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Mein Dank an @schamangerbert, der sich als Urvater des JazzFriday bezeichnen darf.

Um es gleich zu Anfang zu sagen: Lady Day wird die Strange Fruit nicht selbst besingen. Bei der Aufarbeitung am Leben dieser Künstlerin, beim Anhören ihrer musikalischen Hinterlassenschaften und beim Versuch der Reflexion, warum das Leben dieser großen Dame des Jazz so tragisch verlaufen ist, standen mir zu oft die Tränen in den Augen. Strange Fruit überlasse ich heute einer Frau und ihrem musikalischen Begleiter, die die Emotion des Liedes sensationell gut übertragen - aber mich zum Glück nicht wieder zum Weinen bringen. Ansonsten käme kein weiterer Satz auf dieses weiße Blatt Papier.

Billie Holliday wurde von den besten Bandleadern jener Zeit nicht nur als Stimme zur ihrer Musik herbeigesehnt, Lady Day war ein vollwertiges Instrument. Sie kümmerte sich kaum darum, wie das Arrangement für ihren Part geschrieben war. Sie machte stets ihren eigenen Song draus.

Der Rassismus mit der ständigen Demütigung, die Bühne nur durch den Hintereingang betreten zu dürfen, mit Big-Bands nicht öffentlich auftreten zu dürfen, weil sie der "falschen" Rasse angehörte und manchmal schwarz nachgeschminkt wurde, weil sie zu weiß wirkte, machten den Weg zur Heroin-Abhängigkeit mit Sicherheit leichter begehbar. Dass dann auch noch der eigene Ehemann die Drogensucht der Frau zu seinem Vorteil nutzt, macht das alles noch tragischer.

So traurig es auch klingen mag, aber es ist nun einmal Fakt: Ab 1944/45 konnte Lady Day ihre Kunst nicht mehr über die Drogen heben. Denn das Heroin zog nicht nur die Genialität, sondern auch den Mensch in den Abgrund.

Danke für eure Aufmerksamkeit -

und bis zum nächsten JazzFriday