Steemit and me, a very personal note // Steemit und ich, ein sehr persönlicher Beitrag

in #steemit7 years ago (edited)

In diesem Beitrag möchte ich ein paar Themen ansprechen, über die ich in letzter Zeit nachgedacht habe. Es geht um meinen persönlichen Hintergrund, die Frage, warum ich mich auf Steemit engagiere und die Frage, wie ihr euch (noch mehr) auf Steemit engagieren könnt, wenn ihr das möchtet.

Vor ungefähr einem Jahr sah ich diesen TED-Talk auf Youtube[1] und er hat tatsächlich etwas in mir verändert. Ich wusste sofort nach dem Video, was meine persönliche Lebensaufgabe ist und ich wusste, dass sie eng mit meiner Vergangenheit, meiner Kindheit und Jugend zusammenhängt.

Ich bin ein Arbeiterkind und würde sagen, dass ich aus einer dysfunktionalen Familie komme, die über die Jahre immer mehr zerklüftet ist. Inzwischen reden einige Familienmitglieder gar nicht mehr miteinander. Zusätzlich gibt es einen Erbschaftsstreit.


Das größere Problem ist jedoch der zweite Weltkrieg. Sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits haben der Krieg und seine Folgen Spuren hinterlassen. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber Flucht und auch die Besatzung durch die Alliierten spielen dabei eine große Rolle und haben dazu beigetragen, dass die Kindheit einiger Verwandter sehr unglücklich verlief. Einige erwarben dadurch auch eine mündliche und schriftliche Ausdrucksschwäche.

Als Kind habe ich das alles natürlich mitbekommen. Ich war ein sehr scheues, aber gleichzeitig aufmerksames und neugieriges Kind. Es tut weh, zu sehen, dass ein Mensch, den man liebt, sich nicht richtig ausdrücken kann. Ich selbst durfte in den Friedenszeiten der 80er, 90er und 2000er Jahre natürlich eine ganz andere Schullaufbahn einschlagen und genoss eine klassische Schulbildung mit Höhen und Tiefen. Die deutsche Sprache spielte dabei eine besonders große Rolle für mich. Ich habe immerzu peinlich genau auf Rechtschreibung und Grammatik geachtet und wurde fuchsteufelswild, wenn mir jemand unterstellte, einen Fehler gemacht zu haben. Und da war ich noch Grundschülerin.

Die Wahrheit ist, dass ich beides bin und beides sein kann. Ich kann sowohl die extrem akurate Autorin sein, die sich in stundenlangen Dudenrecherchen verliert, nur um endlich jemanden erklären zu können, wofür in der deutschen Sprache/Schrift der letzte Strich hier steht: 4,-. Oder ich grübele und blättere, nur um endlich den Paragraphen gefunden zu haben, der belegt, dass in der deutschen Sprache das erste Wort nach einem Doppelpunkt nur dann groß geschrieben wird, wenn es Teil eines vollständigen Satzes ist.

Es gibt da aber noch ein anderes Ich, dasjenige, das das „Familienerbe“ trägt und händeringend versucht, seine Emotionen auszudrücken. Ja, du liest richtig. Ich habe manchmal Probleme mich auszudrücken und muss meine Gefühle sehr umständlich und kryptisch beschreiben.

Ich bin beides und kultiviere sozusagen einen „überkompensierenden“, intellektuellen und einen einsamen, in sich gekehrten Anteil, der sich nicht mitteilen kann. Ich verdiene mein Geld tatsächlich damit, das Beste aus Leuten herauszuholen, die sich selbst nicht so gut ausdrücken können oder das aus anderen Gründen lieber in professionelle Hände geben möchten.

Das Video hat mich auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht und ich empfehle jedem, der in möglichst kurzer Zeit mit möglichst einfachen Mitteln herausfinden möchte, was ihn antreibt, was sein persönliches Spezialgebiet ist, dieses Video anzusehen.

Auf Steemit habe ich angefangen im Grunde alles aus dem Blickwinkel der Verbesserungswürdigkeit zu sehen. Es ist dasselbe Gefühl, das ich habe, wenn ich in meinem Hauptjob jemanden sehe, der zwar etwas Gutes mitbringt, es aber noch besser darstellen könnte.

Auf Steemit sehe ich jeden Tag viele neue tolle Projekte und bin sofort motiviert, mitzumachen und das Projekt, unabhängig davon, ob ich jetzt direkt davon profitiere, zu unterstützen. Im Hinterkopf habe ich natürlich auch immer ein wenig die Hoffnung, dass andere mein Engagement bemerken und mich durch ein Upvote oder Resteem unterstützen, aber ich lege es nicht direkt darauf an. Am Anfang steht immer der Spaß an der Sache und das ehrliche Glücksgefühl an etwas Gutem beteiligt zu sein.

Ich bin jeden Tag dankbar für das Gefühl, das ich erhalte, wenn ich sehe, wie viele Leute meine Beiträge upvoten, obwohl sie mich nicht persönlich kennen. Ich schreibe einige von ihnen sogar im Chat an und bedanke mich persönlich. Auf diese Weise lernt man übrigens tolle Leute kennen. 😅

Eines der letzten Projekte, auf das ich gestoßen bin, ist bescouted.com, eine Community, in der (professionelle) Fotographen ihre Bilder hochladen und auch bewerten lassen können. Wer möchte, und ich empfehle, das unbedingt zu tun, kann seinen Account direkt mit Steemit verbinden und sein Foto nicht nur auf Bescouted, sondern gleichzeitig auch auf Steemit teilen, um noch mehr Besucher zu erreichen und erhält auf diese Weise möglicher Weise auch mehr Upvotes. Ich sehe auf Steemit immer wieder Beiträge mit qualitativ hochwertigen Fotos und mache die Steemianer in den Kommentaren dann gerne darauf aufmerksam, dass sie auf Bescoutet noch mehr Besucher erreichen könnten (siehe hier[2] und hier[3]).

Ein weiteres Projekt, für das ich mich zurzeit engagiere ist CONDENSATE/RAIN. Ich arbeite gerade an einem Beitrag darüber und hoffe, dass ich ihn bald veröffentlichen kann.

Verratet mir und anderen Steemianer doch einfach mal, was euch dazu motiviert, euch auf Steemit zu engagieren. Bei welchen Projekten macht ihr mit und mit welchen Tipps können Minnows (Anfänger) möglichst viel für sich herausholen?

Danke für's Lesen. Ich wünsche dir noch eine gute Zeit hier auf Steemit!

Eure Nadine

In this post I want to cover some issues I though about lately. This is about my personal background, the question why I got involved in Steemit and the question, how you can also become (even more) involved in Steemit if you would like to.



About a year ago I saw this TED talk on Youtube[1], and it did actually change me. I instantly knew what my life purpose was and I also knew, that it was deeply connected with my childhood and my youth.



I am a working class child and I would say that I originate from a dysfunctional family that became more and more disconnected over the years. Meanwhile some family members are not talking with each other anymore. And additionally there is fight over inheritance going on.

But the biggest issue is the Second World War. Both my mother’s and my father’s family line were affected by the war and its consequences. I don’t want to get too much into details, but flight and the occupation of the allies played a huge role in all of this. Some of my family members experienced a very distressed childhood because of them. Some of them developed poor spelling and verbalism.



As a child I watched all of this very carefully. I was a very shy, but at the same time very attentive and curious child. It hurts seeing that a loved one isn’t able to express himself. I was certainly lucky enough to experience an appropriate school career during the peaceful 80s, 90s and 2000s with ups and downs. The German language did certainly always play an important part in that. I focused very precisely on spelling and grammar and got extremely angry when someone claimed that I made a mistake. And I was only in grammar school.







The truth is that I am both. I am both the extremely accurate author, that is lost in hours of research in the dictionary in order to be finally able to explain someone what the last stroke in 4,- does mean in the German language/writing. Or I pondered and scrolled the dictionary because I desperately needed to find the clause that proves, that in the German language the next word after a colon may only be written in a capital letter if it is part of a whole sentence.


But there also is another "me", one that is carrying on the family heritage and desperately tries to express its emotions. Yep, it’s true. Sometimes I have problems to express myself and then I have to tell my feelings in an incomprehensible, cryptic manner.



I am both and you may say I am cultivating both an overcompensating, intellectual and a very solely, introverted part, that is unable to connect with others. I actually make a living on my capability of bringing out the best in people who are not able to express themselves accurately or want to hand this over in professional hands for other reasons.


The video helped me to understand this context and I recommend it to everyone, who seeks to find out, what drives him and what is his personal area of expertise, within a short time and with very few effort.



I started to look at everything from the viewpoint of someone who likes to improve things on Steemit. It’s the same feeling I get when I come across someone that has something good going on, but is not using his full potential in terms of expression in my main job.


On Steemit I see great new projects everyday and I am instantly motivated to become involved and to support the project, irrespective of any personal outcome for me. In the back of my mind I certainly am always hoping that others may notice my engagement and may support me by upvoting, but I am not stressed about it. The fun and a honest feeling of happiness due to being part of something good comes first for me.




Everyday I’m thankfull for the feeling I get when I notice how many people are upvoting my post, although we are not acquainted in any way. I am even contacting them in the Steemit chat in order to thank them in person. By doing so you meet really nice people by the way. 😅


One of the last projects I stumpled upon is bescouted.com, a community, where (professional) photographers may upload their images for others to evaluate them. Who would like to, and I certainly encourage you to do so, may connect his account with Steemit. By doing so you’re not only posting your picture on Bescouted but on Steemit aswell and thus reach even more visitors and probably get more upvotes. Once in a while I see Steemians posting pretty high quality photo images and then recommend them Bescouted in order to reach more visitors (see here [2] and here [3]) in the commentaries.





Another project I engage in at this point of time is CONDENSATE/RAIN. I am currently working on an article covering it and look forward to publish it as soon as possible.

Just tell me and other steemians, what motivates you to engage in Steemit. What projects are you involved in and are there any tipps you find handy for minnows (beginners) who want to bring out the best of their capabilities as Steemians.

Thank you for reading and have a great time here on Steemit!


Yours, Nadine


Ich habe vor kurzem meinen nächsten Beitrag für killerwhales’s karaoke Contest aufgenommen und das ist eine der Momentaufnahmen, die dabei entstanden sind.//I was recording my next entry for the Karaoke contest by killerwhale lately and that is one of the snapshots I made during the process.

Textquellen // Text sources

[1] https://www.youtube.com/watch?v=vVsXO9brK7M
[2] comment
[3] comment

Bildquellen // Image sources

Meine letzten Beiträge // Recent posts

Be impeccable with your word.Be impeccable with your word............................................. Karaoke Contest by @killerwhale week 23 - Cranberries: LingerKaraoke Contest by killerwhale week 23 - Cranberries: Linger How to free yourself from society's dream  and create your own. (Series on Mexio part I)How to free yourself from society's dream and create your own............

Hier bin ich auch // Here you may find me too

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Ein sehr schöner und tiefgehender Beitrag!
Ich wünsche dir viel Erfolg auf Steemit. Und Geduld, denn die wirst du brauchen!

Herzlichen Dank :)

Danke für diese persönlichen Einblicke! :) Ich habe mir gerade das Video angesehen und bin auch der Meinung, dass jeder von uns einen Wert hat, der nicht nur Selbstwert ist, sondern auch ein Mehrwert für andere Menschen. Und sich darüber bewusst zu werden kann wiederum das eigene Selbstwertgefühl steigern.

Auf Steemit bin ich gerade in erster Linie, weil ich neugierig auf diese neue Art einer sozialen Community war. Geld für Artikel und Kommentare? Der Wahnsinn. Ich stelle aber auch nach einer Woche hier fest, dass es neben vielen Artikeln, die mich überhaupt nicht interessieren, ganz schön viele gibt, die dies schon tun. Man muss diese Perlen nur finden. Außerdem zählt für mich immer der Austausch mit anderen Menschen über Themen, für die ich im "real life" keine oder nur wenige Austauschspersonen habe. In meinem Fall sind das Themen wie Bücher, Lesen, Inneneinrichtung, Ernährung, Politik, ...Und auch wenn es die Leute gibt, mit denen man sich über solche Themen unterhält, findet man in solchen Communities doch immer wieder Leute, von denen man etwas neues Erfährt. So erweitert man seinen Horizont.

Liebe Grüße - Swanni

Und dann gäbe es noch den Stammtisch ....
Ich glaube, @antikesdenken war schon dabei.

Wir saßen kurzzeitig mal nebeneinander, glaub ich :)

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