Learning by doing

in #deutsch6 years ago (edited)

Künstler sein

Fehler machen

Im Laufe meines Lebens habe ich "Fehler" (wieder) schätzen gelernt. In der Kindheit sind Fehlversuche noch "niedlich" oder eben unvermeidlich - wie sonst lernen Kinder? In der Schule waren Fehler plötzlich etwas, was unbedingt "ausgemerzt" werden musste. Im allgemeinen Sprachgebrauch hält sich diese eher negative Prägung immer noch, so dass selbst in Partnerschaften der Vorwurf "Du machst das völlig falsch!" durchaus zu hören ist. Wer möchte das schon? So werden oft Dinge gar nicht erst ausprobiert oder Missgeschicke verheimlicht. Unsinnigerweise haben wir oft den Anspruch, alles sofort richtig zu machen. Warum darf ich in neuen Dingen nicht Anfänger sein und damit unweigerlich Fehler machen? Wie oft verschlimmert jemand eine Situation, weil er nicht offen zu seinen Fehlern stehen kann? Wir alle sind Menschen und damit nicht unfehlbar. Wenn wir uns entwickeln wollen, müssen wir das Risiko eingehen, auch einmal "falsch zu liegen" oder eine Bruchlandung hinzulegen. Wenn ich dann auch noch über mich selbst lachen kann, gewinne ich meistens sogar Sympathiepunkte bei meinen Mitmenschen.

Ein Fehler ist eigentlich eine direkte Rückmeldung für etwas, das so nicht funktioniert (in meinen Augen oder in den Augen anderer, was nicht immer das Gleiche ist). Es gibt Unterschiede, für wen und wann etwas "gelungen" ist - abhängig vom Anspruchsdenken und den eigenen Erfahrungen. Jedes Unternehmen sollte eine Fehlerkultur haben, die den Umgang mit Fehlern im weitesten Sinne haben.Fehlermanagement Ich kenne eine Unternehmensberaterin, die allen Ernstes in den Firmen anregt, zum Beispiel den "besten Fehler der Woche" auszurufen. Unkonventionell. Gute Idee.

Learning by doing

Eine direkte Rückmeldung ist super - sie erspart weitere Fehlversuche oder veranlasst uns dazu andere Lösungswege zu suchen. Ich muss kreativ sein. Dies ist eine Form des Lernens.

In dieser Woche zum Beispiel habe ich einiges gelernt für mein BlogSchreiben. Da ich immer noch nicht die Tutorials von @theaustrianguy geguckt habe, muss ich mich selbst "durchwurschteln". Warum habe ich sie denn bloß noch nicht geguckt????? Es hätte mir bestimmt Stuuuuuunden an Arbeit erspart und sicher auch schon bessere Ergebnisse erzielt. Aber nein, ich muss selbst rumprobieren! Aber ja, ich weiß, dass ich nur so voran komme. Schon in der Schulzeit konnte ich nie etwas einfach auswendig lernen. Im Vorwege etwas erklärt zu bekommen ist bei mir vergebene Liebesmüh. Das rauscht so durch. Ich habe nichts in meinem Gehirn, an dem es andocken könnte.

mein Lernen

Ich fange einfach an auf steemit Artikel zu posten. Entdecke MarkdownPad2 und kann losschreiben. Irgendwann lese ich bei @oliverschmid etwas zu den Überschriften und verstehe, dass ich - nicht wie gedacht - noch gar keine Überschriften habe! Links einbetten und zitieren - da bekomme ich in im passenden Moment die passende Unterstützung - mir sind hier so viele Helfer über den "Bildschirm gelaufen"
@theaustrianguy @obvious @louis88 @quicktipps @ ivonne @stayoutoftherz @schamangerbert @martinamartini @pawos @asberger-kids ...

Die Welt mit den Augen eines Kindes sehen

@oliverschmid mit dem Meme Contest war wieder ein Anstubser - es hat ewig gedauert, aber ich habe ein meme hinbekommen mit dem imgflip Memegenerator - und dabei sehr viel gelernt. Auch über mich ;) Kreativ sein ist ja mein Ding. Jetzt probiere ich aus, Fotos wenigstens in eine stimmige Größe für meinen post hinzubekommen. Ich erkläre jetzt hier lieber nicht, wie meine Lösung aussah - es geht einfacher. Aber im Laufe der Recherche und der gefühlt 1000 Versuche trainiere ich auch die einzelnen Schritte und mein allgemeines Verständnis für die virtuelle Welt. Die immensen Möglichkeiten und Varianten erschlagen mich manchmal auf den ersten Blick. Oder wie bei steemr (haha) da sah ich ja erst nur chinesische Zeichen und dachte ich bin völlig falsch. Über meine Lernwege könnte ich ein Buch schreiben. Manchmal nervt es, wenn ich keinen Weg finde bzw. ewig brauche, aber meist habe ich meinen Spaß dabei - und auch einige Aha-Momente ;)

Learning by doing wird mich wohl immer begleiten. In meinem OneNote warten einige kopierte Tipp-Seiten und Tutorials auf mich. Sie werden dann aktuell sein, wenn ich Fragen habe. Dann gibt es etwas zum "Andocken" in meinem Gehirn. Wahrscheinlich habe ich keine Ordnerstruktur in meinem Kopf sondern lauter mindmaps ;) Wie sieht's bei euch aus? Bin ich damit allein?


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Ken Robinson Do school kill creativity? (toller TED Vortrag)


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Dein Artikel war ganz schön zu lesen!! Und ich bin da ganz bei dir! Fehler sind gut. Das hat die Welt nur fast vergessen!
Alles Liebe, Monja

Danke dir. Ja, die Welt hat so einiges vergessen ;) Man stelle sich einfach mal eine Woche mit Stromausfall vor... Da würden wir schon ein paar "skills von früher" gut gebrauchen können ;) Schönes Wochenende!

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