London 1974 - Jesus Christ Superstar
Oups, Ostern steht vor der Tür. Im Moment rast die Zeit nur so an mir vorbei. Oft ist Ostern für mich ein Anlasss, mal wieder ein altes Schätzchen aus meiner Plattenkiste herauszuholen.
Zum Einstieg ein "damaliges" Promovideo
Diese Rockoper begleitet mich seit 1974. Die Jahreszahl ist mir deshalb noch so präsent, weil es damals eine Fußballweltmeisterschaft gab, mit dem Endspiel Holland - Deutschland. Ich weiß dies nicht, weil ich Fußballfan bin, sondern weil ich zu dem Zeitpunkt zu einem Sprachkurs in Plymouth war und das Spiel in meiner Gastfamilie gesehen habe. Ihr Jubel bei dem ersten Tor der Holländer tat mir doch ein bisschen weh... So merke ich mir allerdings Jahreszahlen.
In diesen Sprachlernferien hatte ich die Gelegenheit in London noch eine Stehplatzkarte für "Jesus Christ Superstar" zu bekommen. Ich war so begeistert, dass ich sowieso schwer hätte sitzen bleiben können.
Das ganze Album
Was für eine "LebensGeschichte!" Ich schätze Christus und Vieles von dem, was er gesagt und getan hat, wenn er denn gelebt hat. Jedenfalls hat er Spuren hinterlassen und Sätze wie:
"Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder..." oder "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."
Leider ist dies missverstanden worden (bis heute) und missbraucht worden. Jesus wollte keine Relogion gründen, sondern er forderte mehr Mitmenschlichkeit ein und zeigte, wie dies geht. "This Jesus must die!" war dann die logische Konsequenz für die Obrigkeit, als seine Anhängerschaft immer größer wurde.
This Jesus must die
Aber auch in den eigenen Reihen gab es Menschen, die mit ihm und seinem Verhalten haderten. Zum Beispiel Judas, der sich anderes von Jesus erhofft hatte. Er sah auch die Gefahren, die im Enstehen waren...
Jesus allein in Gethsemane
Die Situation spitzt sich zu und Jesus zieht sich zu einem (recht einseitigen) Zwiegespräch mit Gott zurück. Hier ist diese Szene im Garten von Gethsemane - keine besonders gute Qualität; dafür singt hier kein Geringerer als Ian Gillian!
Ende oder Anfang
Im letzten Ausschnittvideo hat sich jemand die Mühe gemacht, den Originalsound der LP mit einem Film zu synchronisiern, was ziemlich gut gelangen ist. Boah, diese triefende Ironie des Pilates und die Arroganz des Herodes sind grandios umgesetzt! Es kommt also zur Verleumdung, zur Verhaftung nebst Verhör und das Ende der "Geschichte" kennt wohl jeder.
Only a story?
That's the story. Für Jeden steckt sicherlich etwas ganz anderes in dieser "Geschichte". Auf alle Fälle ist sie beeindruckend und die Musik von Andrew Lloyd Webber ist einfach genial. Jesus Christ Superstar hat es geschafft in meiner kleinen (aber feinen) Plattensammlung zu überleben.;) Wahrscheinlich gibt es hier auf steemit einige, die weder Kassetten noch Jesus Christ Superstar kennen, oder?
Am Rande erwähnt: ich höre auch noch mal Kassetten - zu Ostern bietet sich da an eine Aufnahme von unserem Chorkonzert "Johannespassion" von Bach. Null Chance euch davon etwas "mitzugeben" - jetzt weiß ich, warum Kassetten nicht überlebt haben ;).
Noch mehr Abwechslung für euch gibt es hier:
Schade eigentlich, dass man sich an dieses Musical nur noch zu bestimmten Zeiten erinnert. Denn Staub hat weder auf die Musik noch auf den Inhalt gelegt.
Noch mehr als die Entsorgung aller Kassetten ärgert mich der Verkauf meiner Philips-Bandmaschine. Und das nur, weil es mir bei den ständigen Umzügen auf einmal genervt hatte. Heute kann ich darüber nur noch den Kopf schütteln.
Gruß, Wolfram
Schön ausgedrückt - so ist es. Ich bin bereits schon mit einem Kassettenrekorder gestartet - vom Konfirmationsgeld gekauft. Da habe ich mich gegen ein Tonbandgerät entschieden... Mit jedem technischen Entwicklungsschritt verlieren wir immer mehr die Beziehung zu den "Prozessen", die dies alles ermöglichen. Das meiste ist unsichtbar.;) An sich bin ich überhaupt nicht konservativ und begrüße Entwicklung als solche. Aber in bestimmten Bereichen darf es auch etwas "Altes" sein. In das ist nun mal die Musik. Letzlich wachsen wir alle in die "jeweils aktuelle" Musik hinein - nicht von ungefähr sprechen wir von den 70ern oder 80ern... . Und da muss ich schon mal ein bisschen Staub entfernen, weil sich im Laufe der Jahrzehnte einiges angesammelt hat. Der Vorteil der neuen Technologie ist die "Staubfreiheit" haha.
Es geht mir in letzter Zeit so oft so, dass ich überwältigt bin von der Musik meiner "alten" Tage. Da waren so geniale Sachen dabei - auch längere "Konzept-LPs" wie zum Beispiel
oder The Edgar Alan's Project
Heute ist alles sehr schnell und kurzlebig - scheint mir...
Das mit dem Umzugs-Nerv kenne ich von meinen Boxen. Die habe ich auch gegen Kleinere ausgetauscht;)
Darin könnte ich baden !!!!
Die ganze "Thick as a brick" ist zum Niederknien. Aber wenn du heutzutage nicht mit einem Ferrari vorfährst, die Mutter deines besten Freundes ins Bett begleitet hast und den dicksten Joint in der Stadt vor dir her trägst, hast du einfach nichts zu melden. Die Dummheit kennt leider keine Grenzen - und schmerzt unglücklicherweise nicht.
Gruß, Wolfram
Danke für deine Antwort - diese Form der "Umsetzung" von Jethro Tull kannte ich noch gar nicht ;) Ich habe sie einmal live gesehen, da hat sich Ian Andersen den Fuß verknackst, weil er so viel herumgehüpft ist. War gigantisch - Flöte und Springen!!!