( Fast ) im Auge des Monster Sturms und andere Katastrophen ... 😎

Schon am Dienstag warnte mich Liebchen, vor einem MONSTERSTURM Namens " Jörg ", der auch in Portugal sein Unwesen treiben sollte.
Bis zu 100 Litern Regen auf den Quadratmeter sollte er bringen, was ehrlich gesagt mehr als erfreulich gewesen wäre, sind bisher weder der Brunnen noch die Teiche auf einem Wasser Level angekommen, bei dem man sich entspannt zurück legen könnte, um zuversichtlich in die Zukunft des Gartens, der bei uns ernährungstechnisch von enorm großer Wichtigkeit ist, zu blicken.

Ich wurde neugierig und begann zu recherchieren, was es mit " Jörg " auf sich hat.
Zuerst einmal stöberte ich in den portugiesischen Medien, die müssen es ja am besten wissen wenn ihr Land kurz vor der Überschwemmung steht, dachte ich.
Um so mehr war ich erstaunt, nicht einmal in einer Randnotiz von der bevorstehenden Katastrophe zu erfahren und das obwohl in letzter Zeit, bei jedem sich auch noch so lauen anbahnenden Lüftchen sofort Alarm geschlagen wird.
Also hatte ich Google beauftragt nach " Jörg " zu suchen und wurde fündig.
https://www.focus.de/wissen/natur/meteorologie/neue-unwetter-drohen-noch-mehr-schnee-und-fluten-monstersturm-joerg-nimmt-kurs-auf-europa_id_11366316.html

FOCUS, den anderen Schundblättern immer eine Nasenlänge voraus, waren weltweit die einzigen die die Gefahr bemerkten, was ich schon recht bedenklich fand.
Was täten wir nur ohne die tapferen Wetterfrösche dieser Zeitschrift, die sofort erkannten welch Ausmaß der Klimawandel angenommen hat und in der ihnen gegebenen Zurückhaltung und Bescheidenheit, scheren sie sich einen Scheißdreck darum was andere, wie z.B. ernstzunehmende Meteorologen davon halten und läuten munter den Weltuntergang ein.
DANKE FÜR DIE WARNUNG.

Mittwoch am frühen Morgen trat ich vor die Tür, Vorbereitungen für die sich anbahnende Katastrophe wollte ich treffen, schließlich stand sie laut Presse ja schon vor der Haustür.
Was ich erblickte war folgendes.

Die Ruhe vor dem Sturm? Oder hatte sich " Jörg " womöglich verlaufen?
Aber wie soll das gehen, nimmt er doch laut Presse Mitteilung, mit seinem Tief den gesamten Nordatlantik ein und erstreckt sich mit einer Größe von 3000 Kilometern von Irland bis nach Kanada und von Grönland bis nach Portugal.
Ich begann mir Sorgen zu machen und beschloss den verloren gegangenen Sturm zu suchen.

Vielleicht hat er sich im Wald verlaufen, dachte ich mir und kämpfte mich durchs Unterholz des Eukalyptus.

Von " Jörg " keine Spur, lediglich ein paar mir unbekannte Pilze konnte ich erspähen.

Plötzlich leuchtete es rot vor meinen Augen, ALARM!
Doch auch diese Entdeckung hatte nichts mit dem verschollenen Unwetter zu tun, lediglich die im allgemeinen, Gefahr suggerierende Farbe versetzte mich in Schrecken, weiß ich doch um die unheimliche Wirkung dieser gepunkteten Hutträger.

Doch dann geschah etwas, was mich die Suche nach dem Monstersturm vergessen ließ.
Diese kleinen Kerlchen …

… versperrten mir den Weg und weckten in mir die natürlichen Instinkte des Sammlers.

So streifte ich durch das was man hier Wald nennt, den Blick stur auf den Boden geheftet und nach etwas mehr als einer Stunde trat ich heraus ans Licht, mit fetter Beute.
Die Pilzsaison hat endlich auch in Portugal begonnen.

Nachdem die Pilze geputzt waren und von " Jörg " dem Monster noch immer jede Spur fehlte, schlug Liebchen vor es mal an der Küste zu versuchen, immerhin hatte Sie im Radio davon gehört, das die Wellen heute besonders groß ans Ufer krachen sollen und wir hatten natürlich einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte.

An der Küste angekommen, mussten wir ernüchternd feststellen das auch hier kein Unwetter zu holen ist. Zwar tobte das Meer ganz ordentlich, aber nicht mehr und nicht weniger als sonst um diese Jahreszeit.

Schließlich beendeten wir unsere Suche und gaben auf.

Vielleicht verspätet er sich ja nur der " Jörg " sagte Liebchen schulterzuckend und wir fuhren wieder nachhause um auf ihn zu warten.
Es passierte lange nichts.

So gegen Mitternacht, gerade wollte ich mich zur Ruhe betten, vernahm ich ein sanftes klopfen auf dem Dach.
Ich trat nach draußen, frohlockend das der Monstersturm mit seinen Wassermassen eingetroffen ist und stellte enttäuscht fest, das es sich bei dem nächtlichen Besucher lediglich um einen verzweifelten Nieselregen handelte, der so gar nicht monströs erscheinen wollte und so ging ich schlafen.

Heute Morgen, extra früh aus den Federn gehüpft, wollte ich den angekündigten Besuch doch auf keinen Fall verschlafen, ging ich bewaffnet mit der Handy Kamera nach draußen und entdeckte nichts was auf die Ankunft vom „ Jörg „ hinweisen könnte.
Ein ganz normaler Herbsttag.

Langsam aber sicher, schleicht sich bei mir das Gefühl ein, das ich den Wetterfröschen die mir da beim „ FOCUS „ den Regen vom Himmel versprachen, auf den Leim gegangen bin.
Warum zur Hölle machen die so etwas?
Nur aus Bock darauf, einfach mal ein bisschen Panik zu verbreiten?
Aus absoluter Unfähigkeit das Wetter auch nur für die nächsten Stunden voraussagen zu können, oder steckt gar ein tieferer Sinn dahinter?
Die Massen mit Hirngespinsten abzulenken vielleicht, damit sie sonst auf keine dummen Ideen kommen?
Ich habe keine Ahnung, vielleicht dachten sie sich ja auch nur, lieber einmal zu viel die Alarm Glocken läuten ist besser als einmal zu wenig und hätten sie richtig mit ihrer Katastrophen Vorschau gelegen, gäbe es womöglich ein paar Leute die in diesem Käseblatt mehr sehen, als eine Zeitschrift von Idioten für Idioten.

Aber vielleicht tue ich ihnen ja auch Unrecht und " Jörg " sitzt noch verzweifelt in einem Zug der Deutschen Bundesbahn und wartet darauf, das er endlich losfährt!?
Das kann erfahrungsgemäß dauern und so haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, doch noch von einer Katastrophe heimgesucht zu werden.

Es sieht allerdings nicht gut aus.
Noch ist im Regenwasser Tank, den ich im Hinblick auf die starken Regenfälle vorsorglich in den Teich entleert hatte, noch keine Bewegung aufgekommen.

Kein Blättchen weht im Wind, der Wolkenbruch spuckt nicht mehr als Nieselregen aus ( so wird der Wassertank nie voll ) und zumindest die Portugiesen hier in dieser Gegend, haben noch nie von einem " wilden Jörg " gehört, was mir zu denken gibt.

Nachtrag:

Kaum hatte ich diesen Beitrag fertiggestellt, fing es draußen bei absoluter Windstille richtig zu regnen an.
Nicht monströs, sondern genau so wie es sich für einen gelungenen Novembertag gehört.
Aber wer weiß, ist die Bahn vielleicht doch schon losgefahren?
Ich bleibe am Ball, beziehungsweise am Regenschirm und werde Euch auf dem laufenden halten, sollte das Land doch noch unter gehen in den Wassermassen.

Grüße von Eurem Wetterpropheten und Katastrophentourist @muelli und weiterhin ein sonniges ... 😎

( Alle Fotos wurden von mir mit dem smarten Phone geknipst! )
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