Ich möchte euch heute eine Stadt meines Herzens zeigen, Kuala Lumpur ❤

Dieser Hauptstadt Malaysias ist echt ein Phänomen für sich. Jeder Mensch den ich kenne hatte am Anfang große Probleme und konnte sie nicht leiden doch beim zweiten Blick verwandelt sich diese Abneigung sehr oft in eine grosse Liebe. So war es auch bei mir.

Wir reisten anfang Februar 2017 von einem der schönsten Strände der Welt in Ao Nang (Thailand) nach KL und ich war super aufgeregt. Ich habe schon von so vielen Menschen gelesen und gehört, wie toll sie die Stadt finden und ich wollte sie unbedingt kennen lernen. Es fühlte sich ein bisschen an, als hätte ich ein Date mit einer Geliebten.

In Asien musst du für Fahrten immer einiges an Zeit drauf legen, also die Hälfte der Zeit, die man regulär benötigt, kann man locker nochmal hinten dran hängen wegen Verspätung. Daher kamen wir um Mitternacht am KL Busterminal an.

Als wir mit dem Reisebus in die Stadt hinein fuhren, starrte ich wie ein Kleinkind fasziniert aus dem Fenster. Alle anderen schliefen, nur ich war hell wach. Die vielen leuchtenden Gebäude, ihre Farben und Formen begeisterten mich, ich fühle noch heute die Aufregung von damals.
Wir fuhren in ein ziemlich cooles Hotel, dessen Eingang mich auch nachts um 1 Uhr begeistern konnte. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir zuvor in einem echt schäbigen Teil wohnten mit Schimmelbefall und naja ... es war nicht schwer, etwas Besseres zu finden.

Am nächsten Morgen gingen wir auf die Straße hinaus und waren, sehr ernüchtert.
Das Gefühl war wirklich scheiße und in dem Moment wollte ich einfach nur weg aus dieser Stadt. Der ganze asiatische Charme war weg, wir waren gefühlt in einem heruntergekommenen Europa gelandet.

Die Menschen waren distanziert, lächelten kaum, mieden den Blickkontakt. Es gab keine Strassenstände, keine Strassentiere und überhaupt war die Fröhlichkeit und das Leben auf der Strasse, wie wir es aus Thailand kannten, weg. Menschen sassen auf Pappkartons auf dem Boden und bettelten, um uns herum reihten sich schäbige Hochhäuser aneinander nur um von riesigen Malls unterbrochen zu werden. Wenigstens stank es nicht so wie in Bangkok.

Am nächsten Tag beschlossen wir, der Stadt nochmal eine Chance zu geben, und machten uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt zu den Petrona Towers. Als Erstes bekamen wir direkt einen ganz besonderen Eindruck, weil uns ein sehr außergewöhnlicher Herr entgegenkam.

Er trug seinen Penis freiluftmäßig spazieren. Er muss nach dem Pinkeln vergessen haben, sein bestes Stück wieder einzuparken, anders kann ich mir das nicht erklären und ihr könnt mir glauben, ich war .... überrascht von dem Anblick und muss heute noch kräftig Grinsen, wenn ich mich daran erinnere.

Joa was soll ich sagen, der Ausflug war nett. Nett ist die kleine Schwester von Scheiße oder?

Wir wären gerne in die Towers hoch aber bei 20 Dollar pro Person für den Fahrstuhl, konnten die uns mal am Arsch. Die Mall unten in dem Gebäude war Dekadenz in ihrer reinsten Form und der Park hinter den Zwillingen war... wow. Ordentlich. Ich habe es gewagt auf eine Schaukel zu sitzen und sofort ertönte ein ohrenbetäubendes Pfeifen und eine pummelige Lady in Uniform kam angerast, nur für Kinder.

Nach einer Woche waren wir uns sicher, wir mögen Kuala Lumpur nicht.

Aber was soll ich sagen? Wir zogen um an einen anderen Ort und irgendwie... lebten wir uns ein. Die Menschen in KL sind höflich, freundlich, interessiert aber doch auf eine gesunde distanzierte Art. Die Straßen sind ordentlich und man fährt angemessen. Die großen Malls haben einfach alles, was das Herz begehrt und ich liebe den Gesang der Moscheen inzwischen. Der Klang fasziniert mich bis heute und ich weiß nicht warum, ich finde ihn wunderschön. So viele Erinnerungen steigen in mir auf und er hallt durch die Straßen der Stadt. Wir besuchten wunderschöne Moscheen, lernten tolle Menschen kennen und wie von Zauberhand begann ich, diese Stadt zu lieben. Sie eroberte mein Herz in vielen kleinen Schritten, jeden Tag etwas mehr.

Wir verbrachten 2017 volle 7 Monate in und um Kuala Lumpur herum und während ich euch diese Zeilen schreiben, zieht mein Herz sich vor Sehnsucht zusammen.

Ich liebe die verschiedenen Viertel, die Vielfältigkeit und die Energie dort. Wenn ich jetzt Fotos der Petronas Tower sehe schlägt mein Herz direkt schneller und ein Grinsen huscht über mein Gesicht. Ich erinnere mich an die Treffen die ich dort hatte, den wunderbaren Park auf dem man nur als Kind spielen darf, die Witzigen Parkaufseher die für Ordnung sorgen finde ich auf einmal irgendwie charmant. Sie gehören halt dazu.
Kuala Lumpur, du hast mein Herz erobert und ich vermisse dich jeden Tag. Du bist für mich zuhause und ich werde immer wieder zu dir zurückkehren, denn ich liebe dich.

Diese unglaublich tollen Bilder sind vom lieben Björn Puls der KL genauso liebt wie ich und es immer wieder schafft, diese Stadt von ihrer schönsten Seite zu zeigen. Danke für die Erlaubnis, deine Fotos hier zu verwenden Björn. @tapu Björn hat auch einen mega tollen Instagrammaccount https://www.instagram.com/cypuls/

Leider habe ich in KL meine Kamera verloren mit sammt der Speicherkarte und allen Fotos. Aber ehrlich, so geile Bilder wie Björn, hatte ich da auch nicht drauf 😋