Motivation, just an elusive, fading feeling? --- Motivation, nur eine trügerische Einbildung?
Seit gestern denke ich oft über das Thema Motivation nach. Was motiviert uns und was bringt uns dazu mit etwas aufzuhören oder Dinge abzubrechen?
Yesterday evening before one of my English classes here in Japan a student came to me to talk privately. When she was sure no other student could hear her, she told me that he had decided to stop coming to this class from next month.
Of course the first thing I wanted to know was why she doesn't want to to continue, I was wondering whether there was something wrong with my class, my way of teaching or if there are some kind of issues with some other student. Her answer was simply "I lost my aim".
I was thinking for a moment and then she told me that there is nothing wrong with my class, that she enjoys it and also the classmates are really nice. However outside of my class she hasn't been studying any English recently because she can't motivate herself. And without any preparation she doesn't want to come to this class anymore.
At that moment, my first emotion was that I was feeling a little sad and then I started to wonder. It's usually not too nice for a teacher to lose a student for that reason, because as a teacher I will always ask myself first, whether it is my fault they quit, even if the student will completely deny it.
Also the student who is going to stop coming to my class, she was actually the brightest students of that class, the brightest student in many ways. Not only was her English better than that of her class mates, she also had a bright attitude, she was shining from the inside. As much as I know, she seemed to be very talented in other ways too.
So having her in class was always nice, seeing her smile and seeing her trying hard but still enjoying. She was willing to put in that little extra effort to completely understand a problems or master some of the exercises. I felt it also helped other students to have her around, she was a big part of that class's open and relaxed atmosphere.
Half a year ago, when we were discussing changing class schedules, she was really concerned to lose me as a teacher, and now out of the sudden my most motivated student of that class told me she has lost the reason to study with me.
That is what has left me wondering since, has left me with that puzzled feeling and a lot of questions.
Gestern Abend vor einer meiner Englischklassen hier in Japan ist eine Schülerin zu mir gekommen, um etwas persönliches zu besprechen. Als sie sicher war, dass niemand anderes sie hören konnte, teilte sie mir mit, dass sie ab nächsten Monat nicht mehr zu meinem Unterricht kommen möchte.
Natürlich war meine erste Frage warum und ob etwas nicht in Ordnung wäre, mit meinem Unterricht an sich oder vielleicht ein Problem mit anderen Mitschülern aber ihre Antwort war nur "I lost my aim".
Ich habe für einen Moment nachgedacht bis sie anfügte, dass sie gerne in meine Klasse kommt und es auch keine weiteren Probleme hier an der Schule gibt. Aber ausserhalb des Unterrichts hat sie seit einiger Zeit nichts weiter dafür getan, um ihr Englisch zu verbessern. Und ohne Vorbereitung möchte sie nicht weiter zu meiner Klasse kommen.
Im ersten Moment habe ich mich zugegebenermaßen etwas mies gefühlt, kein Lehrer verliert gerne einen Schüler aus diesem Grund und man sucht dann doch die Schuld zuerst bei sich selbst.
Ausserdem war sie ein wunderbarer und fröhlicher Mensch und sie hat sehr dazu beigetragen, dass die Atmosphäre in dieser Klasse so locker und entspannt war.
Nicht nur hatte sie offensichtlich viel Spaß, ihr erlerntes Englisch auch anzuwenden, sie war auch eine große Hilfe für ihre Mitschüler, und sie hat sich oft bemüht und noch extra Einsatz und Willen gezeigt, aufkommende Probleme und Fragen zu lösen und die behandelten Themen auch richtig zu verstehen.
Auch für mich als Lehrer war es sehr angenehm sie um mich und in meinem Unterricht zu haben, mit ihrem freundlichen, ehrlichen Lächeln war sie wirklich eine strahlende Persönlichkeit.
Noch vor einem Jahr, als wir die Frage der Um- bzw. Zusammenlegung von verschiedenen Klassen diskutiert hatten war sie noch sehr besorgt, mich als ihren Lehrer verlieren zu können.
Und nun aus heiterem Himmel möchte sie aufhören, was mich etwas verwirrt mit einer Menge Fragen zurück lässt.
What motivates us or where do we get our motivation from?
Why do we actually start doing new things and why do we stop doing things?
Why do we lose our motivation and how easily do we give up?
How can we keep our motivation and avoid losing it?
What is the tipping point that makes us decide to give up on doing something?
Now I'm thinking deeply about those questions, because -not only one time- me too I have lost interest in what I was doing before.
I can become easily distracted when I really get into something new and exciting. Like being here on Steemit.
It has only been for a short time but I must already admit that I haven't paid as much attention as I should to the other things and duties around me.
So let me share this questions with all you guys here on Steemit. What are your thoughts about motivation, please let me know what keeps you going or makes you move on?
I'm looking forward to your comments and thought.
I will try to give everything a big upvote, even though I'm just a little fish in the big Steemit-pool.
Thank you for reading...
Was motiviert uns und woher beziehen wir unsere Motivation?
Warum fangen wir mit neuen Sachen an und was bringt uns dazu mit etwas aufzuhören?
Warum verlieren wir unsere Motivation und wie leicht geben wir auf?
Wie können wir unsere Motivation bewahren und vermeiden sie zu verlieren?
Wann ist der Wendepunkt erreicht, der uns entscheiden lässt mit einer Sache endgültig aufzuhören?
Ich bin jetzt selber dabei mir diese Fragen zu stellen und sie zu beantworten. Nicht nur einmal in meinem Leben habe ich das Interesse, in Sachen die ich gemacht habe, verloren. Es ist leicht für mich, mich in etwas neuem, interessantem zu verlieren. So wir hier auf Steemit. Ich bin zwar erst seit kurzer Zeit dabei, aber ich kann jetzt schon feststellen, dass ich nicht mehr allen Sachen, die mir eigentlich wichtig sein sollten, die volle Aufmerksamkeit schenke.
So wie denkt ihr über diese Fragen, was sind eure Gedanken zum Thema Motivation?
Ich freue mich über Anmerkungen und Ratschläge zu diesem Thema.
Ich werde versuchen, alle eure Kommentare ganz groß zu upvoten, auch wenn ich nur ein kleiner Fisch im Steemit-Becken bin.
Vielen Dank fürs Lesen und bis bald....
interested in my other posts?
please come over, leave a comment
and follow me
@maxinpower
Love and Respect!!
Ich denke, dass lernen im 'luftleeren Raum' oft der Grund für geringe Motivation ist. Sobald jemand merkt, dass neu erworbenes Wissen von <em<praktischem Nutzen ist und/oder mit Emotionen verknüpft wird, lernt er oft wie von selbst - die Motivation ist dann nicht mehr extrinsisch, sondern intrinsisch.
Stell' dir vor, deine Schülerin hätte im Internet einen neuen Freund kennengelernt, mit dem sie sich nur auf Englisch unterhalten kann ... sie hätte ab diesem Zeitpunkt vermutlich alles dafür getan, ihr Englisch zu verbessern. :-)
Ich selbst mag Mathematik gerne, vor allem allerdings dann, wenn ich sie - z. B. im Bereich des Arbitrage-Wettens - praktisch zum eigenen Nutzen anwenden kann.
Wenn mir jedoch ein Mathematiker erzählt, seine gesamte Doktorarbeit habe sich mit dem Phänomen des Ziehens der Wurzel aus Zwei beschäftigt, dann fällt es mir schwer, Begeisterung vorzutäuschen (doch, das ist schon kompliziert und sicher auch auf seine Art faszinierend, wenn man sich näher damit beschäftigt, aber mir fehlt in solchen Momenten der Bezug zu - meiner - Praxis).
Vielen Dank für deinen Kommentar und die Denkanstöße
Da hast du auf jeden Fall Recht, aber so ganz lufleer war der Raum dann in diesem Fall doch nicht. Wir hatten im letzten Jahr für einige Schüler extra eine Reise nach Kanada organisiert, und o.e. Schülerin war auch dabei und hatte also die Gelegenheit, sich selber etwas zu beweisen, was sie auch getan hat.
Ich denke auch, um mit etwas aufzuhören braucht es einige Überwindung und Überzeugung, wahrscheinlich kann man das auch als Motivation bezeichnen. Besonders in meinem Fall kann ich mir vorstellen,dass ihr diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Sie hat super Fortschritte gemacht, aber ist man einmal draussen, fällt der Wiedereinstieg um so schwerer.
Genau, hier haben wir wieder den eigenen Gewinn oder Nutzen. Aber daran kann man arbeiten, und versuchen sich selber Anwendungsfelder für seine Tätigkeit zu finden, was leider bei dem von dir erwähntem Mathematiker für Außenstehende schwer zu verstehen sein könnte. Hier bräuchte es dann auch schon ne ordentliche Prise Enthusiasmus.Oh, das "luftleer" habe ich auch gar nicht auf die spezielle, von dir geschilderte Situation bezogen. Das war eher eine allgemeine Aussage. Was in deinem Fall den Ausschlag gab, kann ich als Aussenstehender gar nicht beurteilen.
So hatte ich das ja auch verstanden und dann halt auf meine Situation umgemünzt.
Alle Angaben hier kommen von mir Persönlich, Motivation ist ein Thema das schwer Schritt-für-Schritt erklärt werden kann. Da wir Menschen so unterschiedlich sind.
Motivation ist für mich das streben nach einem Ziel. Wenn mich etwas so reizt, oder Interessiert. Dann will ich es auch! Das ist bestimmt bei einigen auch so.
Ich zum Beispiel habe mit manchen Dingen angefangen die mich sehr Interessiert haben. Aufgehört habe ich, weil: 1. Ich mir kein Ziel/Ziele dafür setzte. 2. Ich feststellte das, dass nichts für mich war.
Echt schön geschrieben! @maxinpower
Zu den anderen Fragen brauch ich mehr Überleg-Zeit. Danke für diese Gedankenstöße!
Hallo @cryptogainer
Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast zu antworten.
Natürlich ist Motivation immer was subjektives, also eine ganz persönliche Sache. Ich will zwar auch viel und alles (haha), aber bis man dann wirklich in die Puschen kommt, braucht es oft noch einiges. Oft muss man seine eigene Bequemlichkeit auch erst einmal überwinden.
Genauso ist das manchmal mit dem aufhören, man möchte auch manchmal andere Menschen nicht enttäuschen, und hält dann anSachen fest, die einen eigentlich gar nicht mehr interessieren udn vielleicht sogat langeweilen.
Ist unsere Motivation vielleicht manchmal auch einfach nur fremdbestimmt?
Danke für diesen Einblick in deine Arbeit. Sehr spannend. Meine Schwester war ein Jahr in Japan für einen Schüleraustausch und ein Mädchen aus Japan hat ein Jahr zuvor bei uns gewohnt. War eine sehr interessante Zeit. :) - Wie ist denn die Geschichte weitergegangen? Hat sie wirklich den Kurs verlassen? Mein Eindruck von Japan und Schülern in Japan war, zumindest schloss ich das aus den Erzählungen meiner Gastschwester, dass Schüler in Japan sehr Leistungsorientiert sind. Sie setzen sich sehr unter Druck. Vielleicht ist dieser Druck auch häufig Motivationskiller.
Nun zu deinen Fragen:
Was motiviert uns und woher beziehen wir unsere Motivation?
Mich motivieren Ziele. Ich setze mir gerne Ziele und freue mich, wenn ich es schaffe. Meine Motivation kommt also von mir heraus. Aber Ziele setzen geht nicht ohne eine Vision und eine Vision können wir nur entwickelt, wenn wir uns wenigstens zu einem Mindestmaß frei entfalten können. Jedes Kind hat Träume und Ziele, die es verfolgt. Wird dieses Streben gut geheißen, entwickelt sich eine Zielstrebigkeit und eine Vision fürs Leben. Wird dem Kind aber immer wieder deutlich gemacht, dass der eigne Wille wenig wert ist und die Regeln der Eltern das Maß der Dinge sind, geht der Zugang zur eigenen Vision verloren. Das macht es am Ende schwer sich zu motivieren.
Warum fangen wir mit neuen Sachen an und was bringt uns dazu mit etwas aufzuhören?
Neues fällt jedem Schwer, denn es ist ungewiss. Alles was ungewiss ist, macht Angst, angst ist Stress. Unser Gehirn mag das nicht, es mag eher Gewohntes. Das steht aber im Kontrast zur Neugier des Menschen. Der Mensch kann auf Dauer nicht glücklich sein, wenn er nicht zumindest versucht seine Lage zu verbessern. Also fangen wir immer wieder Neues an. Sind dort aber dann zu viele Hürden zu nehmen, hören wir wieder auf. Das ist auch die Antwort auf die Frage: Warum verlieren wir unsere Motivation und wie leicht geben wir auf?
Wie können wir unsere Motivation bewahren und vermeiden sie zu verlieren?
Dazu mache folgendes:
Wann ist der Wendepunkt erreicht, der uns entscheiden lässt mit einer Sache endgültig aufzuhören?
Wir können und sollen immer dann aufhören, wenn uns etwas nicht mehr ans Ziel bringt, oder sich gar das Ziel ändert, denn das Leben ist kein Sprint, es ist ein Marathon.
Danke für deine Fragen, hat Spaß gemacht sie zu beantworten. Das ist natürlich nur ein Teil zum Thema Motivation. Da werde ich mal einen eigenen Post machen. :)
Denn so mancher braucht Motivation, die von außen kommt. In Form von Belohnung oder Druck.
Willkommen hier auf steemit. :)
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die habe ich gleich mehrmals gelesen, super das du dir so viel Zeit zum Antworten genommen hast.
Also erstmal zur Vorgeschichte, das ist ja ganz aktuell. Sie hat mir das ja erst am Donnerstag mitgeteilt. Und da es dazu auch schon viel Überwindung braucht, vor allem hier in Japan, denke ich mal die Entscheidung ist entgültig.
In Japan ist es zum Beispiel gar nicht so leicht, einfach so mit etwas aufzuhören. Man ist ja hier erst einmal Teil einer Gruppe und dann erst eine eigene Persönlichkeit. Deshalb geht die Gruppe (hier die Klasse) halt vor, und einfach sich zu verabschieden würde ja auch heißen den anderen vor den Kopf zu stoßen. Hier verbinden sich dann wohl Zwang und Motivation.
Genauso ist es hier oft mit Kindern und Jugendlichen, eine eigene Meinung oder Träume zu haben wird nicht unbedingt toleriert, geschweige denn seinen ur-eigenen Weg gehen zu wollen. Der herausstehende Nagel wird gerne wieder reingeschlagen.
Motivierend kann das bestimmt nicht sein, deshalb weiß ich auch noch nicht, ob ich meine Tochter in ein paar Jahren hier zur Schule schicken werde.
Vielleicht wird es dann ja wieder einmal für eine große Veränderung und eine neue persönliche Ausrichtung.
Deinen Punkt mit der Vision finde ich auch sehr interessant, die Frage könnte hier dann sein, ab wann denkt man immer realistischer und die eigene Vision verblasst immer mehr?
Dir noch einen schönen Sonntagnachmittag, hier muss jetzt die Erste in Bett :)
Für mich sieht das nach einem recht ungewöhnlichen Fall aus. Nicht allein aufgrund der Tatsache, dass deine Schülerin einfach die Motivation verloren hat, sondern dass es (laut deinen Schilderungen) dafür keine (oder nur geringfügige) Vorzeichen gab. Die Gründe für die vorhandene oder fehlende Motivation sind sicherlich bei jedem Menschen unterschiedlich. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass hinter jeder Motivation eine Art "Gewinn" steckt, den die Menschen vor ihrem inneren Auge haben. Beispielsweise nehmen einige Menschen auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit lieber das "unbequemere" Rad als das Auto. Der "Gewinn" wäre in diesem Fall dann Wachheit und gute Laune durch die Bewegung an frischer Luft. Zusätzlich dürften bei dem Grad der Motivation auch die individuelle Einstellung des jeweiligen Menschen eine wichtige Rolle spielen, d.h. z.B. wie sehr er/sie an seinen/ihren Erfolg/Scheitern glaubt.
Da ich den Eindruck habe, dass du deine Aufgabe als Lehrer durchaus ernst nimmst, bezweifele ich, dass du für die nachlassende Motivation deiner Schülerin verantwortlich bist.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Überlegungen helfen!
Danke für deinen Kommentar.
Ja ich denke auch, dass eine eventuelle Belohnung oder ein persönlicher Gewinn oft den Ausschlag geben kann, ob wir uns zu etwas motivieren können. Aber wahrscheinlich ist auch das Verhältnis von Aufwand zu diesem Gewinn ziemlich maßgeblich, genauso die Erfolgsaussichten.
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