RE: Dr. Markus Krall im Hayek Club Frankfurt "Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen..."
Dass er den Begriff nutzt ist entweder Marketing oder er hat ihn nicht verstanden. Schwarze Schwäne sind per Definition immer subjektiv zu werten. Er redet von einer Ereignis Klasse die, wenn man schon Taleb zitieren wollte "Grey Swan" heißt. Denn es ist wie er sagt, ja ganz deutlich abzuleiten was passieren müsste, wenn xyz so weiter ginge. (vom Sinn her hat er natürlich recht)
Man kann hier bezüglich eines System-Kollaps bei einigen ganz wenigen Aktivitäten sogar von muss anstatt "müsste" sprechen, denn wenn A dann B. Es ist also überhaupt kein Schwan. Wir steuern auf eine Absorptionsbariere zu. Man bräuchte also nicht mal wissen, dass Währungssysteme schon immer kollabierten, man kann es ableiten. Ja sogar beweisen.
Gleiches gilt für eine Klimakatastrophe. Es braucht hier keine empirischen Beweise. Es ist scheißegal was die Daten sagen. Allein von der fragilen Struktur eines Systems lässt sich ableiten ob es krachen gehen muss oder nicht. Und wir werden in vielerlei Hinsicht krachen gehen. Der Herr Boehringer mag oberflächlich recht haben und vermutlich auch speziell im Wirtschaftlichen aber vom Klimasystem und Nicht-Linerität hat er auch nichts verstanden.
Du magst erkenntnistheoretisch vollkommen recht haben, wirtschaftspragmatisch liegt Boehringer richtig aus meiner Sicht , natürlich bleibt das erkenntnistheoretisch immer "mangelhaft", wir reden ja von praktischer Politik, die sich um soetwas nicht schert.
Die Wohlstandsillusion der deutschen Steuerzahler als privater Bürger hatte ich ja schon mal thematisiert bzw. andiskutiert.
https://steemit.com/deutsch/@balte/sind-die-deutschen-steuerzahler-wirklich-monetaer-reich-eine-annaeherung-des-balten-an-dieses-komplexe-thema
Einer weiteren ungerechten Umverteilung aus diesem Pool (deutscher Steuerzahler) in die anderen Pools müsste endlich ein wirksamer Riegel vorgeschoben werden, wird er aber nicht dank Groko und Adepten.
Die AFD bzw. hier Herr Boehringer bringt diesen Aspekt wenigstens aufs Tapet, in dieser Hinsicht kann ich hier vollkommen folgen, in manch anderem der AFD nicht.
Bin ich als deutscher Steuerzahler wirklich für das Agieren Frankreichs, Italiens etc haftbar zu machen?
Von mir gibts weltanschaulich da ein klares nein, denn ich wähle weder den französischen noch den italienischen Präsidenten.
Die komplette Durchsetzung der "Transferunion", die wohl nicht aufzuhalten sein wird, wird das Ende des noch leidlichen Wohlstandes vieler Mitbürger sein, die dieses dämliche Hohe-Lied der EU fortgesetzt singen, und dabei EUDSSR mit Europa gleichsetzen.
Die Steuerquote wird weiter steigen, so sicher wie das berühmte Amen in der Kirche.
Naja, man wird sehen, ich habe jedenfalls britische DIv-Aktien gekauft, die aus meiner Sicht von Brexit profitieren werden, wenn er denn wirklich kommt:)
Kein müder Cent Fiat-money wird mehr in deutsche, französische oder gar italienische Unternehmen gesteckt, diese Freiheit zumindest hat man ja bei der privaten Kapitalanlage noch.
Die EU als Garant von Wohlstand hat fertig aus meiner Sicht, ja sie war nie dieser Garant, die Währung von Anfang an fragil, eine Fehlkonstruktion, Dein Satz: "Allein von der fragilen Struktur eines Systems lässt sich ableiten ob es krachen gehen muss oder nicht." trifft es komplett.
Noch glaubt man hierzulande aber medial getriggert den Profiteueren dieser Konstruktion, die aus meiner Sicht selbst mit einem weitgefassten Begriff von Demokratie rein gar nichts zu tun hat.
Persönlich ist es mir inzw. weitgehend egal, da ich mich anders positioniert habe in der privaten Altersvorsorge und den Lebensplänen z.B.
So bleibt mir nur ein entspanntes:
Enjoy the show.
Das "System" nimmt seinen unvermeidlichen Verlauf.
BGvB und danke für Deine klugen Worte!
denke dem kann ich nichts hinzufügen. Pragmatische Politiker sind leider immer auf einem Auge populistisch.
So schnell wie die Grenzen nach Skandinavien und ins Baltikum dicht gemacht würden, könnten wir in diesem Hexenkessel kaum "Euro" sagen. Einreise Papiere würden dann wohl so aussehen müssen :D
Es ist nicht die schuld von Dr Krall, wenn der unausweichliche Kollaps des Euro-Bankensystems von manchen Akteuren dann als "schwarzer Schwan" tituliert werden wird. Er wird Dir da zustimmen, dass es dann eher ein fetter Truthahn war. Insofern: Wenn, dann (aus meiner Sicht geschicktes) "Marketing".
stimm! sie werden es dann vermutlich so nennen.
Gab ja vor paar Wochen den Banken Stresstest der EU, wo sie meinten für den nächsten Crash gerüstet zu sein. Also erwarten sie ihren Schwan. Perverses System.