Der Islam gehört nicht zu Deutschland? Aber sicher tut er das!

in #meinung7 years ago

Einfach mal die Kirche im Dorf lassen. :)

Ich überlege seit dem späten Mittwochabend, ob und wie ich's denn verbloggen soll, daß mir beim Stammtisch im Café Westend die Worte "Wenn Du nicht religiös erzogen worden bist, dann muß Dich der Islam doch ganz gewaltig nerven" und "Pegida ist doch gar nicht schlecht" um die Ohren gehauen wurden. (Und noch anderes mehr, das ich vermutlich nicht mehr wortgetreu wiedergeben kann.) Ich behalte den Namen der Person, die das ausgesprochen hat, für mich (wer am Abend da war, weiß eh, worum es geht, der Rest muß sich halt jetzt damit auseinandersetzen, daß diese Person nicht immer mit offenen Karten zu spielen scheint).

Ärgerlich für mich, weil ich davor und danach die Diskussion hier online führen muß, ob Rassismus und ein leerer Heimatbegriff zu Deutschland gehören.
So macht Steemit keinen Spaß. (Muß es strenggenommen mir ja auch nicht.)

Ärgerlich für die aussprechende(n) Persone(n), weil hier offenbar vergessen wurde, daß in diesem Bundesland in jedem Krankenhauszimmer und jedem Klassenzimmer ein Jesuskreuz hängt.

Daran könnte man als ü40er, wenn man so eine Diskussion anfängt, denken. Muß man aber natürlich nicht.

Für mich ist jedenfalls klar: solange Türken Krankenhäuser und Büros putzen, Iraner hier Ober- und Chefarzt-Stellen füllen, was beides seit Jahrzehnten Realität ist, gehört ihre Religion auch zu Deutschland.
Ich geh sogar noch einen Schritt weiter: solange sich in den Staaten mit mehrheitlich islamischer Religion die verschiedenen Glaubensrichtungen in einer Qualität bekriegen, die dem christlichen Deutschland fremd und unverständlich ist, solange hat meines Erachtens die westliche Welt die Pflicht, Migration zuzulassen anstatt einem Genozid zuzuschauen.

Und da man sich ja heutzutage, wenn man nicht oder nicht rechtzeitig Beifall zu AfD und Pegida geklatscht hat, vorwerfen lassen muß, ein Menschenfeind zu sein, sei noch ergänzt: ich kann eigentlich ganz gut Menschen von Meinungen trennen. Menschen können nämlich ihre Meinung ändern. Die selbsternannten Feinde der angeblichen Menschenfeinde vergessen nur ganz gern, daß sie auch mal anders gedacht haben über den Schwarzafrikaner von nebenan, dem persischen Studenten, der mit ihnen im Hörsaal saß, der kroatischen Verkäuferin im Supermarkt. Diese Personen, deren kulturellen Hintergrund man noch nie kannte, ohne daß man sich daran gestört hätte.

Wenn ein Despot am Bosporus verkündet, es gäbe nur einen Islam, obwohl doch jedes Kind weiß, daß das nicht zutrifft, und ein eingefleischter bayerischer Ministerpräsident, der nie nach Berlin gehen wollte, das jetzt doch getan hat und sich gleich mal mit dem Spruch "Der Islam gehört nicht zu Deutschland, die Muslime schon" den zur AfD abgewanderten Wählern anbiedert, dann müssen wir als Bevölkerung dieses Landes meines Erachtens unsere Stimme erheben, weil im Grundrecht verankerte Werte vor die Hunde gehen.
Denn wer verhindert denn, daß im nächsten Schritt gegen Deutsche, die nicht dem Christentum zugeneigt sind, gehetzt wird?
Jeder dörfliche Stammtisch in Oberbayern ist davon nur einen Katzensprung entfernt!
Ich hab mich für das lokal übliche "Pfiad eana" (etwa: "Gehen Sie mit Gott") auch schon mal von einem bayrischen Senioren beschimpfen lassen müssen, weil es ihm offenbar an Dialekt mangelte. Über die "Preußen", egal ob es nun Hessen, Westfalen, Vogtländer, Sachsen oder tatsächlich Berliner/Brandenburger sind, herzuziehen, gehört zum guten Ton. Ist ja auch gar nicht so wichtig, daß die meisten ehemaligen Ossis ebenso wie Türken, Kroaten, Schwarzafrikaner die Arbeit machen, die der Bayer nicht machen will.
Das ist der politische Hintergrund eines Horst Seehofer und eines Markus Söder, der vermutlich auch heute wieder auf Nachfrage verkünden würde, München sei nicht bunt im Sinne von multinational.

Der Islam braucht Erneuerung und Ökumene, so wie die christliche Religion auch!
Und er wird beides in den Ländern des Nahen Ostens nicht finden, sondern nur in den freiheitlichen Staaten des Westens.
Wenn die Welt hinter dem Grundsatz, Menschen vor Konflikten schützen zu wollen, nicht mehr steht, kann sich ja auch die Uno mitsamt aller mit ihr verbundenen Organisationen auflösen.

Das Internet ist zum größten Transporteur von Meinungen geworden. Völlig unabhängig, welche Meinungen gerade transportiert werden oder in welcher Sprache. Jeder kann sich seine eigene Halbwahrheit basteln, anstatt sich auf der Straße mit dem Nachbarn über die tatsächliche Geschichte eines Vorfalls auszutauschen. Jeder kann einem Despoten oder Möchtegern-Despoten glauben.

Seien wir Deutschen froh, daß wir im Ausland willkommen sind oder lange Zeit waren.
Ohne den Wohlstand, den zu mindestens einem Drittel Migranten mit geschaffen haben, wären wir es nicht.

Es ist schlimm für mich, das hier schreiben zu müssen, denn für mich sind ausländische Nachbarn eine ganz normale Sache, mit jeglicher Indoktrination durch Dritte hat das nichts zu tun.
Ich fühle mich auf der Plattform nicht mehr sicher.
Und deshalb, aber auch wegen der Aussage, Beiträge ohne Bilder seien doof, frage ich mich, ob das hier noch die richtige Plattform für mich ist. Ich bin doch keine Unterhaltungsbloggerin, dazu bin ich nicht gutgelaunt genug ...

Sort:  

ich sage es mal so: rassismus hat auf steemit nichts verloren. allerdings auch nicht im restlichen internet. und generell auf der ganzen welt nicht.
vor kurzem hat an einem österreichischen bahnhof neben mir jemand ein paar jugendliche als "gsindl" bezeichnet und gemeint dass sie sich gefälligst in diesem land anpassen sollen. während er sich mit bierdose in der hand eine zigarette anzünden wollte, im nichtraucherbereich. hat er aber eh nicht geschafft in seinem rausch.

Wenn man was gegen den Islam hat, hat das doch rein gar nichts mit Rassismus zu tun, das ist nur eine Abneigung gegen ein Glauben, der nicht mit unseren Westlichen Regeln und Gesetzen kompatibel ist. Darum ist die Türkei ja auch nicht in der EU und wird es auch nie sein, wenn sie sich nicht anpasst.

Es ist jeden frei an das zu glauben an das er will, wir haben ja Religionsfreiheit, aber trotzdem sollten die Örtlichen Gesetze, Regeln und Traditionen vorherrschend sein.

Als Atheist bin ich eh der Meinung, dass Religion und Glaube heut zu Tage außerhalb der eigenen 4 Wände nichts verloren hat. Egal welche Religion.

Udo Ulfkotte: Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold. - Armut für alle im 'Lustigen Migrantenstadl'

Die örtlichen Regeln ändern sich jedoch mit der Zusammensetzung der Bevölkerung. Wenn in einem Stadtteil z.B. keine Christen mehr wohnen, warum sollten dann die Einwohner dieses Stadtteils in die Kirche gehen und nicht in die Moschee? Fazit: Das was vorherrscht ist nicht unabänderlich, sondern einem ständigen Wandel unterworfen. Mancher Wandel kommt über Nacht, ein anderer erstreckt sich über viele Jahrzehnte.

Ich stimme voll zu.
Ich habe erst ein Reply zu folgendem Beitrag geschrieben weil mir diese üble Hetze zu weit ging:
https://steemit.com/deutsch/@dzone/die-asiaten-kommen
Das ich echt hart was manche hier posten, vielleicht möchte sich das jemand mal anschauen und Unterstützung geben.

Hab da auch mal geantwortet, aber mit 10 Maulwürfen im Garten ist es (im übertragenen Sinne) halt anstrengender als mit einem allein. ;)

Grundsätzlich finde ich es ja durchaus positiv, dass man wieder abseits der Facebook Bubble auch mit Usern diskutieren kann, die anderer Meinung sind, solange es halbwegs zivilisiert abläuft.

Leider hab ich aber schon Accounts gesehen, wo Hopfn und Malz wahrscheinlich verloren sind.

Das gilt für rechts und links, oben und unten. Egal welche Religion.

Auf jeden Fall ein gut geschriebener Beitrag, der hofffentlich zur sinnvollen Diskussion einlädt, egal wie man zum Inhalt steht. Gib auf jeden Fall nicht auf.

Als Star Wars Fan muss ich hier ein abgewandeltes Filmzitat bringen: "Die Vernunft ist stark auf Steemit" ;-)

Mein Gefühl am Mittwoch war nicht, daß "halbwegs zivilisiert" diskutiert wurde. Jemand anderes hätte auf die Aussagen vielleicht weniger empfindlich reagiert, keine Ahnung. Aber das Gespräch mit der Person war damit, daß ich nicht eingelenkt habe, praktisch beendet, im Grunde genommen für uns beide verschwendete Zeit, aber vielleicht wollte die Person das so.

Das ist das Frustrierendste. Wenn man Zeit und Energie investiert und dann ist man erst in einer Sackgasse.

Wahrscheinlich ein Mitgrund für die Facebook Bubble und das massive Entfreunden dort, von Gruppen unterschiedlicher politischer Meinungen (speziell zum Thema Flüchtlinge, Islam etc.).

Mal sehen, wie das hier ausgeht.

Hey!
Kann dich sehr gut nachvollziehen und finde es einfach nur noch schade was hier abgeht.. was Menschen tatsächlich denken, glauben, meinen.
Hinter was für schlecht überlegten Aussagen sie stehen. Sobald man sie darauf anspricht fühlt sich jeder angegriffen..
Meiner Meinung nach sollte es keine Ländergrenzen geben! Aber das ist ein Thema für sich..
Ich hab auch schon einiges geschrieben :) Ich denke das könnte dir taugen:
Besserung nicht erzwingbar
Realität ist nicht statisch, sie wird von uns allen erschaffen.
Würde mich freuen wenn du mal vorbei schaust!
Grüße
Baron

PS:
Bezüglich Religion äußer ich mich nur ungern.. nicht, dass du dich wunderst.
Kann dazu lediglich sagen, dass ich es nicht als gut empfinde Kinder in Religionen einzuteilen. Kinder haben keine Ahnung von Religion.
Zu sagen dieses Kind ist christlich, muslimisch, etc halte ich für nicht sinnvoll.
Man sagt doch auch nicht: Dieses Kind ist SPDler, CDUler, AFDler, oder WhatEverler..
Grüße

Ich mag mich dazu eigentlich auch nicht äußern, da ich keinen Zugang zu dem Konzept, mein Leben nach einer höheren Macht auszurichten, habe.

Hmm ich schon..
Das Leben an sich ist so faszinierend. Wäre aber nicht möglich wenn nicht alles genau so auf's kleinste Detail (Universum) wäre, wie es ist.
Pantheismus ist toll.
Grüße

Du hattest mir die Artikel schon mal in einem anderen Kommentar verlinkt. ;)

oh, das tut mir dann leid.. :s

Ich fühle mich auf der Plattform nicht mehr sicher.
Und deshalb, aber auch wegen der Aussage, Beiträge ohne Bilder seien doof, frage ich mich, ob das hier noch die richtige Plattform für mich ist. Ich bin doch keine Unterhaltungsbloggerin, dazu bin ich nicht gutgelaunt genug ...

Lass dich nicht verunsichern.
Ich poste auch nur worauf ich Bock hab und niemand ist dazu gezwungen es sich regelmässig anzutun was ich absondere :D

Hallo,
ich habe ihren Post mal als eigenen Post kommentiert, bzw. eigentlich nur den Titel. Zum Rest werde ich noch weitere Kommentare verrfassen.

https://steemit.com/deutsch/@valkyrion/kommentar-1-zu-der-islam-gehoert-nicht-zu-deutschland-aber-sicher-tut-er-das

Diskriminierung von Menschen, weil sie aus dem Ausland kommen, ist abzulehnen! Den Islam zu kritisieren ist eine ganz andere Sache und diese beiden Dinge werden in Deinem Post fälschlicherweise in einen Topf geworfen! Genau so eine Argumentation behindert eine sachliche und dringend notwendige Diskussion darüber, dass der Islam auch eine politische Ideologie ist, die die Theokratie als Staatsform anstrebt und als eine Religion, die ihre Anhänger als "besser" und überlegen gegenüber Andersgläubigen und Atheisten sieht und damit Faschismus in Reinform bedeutet!

Udo Ulfkotte: Mekka Deutschland - Die stille Islamisierung

Ich glaube eher eine Islam-Diskussion führt in die Irre. Der Islam macht per se nämlich keinen Ärger. Junge Männer hingegen sehr wohl, und es ist dabei egal, ob diese nun Moslems, Buddhisten oder Atheisten sind. Wenn ihr Anteil in einer Gesellschaft zu hoch wird, dann machen die Ärger und fangen an zu töten. Eine Ausrede ist dann schnell parat, und ob die nun "Bibel", "Koran", "das Kapital" oder "Mein Krampf" heißt, das spielt nur eine völlig untergeordnete Rolle.

Bild: Junge Afghanen auf der Flucht nach Europa. (Bild: Darko Vojinovic / AP)
NZZ: »Wo es zuviele junge Männer gibt, wird getötet«

Damit läßt sich die Frage, ob der Islam zu Europa gehört auch beantworten, und zwar mit: "Noch nicht." Das Christentum gehört schließlich mittlerweile zu Amerika, und zwar aus dem selben Grund aus dem der Islam zu Europa gehören wird.

Ralf Nienaber: Geplanter Untergang - Wie Merkel und ihre Macher Deutschland zerstören

Wenn die Welt hinter dem Grundsatz, Menschen vor Konflikten schützen zu wollen, nicht mehr steht, kann sich ja auch die UNO mitsamt aller mit ihr verbundenen Organisationen auflösen.
Daniele Ganser: Illegale Kriege - Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren - Eine Chronik von Kuba bis Syrien

Am besten schützt man die Menschen vor den Konflikten, indem man die Konflikte dort nicht startet und befeuert. Da macht die UNO einen schlechten Job. Die Kriege dort fortzuführen und alle die dort freigesetzten Menschen in Europa aufzunehmen scheint mir als Lösung nicht wirklich geeignet zu sein.

Wenn China anfinge, Pegida zu bewaffnen, bewaffnete Mitglieder der Goldenen Morgenröte militärisch auszubilden und nach DE zu schicken, und dann auch noch deutsche Städte zu bombardieren, dann bestünde die Lösung auch nicht darin, daß alle die, die über die nötigen körperlichen und finanziellen Möglichkeiten verfügen, mit Hilfe von kriminellen Schlepperbanden nach China umzusiedeln. Es würde in dem Fall auch nicht besser, wenn ein Teil der Chinesen diese Leute dort dann willkommen heißt.

😣 ★good post!!!; 😣

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