Die Entwicklung der EU - VIIIsteemCreated with Sketch.

in #deutsch5 years ago (edited)

Guten Morgen liebe Steemer!
Zunächst einmal ein Prost Neujahr Euch allen! Willkommen im neuen Jahr!

Heute möchte ich über die Gesellschaftlichen Probleme der Euro-Rettung schreiben. Hier findet ihr alle vorangegangenen Posts der Reihe 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 7.
Viel Interesse beim Lesen!

Die gesellschaftlichen Probleme.

Ich bin so frei und nenne es mal gesellschaftliche Probleme, da diese Probleme nicht auf ein einzelnes Land oder Volk beschränkt sind oder bleiben werden.
Was sind nun diese gesellschaftlichen Probleme?
Auch hier konzentriere ich mich auf die, meiner Meinung nach, schwerwiegendsten. Erstens, eine massive Verarmung, wenn nicht sogar Verelendung. Zweitens, der völlige Vertrauensverlust, nicht nur in die Politik, sondern auch in den Staat!

Zum Ersten:

Zunächst sei einmal klargestellt, dass es mir schon klar ist, dass Armut recht unterschiedlich zu bewerten ist. Ich persönlich, verstehe Armut so, dass ich mir das was ich unbedingt brauche, nicht mehr, oder in zu geringem Umfang leisten kann.
Darunter fallen für mich Nahrung, Kleidung, Wohnung, in unseren Breiten fundamental nötig, der Schutz vor Kälte und medizinische Behandlung. Und zwar in dieser Reihenfolge.
Ich tendiere dazu, den als arm zu betrachten der eine Mehrheit dieser Punkte nicht ausreichend erfüllen kann.
Als Elend würde ich bezeichnen, wo alle diese Punkte nicht mehr in ausreichendem Ausmaß erfüllt werden können.
Davon sind wir allerdings noch weit entfernt! Von ersterem allerdings nicht.
Ich spare mir jetzt einfach die Aufzählung warum die Armut um sich greift, wo der Schuh am meisten drückt, und wo die Kosten explodieren. Auch das Interpretieren von Statistiken erspare ich mir, und komme stattdessen gleich zum Kern des Problems.
Warum also greift die Armut immer weiter um sich?
Weil irgendjemand die Euro- Rettung bezahlen muss! Alle Schulden, alle Zinsen, müssen ja von irgendwem erbracht und verdient werden. Und wer kein Geld mehr hat, der zahlt dann halt mit seinen Sachen. Bis nichts mehr da ist und man auf der Straße landet. Und dann ist man im Elend angekommen!
So einfach ist das! Wenn dem so ist, so folgt daraus, dass die Armut, und, über kurz oder lang auch das Elend, sich solange ausbreiten und zunehmen wird, solange der Euro „gerettet“ wird.
Was meiner Meinung nach jedoch den meisten Sprengstoff enthält, ist die Tatsache, dass Länder wie Griechenland, Italien oder Portugal das Schlimmste erst noch vor sich haben! Wie wohl alle Euro-Staaten.
Den so töricht wie es auch ist, anzunehmen das Gelddrucken Probleme lösen würde, so töricht ist es auch, zu glauben, dass das Streichen von Schulden Probleme lösen würde. Es hängt eben alles mit allem zusammen, auch beim lieben Geld.
Druckt man endlos Geld um damit immer höhere Schuldenstände zu bezahlen, so bricht alles zusammen in dem Moment wo die Schuldenlast nicht mehr tragbar ist. Das war das gute am Zins. Dadurch wurde ein totaler Kollaps meistens verhindert, da der Zins einen früher frisst als der Schuldenstand. Da dies nicht mehr der Fall ist, entsteht eine regelrechte Zombiewirtschaft. Tote Firmen die nur mehr existieren, weil der Zins abgeschafft wurde. Wenn das Gesamtsystem diese Zombies nicht mehr tragen kann, spätestens dann knallt es. Dann aber richtig. Denn dann werden alle diese Scheintoten liquidiert, und das dürfte dann ziemlich heftig werden.
Menschen reagieren äußerst heftig auf Armut und Elend, erst recht, wenn sie in keiner Weise, weder geistig noch materiell, darauf vorbereitet waren.

Umgekehrt, ist das streichen von Schulden oder der Bankrott des Systems auch nicht lustig. Hier wird von vielen Eurokritikern auch gerne mit falschen Karten gespielt.
Ein Beispiel. Geht der Euro den Bach runter, kollabieren im gleichen Moment sämtliche Pensionskassen im Euroraum. Warum? Weil die Pensionskassen per Gesetz dazu verpflichtet sind knapp die Hälfte der eingezahlten Gelder in Euro-Anleihen zu investieren! Und was von der anderen Hälfte in so einem Szenario wohl übrig bleibt, naja. Altersarmut ist gar kein Ausdruck dafür was uns dann blüht.

Was ich damit sagen will. Egal was kommt, es wird richtig schlimm!

image.png

Zum Zweiten:

Nun kann man sich auch gut vorstellen, wieso ich Vertrauensverlust in Staat und Politik für etwas zutiefst Gefährliches halte.
Hier entstehen nämlich zwei Handlungsstränge.
Der Eine führt dazu, dass Volk und Gesellschaft in konkurrierende Teile zerbrechen. Diese können unterschiedlich aussehen und sich auf Klasse, Aussehen, Religion, Ideologie, Sprache oder einem anderen Zusammengehörigkeitsgefühl aufbauen. Die Stichworte sind hier Klassenkampf und Bürgerkrieg. Modern formuliert, asymmetrische Konflikte.
Der Andere führt dazu, dass der Staat als lose Hülle erhalten bleibt, innerlich allerdings tot ist. Man nennt so etwas dann einen „failed state“. Offiziell gibt es weiter einen Staat, offiziell gibt es auch eine Regierung. Praktisch hat dieser aber für das Gro der Menschen keine Relevanz mehr. Der Unterschied zum obigen Szenario besteht lediglich darin, dass Staat, Gesellschaft, Volk, was auch immer, in so viele Teile zerbrochen ist, dass eine offene Rebellion gegen den Staat nicht möglich ist. Da sich ja die Meisten gegenseitig behindern und sich eher schwer vertrauen, werden sie kaum die nötige Kraft entfalten können um den Staat wieder neu zu errichten.
Umgekehrt, hat der Staat so wenig Macht, dass er kaum seine Gesetze exekutieren kann, geschweige denn für Ruhe und Ordnung sorgen kann. Am ehesten könnte noch so etwas wie eine Föderation entstehen in welchem sich die einzelnen Gruppen zu einem losen Bündnis zusammenschließen. Wer es etwas genauer wissen möchte sollte sich mit der Völkerwanderungszeit und dem frühen Mittelalter beschäftigen.
Manche sprechen in diesem Zusammenhang von einer Tribalisierung.

image.png

Wir können also festhalten, dass die fortgesetzte Euro- Rettung, zum einen, zu einem erheblichen Absinken des Lebensstandards, zum anderen, zu einem gewalttätigen Konflikt führt.
Dabei gehe ich derzeit davon aus, dass diese beiden Entwicklungen zeitgleich ablaufen. Zeitgleich deshalb, da wenn die Konflikte beginnen, und ich denke das haben sie bereits, dies keine positiven Auswirkungen auf die materielle Entwicklung eines Landes haben wird. Der Gedanke an einen Teufelskreis drängt sich hier nicht umsonst auf.

Alle Fotos von pixabay.
Vielen Dank für euer Interesse!

Parzifal

Sort:  

Hier ein ganz gutes Diskussionsgespräch zum ersten Punkt, der "Interventionist" von der EZB ist zwar recht smart, aber wirkt auch gefangen indem System, das er hier vertreten muss.


Wir werden sehen was passiert, wenn die Zinsen wirklich steigen, für einen großen Crash scheint nun alles über Jahre perfekt angerührt worden zu sein.
Letztlich wird der Lebensstandard und persönlicher Wohlstand im Durchschnitt in der BRD wohl weiter sinken, aber etwas Substanz ist ja noch da.
Edelmetalle sind ein Teil der Versicherung gegen ein solches Szenario-aus meiner Sicht.
Wir brechen gerade zu einer Besichtigungstour in den verschneiten Ost-Karpaten auf-man will eigentlich gleich hierbleiben:)
BGvB

Danke für deinen Kommentar.

Ost-Karpaten? Dracula, Kirchenburgen und Moldauklöster? Sehr empfehlenswert.
Schöne Reise.

Ja-wir sind zum fünften Mal insgesamt nun in den Karpaten-zusätzlich zu den von Dir erwähnten gibt es herrliche Natur, interessante Städte, viele Geschichten, eine traumhafte Winterlandschaft, und sehr gutes Küche.

Ein sehr guter Artikel, den du da geschrieben hast. Kann ich dir nur komplett beipflichten!

Danke dir für die Zustimmung.

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