Von der Entropie zum Bewusstsein [Teil 3]

in #science6 years ago (edited)

Im ersten Artikel ging es um Entropie im allgemeinen und im zweiten Teil um den Zusammenhang zum Leben und unserer Wahrnehmung. Diesmal geht es um externe (groß-) Ereignisse und die Entwicklung von Systemen.

Systeme, Prozesse und Ereignisse

Hierzu sollte man wissen, dass vieles was wir in den indogermanischen Sprachen als "System" beschreiben (der Regen, der Donner,...) ein Prozess ist und jedes System, was als Menge von Prozessen stattfindet (Du oder das Universum) auch ein Ereignis ist. Das sind also alles verschiedene Sichtweise auf eine Sache. Nimm z.B. deinen Oberarmknochen, diesen nennen wir so, weil wir ihn als System "Knochen" sehen. Dabei ist er zu keinem Moment der Selbe wie im Moment davor. Es passiert zwar sehr langsam, aber er ist ein Prozess. Alle 10 Jahre wechselt sich das Skelett einmal komplett aus. Es braucht diese Dynamik um auf Umweltveränderungen oder auch Verletzungen reagieren zu können. (Office of the Surgeon General-US (2004)) Du insgesamt, bist immer etwas anderes mit jedem Augenblick aber doch in der Bilanz stabil. Du bist eine räumlich/zeitlich organisierte Struktur (ein Muster) ohne äußeres Zutun. Ob ein Wasserstoff Atom gegen ein anderes ausgetauscht wird, das ist für deine physische Integrität unerheblich. Diesen Prozess der Aufrechterhaltung der Bilanz, nennt man Homöostase.

Unser Alltag ist meist ruhig und ohne größere Abweichungen, somit ist die Homöostase, für diesen geschaffen toleriert aber auch gewisse Ausreißer. Doch die Geschichte der Menschheit, des Lebens und des gesamten Universums wird von extremen Ereignissen dominiert. Ja das Universum an sich ist sogar ein solches.

Katastrophe


[CC0 Pixabay]

Im Alltagssprachgebrauch bezeichnen wir mit Katastrophen oft Dinge wie Erdbeben, Kernschmelzen in einem AKW oder einen Öl-Tanker der havariert. Nur wenige bezeichnen Börsencrashes als Katastrophe und so gut wie niemand würde die Geburt eines Kindes, den Umsprung eines Hundes auf Aggressionsverhalten, den Urknall oder den Magnetismusverlust eines Ferromagneten beim Unterschreiten einer bestimmten Temperatur als Katastrophe bezeichnen. Und dennoch sind sie von der Dynamik her, das was die Katastrophentheorie eine Katastrophe nennt. Eine Katastrophe ist mathematisch betrachtet also ein Ereignis bei dem ein System schlagartig seine Eigenschaften ändert.
Diesen schlagartigen Übergang nennt man einen Phasenübergang. Dieser lässt sich als Bifurkation (Gabelung) oder Verzweigungspunkt in einem sogenannten Phasendiagramm darstellen.


[Orginal von PAR - CC0 Wikipedia]

So eine Gabelung kann z.B. einen Baum, der unter Schneelast bricht, darstellen. Man legt eine gewisse Menge auf die Krone und solange nichts passiert bleibt die Veränderung in x=0, man erhöht und irgendwann entscheidet sich das System nach links oder rechts wegzubrechen. Manche Systeme wie im Diagramm durchlaufen auch mehrere Phasenübergänge.

Zusammenhang zum Urknall


[CC0 Pixabay]

Erst war nichts...also Vakuum aka. Quantenfluktuationen, d.h. virtuelle Teilchen (die nicht real existieren, sondern nur eine Möglichkeit sind) werden real, zerfallen aber so schnell wieder, dass wir sie nicht zur Realität zählen. Das geht die ganze Zeit so (es fluktuiert). Aber! nach laaaanger "Zeit" oder streng genommen nach vielen Fluktuationen wird ein Teilchen (genau genommen sind es Teilchen-Anti-Teilchen-Paare) es in die Realität schaffen und dort bleiben. Egal wie klein die Wahrscheinlichkeit ist, solange sie nicht Null beträgt, wird es irgendwann passieren. Boooom!

Warum kommt es zu einem Phasenübergang? Warum wird aus nichts --> etwas? Es kann doch einfach nichts bleiben...


[Von RupertMillard, CC0 Wikipedia]

Abgesehen von der probabilistischen Erklärung, dass es irgendwann passieren muss, weil die Wahrscheinlichkeit nicht Null wird, braucht es eine spontane Symmetriebrechung. Das bedeutet der Nullpunkt wo nichts passieren würde muss ein instabiler Zustand sein. Hier wird mit dem Maxican-Hat-Potential argumentiert, der Nullzustand ist von niedrigeren Potentialen umgeben. Eine Kugel die man auf den Sombrero legt, die liegt dort nicht stabil und muss sich spontan für eine Richtung entscheiden. Egal wo hin sie rollt, Fakt ist: es wird etwas passieren.

Unsere Tox- und Biochemie-Leute haben sich sicher schon mal gefragt warum wir in Organismen die links-gedrehten Moleküle haben (die Aminosäuren und Transmitter haben ja meist das "L" im Namen. L-Arginin, L-Tyrosin, L-Leucin, L-Dopamin usw.)

[Von Chirality with hands.jpg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17071045]

das wäre eine Erklärung. Ein frozen Accident. Manche Dinge wurden einfach durch Zufall spontan festgelegt. (Shimizu 1984)

Zusammenhang zum Leben

Und solche Phasenübergänge kannst du extern erlebt zwar zum Teil überleben (viele sind ja auch positive Ereignisse ohne Effekt auf andere Systeme) aber aber als System selbst, da möchtest du doch eher weniger, dass sich deine Eigenschaften schlagartig ändern. Interessante Ausnahmen wo Organismen solche krassen Übergänge "zulassen" sind Metamorphosen bei manchen Insekten. Aber Phasenübergänge wie jenen beim Betreten eines brennenden Hauses, wo man in einem Moment noch lebendig ist und einem anderen Moment verdampft und zu Asche verbrennt, den braucht man nicht... also geht man per Design und Erlerntem eher nicht in brennende Häuser :D Unser Leben basiert also auf einem ausgeklügelten Vermeidungs- und Such-Verhalten. Dinge welche die Integrität laut Evolution gefährden, die werden vermieden und Dinge welche die Integrität erhalten, wie ein fettiger Burger, die werden gesucht und belohnt.

Eine Schneeflocke ist z.B. wie auch wir, ein selbst organisiertes System. Sie ist aber mit keinem Mechanismus ausgestattet, welcher sie vor Phasenübergängen bewahrt. Sie fällt zu Boden und wird schmelzen. Biotisches Leben, lässt das nicht so einfach zu. Die einfachste Zelle, wie eine Amöbe oder ein Pantoffeltierchen, die wird sich von einem Stressor entfernen, sie will ja schließlich leben!

Der Tippingpoint

[[JeffSchmalz(NASA) CC0 Wikipedia](https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=55680)]

Ein System entwickelt sich also zunächst in eine bestimmte Richtung (alles scheint gut) und plötzlich erreicht es einen Punkt wo die Dynamik umschlägt. Solche Punkte nennt man Tippingpoints. Die Deutsche Bezeichnung "Umpkipppunkt" ist sogar noch etwas treffender, weil man an das Umkippen eines Teiches oder Sees als System denken kann. Beim Teich oder dem Aquarium ist es so, dass wenn es einmal umgekippt ist, es kein Zurück gibt (für den Schmetterling, der noch zuvor eine Raupe war, eben so wenig). Das Ökosystem ist irreversibel geschädigt. Bei unserem Klimasystem gibt es auch Tippingpoints die sich gegenseitig triggern können und einen finalen Punkt wo das System/Tippingelement wie z.B. der Golfstrom zum erliegen kommt. Was dann den Ruin des Systems (oder auch Tod bedeutet). Es ist möglich, dass das Klimasystem sich noch länger vom Menschen beeinflussen lässt (was ein Fakt ist (der menschliche Einfluss) aka. 95% Confindence (IPCC 2014)) und es einfach nur dementsprechend wärmer wird, vermutlich werden Eisschmelzen aber nicht ohne verstärkende Auswirkung bleiben.

Kaskadische Verbreitung von Schadeffekten

Niemand kann sagen wo es hinführt und lineare Modelle wo es einfach immer wärmer wird sind auch Bullshit. Es mag sein, dass nach nur weiteren 2°C globaler Erwärmung die Schmelze des Grönland-Eis-Schildes durch das zufließende Wasser die Oberfläche des Ozeans verdunkelt (was so wäre), dies wiederum erhöht den Albedo und triggert das nächste Ereignis, was das Abschmelzen der Arktischen Schilde sein könnte, was zu einer weiteren Erhöhung des Albedos führte. Und so kaskadieren die Effekte regelrecht durch das System und triggern immer andere Tippingpoints. C02-Ausstoß und Erderwärmung hat keinen linearen Zusammenhang. Ich bin das Klimathema und seine populäre Darlegung etwas müde, das sollte nur ein Beispiel sein. Aber auch Krankheiten zeigen kaskadische Effekte, weshalb eine Person heute noch ganz gesund wirken kann und man eine Woche später erfährt, dass sie an Krebs gestorben sei. Auch hier gibt es einen letzten kritischen Punkt, weshalb man in der Medizin beim "kurz vor Hopsgehen" auch von einer Krisis spricht.

Singularitäten

Singularitäten sind die Wirkungszusammenhänge wo ein System zu einer hohen Instabilität herangereift ist, so dass ein kleiner externer Schock, einen Phasenübergang auslöst. Der Tippingpoint ist ja oft nicht fest gesetzt und vorbestimmt wie eine Soll-Bruch-Stelle oder der Siedepunkt einer Flüssigkeit, sondern geht aus der Wachstumsdynamik des Systems hervor. Es ist das Wachstum und dessen Geschwindigkeit die wir bei Kryptos sahen, welche zu der Singularität führte. Die Zeit welche die Wachstumsrate braucht um sich zu verdoppeln geht gegen null. Man braucht hier kein Mathe-Genie zu sein: Wenn du einen Kamin hast und Holz auflegst (immer gleich viel) sich aber die Zeit die du brauchst um das Holz zu holen und aufzulegen auf Null Sekunden zubewegt, dann kann das ganze nicht nachhaltig sein weil wir uns damit mit dem Holzauflegen auf Unendlich zubewegen. Ein System wie eine Rakete mit Triebwerk welches darauf programmiert ist, seinen Treibstoff-Durchsatz auf Unendlich zu erhöhen, würde so oder so irgendwann in der Dynamik kollabieren bzw. umschlagen. Einfach mitten im Senkrechtstart verrecken. Oft sind es aber externe Schocks die schon vorher einen Crash auslösen noch bevor die Idioten (wie wir ^^) ausgehen, die ihr Geld in den Markt stecken. Und in unserem Fall ist das Feuer runtergefahren worden, noch lange bevor die großen Holzscheite hätten aufgelegt werden können. Wird es nun noch mal aufflammen und dann zu einem globalen Flächenbrand? Hmm möglich aber nicht garantiert... Wird der Euro zu einem global erfolgreichen Phänomen und 1000x hinlegen? Nein. Also allein die Möglichkeit ist schon etwas sehr exklusives. (Johansen und Sornette (2001))


Dynamik eines Systems

Eine Blase wäre also nicht das, was wir als solche bezeichnen, sondern ein bestimmter Fingerabdruck in der Dynamik. Generell hat ein System eine Entwicklung. Uns wurde in der Schule klar gemacht, dass Evolution der Weg des Lebens vom Urschleim hin zum Menschen sei. Nun das ist eine Evolution, ja, und zwar die Evolution des Lebens. Aber jede gerichtete Entwicklung eines System über Zeit kann als dessen Evolution angesehen werden. Manche Systeme schwanken einfach nur zwischen zwei Zuständen hin und her, diese bezeichnet man als einen Oszilator. Ein Pendel oder eine Feder, auch unser Klimasystem oszilliert. Es gibt auch bio-Oszilatoren, diese gibt´s überall dort, wo nach einem Taktgeber gefragt ist (z.B. innere Uhren, bei Zellteilungen oder beim Herzschlag). Andere Systeme streben irreversibel immer neue Zustände an, so z.B. das Leben oder das Universum an sich. Wie ein Suchpfad frisst sich die Entwicklung in immer neue Bereiche. Klar statistisch gesehen könnte sie auch zurück, nur ist es halt bei der Komplexität des Systems viel zu unwahrscheinlich, dass sich etwas rückgängig macht.

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[Ein oszilierendes System/Oszilator Von Pasimi - CC BY-SA 4.0 Wikipedia]

Jeder Punkt ist ein Zustand des Systems, z.B. deines Steem-Kontos oder deines Körpers, zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der Gesamte Raum ist der Phasen-Raum oder Zustandsraum. Der Raum der Möglichkeiten. Alles was du sein könntest, WENN...es keine Abhängigkeit von einer bestimmten Anfangsbedingung gäbe. Die bestimmten Anfangsbedingungen für dein Steem-Konto, waren jene die herrschten als du dich anmeldetest. Der Steem-Preis, dein Startkapital, dein Wissen, deine Motivation, usw. Manche Züge sind also abgefahren. Der Pfad der sich hier abzeichnet nennt sich Trajektorie und diese bewegt sich auf einem sogenannten Attraktor. Also in Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen und durch Interaktion mit anderen Dingen, durch externe Schocks usw. entwickelst du dich, oder eine Spezies oder was auch immer sich auf einem bestimmten Attraktor und schlägst somit einen bestimmten Pfad ein. Nicht zwei, nicht fünf sondern einen Pfad.

Quellen:

Office of the Surgeon General (US); (2004): Bone Health and Osteoporosis. A Report of the Surgeon General

Shimizu (1984): Origin of chirality: A structural theory

Johansen und Sornette (2001): Finite-time singularity in the dynamics of the world population, economic and financial indices

Nolte, D. D. (2010): The tangled tale of phase space

Nolte, D. D. (2015): Introduction to Modern Dynamics: Chaos, Networks, Space and Time

Steven H. Strogatz (2014): Nonlinear Dynamics and Chaos: With Applications to Physics, Biology, Chemistry and Engineering

Boeing, G. (2016): Visual Analysis of Nonlinear Dynamical Systems: Chaos, Fractals, Self-Similarity and the Limits of Prediction

D. M. Lemoine, C. P. Traeger(2012):Tipping Points and Ambiguity in the Economics of Climate Change

Tabara et al. (2018): Positive tipping points in a rapidly warming world

TALEB, N.N., READ, R., DOUADY, R., NORMAN, J., BAR-YAM, Y. (2014): The Precautionary Principle (with Application to the Genetic Modification of Organisms). https://arxiv.org/pdf/1410.5787.pdf

TIMMERMANN, A., JIN, F. (2013): Predictability of Coupled Processes.

LEWANDOWSKY, S., ORESKES, N., RISBEY, J.S., NEWELL, B.R., SMITHSON, M. (2015): Seepage: Climate change denial and its effect on the scientific community. Global Environmental Change, Vol. 33, S 1-13. https://doi.org/10.1016/j.gloenvcha.2015.02.013.

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Hi Lauch,

Manche Dinge wurden einfach durch Zufall spontan festgelegt.

In der Tat ist der Grund wahrscheinlich, weil D-Aminosäuren stärker durch kosmische Strahlung beschädigt werden als L-Aminosäuren. Dadurch gab es eine Selektion hin zu L-Konfiguration (Mitteilung hier).

Ein System entwickelt sich also zunächst in eine bestimmte Richtung (alles scheint gut) und plötzlich erreicht es einen Punkt wo die Dynamik umschlägt.

Ja, wie bei den Dinos. Erst kamen sie nicht so richtig aus dem Knick, wegen all den Amphibien und Krokodilen, dann aber kamen gewaltige Katastrophen wodurch sie sich am Ende doch behaupten konnten. Schließlich kam wieder eine gewaltige Katastrophe und die Dinos waren fertig, dafür konnten sich nun die kleinen Säuger durchsetzen.

Interessant, dass jene an der Spitze, immer am unflexibelsten sind und die Underdogs letztlich irgendwann das Geschäft übernehmen.

Manche Züge sind also abgefahren.

Da würde mich ja jetzt mal deine Meinung bzgl. Steem interessieren. Ist Steemit der Dino, welcher gerade die Macht übernimmt oder eher der Dino, der gerade den Löffel abgibt?

Kann du den Tippingpoint von Steemit bestimmen?

Vielen Dank für den Artikel, freu mich auf den nächsten!

Gruß

Chapper

In der Tat ist der Grund wahrscheinlich, weil D-Aminosäuren stärker durch kosmische Strahlung beschädigt werden als L-Aminosäuren. Dadurch gab es eine Selektion hin zu L-Konfiguration (Mitteilung hier).

interessante aber auch starke Behauptung, weil es etwas impliziert was viele sicher als sehr ko(s)misch ansehen würden. Es impliziert dass unsere L-Amino-reichen Aminosäure Vorkommen aus dem All kommen, entweder als a-biotischer Stoffpool oder als proto-zellen. Denn auf Erden in der Ursuppe und im Miller-Experiment gibt es racemische DL-Gemische.

Da würde mich ja jetzt mal deine Meinung bzgl. Steem interessieren. Ist Steemit der Dino, welcher gerade die Macht übernimmt oder eher der Dino, der gerade den Löffel abgibt?

Kann du den Tippingpoint von Steemit bestimmen?

Du kannst wie in der Klimatologie Tippingelemente identifizieren. Sowohl in der Technologie auf die du wettest, also auch in deiner Strategie und deinem Portfolio. Denn der/dein Payoff ist ja bestimmt aus der Interaktion all dieser Komponenten.

Ich denke dazu müsste man außerhalb der Kommentarzeile mal die Elemente auflisten (hatte es hier versucht aber wir sehr unübersichtlich). Aber kurz gesagt hast du auf ein wesentlich robusteres System gewettet als ich es noch habe. Der Crash hatte eine Wirkung ähnlich anderer Katastrophen wie Waldbränden. Obwohl du jetzt vermutlich mit dem Wert kurzfristig ebenfalls im Minus bist. Aber angesichts deines Schreibtalentes ist das hier für dich keine passive Investition sondern interagiert mit deinen Einnahmen (hebelt diese eventuell).

Hi Lauch,

es muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die durchs All geflogen sind, denn auch auf Erden sind wir bedingt diesen Teilchen ausgesetzt. Du weißt ja, dass jede Schwäche von der Evolution teuer bestraft wird. Bedenke dabei auch, dass in Murein und an anderen Stellen durchaus D-Aminosäuren vorkommen.

Ich denke, dass derzeitige Crypto-Low ist eigentlich prima. Ich habe das Gefühl es fügt sich alles etwas. Dass wir unsere Nische/Spielwiese hier haben, kann natürlich durchaus ein Selektionsvorteil sein, den man an anderer Stelle so nicht ausspielen kann.

Schauen wir mal wo der Stream vom Steem uns so hinspült.

Bis zum nächsten Geniestreich

Gruß

Chapper

Wie immer ein toller Artikel, der sehr viele Informationen vermittelt und Themengebiete anschneidet.

Eine Frage habe ich, zeigen Börsencrashs und unser toller "krypto-winter" auch kaskadische Effekte?

Gibt es hier auch einen letzten kritischen Punkt?

Ist hier wahrscheinlich schwieriger zu bestimmen, da es vermutlich immer Menschen geben wird, die das"fallende Messer" kaufen:D

Ich zb habe erst letztens nochmal paar eth geholt (kriege fast schon körperliche Schmerzen wenn ich daran denke, wieviel mehr eth ich mir für das Geld, dass ich Anfang 2018 reingesteckt habe hätte kaufen können:D)

Dieser kaskadische Effekt gilt dann für (manche) ab-und zunahmen oder?

Mal wieder eine sehr kluge Frage von dir.

Es gibt eine Absorbtionsbariere einen Ruinpunkt auch bei Kryptosystemen. Entweder dann, wenn niemand mehr entwickelt oder wenn niemand mehr mined/staked/ einen Fullnode betreibt bzw. das system nutzt. Also wir sind wesentlich robuster gegenüber einem System-Ruin als die Internet-Firmen im Jahr 2000/ bzw. generell Firmen. Es ist halt die Frage wie hoch die Abhängigkeit zu zentralen Instanzen ist. Wenn Steemit-Inc stirbt, dann wäre es das vermutlich trotzdem gewesen. Wenn Buterin ne Freundin findet sieht´s vielleicht auch für Ethereum nicht gut aus (müsste man als Profi Investor prüfen).

Ruin kommt von Exposition gegenüber Volatilität. Hat man eine 100% Position (das kann auch ein Entwickler sein von dem man abhängt) oder laveradge sogar auf 200, 300%, dann ist der System-Ruin (der des Portfolios oder der Firma) nur eine Frage der Zeit. Es kann sogar nach der ersten Runde schon vorbei sein. Es gibt einen optimalen Hebel für eine Position. Dezentralisierung, Diversifikation, Streuung das sind alles Strategien um sich gegenüber einer schädlichen Quelle minimal zu expositionieren und sich der Upside gegenüber zu öffnen. Man kann die Fragilität eines Systems durchaus in Zahlen fassen ja.

Kaskadische Ausbreitung kommt von der Abhängigkeit von Systemen. Wenn natürliche Grenzen wie noch vor der Globalisierung existieren (Berge, Meere,...), dann bleibt Ebola in Afrika, durch die hohe gegenseitige Abhängigkeit und Verknüpfung können sich Schad-Effekte stärker den je ausbreiten. Hängen die einzelnen Player im Krypto-Ökosystem stark von einander ab, dann gibt ist der Ausbreitung eines Schad-Effektes keine Grenze gesetzt. Zentralisierung, Schulden und Hebel machen Systeme extrem fragil aber auch sehr effizient und effektiv (solange es gut geht...).

PS. Die Opportunitätskosten der Entscheidungen tun weh ja. Aber du hattest Exposition als es hätte hoch gehen können. Es wird immer wem geben der dir hinter her ne schlaue Erklärung gibt warum du etwas hättest tun bzw. nicht tun sollen. Mit der Größe deiner Position gemessen am Gesamtportfolio machst du dich aber robust gegenüber solchen "Fehlern". Dass man Wahrscheinlichkeiten hätte abwägen können wie Herr Hosp es oft sagt ist Quark, bzw. meint er nicht wirklich Wahrscheinlichkeiten sondern eine Intuition.

Wenn Buterin ne Freundin findet sieht´s vielleicht auch für Ethereum nicht gut aus (müsste man als Profi Investor prüfen).

Haha:D Nun der gute Mann hat ja eine ganz ordentlich ausgeprägte Jawline, vielleicht müssen wir uns da ja wirklich Sorgen machen:D

Aber das Kryptosystem sieht dann ja doch sehr robust aus. Gut so:D (staken lohnt sich echt, gerade mit Masternodes lässt sich da teilweise echt was verdienen-man braucht halt ein gewisses Startkapital)

Kaskadische Ausbreitung kommt von der Abhängigkeit von Systemen. Wenn natürliche Grenzen wie noch vor der Globalisierung existieren (Berge, Meere,...), dann bleibt Ebola in Afrika, durch die hohe gegenseitige Abhängigkeit und Verknüpfung können sich Schadeffekte stärker den je ausbreiten. Hängen die einzelenen Player im Kryptoökosystem stark von einander ab, dann gibt ist der Ausbreitung eines Schadeffektes keine Grenze gesetzt.

Sehr interessant. Sprich wenn die Menscheit irgendwann einmal den super Raketenantrieb entwickelt, werden wir uns auch kaskadisch im Universum ausbreiten usw:D

Aber du hattest Exposition als es hätte hoch gehen können. Es wird immer wem geben der dir hinter her ne schlaue Erklärung gibt warum du etwas hättest tun bzw. nicht tun sollen.

Stimmt, und immerhin macht man statt Gewinn viele Erfahrungen in diesem Markt:D

Grüße

Nun der gute Mann hat ja eine ganz ordentlich ausgeprägte Jawline, vielleicht müssen wir uns da ja wirklich Sorgen machen:D

:D:D:D

Danke für diesen echt ausführlichen und bereichernden Artikel!

Dinge, die wir als "Katastrophe" bezeichnen beinhalten häufig goldene Chancen für positiven Wandel. Die gängige Umgangsweise mit Katastrophen jeglicher Art scheint jedoch der Versuch "schrittweise zur Normalität zurückzukehren" zu sein. Aber ich denke, dass dieses spezifische Verhaltensmuster kontraproduktiv ist, da es meiner Meinung nach auf dem Prinzip "Zeit heilt alle Wunden" basiert, d.h man hofft, dass der Effekt der Katastrophe auf einen selbst einfach verblasst, während die eigentliche Ursache der Katastrophe völlig außer Acht gelassen wird.

Somit ist es sehr hilfreich, unser Verhältnis zu Katastrophen zu balancieren, damit wir mit dem schlagartigen Wandel der durch diese hervorgerufen wird am effektivsten umgehen können. ;)

So, jetzt komm ich dazu, meinen Kommentar zu schreiben, aber ich halte mich kurz: Super Artikel vor dir, sehr viel komplexer Inhalt sehr gut verpackt, da war viel neues (aber logisches) für mich dabei. Danke.

Hi Lauch,

gerade gesehen und gleich geresteemed.

Bin bis Sonntag/Montag wieder unterwegs ohne Ende. Bis dahin hab ich dieses Werk aber wahrscheinlich in allen Details durchdrungen.

Bis die Tage

Gruß

Chapper

gelesen und abwarten auf den nächsten Teil

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