Eine Freundschaft für's Leben - Selbstverständliches wieder schätzen lernen

in #deutsch6 years ago

Mein Beitrag zum Wochenthema "Körpergefühl"

@love-your-wild hat das #wochenthema wieder aktiviert und mit 6
steemsisterhood Frauen ensteht zur Zeit eine bunte Vielfalt von Artikeln: Wenn du dich eingeladen fühlst, mach mit!

Montag: @asperger-kids - Verraten -> verlassen und doch immer geliebt!
Dienstag: @kissi - Einmal im Monat oder das Frauenthema
Mittwoch: @antikesdenken - Body feeling
Donnerstag: @winmental - Embodiment
Freitag: @happy.food.life - Ein Lächeln
Sonnabend: @kadna - dieser Artikel
Sonntag: @love-your-wild

freies Menschsein
Quelle: Canva

Mein Körper und ich sind beste Freunde

Das heißt, ich bin da ein bisschen verwöhnt. Ich bin gesegnet mit einem super Körper - nur habe ich das viele Jahre als selbstverständlich einfach hingenommen. Mein Körper war praktisch mein "Werkzeug", das ich für vielerlei nutzen konnte. Äh, was geht denn überhaupt ohne ihn???

Ich kann klettern und buddeln, laufen und turnen, essen und trinken, tanzen, pfeifen und (im Chor) singen, (Eigenes) schreiben und malen, atmen und denken, fühlen und handeln, viel lesen und lachen, sprechen und Theater spielen, weinen und schimpfen, Volleyball, Karate, Jazztanz und Tennis - Trommel, Klavier, Querflöte und Gitarre ausprobieren und viel spielen und "arbeiten" in der Natur.

Was habe ich für die Freundschaft bisher getan?

So hatten wir viel Spaß miteinander, mein bester Freund und ich. Es gab kein Murren, keine Verletzungen oder Proteste von seiner Seite - "alles" war möglich, aber irgendwie selbstverständlich für mich. Zu meiner Ehrenrettung möchte ich an dieser Stelle schnell mal einfügen, dass ich durchaus auch für meinen Körper da war.

Ich schätze seine Selbstheilungskräfte sehr und habe deshalb in meinem Leben kaum Medikamente genommen. So natürlich wie möglich ist da meine Devise. Die "Pille" habe ich nur kurz in meiner Strum- und Drang Zeit genutzt. ;) Meine Gürtelrose ist beim "Besprechen" verschwunden, meine Nervenentzündung mit Elektro"schocks" und Vitamin B12 (glaube ich) und meine Panikattacken mit Passionsblume und Heileurythmie - mehr erinnere ich jetzt nicht aus meinen 6 Jahrzehnten als Erdenbürger.

Ich finde es genial, wie mein Körper z.B. einen Schnitt im Finger einfach so heilen kann. Da staune ich zwar, aber es ist auch irgendwie zue Selbstverständlichkeit geworden.

Ich bin auch sehr mit der Blaupause meines Körpers zufrieden und hatte nie die Idee, da etwas ändern zu wollen. Weder mit Skalpell, Schminke noch Körperschmuck. Auch Diäten habe ich ihm erspart - Fasten zähle ich zu den Reinigungsprozessen.

Die Auf und Abs des Lebens habe ich oft mit Malen und Tanzen wieder in den Fluss bringen können...

Also eigentlich bin ich doch gar nicht so achlecht als Freund. Bei der Ernährung hapert es allerdings noch ein bisschen. Leider mag ich keine "Du Mussts!" (Kein Fleisch essen, weniger Alkohol und Zucker, mehr Bewegung, mehr Grünzeug,...) Es funktioniert nur, wenn ich es selbst will und dann den Spaß irgendwo finde. Also im Moment sind das Smoothies und Yoga, die ich für mich entdecke...

Igel-Partner
Quelle: Fotolia

Partnerschaften werden schnell "selbstverständlich"

Mein Körpergefühl war also fast immer sehr gut. Mooooooooment mal. Ich habe mich gut gefühlt. Ist das ein gutes Körpergefühl???? Habe ich meinen Körper denn wirklich gefühlt?

Nein, habe ich nicht und beim Schreiben des Wortes "Werkzeug" im Zusammenahng mit meinem Körper hatte ich schon so ein dumpfes Gefühl in meinem Bauch. Wie klingt denn das, bitteschön? Liebevoll auf alle Fälle nicht? Wertschätzend? Vielleicht ein kleiner Hauch. Respektvoll? Niemals - mein Körper ist doch ein "Lebewesen" und kein Werkzeug!

Es ist seine Aufgabe uns zu dienen und alle Erfahrungen möglich zu machen, die wir erleben wollen. Mir wird jetzt klar, wie wenig dankbar ich dafür bin, was mein Körper alles für mich leistet und was er mir ermöglicht.

Fühlen kann ich ihn oft erst dann, wenn etwas weh tut oder nicht "funktioniert". Ansonsten ist seine Stimme ja sehr leise und wird gern überhört. Partnerschaft ist Partnerschaft. Wenn die Gewohnheit einzieht, die Zeit des Staunens und der Wertschätzung schon eine Weile eingeschlafen ist, dann braucht es den Wachrüttler in Form von Streit bei Paaren und Schmerz beim Körper. In solchen Momenten kann uns wieder bewusst werden, welchen "Schatz" wir da eigentlich an unserer Seite haben.

Schmerzen sind ein Signal und kein Fehler im System. Sie haben eine Botschaft für uns und sind nichts, was wir verdrängen sollten. Am besten gleich aufräumen, sonst wird es nur schlimmer.

Körpergefühl und Flow

Es gab immer mal wieder Momente in meinem Leben, in denen ich tief im Einklang war mit mir, meinem Körper und meinem "Tun". Da steht die Zeit still und ich fühle mich kraftvoll und getragen... Es fühlt sich dann aber nicht "wie gefühlt" an... Ich kann es schwer beschreiben, es ist fast so, als ob ich dann nicht fühle, sondern das Gefühl bin.

Im letzten Jahr war ich auf einer großen 50. Geburtstagsfeier eines Freundes und landete natürlich irgendwann auf der Tanzfläche. Da bin ich dann so in die Musik eingetaucht, dass ich einfach mitfloss: Ich wusste, wie es weiter geht, auch wenn ich die Musik gar nicht kannte und tanzte durch bis zur "Pause".
Als ich die Augen öffnete, stand direkt vor mir der Vater meines Freundes und strahlte mich an. Ich war kurz erschrocken und habe dann so lachen müssen. Es war gigantisch!!! Er erzählte, dass er bereits 10 Minuten da gestanden (ich bin beim Tanzen mit der Erde verwurzelt, sonst kippe ich um) und zugeschaut habe. Es sei eine Freude für ihn und eine Erinnerung an seine kürzlich verstorbene Frau. Ich war so weit weg gewesen, dass ich nichts davon gemerkt hatte und mich so erschrocken habe. Das anschließende Lachen war sooooo befreiend. Mein Highlight für 2017. Einfach nur schön.

Und dies konnte ich nur erleben, weil mein Körper mein bester Freund ist und mich auf allen Ebenen unterstützt! What a feeling!

Meine Beziehung zu mir selbst

Seit meinem Panikattacken-Jahr bin ich auf der Suche nach mehr "Im Augenblick leben" und nach "Erkenne dich selbst". Ich fühle mich als ein Gemeinschafts"gefüge" aus Körper, Seele und Geist. Diese mitteinander in Einklang zu bringen ist mein Ziel. Das gelingt mir am besten in der Natur, im Spiel (mit Kindern) und in schöpferischen Prozessen (malen, schreiben, tanzen, singen...) Und jetzt ist vor allem mein Körpeer mal dran, und ich möchte eine tiefere (bewusstere) Beziehung zu meinem Körper aufbauen.

Das Allerwichtigste ist für mich das Atmen geworden. Wenn man einmal das Gefühl von totaler Enge und "Gepressheit" erlebt hat, wird der Atem selbst zum besten Freund. Neben Atemmeditationen - meine eigenen ;) - genieße ich so oft ich kann ein, zwei tiefe Atemzüge am Tag. Am besten am offenen Fenster oder in der Natur.

Hihi, in meiner Entspannungspädagogikausbildung hieß es, dass "Rauchen" auch eine Atemübung sei im Sinne von pausieren und tief atmen... Also liebe Raucher, seid gnädig mit euch. ;)

Fazit

Wie schön, dass ich mit diesem WochenthemaArtikel meinen Körper einmal in meinen Mittelpunkt stellen "musste". Es ist interessant, was das Hineinspüren in das Thema mit mir gemacht hat. Ich hatte ja fast eine Woche jetzt Zeit damit schwanger zu gehen. Heute habe ich dann alles verworfen, was ich angedacht und aufgeschrieben habe und einfach begonnen zu schreiben. Nun spüre ich eine tiefe Dankbarkeit für meinen Freund, den Körper - er lebt!

DANKE

im selben Element schwimmen

Quelle: Fotolia

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Du hast so Recht!
Wenn man sich auf die Kleinigkeiten und, für viele Leute, selbstverständlichen Dinge sensibilisiert kann so viel mehr erleben und fühlen! :)

Genau - nicht umsonst gibt es jetzt so viele Bewegungen wie "Minimalismus" "Back to the Roots" und Ähnliche. Wir alle brauchen mehr FÜHLEN - für uns selbst und für die kleinen Dinge. LG Kadna

Was für ein schöner Artikel und ich freue mich, dass du und dein Körper sich so gut verstehen. Das ist heutzutage glaube ich die Ausnahme.

Ja, mag sein... ich bin bei einigen Dingen anders als andere ;) Mein Bruder ist ein Jahr jünger und der spricht von Zipperlein ... der wird erst nächstes Jahr 60 - da war ich doch sehr erstaunt. Ich lebe aber auch nicht in so einer Zeitschiene auf die Rente hin, deshalb stellt sich mir nie die Frage mit dem Alter. Ich glaube, Vieles bewirkt die innere Einstellung. Ich hätte noch so viel mehr schreiben können... ist aber schon lang genug finde ich. Danke für dein schönes Feedback!

Schöner Beitrag 😀 Da kannst Du zurecht gut mit Deinem Kumpel Körper mal ein Bier trinken gehen 😉

Ja, war etwas Überzeugungsarbeit nötig, aber jetzt sind wir auch da ein eingespieltes Team ;) nDanke für dein Lob :-)

Wie spannend dein Artikel gerade zu lesen war. Ich habe schon auf den Moment Mal Satz gewartet. 😄
Du hast absolut recht! Leider passiert mir das auch alles für selbstverständlich nehmen.
Und merken tue ich es dann wenn ich mal wieder Rücken schmerzen habe weil ich viel zuviel vor dem PC gesessen bin! 🙈

Danke für den wunderbaren Artikel.

Danke für dein Feedback - und

Ich habe schon auf den Moment Mal Satz gewartet.

Haha, ich habe es mir gerade vorgestellt, wie du immer ungeduldiger liest und liest....

Für deinen Rücken: Seit März und damit seit Steemit mache ich wieder ein bisschen Yoga, vor allem für den Rücken. Und ich habe keine Probleme mehr mit dem PC-Sitzen!!!! Inzwischen genieße ich die 2 oder 3 Übungen morgens und abends richtig. LG Kadna

Jaaa so in etwa war das. 😂

Ich liebe Yoga und gebe zu das ich es mal wieder schleifen lassen. 🙈
Ich kann das bestätigen, je mehr ich für mich mache auch mit Yoga desto besser ist das PC sitzen. 😄

Wow Du hast eigentlich nur Schönes geschrieben!!! Wie toll- so eine super Beziehung wie Du haben sicherlich die Wenigsten!! Danke für deinen Artikel!!!! Atmen ist soo wichtig- das wird komplett unterschätzt- werde da morgen auch nochmal mehr drauf achten <3

Liebste Kadna,

das hört sich schön an und ich freue mich für dich, dass du mit dir und deinem Körper im Reinen bist!!
Das mit dem Rauchen als Atemübung finde ich sehr interessant. Und wenn ich so drüber nachdenke, dann macht das total Sinn und kann ich das nur bestätigen!
Herzliche Grüße zu dir! Monja

Das mit der Rauchatemübung ist natürlich keine Empfehlung ;) Danke für dein Feedback!

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Liebe @kadna, welch ein Genuss, Deinen Blogpost zu lesen. Danke, dass Du uns bewusst gemacht hast, was unser Körper 24 Stunden am Tag für uns leistet.
Mir ist das wertvolle Geschenk "Mein Körper" erst so richtig durch die Lektüre " Krebs macht nicht tot und Ärzte wissen auch nicht alles" von Mona Glomb (geborene Hagemeier) bewusst geworden.
Ja und das Atmen: trotz dem Wissen, wie heilsam tiefe Atemzüge sind, braucht es hin und wieder einen Stups ...
Lustig, mir helfen auch ein paar Yoga Übungen, daran zu denken :-)

Fast liest Dein Blogpost wie ein Liebesbrief an Deinen Körper.

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