Buchvorstellung: "Macht Euch die Erde untertan" von Daniel R. Headrick / Book presentation: "Humans versus Nature" by Daniel R. Headrick

in Deutsch Unplugged2 years ago (edited)

english below...

Mit dem Untertitel "Die Umweltgeschichte des Anthropozäns" verrät der Autor schon eine Menge über sein ehrgeiziges Unterfangen: die gesamte Geschichte der Menschheit in 526 Seiten unterzubringen, und zwar im besonderen Hinblick auf die Auswirkungen der Menschen in unterschiedlichsten Epochen und Regionen auf die Umwelt, auf den Planeten Erde.

Um es vorweg zu nehmen: von den bereisten Stationen sind die meisten wenigstens oberflächlich ein Begriff. Die beschriebene gesellschaftliche Entwicklung ist nachvollziehbar mit dem, was man aus Geschichtsunterricht, Literatur, Dokumentationen und anderen Quellen noch weiß. Eigentlich hatte ich auch genau das erwartet, weil ich mich für recht gut informiert halte und daher nicht mit großen Überraschungen rechnete. Das Gegenteil war der Fall: trotz Vorwissen und einem eigentlich guten Geschichtsbewußtsein gab es durchaus einige Aha-Effekte für mich, von denen ich einige weiter hinten beispielhaft erörtern werde.

Headrick ist ein amerikanischer Historiker, der sich seit Jahrzehnten in seiner Forschung mit den Wechselwirkungen zwischen Entwicklung der Menschheit und Veränderungen in der Umwelt beschäftigt. Er betrachtet dabei durchaus nicht nur negative Einwirkung durch uns - ich empfinde das Werk als erstaunlich wertfrei.

Der deutsche Titel - ein Bibelzitat aus dem 1. Buch Mose - kommt in einer aktuellen Bibel-Übersetzung wie folgt vor:

Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan, und herrschet über Fische im Meer und über Vögel unter dem Himmel und über alles Tier, das auf Erden kreucht.

Nun ja... Man könnte meinen, wir haben alles getan, um dem gerecht zu werden...?

Im Buch wird anschaulich beschrieben, wann eine Art Kipppunkt erreicht war: der Mensch hat, wie alle anderen Lebewesen, einen Einfluß auf seine Umwelt. Auch Tiere beeinflussen das Geschehen auf der Welt. Biber beispielsweise stauen mit ihren Bauten Fließgewässer auf und verändern die Landschaft und die Lebensbedingungen für andere Arten. Weidetiere tragen zur Verödung ganzer Landstriche bei, wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten. Vögel verbreiten Samen von Pflanzen auch in für diese untypischen Gebieten... Das alles sind Bestandteile des sogenannten natürlichen Gleichgewichtes. Und ja, wir Menschen gehören ebenso zu diesem System. Wir haben eine lange Zeit unserer Existenz als Art versucht, uns bestmöglich an unsere Umwelt anzupassen. Wir haben zur Deckung unserer unmittelbaren Bedürfnisse Veränderungen vorgenommen, die unser Überleben erleichterten. Dann aber gingen wir den Schritt, die Umwelt darüber hinaus zu beeinflussen und an uns anzupassen, nämlich um Wünsche, Kalkulationen, Gier und Ideen zu bedienen. Vielleicht ist genau das auch ein Punkt für @ty-ty's Überlegungen in "Sind Menschen Tiere"...? Wir haben uns von unseren unmittelbaren Bedürfnissen entfernt und dabei den Einklang mit der Natur, deren Bestandteil wir doch sind, verloren...?

Jedenfalls ist ein düsteres Bild erkennbar, in dem jede Kultur, jede Epoche, jede Region fatale Spuren der menschlichen Existenz zu beklagen hat. Wir scheinen also auch ein Händchen dafür zu haben, in jeder erdenklichen Situation die für den Planeten unvorteilhafteste Entscheidung zu treffen...

Nachhaltigkeit, die heute allgegenwärtige Forderung der Politik, vieler engagierter Menschen, der Umweltschützer, war übrigens schon seit dem 16. Jahrhundert ein Kampfbegriff der damaligen Entscheidungsträger und Anführer: damals war die Möglichkeit nachhaltiger, also dauerhafter Gewinnerzielung damit gemeint. Wie verstehen eigentlich die Leute heute ihren Nachhaltigkeits-Wortsinn...? Der Interpretationsspielraum scheint grenzenlos...

Und: durch die Bank alle Kulturen in allen Gegenden der Erde fingen an irgendeinem Punkt, aus irgendeinem Grund an, die Wälder abzuholzen. Ob sie jetzt die Bäume als Brennstoff benötigten für immer intensiver werdende Produktion, ob sie Baustoffe benötigten für die Ansiedlung von immer mehr Menschen, ob sie Platz brauchten für den Anbau von immer mehr Nahrung oder eben den Abbau von Rohstoffen... Ja, es war tatsächlich teilweise Grund genug, daß Wälder als Rückzugsraum für Aufrührer und Rebellen dienen konnten... Alle Kulturen? Überall...? Nein. Es gibt eine Ausnahme: bereits 1614 während der Edo-Periode wurde in Japan ein Gesetz verabschiedet, daß alle natürlichen Wälder auf den Inseln, in den Bergen und Landstrichen außerhalb der Siedlungsgebiete, unter ausdrücklichen Schutz stellt. Eine wirtschaftliche Nutzung war damit und ist bis heute weitgehend ausgeschlossen. Begründet wurde es mit der Bedeutung der Wälder für den Bestand der Erde, das Klima, die Lebensbedingungen der Menschen und den Arterhalt. Aus diesem Grund wurde den Menschen im Land eine Bescheidenheit ihrer Lebensführung auferlegt - keine allzu großen, massiven, komfortablen Behausungen, keine großen materiellen Besitztümer, kein ausgeprägtes Statusstreben...

Noch eine interessante Auffälligkeit: zwischen 1950 und 1980 hat sich die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um ca. 0,8° verringert. Im absoluten Gegensatz zum heutigen Trend. Wie ist das erklärbar? Der weltweite wirtschaftliche Aufschwung in diesen Jahren ging einher mit vielen Schadstoffen die von den Industrien in die Luft abgegeben wurden. Die Atmosphäre verdunkelte sich erheblich und die Sonneneinstrahlung war deutlich gemindert. Mit den daraus resultierend zunehmenden Erkrankungen vor allem der Atemwege wurden das Bewußtsein für diese Umweltsünden geschärft und Maßnahmen zur Filterung der Industrieabgase verbindlich eingeführt. Infolge dessen stieg die Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche wiederum an und die globale Erwärmung nahm ihren Lauf...

Es gibt, wie gesagt, im Buch mehrere solcher Denkanstöße, die aufmerken lassen und ein Hinterfragen der eigenen Sichtweise anregen.

Das Fazit des Autors gestaltet sich als Ausblick in die Zukunft. Drei Wege, die der Menschheit offen stünden, um mit der Klimaveränderung umzugehen. Da "Einfach weiter, wie bisher" unsinnig scheint und Headrick der Glaube an eine künftig genügsame, verzichtende Menscheit nicht zu eigen ist, präferiert er ein technisches Management der Umwelt - und räumt dabei durchaus ein, daß es sich wiederum um ein Experiment mit unklarem Ausgang handeln dürfte...

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english version:

With the subtitle "The Environmental History of the Anthropocene", the author already reveals a lot about his ambitious undertaking: to fit the entire history of humankind into 526 pages, with a special focus on the impact of humans in the most diverse epochs and regions on the environment, on planet Earth.

To say it in advance: of the stations visited, most are at least superficially familiar. The social development described is comprehensible with what one still knows from history lessons, literature, documentaries and other sources. Actually, this is exactly what I expected, because I consider myself to be quite well informed and therefore did not expect any big surprises. The opposite was the case: despite previous knowledge and an actually good awareness of history, there were definitely some aha-effects for me, some of which I will discuss later as examples.

Headrick is an American historian who has spent decades researching the interactions between human development and environmental changes. He does not only look at negative influences by us - I find the work astonishingly value-free.

The German title - a biblical quotation from Genesis - appears in a recent Bible translation as follows:

And God blessed them, and said unto them, Be fruitful, and multiply, and replenish the earth, and subdue it: and have dominion over fish of the sea, and over fowl of the air, and over every living thing that moveth upon the earth.

Well... You might think we've done all we can to live up to that...?

The book vividly describes when a kind of tipping point was reached: humans, like all other living beings, have an influence on their environment. Animals also influence what happens in the world. Beavers, for example, dam up flowing waters with their constructions and change the landscape and the living conditions for other species. Grazing animals contribute to the desolation of whole swathes of land when they spread uncontrollably. Birds spread seeds of plants even in areas untypical for them.... These are all components of the so-called natural balance. And yes, we humans are also part of this system. For a long time of our existence as a species, we have tried to adapt to our environment in the best possible way. We made changes to meet our immediate needs that facilitated our survival. But then we took the step of influencing and adapting the environment beyond that, namely to serve desires, calculations, greed and ideas. Perhaps this is exactly a point for @ty-ty's reflections in "Are humans animals"...? We have moved away from our immediate needs and in the process lost harmony with nature, of which we are after all a part...?

In any case, a bleak picture is discernible in which every culture, every epoch, every region has fatal traces of human existence to lament. So we also seem to have a knack for making the most unfavourable decision for the planet in every conceivable situation....

Sustainability, the ubiquitous demand of politics today, of many committed people, of environmentalists, was, by the way, already a fighting term of the decision-makers and leaders of that time since the 16th century: at that time it meant the possibility of sustainable, i.e. permanent, profit-making. How do people today actually understand their sense of sustainability...? The scope for interpretation seems limitless...

And: all cultures in all parts of the world started at some point, for some reason, to cut down the forests. Whether they needed the trees as fuel for increasingly intensive production, whether they needed building materials for the settlement of more and more people, whether they needed space for the cultivation of more and more food or for the extraction of raw materials... Yes, it was indeed partly reason enough that forests could serve as a retreat for revolters and rebels.... All crops? Everywhere...? No. There is one exception: as early as 1614, during the Edo period, a law was passed in Japan that explicitly protected all natural forests on the islands, in the mountains and in the countryside outside the settlement areas. Economic use was thus largely excluded, and still is today. The reason given was the importance of the forests for the earth's existence, the climate, the living conditions of the people and the preservation of species. For this reason, a modesty of lifestyle was imposed on the people of the country - no too large, massive, comfortable dwellings, no large material possessions, no pronounced striving for status ...

Another interesting striking feature: between 1950 and 1980, the average temperature on Earth decreased by about 0.8°. In absolute contrast to today's trend. How can this be explained? The worldwide economic boom in those years was accompanied by many pollutants released into the air by industries. The atmosphere darkened considerably and solar radiation was significantly reduced. With the resulting increase in illnesses, especially of the respiratory tract, awareness of these environmental sins was heightened and measures to filter industrial exhaust gases were made mandatory. As a result, solar radiation on the earth's surface increased again and global warming took its course....

There are, as I said, several such thought-provoking points in the book that make you pay attention and encourage you to question your own point of view.

The author's conclusion is a look into the future. Three paths are open to mankind to deal with climate change. Since "just carry on as before" seems nonsensical and Headrick does not believe in a frugal, renouncing humanity in the future, he prefers a technical management of the environment - and admits that this might be an experiment with an unclear outcome...

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 2 years ago 

Schmeicheln Sie sich nicht mit Hoffnungen, der Mensch ist das gleiche Tier wie die anderen, mit einem kleinen natürlichen Fehler, sagen wir, ein verrückt gewordener natürlicher Affe. Sie können wichtige natürliche Bestrebungen beiseite schieben, aber sie existieren und begleiten einen Menschen sein ganzes Leben lang. Essen, schlafen, reproduzieren, am Leben bleiben, sich an die Umstände anpassen, um ein angenehmeres Überleben zu gewährleisten. All dies ist in der natürlichen Umgebung, obwohl Tiere oft humaner sind. Die Evolution der Energien in Aktion.

 2 years ago (edited)

Что ж - если бы я отказался от надежд на "немного больше", я мог бы смириться. Я считаю, что мы можем подняться над собой. В конечном итоге. Мы просто должны дойти до этого момента....

Nun ja - wenn ich die Hoffnungen in "ein bißchen mehr" aufgeben würde, könnte ich resignieren. Ich denke schon, wir könnten über uns hinauswachsen. Irgendwann. Wir müssen nur bis zu diesem Punkt kommen...

Well - if I were to give up hopes of "a little more", I could resign myself. I do think we could rise above ourselves. Eventually. We just have to get to that point....

 2 years ago 

Das Thema beginnt sich allmählich zu erweitern und Präzivilisationen und wissenschaftlich unerklärliche Artefakte zu implizieren. Eine Person ist eine vernünftige neue Option, eine Probe- oder Arbeitsoption, die Person entscheidet. Die Schlussfolgerung, dass es notwendig ist, sich vom Überleben durch Herdenmethoden zu entfernen und Spiritualität zu entwickeln, um einfach zu leben, ist jedoch absolut unumstößlich, obwohl es sogar jetzt Einzelpersonen gibt, die das Gegenteil beweisen. Sich hinter der wirtschaftlichen Machbarkeit zu verstecken, in einem klimatisierten Raum zu sitzen und chemisch verarbeitete Lebensmittel zu kauen. Für mein Alter ist es nicht mehr relevant genug. Ein anschauliches Beispiel dafür, was die Behörden mit der Bundeswehr oder Energie in Deutschland gemacht haben.

 2 years ago 

Твои неопровержимые знания нисколько не вызывают сомнений ни у автора, ни у меня. Только - совокупность всех людей не имеет такого убеждения. Это необходимо для того, чтобы жить по-другому. Так может быть, техническое решение - это единственное реалистичное решение...?

Deine unumstößliche Erkenntnis wird ja auch gar nicht angezweifelt, weder vom Autor noch von mir. Nur - die Gesamtheit aller Menschen ist nicht dieser Überzeugung. Das wäre nötig, um entsprechend anders zu leben. Vielleicht ist also die technische Lösung die einzig realistische...?

Your irrefutable knowledge is not doubted at all, neither by the author nor by me. Only - the totality of all people is not of this conviction. That would be necessary in order to live differently. So maybe the technical solution is the only realistic one...?

 2 years ago 

The right decisions often lie outside the bounds of rationality. And by the way - it may be that today's apparent rationality will give tomorrow a problem, . Technical solutions are a screen, justifications, and at the same time it must be remembered that there is no process of understanding reality in its constantly changing conditions for the survival of the human species as a being in a hostile environment without making mistakes.

Die richtigen Entscheidungen liegen oft außerhalb der Grenzen der Rationalität. Übrigens - es kann sein, dass die scheinbare Rationalität von heute morgen ein Problem darstellt, . Technische Lösungen sind eine Leinwand, Rechtfertigungen, und gleichzeitig muss daran erinnert werden, dass es keinen Prozess gibt, die Realität in ihren sich ständig ändernden Bedingungen für das Überleben der menschlichen Spezies als Wesen in einer feindlichen Umgebung zu verstehen, ohne Fehler zu machen.

 2 years ago 

Ich habe gar nichts gegen Fehler - wenn es denn Offenheit gibt, sie zu erkennen und sich zu revidieren...

I have nothing at all against mistakes - if there is openness to recognise them and to revise oneself....

 2 years ago 

Ja, ich stehe sozusagen auch in dieser Schlange) Wir haben uns unterhalten)

 2 years ago 

Offenbar ist der Mensch der Filter, durch den intelligente Materie die Methoden und Methoden des Überlebens in der Natur filtert, wie andere Lebewesen, jedes in seinem eigenen Lebensbereich

Apparently, man is the filter through which intelligent matter filters the methods and methods of survival in nature, like other living beings, each in its own area of ​​life

 2 years ago 

Schmeicheln Sie sich nicht mit Hoffnungen, der Mensch ist das gleiche Tier wie die anderen, mit einem kleinen natürlichen Fehler, sagen wir, ein verrückt gewordener natürlicher Affe.

Das wäre zu einfach. Viel zu einfach.

 2 years ago 

Manchmal lehnen wir einfache Lösungen ab, um uns in komplexen zu verwirren, aber im Ernst, das ist nur eine Annahme, es gibt zu viel Künstliches in einem Menschen, als dass es natürlich sein könnte

 2 years ago 

es gibt zu viel Künstliches in einem Menschen, als dass es natürlich sein könnte

Das ist ein sehr schönes Bonmot!
Ich kann das goutieren.
;-)

 2 years ago 

"Humans Against Nature" ist als Buchtitel provokativ, aber als Aussage nicht haltbar. Es ist, als würde man sagen: Evolution einer Gattung gegen alle andere Evolution des Planeten (samt Sonnensystem).

Insofern ist der deutsche Titel "Macht euch die Erde untertan" in seiner Hybris - der imaginierte und propagierte göttliche Auftrag - viel
besser, geradezu treffend, finde ich.

Wenn im Klappentext die Rede ist von einer Machtverschiebung im Kampf der Menschheit gegen die Natur, dann kann ich wiederum nur den Kopf schütteln - wer denkt sich sowas aus? Welche Macht soll denn hier verschoben werden? Es gibt keine Macht über die Natur, hat es nie gegeben und wird es nie geben. Es gibt die geringe Macht von Menschen über gewisse Teile der nicht-menschlichen und der menschlichen Natur. Aber noch im kläglichen Versagen im phylogenetischen Dasein möchte "der Mensch" sich gefallen in seiner Überheblichkeit, in seiner Sieg-oder-Untergang-Mentalität.

 2 years ago 

Nun ja, Macht ist relativ. Aber im Gebrauch all seiner Fähigkeiten, Werkzeuge und Waffen hat der Mensch sich schon angemaßt, große Teile der Natur zu unterwerfen. So, wie es unter Tieren stärkere und schwächere gibt, Beutetiere, Freßfeinde etc. Trotzdem bleiben alle Teil der gleichen Natur...

Was den vermeintlich göttlichen Auftrag angeht, dazu fand ich das:

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2021/51100/macht-euch-die-erde-untertan-mensch-und-tier-in-der-bibel

Und das:

https://www.sonnenseite.com/de/franz-alt/kommentare-interviews/papst-franziskus-macht-euch-der-erde-untertan/

 2 years ago 

große Teile der Natur

Ulkig!
Wann hast du zuletzt auf einen Globus geschaut?
Oder auf ein Modell des Sonnensystems?

 2 years ago 

Ich sehe auf dem Globus (also der großen Kugel) nur wenig Fläche, die der Mensch nicht ausbeutet oder zu besitzen glaubt... Und das mit dem Universum gerät mir dabei zugegebenermaßen immer wieder aus dem Blick: da sind wir Menschlein nur ein Haufen wie irre durcheinander rennender Flöhe ;-))

 2 years ago (edited)

Dann siehst du einen anderen Globus als ich.
Aber bleiben wir mal für nen Moment bei dem Wort "Fläche".
Die Oberfläche einer Erbse, who cares? Das soll eine Macht sein??
Erbse: das wäre die Größe der Erde in einem Modell des Sonnensystems, in dem die Sonne so groß ist wie ein Nivea-Ball.
Die Erbse umkreist diesen in einer Entfernung von wenig mehr als 50 Metern.

 2 years ago 

"Der Mensch" hat nicht einmal große Teile seiner eigenen Natur im Griff.
Nur weil er imstande ist, Zäune zu bauen um Schafherden oder Atompilze anzupflanzen, ist das noch längst nix Großes.

 2 years ago 

Wenn er sich auf die Zäune beschränkt hätte, würde ich ihm auch keinen großen Eingriff zum Vorwurf machen...

 2 years ago 

Das sehen die Schafe wohl entscheidend anders.

 2 years ago 

Ich will jetzt nicht die vielen Toten und Verletzten durch "die" Bombe bagatellisieren, aber ein 10-km-Asteroiden-Einschlag ist eine andere Hausnummer.

 2 years ago 

Aber eben nicht menschengemacht. Die Bombe (und anderer Scheiß) wären vermeidbar. Es lag in menschlicher Hand.

 2 years ago 

Klar.
Und es spielt eine große Rolle für "den Menschen" und für die menschliche Zivilisation.
Aber nicht für "die Natur".

 2 years ago 

Wenn Du es so abstrakt sehen willst, spielt gar nichts für die Natur eine Rolle. Die Natur bleibt - egal welche Form oder welchen Zustand sie dann annimmt.

 2 years ago 

Seit wann ist Chrismon eine Quelle, wenn es darum geht, biblische Propanda als solche zu bezeichnen?

Macht euch die Erde untertan, heißt es in der Bibel. Kein Freibrief für den Menschen!

Das ist ja wohl das Trivialste, was es festzustellen gilt. Was aber der Verfasser des Satzes, den er seinem Gott in den Mund zu legen beliebte, sagen wollte?

Übrigens, um im Kontext zu bleiben: die Aufforderung wurde nach der Ausweisung aus dem Paradies NICHT wiederholt!

 2 years ago 

Na dann... Ist ja alles gut.

 2 years ago (edited)

Isses nich.

Gut wäre, wenn...
...die Aufforderung ausdrücklich nicht wiederholt, also widerrufen worden wäre: Jetzt, wo ihr moralisch versagt habt im Garten Eden, habt ihr als unmoralische Wesen auch das Recht verwirkt, euch die Erde untertan zu machen!

Aber natürlich hört ein unmoralisches Wesen so oder so nicht auf seinen eigenen Gott. "...und wir haben ihn getötet!" Das wusste schon Nietzsche.

 2 years ago 

Macht ist relativ.

Ganz genau davon wollte ich getippt haben. Von der relativ kleinen Macht.

 2 years ago 

Wie der Dalai Lama kommt auch der Papst jetzt zum Schluss, dass es der Erde ohne Menschen besser ginge.

Dann wissen die beiden ganz schön viel.
Mehr, als zu wissen möglich ist, würde ich sagen.
Aber ich denke, hier ist nicht "Wissen" im eigentlichen Sinne zielführend, sondern der Denkanstoß, der in der Behauptung liegt.

Der Schreiber des Artikels auf der Sonnenseite kommt zu einem interessant Fazit (interessanter Weise noch lange vor dem Ende):

Den Satz aus dem Alten Testament „Macht euch die Erde untertan“ hatten die Theologen lange falsch interpretiert. Er kann nach dieser Enzyklika nur so gedeutet werden: Macht euch der Erde untertan.“

Macht euch der Erde untertan, dem könnte ich mich anschließen.

 2 years ago 

Hihi , #ANTHROPOZENTRIK oder wie , planetare Spezies und so , mit Evolution und alles , so grandios , dass !die sogar das Klima verändern , hihi , haha ?
Menschlich , ja , nicht menschchenlich , also menschlich ist und haben Land mit Natur drauf um !sich ´Rum .
Komm´st aber nich´ drum´Rum da drinne ´Rum zu hegen , also auch mit !der Natur ´Rum zum KommuniZieren, das würde ich tippen ist so das biblische von dem #UNTERTANMACHEN .
Der ganze Rest wäre dann reptiloider #ALIENKAPITALISMUS , die haben nämlich noch andere Planeten für !sich , hihi .

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 2 years ago 

Und schon haben wir Konsens ;-))

Franz Alt ist cool - ich kenne ihn noch von "Warroom TV". Guter Mann...!

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