Erkenntnisse aus einer Wahl

in #deutsch8 years ago (edited)

Fast aus Versehen habe ich dieses Video gesehen:

So ab Minute 5.40 sieht man im Hintergrund Teile eines Dorf oder Stadt, man sieht weiß getünchte Häuser. Häuser in der Art, wie sie meine Verwandten und Bekannten, wie ich eins besitze. Die meisten werden mit viel Herzblut und viel eigener Arbeit instand gehalten. Man verbringt seine Freizeit damit, kleine Reparaturen durchzuführen, man kriecht dafür auf Gerüsten rum, klettert auf Leitern, kniet im Dreck, arbeitet sich die Muskeln müde und die Gelenke kaputt. Man sucht in Werbeprospekten nach Angeboten für Farbe, Laminat und Badarmaturen.
Und man nutzt, auch wenn man es im Video nicht sehen kann, die schönen Tage des Jahres, um den Rasen zu mähen, die Bäume zu schneiden, die Rabatten zu entkrauten, den Gehweg zu fegen und vielleicht auch , um den Gartenzwerg zu polieren. Man macht dies aus Respekt vor der Arbeit der Vorgänger, weil man das von den Alten so gelernt hat, um sich und die Nachbarn zu erfreuen und weil man ein wenig verlässliche Ordnung im Leben braucht.
Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es den Leuten da um Calais geht, ich könnte dort keine Ruhe finden, mit tausenden von Outlaws in der Nachbarschaft. Mit Tausenden von Leuten, denen Recht und Ordnung egal ist, deren Tagwerk aus Zerbeulen von LKWs, Zerstören von Ladung und Fahrzeug, aus Stehlen und Rauben besteht. Und das nicht nur als singuläres Ereignis, sondern permanent seit fast einem Jahrzehnt. Ein Jahrzehnt, mehr haben die meisten Leute gar nicht, vom "auf den grünen Zweig" zu kommen bis zum ersten ernsthaften Zipperlein. Diese Leute da sehen auch, dass der Staat, an den sie so viel ihrer Arbeitskraft abgeben müssen, der versprach, sie vor solchen Unbilden zu beschützen, untätig ist, ja diese kriminellen Outlaws noch unterstützt.
Es scheint so zu sein, dass die Lebensweise dieser Anwohner nicht mehr als schützenwert gilt. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Mehrheit im Westen noch mehr dieser Outlaws im Land haben will, den Staat bei der Einwanderung unterstützt, dass man jeden, der den alten Wertekanon bewahren will, verächtlich macht, bedroht, verfolgt und sogar umbringen will.
Tätliche Angriffe, nächtliche Brandanschläge auf Parteibüros und Wohnhäuser, Schüsse auf Wahlhelfer, tausendfache Wählerbeschimpfungen und -beleidigungen, all das habe ich gesehen und gelesen nur am Monitor in den letzten Tagen. Ich will gar nicht wissen, wie es "draußen" tatsächlich abgeht, wenn schon so viel Unzivilisiertes ohne Scham und Anstand dokumentiert wird. Und das alles wegen einer Landtagswahl.
Aber ich habe verstanden.
Die Mehrheit möchte nicht mehr in einer liberalen Welt leben, sie will wieder unter einer Religion leben. Nur so lässt es sich erklären, dass man dieser Religion alle Tore weit öffnet, dass man noch klatscht, wenn sich der Menschenhass, dem dieser Religion innewohnt, Bahn bricht. Ich will nicht mehr über die Gründe spekulieren, ich bin alt, meine Kinder können längst selbst entscheiden, wie sie leben wollen und sie haben so entschieden wie die Mehrheit. In 20 Jahren ist der Westen muslimisch und wird ähnlich prosperieren wie jedes andere muslimische Land. Da muss nicht mal ein "Flüchtling" neu dazu kommen, dass schafft die Demographie ganz allein. Wenn die Mehrheit es haben will, bitte.
Ich kann aber auch nicht nur die Augen verschließen und die drei Affen anbeten, Calais ist immer öfter und fast überall. Ich will keine Leute aushalten, die so gar nichts von meiner Lebensweise, von meiner Weltanschauung halten. Ich will nicht leben müssen wie die Anwohner da in Calais. Ich will nicht so arbeiten müssen wie die LKW-Fahrer da in Calais. Ich kann nur packen und gehen und, bis es so weit ist, im Sinne der Erkenntnis handeln, dass diese Gesellschaft der größte Feind meiner Lebensweise, mein ärgster Feind ist. Ich werde nicht im Bösen gehen, nur voller Unverständnis.

Es ist nicht mehr meine Welt, werdet glücklich damit.

Sort:  

Das ist doch das Paradies für Steemians, wir haben hier doch so viele Hobby-Anarchisten an Bord :-) :-) :-)

Sorry. Welche Anarchisten meinst du? Wenn du ernsthaft denkst Recht und Eigentum sei bei Anarchokapitalisten kein schützenwertes Gut, schreibst du wertend über etwas von dem du keine Ahnung hast. Ich darf auf einen kurzen Artikel hinweisen. Bei Interesse findet sich jede Menge Material darüber mit welchen Grenzen Ancaps Probleme haben. Und mit welchen nicht.
Gruß
http://ef-magazin.de/2016/09/10/9754-fluechtlingskrise-in-zwei-minuten-das-wichtigste-das-merkel-braucht

Hallo Frank,

danke für Deine Kritik und Aufklärung. Da hat die staatliche Gehirnwäsche mir tatsächlich unter dem Begriff "Anarchie" und "Anarchisten" andere Bilder ins Gehirn gebrannt. Meine Assoziation bei Anarchie und Anarchisten sind pöbelnde St. Pauli Fans oder die Chaostage in Hannover.

Und ich denke mal, daß ein großer Teil der Bevölkerung die Begriffe Anarchie/Anarchisten ähnlich interpretiert.

Vielleicht nennt Ihr Eure Bewegung besser um, dann hat sie mehr Chancen im Mainstream.

Gruß,
twinner

Aber Du weißt doch: Therorie und Praxis...
Vielleicht klärt uns jemand auf.

Praxis: Etatistische Probleme, die wir Anarchisten jetzt theoretisch lösen sollen?

Das Thema ist so Schwierig das man kaum Antworten kann ohne was Falsches zu sagen.

Da ich erst wenige Tage auf steemit poste, blende ich mich mit zeitlicher Verzögerung in diese Diskussion ein.
Ich kann euch versichern, dass meine Gedanken und Gefühle im letzten Jahr oft ähnlich waren. Wir - und damit meine ich alle, die sich für eine Trendumkehr einsetzen wollen - müssen einfach stetig, konsequent und im Rahmen unserer jeweiligen Möglichkeiten weiterarbeiten. Einige meiner Posts (@freiheit50) führen die Auseinandersetzung mit dem Meinungs-Mainstream. Schaut doch mal rein!

Wie willst Du hier etwas umkehren?
Religionen(en) verbieten?
Die Millionen Moslems außer Landes bringen? mit Gewalt, wenn nötig?
Die Millionen, denen der Islam, warum auch immer, eine Bereicherung ist, gleich mit? Oder nur umerziehen? Oder links liegen lassen und deren Fokus auf die Erhaltung der Breitschwanzlibelle lenken?
Ich habe das oben als Erkenntnis mit persönlicher Schlussfolgerung geschrieben. Dieses Land, dieses Westeuropa ist Geschichte, da kann man nichts reparieren ohne dass Riesenspäne fallen. Und wenn ich im letzten Lebensdrittel auch noch hobeln statt relaxen soll, verzichte ich dankend und ziehe gleich nach Süden.

Die eigenen Befindlichkeiten zum Ausdruck zu bringen kann niemals falsch sein.

Der Beitrag ist jetzt 10 Monate alt. Ich hoffe, Du hast es inzwischen geschafft aus +49 zu entkommen. Ich bin bereits 2000 gegangen. Hatte die Schnauze voll.

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