Lieber Michael,
vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, diesen Kommentar noch einmal so ausführlich zu erweitern.
Ich habe leider trotzdem nicht die Muße, groß zu erläutern, weshalb ich mich nicht aufraffen kann. Dennoch will ich ganz kurz ein paar deiner Gedanken aufgreifen, da sie es wirklich wert sind, reflektiert zu werden.

würde gerne den HardFork ungeschehen machen

Darin sind wir uns einig. Dadurch wurde eine ohnehin schon kleine Community verkleinert, durch den Blurt dann nochmal. Je kleiner eine Gruppe, desto weniger Gemeinsamkeiten wird man finden, Nischeninteressen haben schon mal gar keine Chance.

Haben sich wirklich viele gute User getroffen und zusammengetan und versuchen da einen Neuanfang.

"Wirklich viele" sehe ich ehrlich gesagt nicht. Zwei, drei Hände voll und es sind alles alte Bekannte, von denen die meisten exakt so weitermachen, wie bisher. Verändert haben sich ein wenig die "Machtverhältnisse". Mal abgesehen davon, dass ich die Transparenz der Blurt-Entwickler, den Ansatz Wünsche und Ideen aus der Community heraus umzusetzen, sehr begrüße, hat sich auf Blogging-Ebene nicht viel getan (so weit man das nach so kurzer Zeit mit sehr wenigen Beiträgen überhaupt beurteilen kann): Eine Ausgewogenheit von Geben und Nehmen, das Schauen über den Tellerrand, die "Besserbezahlung" guter Beiträge im Vergleich zu Coin-Grab-Postings haben sich nicht eingestellt.

Allen voran Werner mit seiner Kneipe

Werner ist in erster Linie allen voran, weil er so sehr an den Blurt glaubt, dass er viel Geld investiert hat und sich damit auf die Walebene katapultiert hat. Nun haben wir einen Wal im eigenen (deutschsprachigen) Kreis, wodurch das Dilemma des gesamten Systems für mich noch etwas offensichtlicher wird.
Versteh mich nicht falsch, ich will garantiert nicht mit Steinen aus dem Glashaus werfen. Werners Konzept ist prima und es geht für ihn und seine Gäste, besonders die "Stammgäste", sehr gut auf. Wie aber ist es für User, die nicht in den Kneipenkreis gehören? Die sehen nach wie vor ihre Beiträge irgendwo herumdümpeln während andere - entschuldige bitte - für jedes "Grins" mehr einfahren. Das ist wahrlich nicht motivierend für ambitionierte Blogger.

Etwas sehr Gutes hat es aber auch: Das Gesamtsystem "Blockchain-Blogging-Rewards" ist rascher zu erkennen (Afrog würde jetzt sagen, wir befinden uns in einer Coinmine, alles andere ist mehr oder weniger schönes Nebenbei). Das spielt man mit oder man lässt es sein. Sehr viele haben sich schon lange vor der Spaltung für das Lassen oder den Weg des geringsten Widerstands (Warum muss ich mich anstrengen, wenn es auch anders geht?) entschieden.

Hoffe, du hattest einen schönen Tag im trüben Park,
meine Wauwis und ich müssen jetzt auch raus in die Brühe... ;-)

LG Chriddi