffnete, und auch Städte konnten mitunter ansehliche Kontingente zusammenstellen.
Im Mittelalter herrschte das Lehnwesen vor. In diesem System hatte jeder Krieger, aber auch jeder Freie, Kriegsdienst zu leisten, wenn es nötig wurde. Aber auch Leibeigene konnten als Landesaufgebot zum Kriegsdienst herangezogen werden.
Dieser Dienst jedoch war grundsätzlich zeitlich beschränkt. Daneben hatte es das Problem, dass sich solch ein „Volksheer“ nicht dazu eignet die Verwandten, Nachbarn und Freunde zu unterdrücken. Und sich mal zu streiten hat nichts damit zu tun jemanden ungerecht zu behandeln!


Man merkt es vielleicht, aber ich bin kein Freund von Berufsheeren!
Und, mal ehrlich, worin besteht den der Unterschied zwischen einem Berufsheer und den Auftragsmördern der Mafia? Beide töten schließlich für Geld, und nicht um Heim und Hof zu verteidigen, oder wenigstens bedrängten Freunden beizustehen!
Als Wehrpflichtiger habe ich z.B. einen Eid geschworen die Demokratische Republik Österreich zu schützen. Weshalb daher über 900 österreichische Soldaten auf drei Kontinenten im Einsatz sind, entzieht sich meinem Verständniss.
Erst Recht, wenn man dann auch noch beginnt über den Einsatz der Armee im Inneren zu diskutieren. Und zwar in Friedenszeiten!
https://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/4653442/Wann-greift-das-Bundesheer-im-Inneren-ein
https://www.addendum.org/bundesheer/welches-heer/
Aber nun gut, man muss ja nicht alles verstehen!


Man schuf also Armeen die nur mehr aus Söldnern bestanden. Diese waren um Welten loyaler, und eigneten sich auch dazu das Volk notfalls zusammenzuschießen, was sie ja dann auch taten. Auch konnten diese Armeen für unbegrenzte Zeit aufgestellt werden, sodass man sie jederzeit einsatzbereit hatte.

Verwaltung.

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Quelle

Wenn man finanziell abgesichert ist, und auch über die nötigen Machtinstrumente verfügt seine Interessen notfalls mit Gewalt durchzusetzen, so muss man, wenn man sich durchgesetzt hat, seine Interessen auch verwalten. Denn auch ein absoluter Staat kommt nicht nur mit einer Person alleine aus.
So entstand zum einen ein Dienstadel, zum anderen wurde der Beamtenstaat immer weiter verfeinert und ausgebaut. Erst dadurch wurde es möglich, diese Machtübernahme eines Einzelnen auch auf Dauer zu erhalten.
Damit meine ich jetzt keine Hasstirade auf die Beamten! Doch es ist Fakt, dass auch ungerechte Gestze erstmal durchgesetzt und vollzogen werden müssen. Kurz, man benötigt jemanden der die Anweisungen auch ausführt, die von oben kommen.
Die Loyalität kommt dabei von der wirtschaftlichen Seite. Da die Menschen ja meistens glauben, dass wohlhabende Menschen die richtigen Entscheidungen und Meinungen haben, kann man Loyalität sehr leicht "erkaufen". Man muss nur dafür Sorge tragen, dass die entscheidenden Menschen wirtschaftlich oder finanziell gut versorgt sind und nicht an materiellen Gütern Mangel leiden. Dadurch macht man sie unabhängig von lokalen, regionalen, familliären oder freundschaftlichen Bindungen. Das heisst, diese Verwaltungsstrukturen, mussten relativ neu sein und ihre Stellung und Bezahlung direkt oder indirekt, vom herrschenden Monarchen bekommen.
Wenn man es dann auch noch schafft, diesen einzureden, dass sie "für die gute Sache" eintreten, kann man sich beruhigt zurücklehnen. Man wird immer jemanden haben der der die je eigenen Interessen verteidigen wird.

So. Ich hoffe es war das eine oder andere Interessante dabei.
Vielen Dank für euer Interesse

parzifal1

PS:
Alle Ähnlichkeiten mit gegenwärtigen Ereignissen sind übrigens reiner Zufall. Schließlich leben wir in aufgeklärten Zeiten, in der besten aller Welten am Ende der Geschichte!

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Hey @parzifal1,

Sehr guter Artikel. Natürlich sind die parallelen zu den heutigen Ereignissen und gesellschaftlichen Strukturen rein zufällig .... Aber wie sollte es auch anders sein?

Wir erben und vererben doch unser System von Generation zu Generation und wandeln dies nur langsam ab. Es ist gerade quasi das moderen Mittelalter :)... nur gibt es mehr Bier und Wein :D..

Cheers!

Erinnert mich an folgendes:

Erst entdeckten wir den Tabak, dann erfanden wir das Feuer
Ackerbau und Industrie, jetzt ist rauchen nicht so teuer
Schufen riesige Maschinen, ein paar Legebatterien
Und eines Tages ist die ganze Menschheit dämlich und zufrieden
Uns ist klar, eigentlich ist fast alles zu schaffen
Aber machen nichts, denn wissen auch, alles wird Asche

Und ich fälle meinen Stammbaum und rauche ihn im Blunt

-NMZS (Ruhe in Frieden, Jakob)

Nette Lektüre über die Entstehung von Monopolismus. Sehr humorvoll geschrieben. Weiter so!

Vielen Dank!

Alle Ähnlichkeiten mit gegenwärtigen Ereignissen sind übrigens reiner Zufall. Schließlich leben wir in aufgeklärten Zeiten, in der besten aller Welten am Ende der Geschichte!

Zum Glück (:

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