#Romanprojekt (Fantasy/Horror) - Am Ende der Trauer beginnt die Wut - Kapitel 1. Szene 2. Rohfassung
»Lass das!« Eigentlich wollte ich wütend knurren, aber irgendwie kam nicht viel mehr als ein verzweifeltes Piepsen raus. »Lass mich in ruhe.« Ich wollte mich von ihm wegdrehen, doch Karl packte grob meinen Arm.
»Wirklich schade das du so selten in die Schule kommst, so krank siehst du doch gar nicht aus. Du wirst doch nicht etwa das Arztzeugnis gefälscht haben oder? Ich vermisse ja unsere kleinen Späße, Sweetheart.« Widerlich grinsend schob er mir eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr. »Deine Schwester stellt sich nie so an.«
Bei diesen Worten leckte er langsam mit der Zunge über seine Lippen und beugte sich nah an mein Ohr. »Sie mag es wenn ich meine Zunge...«
»Ich bin aber nicht meine Schwester und du bist ekelhaft. Lass mich einfach in Ruhe!« Ich versuchte, ihm meinen Arm zu entreißen doch seine Finger schlossen sich nur noch enger um meine Haut.
»Du weisst das würde ich gerne tun, aber ich stehe einfach drauf wie du dich zierst. Das ist so heiss!« Er machte einige Schritte rückwärts und musterte mich. »Die anderen Weiber himmeln mich an, jede will mich. Ich mein, schau mich an.« Selbstgefällig grinsend deutete er auf seinen Körper. »Aber nicht du. Dir ist es scheiss egal was andere denken, ich mein, schau dich an. Was ist das für einen Style, sind das überhaupt Klamotten für Mädchen?«
»Na und wenn schon, das geht dich überhaupt nichts an. Hau einfach ab und lass mich in Frieden.«
»Das geht leider nicht. Ich soll hier auf meine Mami warten, du weisst schon, die Schuldirektorin. Wenn du willst, rede ich mit ihr, aber das hätte natürlich seinen Preis.« Grinsend liess er mich los und deutete mit beiden Händen auf seinen Schritt.
»Igitt, niemals!«
Plötzlich öffnete die Direktorin mit ihrem typischen verlogenen Lächeln in der Fresse die Tür zum Klassenzimmer. »Tamara, du kannst jetzt reinkommen, wir sind soweit.«
»Das Angebot steht noch, ich helfe immer gerne wo ich kann.« Karl zwinkerte mir zu.
»Bitte setzt dich.« Mein Klassenlehrer schob einen fünften Stuhl in die Runde, während meine Eltern da sassen wie begossene Pudel.
Der Regen trommelte rhythmisch gegen die Fensterscheiben und die Bäume verschwanden langsam im Dunkel der hereinbrechenden Nacht.
»Du weißt, warum wir heute hier sind Tamara?«
»Ne keine Ahnung, worum gehts?« Natürlich wusste ich genau, worum es ging.
»Tamara!« Fauchte meine Mam, »ich glaube, du verstehst den ernst der Lage nicht, dir droht inzwischen der Schulverweis.«
»Das ist doch hervorragend, ich hasse diese beschissene Schule nämlich, was ihr wüsstet wenn ihr mir nur ein mal zugehört hättet.« Trotzig verschränkte ich meine Arme vor der Brust.
»Das reicht jetzt!« Donnerte mein Vater wütend dazwischen. »Ich habe wirklich genug von deinen kindischen Faxen.«
»Bitte, klären sie das zuhause. Hier soll es alleine darum gehen, wie verhindert werden kann, das Tamara dieses Gymnasium verlassen muss.« Ich glaubte für einen kurzen Moment, Verachtung auf dem Gesicht der Direktorin zu sehen, bevor ihr geheucheltes Lächeln zurückkehrte.
»Daran ist uns wirklich sehr gelegen.« Beteuerte mein Vater inbrünstig mit beinahe flehendem Blick zu mir während ich ihn am liebsten zum Mond geschossen hätte.
»Du weißt, warum wir heute hier sind. Du schwänzt die Schule, beteiligst dich nicht am Unterricht, du machst keine Hausaufgaben du ...«
»Meine Noten sind ok, was wollt ihr von mir?« Unterbrach ich den Redeschwall meines Klassenlehrers. »Und man kann mir ja wohl kaum vorwerfen, ich würde den Unterricht stören.«
»Es geht hier nicht um deine Noten Tamara, es geht um dein Verhalten. Und davon abgesehen, genügend ist absolut nicht ok, ich erwarte wesentlich mehr von dir. Nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester!« Mein Vater hielt mir ein Blatt vor die Nasen, auf dem meine Verfehlungen aufgereiht waren. »Deine Mutter und ich bezahlen sehr viel Geld, damit du und deine Schwester die bestmögliche Bildung erhalten und wie dankst du es uns?«
»Ich hab euch gesagt, ich will nicht wechseln, wenn ihr mich zwingt, seid ihr selber Schuld. Ich hasse diese bescheuerte Schule!«
»Tamara!«
»Was Mama? Ich hab`s euch gesagt, ich will das nicht, aber das ist euch scheiß egal und weißt du was, mir ist jetzt auch scheiß egal, was ihr wollt. Ihr könnt mich alle am Arsch!« Zornig funkelte ich meine Erziehungsberechtigten an. »Ich hasse diese Schule und euch hasse ich auch!«
Plötzlich breitete sich betretenes Schweigen im Raum aus, bis die Direktorin sich verhalten räusperte. »Vielleicht ist es dann wirklich besser, wenn du die Schule verlässt.«
»Ja das wärs!« Fauchte ich sie an und wollte aufstehen, um zu verschwinden. Doch mein Vater packte mein Handgelenk und riss mich zurück auf den Stuhl.
»Du gehst nirgends hin meine Tochter. Du bist immer noch minderjährig und daher obliegt deiner Mutter und mir die Entscheidung was richtig für dich ist und was nicht. Dieses Gymnasium ist landesweit eine der besten und teuersten Privatschulen und du wirst das unter keinen Umständen hinschmeißen. Was immer nötig ist, werden wir tun, damit du hier dein Abitur beenden wirst. Viel zu lange habe ich einfach nur zugesehen und gehofft, die Phase würde vorübergehen. Aber meine Tochter ist mit Sicherheit keine Schulabbrecherin, habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Du kannst mich nicht dazu zwingen auf diese Schule zu gehen wenn ich nicht will!« Trotzig presste ich die Lippen aufeinander.
»Dann wirst du dich wundern Tamara, wenn nötig streiche ich alles was dir etwas bedeutet bist du einsiehst das wir wissen, was das beste für dich ist. Ab jetzt weht hier ein anderer Wind!«
Mein Dank geht an @bronkong für seine künstlerische Unterstützung.
Ich hab's überflogen! Nice! Ich lese es spaeter nochmal genauer! Cool!!!
Danke :) bald gehts weiter :)
Gefällt mir :)
Ich hoffe ihr seid gut in Deutschland angekommen :)
Ja sind wir, lief alles gut :)
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