Der Mensch ist des Menschen Werwolf (Teil 4/7)
Part 1/Teil 1: https://steemit.com/shortstory/@theobaldjoachim/der-mensch-ist-des-menschen-werwolf-teil-1-7
Part 2 /Teil 2: https://steemit.com/shortstory/@theobaldjoachim/der-mensch-ist-des-menschen-werwolf-teil-2-7
Part 3 /Teil 3: https://steemit.com/shortstory/@theobaldjoachim/der-mensch-ist-des-menschen-werwolf-teil-3-7
Tag 3
Auch dieser Morgen begann mit einem Toten. Doch diesmal war einiges anders. Die Tür von Schalks Haus war eingebrochen, die Ganze Einrichtung verwüstet. Schalk selbst war in mehr als zehn Einzelteile zerrissen und die ganze Wohnung war dunkelrot gefärbt von Blut. Es war nicht nur ein Mord gewesen, Falk musste stundenlang gefoltert worden sein. Enzo war der Anblick zu viel, er rannte vor das Haus und musste sich übergeben, während der Inquisitor nichts gesagt hatte und keine Mine verzog.
Nachdem sich Enzo wieder beruhigt hatte, sagte er zu Anno von Thule und Aglaja: „Bereitet einen Scheiterhaufen vor, heute Abend wird sicher ein Schuldiger gefunden.“
Auf dem Weg zur Versammlung prahlte Timur: „Diesmal wird es den richtigen treffen, alter Mann, mach dich auf dein Ende gefasst, du wirst brennen für das, was du getan hast, Werwolf!“
Nachdem Enzo die Versammlung eröffnet hatte, riss Timur wieder das Wort an sich.
Timur: „Lange genug hat uns der Gehilfe des Inquisitors daran gehindert den Wolf unter uns zu finden. Ich werde dafür sorgen, dass es diesmal keine Einmischung gibt. Inquisitor haltet euch heraus, es ist nicht euer Leben das auf dem Spiel steht. Wir wollen selbst entscheiden.“
Auf das Zeichen des Metzgers Timur griffen die anderen beiden Honoratioren nach Enzo und hielten ihn an den Armen fest. Anno von Thule wollte eingreifen, doch der Inquisitor rief ihn zurück.
Timur fuhr fort: „Der alte Mann versucht schon von Anfang an mich als schuldigen und Werwolf darzustellen, dabei hab ich mein Leben diesem Dorf gewidmet. Ich habe nur einen kleinen Tribut dafür verlangt.“
Greis: „Ja unser aller hab und Gut.“
Timur zog sein Fleischermesser und ging auf den Greis zu.
Timur: „Damit ist jetzt Schluss, ihr Werdet brennen. Ich weiß es, ihr seid der Werwolf. Nur ein Mensch der von solcher Boshaftigkeit ist wie ihr, ist ein Tier. Ich weiß, dass ihr mir nicht widersprechen werdet, weil ich recht habe.“
Timur griff nach dem Greis und zerrte ihn zum Scheiterhaufen. Doch bevor er ihn erreich hatte trat ein Mann vor ihn, der sich bis jetzt nicht zu Wort gemeldet hatte. Es war der alte Richter Lienen. Er war reich an Lebenserfahrung, aber nicht sehr Konfliktfest. Sein Leben lang hatte er Probleme ausgesessen und damit vielen seiner Freunde geschadet. Doch diesmal konnte er nicht anders.
Richter Lienen: „Ich war nie ein Mensch der sich durchsetzen konnte, aber wenn ihr hier einen unschuldigen Mann töten wollt um eure Position zu schützen, anstatt nach unser aller Wohl zu suchen, dann kann ich dem nicht zustimmen. Ich will eine echte und faire Abstimmung!“
Timur schlug mit seinem Fleischerbei nach dem Richter und verletzte ihn im Gesicht. Timur wollte weitergehen, doch diesmal war es Igrid die nach vorne trat.
Igrid: „Ich habe es lange nicht wahrhaben wollen, aber die Honoratioren haben den Bürgermeister bestochen um an Macht und Einfluss zu kommen und er hat mitgemacht weil etwas für ihn dabei raussprang. Auch wenn ich glaube, dass er es tat um mich zu schützen kann ich das nicht gutheißen. Ich habe seine Sachen durchsucht und Beweise gefunden, die…“
*Zack* Timur versetzte ihr einen Heftigen Tritt mit seinen schweren Stiefeln direkt in die Magengrube. Igrid blieb röchelnd am Boden liegen.
Timur: „Wenn sonst keiner etwas zu sagen hat…“
Diesmal war es Paternella die ihm ins Wort fiel: „Inquisitor tut doch etwas, helft uns!“.
Enzo wollte nach seinem Schwert greifen, doch einer der Honoratioren schlug ihn nieder. Nun wollte Anno von Thule zu seinem Schwert greifen, er sah zuerst zum Inquisitor, dieser nickte. Anno zog sein großes, zweihändiges Schwert, welches er von einer seiner unzähligen Schlachten als Trophäe mitgebracht hatte. Die beiden Honoratioren nahmen ihre Schwerter und stürmten auf ihn zu. Der erste holte zum Schlag aus, doch Anno war schneller, er schlug dem Honoratior mit seinem Zweihänder so heftig in die Rippen dass dessen Oberkörper von seiner unteren Hälfte getrennt wurde. Dem zweiten Honoratior trat er gegen das Schienbein, so dass er sich vor Schmerz nach vorne krümmte, dann schlug er ihm mit einem weiteren Schlag den Kopf ab. Anno eilte zu Enzo und half ihm wieder auf.
Endres hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten. Nun merkte er, dass er Handeln musste, wenn er den Abend überleben wollte. Also schlich er sich von hinten an Timur an, welcher fassungslos das Geschehen beobachtet hatte, und verpasste ihm einen Schlag mit seiner Keule. Timur sank bewusstlos zu Boden.
Nachdem alle wieder zu Bewusstsein gekommen waren, sprach der Greis: „Ich glaube heute Nacht fällt uns die Wahl nicht schwer. Ich verdächtige Timur, er ist mit Sicherheut der Werwolf.“
Alle anwesenden Dorfbewohner stimmten zu, auch Endres. Unter Timurs lautem Geschrei sahen die Anwesenden zu, wie er verbrennt. Keiner sagte ein Wort, nur die Augen des Greises leuchteten.
Enzo brachte Igrid zu ihrem Haus. Und so neigte sich auch dieser Tag seinem Ende.
Charakterübersicht:
Inquisition: Inquisitor, Enzo, Schüler des Inquisitors, Ordensritter Anno von Thule, Aglaja die Kräuterhexe.
Dorfbewohner: Bürgermeister Seitz, Hauptmann der Wache, Schalk der Dorfdepp, Leibwächter des Bürgermeisters, Igrid die Tochter des Bürgermeisters, die drei Honoratioren (Timur, Ulf, Sengrad), Schläger Endres, Paternella von Grabfunde, Paternellas Schwester, Dorfältester Sebolt, Richter Lienen, Wendel der Dieb.