Tag 1 POSIMISMUS-Challenge: Der Positivquotient

in #posimismus7 years ago

In den nächsten 21 Tage findet die POSIMISMUS-Challenge statt. Wenn du mit machst, können wir gemeinsam unsere positive Grundstimmung steigern. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben belegt, dass eine positive Grundstimmung zu

  • mehr Gesundheit
  • mehr Attraktivität
  • mehr Widerstandsfähigkeit
  • mehr Gelassenheit

Sprich: zu mehr Wohlbefinden führt.

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Der Umschlagspunkt

Der sogenannte Umschlagspunkt stellt den Punkt dar, an dem etwas, wie der Name schon sagt umschlägt - auf deutsch: dabei handelt es sich um den sprichwörtlichen "Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt". Aus der Physik kennen wir solch einen Umschlagspunkt, wenn z.B. Wasser zu Eis gefriert. In der Positiven Psychologie bedeutet der Umschlagspunkt, dass ab diesem Punkt der Mensch "aufblüht".

Personen denen es schlecht geht (unter Depression leiden) haben oft einen Positivquotienten von 1:1. Auf jede positive Emotion kommt eine negative Emotion. Ein durchschnittlicher Mensch hat einen Positivquotienten von 2:1. Es werden also mehr positive als negative Gefühle erlebt. Doch das reicht noch nicht, um "aufzublühen".

Dr. Barbara Fredrickson, eine der führenden Emotionsforscherinnen, führte 2005 gemeinsam mit Marcial Losada, der gut funktionierende Teams untersuchte, eine Forschungsarbeit zum Thema Positivquotienten durch. Als Basis wurde die von Fredrickson entwickelte Broaden-and-Build-Theorie verwendet. Es wurde davon ausgegangen, dass positive Emotionen wie Lust, Interesse, Zufriedenheit, Stolz oder Liebe erweiternd (broaden) wirken und negative Emotionen wie Angst oder Unsicherheit einschränkend auf den Menschen wirken. Mit Hilfe eines mathematischen Models konnte ein Umschlagspunkt für positive Emotionen bei 2.9012 : 1 oder einfacher ausgedrückt von 3:1 ermittelt werden. Das bedeutet, es sind 3 positive Emotionen auf jede negative Emotion notwendig, um zu erblühen.

In Paarbeziehungen führte Gottman eine ähnliche Untersuchung durch. In einer Studie mit 700 frisch verheirateten Paaren konnte er mit einer 94%-igen Genauigkeit vorhersagen, ob sie 10 Jahre später noch zusammen waren oder sich getrennt hatten. Bei Paaren die sich trennten, war das Verhältnis oft auf unter 1:1 gesunken. Es wurden also mehr negative als positive Emotionen in der Partnerschaft erlebt.

In Arbeitsteams konnte Losada bei sehr gut funktionierenden Teams einen Positivquotienten von 5:1 oder 6:1 feststellen.

Negative Gefühle sind wichtig

Nur positive Gefühle zu erleben klingt paradiesisch, oder? Doch stell dir vor du lebst im sprichwörtlichen "Schlaraffenland". Du hast nur gute Gefühle, die Sonne scheint immer, jeder Wunsch wird dir von den Lippen abgelesen. Wie lange wäre das schön? Für 2, 3 oder auch 4 Wochen im Urlaub mag das angenehm sein. Doch das ganze Leben?

Negative Gefühle sind wichtig, um das Leben tatsächlich in all seinen Zügen genießen zu können. So wie wir nach einer Schlechtwetterphase das gute Wetter noch intensiver genießen können. Im Leben gibt es viele Gründe, um auch mal ängstlich, wütend, traurig oder anderweitig negative Emotionen zu empfinden. Wer selbst in den schlimmen Situationen lacht, wirkt befremdlich, ja, sogar abschreckend. Solche Menschen laufen, wie mit einer Maske auf dem Gesicht durch die Welt.

Das Gleichgewicht der Gefühle

Mathematisch wurde errechnet, dass die Obergrenze für eine blühende psychische Gesundheit bei 11:1 liegt. Darüber hinaus geht es wieder in die andere Richtung.

Das Verhältnis der positiven zu den negativen Gefühlen ist mit einem Gleitschirm vergleichbar. Die Gleitschirmkappe sorgt für den Auftrieb. Darunter im Gurtzeug hängt mit dem Piloten der Schwerpunkt, welcher durch die Erdanziehung nach unten gezogen wird. Wenn die Schirmkappe mit einer positiven Grundhaltung gleich gesetzt wird, dann ist die Erdanziehung die Negativität. Doch beides ist notwendig, damit wir mit dem Gleitschirm fliegen können. Ohne dem Pendel, bestehend aus Pilot und Gurtzeug, welches durch die Erdanziehung nach unten gezogen wird, könnte die Gleitschirmkappe, obwohl sie alles Positive enthält nicht fliegen.

Deinen Positivquotienten ermitteln:

Wo stehst du gerade? In den nächsten Tagen werden wir uns mit der Praxis, also der Steigerung deines Positivquotienten beschäftigen. Doch um feststellen zu können, ob sich dein Quotient tatsächlich gesteigert hat, müssen wir diesen zunächst ermitteln.

Verwende dazu diesen Test >> pdf.-downloaden

oder als xlsx.datei

  1. Fülle den Test unter den folgenden Gesichtspunkten aus: Wie fühltest du dich in den letzten 24 Stunden? Welche Gefühle trafen auf dich zu. Bewerte mit der Skala von 0-4 die höchste Intensitätsstufe, die das jeweilige Gefühl bei dir auslöste.
  2. Zähle die grünen positiven Gefühle, die mit 2 oder höher bewerter wurden zusammen. (Vergnügen, Ehrfurcht, Dankbarkeit, Hoffnung, Inspiration, Interesse, Freude, Liebe, Stolz, Heiterkeit)
  3. Zähle die negativen Gefühle, die du mit 1 oder höher bewertet hast zusammen
  4. Berechne deinen Quotienten. Positive : Negative Gefühle (Beispiel. 8 positive Gefühle : 2 negativen Gefühlen = 2 : 1) - solltest du keine negativen Gefühle gehabt haben, setze eine 1 rein, um nicht durch null teilen zu müssen.

Du kannst mehrmals täglich oder einmal am Tag oder einmal die Woche diesen Test machen. Je mehr Tage oder Messzeitpunkte du hast, desto aussagekräftiger ist diese Bestandsaufnahme. Eine Aussage sagt noch gar nichts aus, das ist lediglich eine Momentaufnahme.

Ich werde dich im Verlauf der Challenge immer mal wieder daran erinnern diese Bestandsaufnahme durchzuführen. So kannst du überprüfen, ob sich dein Positivquotient gesteigert hat.

Gerne kannst du dein Ergebnis und deine Gedanken in den Kommentaren hinterlassen.

Morgen geht es dann mit der ersten Übung zur Steigerung des Positivquotienten weiter.

Bis dahin wünsche ich dir viel Aufwind in allen Lebensbereichen.

Liebe Grüße

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Yvonne • WinMental

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The test is interesting, especially to take after an intense confrontation last night (with my autistic son). I could fill in 4 for every orange box and 4 for every green box. A lot can happen in the course of even only 12 hours!

You are so right about allowing negative feelings to exist. The trick is to integrate them. For this you either need a lot of loving support or a lot of life-experience and some greater faith (in yourself) to fall back on.

A positive attitude really is a matter of training and maintaining a balance. This is a daily challenge and can be fun once you know how to approach it.
Love your challenge!

Thank you very much for your comment! - I´m very happy that you are a part of it!

Na das ist ja mal interessant. Ich werde den Test mal machen und bin gespannt, wie mein Ergebnis ist.

In einem kann ich dir 100% zustimmen. Nur positive Gefühle zu haben ist nicht gesund. Zu einem erfüllten Leben gehören meiner Meinung nach Höhen, Tiefen und alles dazwischen.

Danke für deinen Kommentar, freut mich, dass du mit dabei bist!

Oh, das werde ich ausprobieren. Bin schon gespannt was rauskommt.
Es gehört ja dazu das die Stimmung mal schwankt, aber es kann auch nicht schaden mehr positives ins Leben zu bringen.

Danke dir :D

ja, Stimmungsschwankungen sind normal. Freut mich, wenn du dabei bist!

In der Excel-Datei waren Deine eigenen Zahlen drin, oder? ;)
Zu welcher Tageszeit füllst Du die Tagesspalte denn aus?

Nein, dass waren Testzahlen - sorry, die hatte ich vergessen raus zu löschen. Das ist dir überlassen. Du kannst es morgens, mittags, abends machen, wann es für dich ok ist. Du kannst auch mehrmals täglich den Test machen...

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