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Ich bin so fertig, sag ich dir, aber wirklich fertig bin ich noch lange nicht... ^^

hmmm, wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet es jede Menge Stress für dich... gibt es denn genug in der anderen Waagschale für dich???

Eine andere Waagschale gibt es schon lange nicht mehr, aber ich habe mir diesen Weg ausgesucht und werde ihn zu Ende gehen. Ob ich in Deutschland lebenden Menschen empfehlen würde sich selbstständig zu machen, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht. Kleinunternehmer müssten, um hier einigermaßen gut leben zu können, fast so viel verdienen, dass sie schon nicht mehr als Kleinunternehmer gelten, da die volle Krankenkasse und sonstige für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer berechneten Gebühren von ihnen ebenfalls monatlich zu bezahlen sind.

Ein Kreislauf, der innovative Kleinunternehmer nicht zum Zug kommen und vermutlich aufgeben lässt oder aus dem Land vertreibt. Werbung ist ein teurer Spaß, wie ich es in meinen ersten Jahren erfahren durfte. Es kann leicht passieren, dass man 2500€ für Werbung ausgibt, aber am Ende nur 2000€ direkten Gewinn mit den dadurch gewonnenen Kunden macht. Mittlere und große Unternehmen können es sich leisten, Verluste mit Werbung zu machen, da sie die Ressourcen für langfristige Kundenbindung haben und dadurch auf lange Sicht trotzdem Gewinn machen können. Kredite bekommt man als kleiner Unternehmer nur, wenn man Einnahmen nachweisen kann, welche die eigene Versorgung und monatliche Rückzahlung sichern, also eher gar nicht.

Aber ich habe auch die andere Seite erlebt, als ich nach meiner Ausbildung 8 Jahre lang als angestellter Informatiker gearbeitet habe. Geld fließt dabei mehr, aber Lebensenergie nicht unbedingt und je nach Arbeitgeber kann einen das stressbedingt schneller altern lassen, als einem lieb ist. Mein Weg ist das auf jeden Fall nicht und auch die anderen, die ich hier in Deutschland versucht habe, entsprechen nicht meiner Vorstellung von einem freien Leben. Ich habe mich als Koch bei einer großen Hotelkette wochenlang von einem grantigen Chef anschreien lassen und sogar ein halbes Jahr als Elektriker gearbeitet. Im Winter bei Minusgraden den ganzen Tag auf einem unbeheizten Bau Steckdosen zu installieren rockt auch nicht so richtig. Ich habe Vieles probiert.

In ein paar Monaten (wenn ich Deutschland verlassen habe) kann ich mehr dazu berichten, ob es an anderen Orten dieser Welt noch möglich ist, ein freies, selbstständiges Leben zu führen, ohne bereits vorher in Gold gebadet zu haben. Vermutlich ja ;)

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich stimme dir zu ... es gibt sicher ganz wenig Menschen in Deutschland, die gern und "gesund" arbeiten... selbständig war ich 5 Jahre lang, dann war die Luft raus... Ich habe den Luxus einer Witwenrente, die wie ein bedingungsloses Grundeinkommen gute Dienste leistet... Auswandern ist eine gute Idee und je mehr Zeit die Politiker haben, unser Leben von vorne bis hinten zu bestimmen, desto dringender wird auch bei mir dieser Wunsch... Ich habe ein Häuschen in Canada, aber einwandern geht nicht... Ich wünsche dir für deine beiden Projekte alles erdenklich Gute und freue mich auf deine Berichte. Wo wirst du hingehen? Lieben Gruß Kadna

Posted using Partiko Android

In der US is es aehnlich. Als Selbstaendiger muss man alle Steuern und Krankenkasse bezahlen. Aber ich denke das in vielen Laendern - meist die die oft als Dritte Welt genannt werden, Leben is noch billiger. Ich hoffe dass es nicht so geht wi in Costa Rica wo so viele Amerikaner eingewandered sind und die Preise hochgedrueckt haben das die Einheimischen nicht mehr so gut leben koennen.
Weisst du schon wo du hingehen wirst?

Ich kann dir Uruguay empfehlen, stressfrei, brauchst nur nen Nachweis als Webworker und paar Papiere, fertig.

Schnee und Frost gibt es hier auch keinen HI

Das kann ich gut nachvollziehen und bestätigen, war auch mehr als einmal in D als Einmannunternehmer tätig. Apropos freies Leben: In Chile (Fort Galt bei Valdivia) und auf einer zu Honduras gehörigen Karibikinsel entstehen gerade die ersten Free Private Cities, herrschafts- und damit (nach innen) staatslose Einrichtungen, nach außen gibt es Verträge mit Chile bzw. Honduras.

Digitales Nomadentum habe ich dir ja schon mal empfohlen, bis jetzt (seit Dezember) haut das bei mir ganz gut hin (bin alleinstehend) und ich brauche mich als ortsunabhängiger Digitalarbeiter um keinerlei Behördenkram, Auflagen etc. pp. scheren, außer um Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen. Hier in Montenegro darf ich 90 Tage am Stück ohne Visum bleiben. Die Lebenshaltung ist um ca. 50-60 % billiger wie in D und AT, zumindest in der Nebensaison.

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