Bist du auf der Suche nach neuen Wegen?

in #deutsch6 years ago

Insgesamt war ich drei Mal mit der UNO in Syrien. Dabei hatte ich jedesmal festgestellt, wie verändert ich zurückkehrte.

Es ist so, als ob wir in unserem Alltag verstrickt sind, dass wir blind werden.

Jeder braucht oder will etwas von uns. Unser Partner, Freunde, die Familie oder auch die Kinder. Seit ich meine Kinder habe, fahre ich daher auch nicht mehr für mehrere Monate weg.

Vielleicht wenn sie älter sind und das auch gerne möchten, fahre ich mit ihnen.

Wenn wir aber aus unseren Alltag ausbrechen, dann erfahren wir was uns auch eigentlich ausmacht. Durch die Reduktion des Komforts und vor allem der Verwicklungen, erfahren wir stärker, wer wir eigentlich sind.

Und dann haben wir auf einmal die Lösung für ein lang gehegtes Problem.

In der Kurzfassung passiert das auch bei einer Heldenreise. Dazu reisten Alex und ich für 3 Tage in die Steiermark, um dort einen Berg zu besteigen. Drei einfache Regeln waren das Ziel:

  1. Drei Tage nichts essen.
  2. Drei Tage nichts sprechen.
  3. Unter freien Himmel schlafen, sofern es nicht regnet.

Die Reise hat sehr witzig begonnen, weil Alex mit Flip Flops auf einen Berg steigen will. Ich erkläre ihm, dass es auf 2.500m nicht so lustig ist. Als wir nach 4 Stunden Fahrt an dem gewünschten Ort ankommen, schüttet es aus allen Scheffeln.

Die Einheimischen versuchen uns zu überzeugen, dass es besser wäre, am nächsten Tag raufzugehen. Doch wo ein Waldviertler, da ist auch ein Weg. In der Zwischenzeit bemerkt Alex, dass er keinen Regenschutz mitgenommen hat.

Jedoch borgte ihm die Wirtin des Hotel die Regenjacke ihres Mannes und als wir zur Einstiegsstelle der Tour kommen, hört es zu regnen auf und wir haben das beste Bergwetter.

Nach zirka zehn Minuten wollen wir beide umkehren, da der Aufstieg viel zu steil für uns Stadtmenschen ist. Meter für Meter kämpfen wir uns nach oben.

Nach ungefähr einer Stunde beschließt Alex nicht mehr weiterzugehen. Ich bin fassungslos, da ich mit ihm auf den Berg gehen will. Doch ich verstehe, dass jeder seine eigene Vision hat und deshalb auch seinen eigenen Weg gehen muss.

Nachdem ich mich einmal verlaufe, erblicke ich das Gesicht meines Freundes wieder. Da unten gab es keinen ordentlichen Rastplatz und er beschloß weiterzugehen. Auf diese Art und Weise haben und wir uns am Weg zum Gipfel noch zwei Mal verloren. Jedoch am Bergsee wieder gefunden.

Es gibt noch unzählige Geschichten zu erzählen aber eigentlich geht es darum, dass man seine eigene Visionsreise macht und seine eigenen Erfahrungen generiert.

Falls du Interesse hast aber ein wenig Unterstützung brauchst, kannst du mit Alex und mir im August mitkommen.

Visionssuche.jpg

Alles Liebe
Chris

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😂 Ok, Jungs. Das was du schreibst und was man im Video sieht, krieg ich nicht so ganz zusammen!
Geredet oder nicht geredet??
Es hat auf jeden Fall spaßig ausgesehn.
Ich würd das auch gern mal wieder machen. Berg hoch weiß ich nicht, Stadtmensch halt. Ich glaub da würd ich schnell schlapp machen!
Ich werd mir auf jeden Fall mal anschaun, was du noch so schreibst...
Herzlichen Gruß, Monja 😊

Hi Monja,
Also beim Aufstieg und auf der Heimreise waren wir gesprächig. Oben auf dem Berg haben wir uns getrennt, so dass wir niemanden zum Reden haben. Sollte etwas passieren, waren wir in Rufweite. Freut mich, wenn es dir gefallen hat. Und die Reduzierung der Umwelteinflüsse bekommst du sicher auch im Flachland hin. Ich war jetzt vor zwei Wochen in einer Meditationrunde in Wien in einem 300 Jahre alten Kosten mitten in Wien!
Sachen gibt es. Danke für dein liebes Feedback bis bald.

Hey das klingt wirklich sehr spannend... ich habe ein paar Fragen dazu:

  1. habt ihr wirklich nichts geredet?
  2. Bergsteigen ohne Essen finde ich fast schon gefährlich, auch wenn das jetzt kein 5000er war.. gar kein Essen?

und ich stimme zu: je weniger Komfort, desto mehr kommt man zu sich selbst.. eines der Dinge, die ich auch an den Bergen liebe.. gerade schreibe ich darüber was ich noch so alles an den Bergen liebe.. kannst ja mal vorbeischauen..

Hallo Rebecca, also nachdem wir am Berg waren, haben wir uns getrennt und dann nichts mehr gesprochen. Aber sollte etwas passieren, dann konnten wir uns verständigen. Ich hatte natürlich eine Notration Gummibören mit, falls ein Notfall passiert. Werd mal vorbeischauen.

crazy.. war bestimmt ne richtig krasse Erfahrung.. sollte ich auch mal machen.. bin ja schon sehr einsam unterwegs.. aber so gar nicht reden ist mega krass

diese Stille hat mich irgendwann fast erdrückt. Nachdem ich 2 Stunden nur den Lagerplatz hergerichtet, hab ich mich hingesetzt und fast Panik bekommen, weil irgendwie NICHTS war. Und mein Kopf war noch nie so leer, wie in diesem Moment, und das war zuerst beängstigend und später befreiend.

ja das glaube ich.. viele werden daran am Alleinreisen verrückt.. (die meisten waren es aber vermutlich vorher schon - ich nehme mich da nicht aus )

das ist gut. Und wenn man durch eine Reise in seiner Wahrnehmung nicht ein wenig VER-RÜCKT wird, dann war zwar an einem anderen Ort, hätte aber auch daheim bleiben können. Das sind jene Menschen, die nach Spanien fahren und dort Schnitzel mit Bier bestellen und deutsche Bundesliga schauen. Jungs da könnt ihr gleich daheim bleiben;-)

VER-RÜCKT finde ich gut den Vergleich... kommt auf meine #mostlovedquotes =)

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