Der erste Schreinbesuch

Ich machte ein paar unsichere Schritte um die Ecke und da stand sie!
In einem wunderschönen Kimono, das schwarze Haar ungewohnt hochgesteckt, kämpfte sie gegen den kalten Morgenwind. Sie atmete in ihre Hände und als sie aufsah und mich anstrahlte vergaß ich die Kälte dieses ersten Tages im Jahr.

Die Sonne war kaum über den Horizont gestiegen und die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht ließen mich erneut daran denken, wie süß sie war. Wir grüßten einander, tauschten die besten Wünsche für des neue Jahr aus und als wir uns ansahen erröteten wir leicht.
Ich hatte sie erst gestern gesehen, aber es fühlte sich wirklich an wie das vorige Jahr.

Mit einem sanften “Lass uns gehen!” nickte sie in Richtung des Schreins. Wir liefen langsam nebeneinander her, nicht nah, nicht weit, und genossen die Nähe des Anderen, immer noch unsicher ob dieser Neuheit.

Obwohl es immer noch früh am Morgen war, gingen eine Menge Menschen den selben Weg, den wir nahmen. Die Tradition war stark, und so ging fast jeder, um die Götter an diesem ersten Tag des neuen Jahres zu grüßen.
Ich schaute auf die roten Balken des Torii als wir durch das Tor gingen, das anzeigte, dass dies nun das Reich der Götter war. Als meine Füße eine steinige Stufe der weiten Treppe nach der anderen nahmen fühlte ich mich mich besser, je höher wir kamen.

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Es war nur ein kleiner Schrein und so gab es nur ein paar Händler, die sich hier um die vergleichsweise kleine Zahl der Besucher kümmerte.
Unsere ersten Schritte führten uns zu einem Stand, an dem Mikos Glücksbringer und Horoskope verkauften. Wir nahmen unsere Horoskope und waren froh, denn wir beide hatten Großes Glück darauf stehen. Sie kaufte auch einen Glücksbringer, doch ich sah nicht nach für was. Es sah aus, als wollte sie nicht, dass ich es wusste.

Die Sonne blinzelte durch die Äste der Bäume, als wir zum Zentrum des Schreines liefen. Ich war mir ihrer Nähe nur zu sehr bewusst, als wir in der Reihe standen und auf unsere Chance warteten, unsere Worte zu den Göttern zu senden. Wir fühlten uns beide ein wenig unsicher und redeten nicht ein Wort miteinander. Auf der anderen Seite machte die persönliche Stille in der schwatzenden Menge diesen Moment sogar noch aufregender. Es fühlte sich fast so an, als wären wir ganz allein hier.

Als wir das Ende der Reihe erreicht hatten, ließen wir unser Geld in die große hölzerne Kiste fallen. Wir verbeugten uns zwei Mal und klatschten zwei Mal in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Schreingottheit zu beschwören und fingen unsere Gebete an.

Doch zuerst dankte ich den Göttern, dass sie mich am Tag vor Weihnachten wörtlich in dieses Mädchen hatten hineinlaufen lassen. In diesem Moment hatte sie geweint und ich war selbst nicht weit davon entfernt gewesen. Wir waren zuerst ineinander gerannt und hatten uns dann aneinander geklammert, erzählten unsere Geschichte dem Fremden und fanden Erleichterung.

Und dann, als wir unsere Augen von unseren Tränen befreiten, sahen wir in die jetzt klaren Augen des anderen und fanden eine neue, glänzende Zukunft.

Während ich betete sah ich seitwärts und versuchte einen Blick auf ihre Gestalt zu erhaschen. Zu meiner Überraschung tat sie das Gleiche, und als sich unsere Augen trafen errötete sie. Ich war sicher, dass ich auch rot war.
Ihr Götter, bitte lasst mich mit diesem Mädchen zusammen sein! Nur sie anzusehen war, als würde ich das pure Leben einatmen!
Noch einmal verbeugten wir uns und drehten uns dann um. Zusammen gingen wir in das neue Jahr, zwei Mädchen, Seite an Seite.

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Dies ist eine Übersetzung meines englischen Textes. Er ist Teil eines Versuches. Wie erwartete war es auch bei der Übersetzung Englisch nach Deutsch so wie andersherum. Es ist einfach ein total anderes Gefühl, in einer anderen Sprache zu schreiben, und eine bloße Übersetzung wird dem nicht gerecht.

Außerdem Grüße an boxcarblue, dessen Post zu Hatsumode mich dazu inspiriert hat, eine Szene zu schreiben, die ein Muss in einem Romantik-Manga ist, mit einem leicht nicht-Mainstream Ende ;)