Licht gegen Depression und die Ethno-Droge - Kanna

in #science5 years ago (edited)

Da ist es nun - 2019

Jetzt ist das Jahr schon fast drei Wochen alt und so wie man sich den Start vielleicht gedacht hat läufts dann doch nicht. Aber alles braucht seine Zeit und die Jahreszeitlichen Umstände sind je nach Region dunkel und matschig, was nicht gerade zuträglich ist.

Wie beginnt ein guter Tag? Definitiv in dem man früh aufsteht.

sofort das Bett macht

ne runde Laufen geht oder kalt duscht

nen leichtes Frühstück

produktiv sein

Abends trainieren und zeitig ins Bett

...

Ja genauso läuft es bei mir und den meisten nicht ab. Bis in die Nacht an irgendwelchen Sachen arbeiten. Morgens extrem schwer aus dem Bett kommen. Dann entweder gar nichts essen oder sich schon morgens den Blutzucker abfucken.

Licht und sein Effekt jenseits von D3-Produktion


[Pixabay CC0]

Schön zu sehen wies viele hier auf Steemit raus ins Licht treibt. Auch wenns nördlich Siziliens nicht genug UV-B Strahlung gibt um im Winter ausreichend D3 zu produzieren (Norman 2008), ist Kontakt zu Licht essentiell! Über die retino-raphe Projektionen - das sind Bahnen von der Netzhaut direkt in die Raphekerne (Bereiche im Hirn), regt Licht die Produktion von Serotonin an, welches bekanntlich antidepressiv wirkt (Huang et al. 2017)

Bereits 20 min Tageslicht zeigen einen antidepressiven Effekt (40min sind besser, aber 60min bringen keinen Unterschied mehr) (Virk et al. 2009)

Es können also schon kleine Dinge wie etwas Licht sein die unser Potential um einiges verbessern. Man muss nicht die Welt umreißen. Alles nutzen was die eigene körperliche und seelische Gesundheit "laveraged" und dann konsistent sein.

Kunstlicht führt zu Erschöpfung und Krankheiten

Abends ist künstliches Licht jedoch fehl am Platz. Blaues Licht führt zu ROS (freie Radikale) Produktion in der Netzhaut und schädigt diese. Desweiteren steht nächtliche Bestrahlung mit vielen Krankheiten wie bestimmten Krebserkrankungen, psychischen Krankheiten, und stoffwechsel Krankheiten in Zusammenhang. (Hatori et al. 2017)

Second order Effekte


[der Nachtmahr (Füssli 1781. CC0 Wikipedia) - die frühere Erklärung für beklemmende Gefühle während der Schlafphase]

Manchmal bin ich krampfhaft solange wach dass entweder mein Kopf nach hinten schlägt oder dass mein Körpergefühl ganz langsam verschwindet und ich anfange Stimmen aus dem Jenseits zu hören :D. Das nennt sich Schlafparalyse (Denis 2018) und ist die Lähmung die uns im Schlaf davor schützt uns zu verletzen. Doof wenn man dabei noch wach ist.

Aber wirklich interessant ist die Ansammlung toxischer Substanzen bei exzessiven Wachphasen und Blau-Lichtbestrahlung. So sammelt sich das nerven-toxische Amyloid-Beta an (Xie et al. 2013) und führt bei Tieren wie Ratten nach einigen Tagen Schlafentzug sogar zum Tod. Bei uns scheint es eher langzeit Effekte in Form von degenerativen Nervenerkrankungen zu haben. (Andreasen et al. 2016)

Ethnobotanik

[Kanna ist eine in Afrika konsumierte Pflanze. By Discott, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31748623 ]

Auf der Suche nach einem Ersatz für Kaffee, durchstöber ich gerne mal die BtMG-konforme Ethnobotanik. Ob Kratom, Betelnüsse, Guarana, Kakao, Mate, Coca (ach ne das nicht^^), Alraune, diverse Pilze (nein nicht die magischen :S), Tabak, Tee, Wasserakazie, Cola-Nuss, der Konsumformen leicht psychostimulierender Alkaloide ist vielfältig. Jetzt hab ich mich mal ans Kanna getraut.

Sceletium tortuosum wie es auf botanisch heißt, enthält Mesembrin, Mesembrenon, Mesembrenol und Tortuosamin (Smith et al. 1996) und wirkt stimulierend, gleichzeitig aber auch angstlösend. Es wird angenommen, dass die Effekte über 5-HT und PDE4 Wiederaufnahmehemmung im Gehirn bzw. der Amygdala erfolgen (Therburg et al. 2013).

Hmm ich weis nicht was die Leute in Afrika rauchen, damit sie so verrückt danach sind aber der Effekt ist allenfalls subtil geht aber kaum über den einer Tasse Kamillentee hinaus (aber das nur meine Einzelerfahrung). Vielleicht ists als Tee vor einer Prüfung hilfreich mal schauen. *PS: es macht müde :(

Wenn ihr Alternativen zum ekeligen Kaffee habt, lasst es mich wissen

Quellen:

(Xie et al. 2013) Sleep drives metabolite clearance from the adult brain.

(Denis 2018) Relation between sleep paralysis and sleep quality: current insights.

(Norman 2008) Übersichtsarbeit über D3

(Huang et al. 2017) Licht und die Serotoninproduktion

(Virk et al. 2009) Tageslicht und seine antidepressive Wirkung

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Ja so ein tolle morgen routine mit meditieren, kalt duschen, HIIT sollte man sich echt als Ziel setzen. Hab ich bis jetzt aber auch noch nicht in meinen Tag integriert:S

Immerhin lese ich zur Zeit wieder relativ viel (wird in meinem progress artikel der ja am 3.2 kommt auch behandelt)

Interessantes Thema mit dem blauen Licht. Darüber hattest du ja auch auf team andro geschrieben.
Diese Ansammlung toxischer Substanzen im Gehirn, die beim Schlaf durch das weiten der zellzwischenräume und dem damit verbundenen Austausch von Hirnflüssigkeiten abtransportiert werden finde ich richtig krass.
Hab ich auch auf team andro das erste mal von dir gelesen.

Da bekommt man tatsächlich Lust biologie zu studieren:D

Kaffee habe ich noch nie viel getrunken, weshalb ich solche Aufputsch mittel nie "gebraucht" habe.

Trinke nur Wasser und ab und zu kurkuma, weil ich den Eindruck habe das es meine Regeneration stark unterstützt.

Denke die beste Alternative zum Haffe ist die kalte dusche:D

heftig kein Koffein :S

Ja Kurkuma fand ich bisher auch echt gut. In Mandelmilch mit etwas Piperin/Prise Pfeffer zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit des Kurkumins (glaub 3000x).

Auf deinen Artikel bin ich gespannt.
PS: Antioxidantien sollte man mit Abstand zum Training zu sich nehmen. Hochdosiertes Vitamin E scheint die Trainingseffekte zu unterdrücken. Da Training ja über ROS vermittelt wird.

Antioxidantien sollte man mit Abstand zum Training zu sich nehmen. Hochdosiertes Vitamin E scheint die Trainingseffekte zu unterdrücken.

Gut zu wissen, danke für den Hinweis.
PS: Danke für die Delegation ist mir grade erst aufgefallen:D
Grüße

Kanna hab ich auch schon länger auf meiner Liste..
Hast du Blätter oder ein Extrakt getestet?
Wie viel ca?

Greets :)

fermentiertes Blattpulver

also 25mg sublingual/bukkal
und 500mg oral

das nen Acetylcholinesterase Hemmer ist bin ich vermutlich stärkeres durch frühere Experimente mit Nootropika wie Phenylpiracetam gewöhnt, vermutlich hats ne leichte Wirkung und ich bin nur zu stumpf.

wie sieht denn deine Liste bisher so aus?

Sehr interessanter Post

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