Projekt Fotolern - Teil 3: Die Blende

in #fotolern7 years ago (edited)

Im dritten Teil des Projekts Fotolern soll es also um die Blende gehen... Ehrlich gesagt habe ich ganz lange nix verstanden. Ich habe schon in Büchern, im Internet und in diversen Fotozeitschriften etwas über die Blende gelesen, aber irgendwie hab ich es nie so richtig verstanden. Kleine Blende? Große Blende? f/22 ist was? Hä? Wie kann ich mir das merken? Daher habe ich irgendwie auch nur mit der Automatik fotografiert. Jetzt habe ich aber zuletzt meine Sony schon mal auf Blendenvorwahl umgestellt, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Letztlich ist es wie mit allem: durch Übung und Ausprobieren erlangt man Erfahrung und irgendwann geht es einem ganz leicht von der Hand und man weiß, welche Blende die richtige Wahl ist.

In den anderen Beiträgen wurde ja eigentlich auch schon alles Wichtige geschrieben, so dass ich nur noch einige Ergänzungen machen möchte.

Erwähnen möchte ich noch, dass es volle Blendenwerte und dazwischen-liegende 1/3-Stufen gibt:

BlendeDrittelstufen
322925
222018
161413
11109
87,16,3
5,654,5
43,53,2
2,82,52,2
21,81,6
1,41,21,1
1

Die Blende und die Schärfentiefe

Das man durch die Wahl der Blende die Schärfentiefe beeinflusst, wurde auch schon in anderen Beiträgen erklärt.
Ich habe aber auch noch mal zwei Beispielbilder für euch, um zu zeigen wie ihr durch die Blende die Tiefenschärfe beeinflussen könnt.

_DSC3956.JPG

f/5.6

_DSC3961.JPG

f/32

Beim linken Bild habe ich eine große Blende (kleine Blendenzahl) verwendet. Ihr seht, dass der Hintergrund verschwommen ist, was dazu führt, dass der Lärchenzapfen sehr gut zu erkennen ist. Man sagt auch, dass der Lärchenzapfen (mein Hauptmotiv) vom Hintergrund freigestellt ist. Im rechten Bild ist es genau umgekehrt, ich habe eine kleine Blende (große Blendenzahl) eingestellt - der Hintergrund ist deutlich zu erkennen und lenkt somit den Blick des Betrachters nicht direkt auf den Zapfen. Das heißt also: je weiter die Blende geöffnet wird, desto kleiner wird der fokussierte Bereich.

Wann sollte man welche Blende benutzen?

Zum Schluss noch ein kleiner Überblick, wann man am besten mit welcher Blende arbeitet.

Geöffnete Blende = kleine Blendenzahl = viel Licht kann auf den Sensor fallen

  • bei eher lichtschwachen Situationen
  • wenn man eine geringe Schärfentiefe erzeugen will um den Blick auf ein bestimmtes Detail zu lenken -> Makro- und Portraitfotographie

Geschlossene Blende = große Blendenzahl = weniger Licht fällt auf den Sensor

  • in der Architektur- und Landschaftsfotographie = hohe Schärfentiefe (vom Vorder- bis Hintergrund ist alles scharf)
  • bei sehr hellem Licht

Jedoch ist zu beachten, dass bei ganz weit geöffneten bzw geschlossenen Blenden spezielle Probleme auftreten: die so genannte Beugungsunschärfe. Bei geschlossenen Blenden tritt diese stärker auf als bei weit offenen Blenden. Sie wird dadurch verursacht, weil die Lichtstrahlen beim Durchtritt durch die Blendenöffnung leicht abgelenkt (gebeugt) werden. Das Bild wirkt "weicher".

Merke: Bei Blende f/8 oder f/11 erhält man die beste Abbildundungsleistung.


Das Projekt #Fotolern wurde von @altobee ins Leben gerufen. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt, in dem von mehreren interessierten Fotografen die Themen in jeweils eigenen Beiträgen behandelt werden.

Hier kannst du nochmal nachlesen, worum es geht.
Im 1. Teil ging es um die Ausrüstung.
Im 2. Teil haben wir das Thema Motive gemeinsam erarbeitet.

Ausblick:
Es folgen noch die Themen "Belichtung", "ISO" und "Richtig belichten".

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Ach siegst Du, die beste Abbildungsleistung habe ich meinem Beitrag ganz vergessen 😂 Da sieht man mal wieder: Hier im #fotolern muss man alle Beiträge lesen weil wir uns alle ganz gut ergänzen 👍

Vielen Dank für Deinen Beitrag 😀

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