*ANLEGEN EINER TEEKRÄUTERSPIRALE*

in #kraeuter7 years ago (edited)

Eine Kräuterspirale ist ein dekoratives, dreidimensionales, spiralförmiges Kräuterbeet. Die zur Mitte hin schneckenhausähnlich ansteigende Spirale wird aus Natur-, Pflaster- oder Ziegelsteinen gebildet und mit einer Drainageschicht aus Bauschutt, Kies oder Schotter sowie einem Erde-Kompost-Sand-Gemisch befüllt.

Da die Materialien in unterschiedlichen Mengenverhältnissen eingebracht werden, entstehen verschiedene Zonen: Der obere Teil der Spirale ist trocken und nährstoffarm während Feuchtigkeit und Nährstoffgehalt nach unten hin stetig zunehmen, sodass der untere Spiralenbereich – der in einen kleinen Teich mündet – einen feuchten und nahrhaften Boden bietet → siehe Skizze. Eine Kräuterspirale wird stets an einer Nord-Süd-Achse ausgerichtet und bietet den angebauten Pflanzen sowohl sonnige als auch halbschattige und schattige Plätze. Dadurch wird es möglich, Kräuter mit unterschiedlichen Standortansprüchen auf wenigen Quadratmetern anzubauen. Fertigbausätze für Kräuterspiralen sind im Handel erhältlich – selber bauen geht natürlich auch.

Die Zonen einer Kräuterspirale:
1 = trocken, nährstoffarm, kalkhaltig
2 = eher trocken, mäßig nährstoffreich
3 = eher feucht, nährstoffreich
4 = feucht, nährstoffreich

Für eine Spirale mit 3 m Durchmesser und 0,80 m Höhe werden Steine für 5–6 m² Mauerfläche benötigt – diese sollten mindestens faustdick sein. Weiterhin: 1 m³ Kies oder Schotter, ca. 7 Schubkarrenladungen kalkhaltiger Bauschutt, jeweils 3 Schubkarrenladungen mit Sand und Kompost, reichlich Gartenerde, Unkrautvlies sowie Teichfolie.

An einem sonnigen Standort wird zuerst der Grundriss der Spirale mit Sand auf den Boden aufgebracht – dabei ist es hilfreich, zunächst mit einer, zwischen zwei Stöcken gespannten Schnur einen Kreis zu ziehen und die Windungen im Inneren der Spirale sowie den Teich danach zu kennzeichnen → siehe Skizze. Anschließend wird der Grundriss spatentief ausgehoben – der Teich 40 cm tief. Der ausgehobene Bereich wird nun mit Kies oder Schotter wieder aufgefüllt – lediglich der Teich und Zone 4 werden ausgespart. Nachdem die gesamte Spiralenfläche mit Unkrautvlies bedeckt wurde, wird die erste Steinreihe aufgebracht → siehe Skizze.


Grundriss mithilfe eines Kreises anfertigen


Erste Steinreihe legen

Beim Anlegen der Windungen im Inneren der Spirale ist darauf zu achten, dass die späteren Pflanzbereiche mindestens 50 cm breit sind. Reihe um Reihe wird nun eine Trockenmauer errichtet, die am höchsten Punkt in der Spiralenmitte 80 cm hoch ist und zum Spiralenäußeren hin stetig absteigt. Mit versetzten Fugen gebaut und leicht nach innen geneigt erhält die Mauer die größte Stabilität. Zone 1 wird anschließend mit Bauschutt befüllt, die Zonen 2 und 3 mit Kies oder Schotter – bis 25 cm unterhalb des jeweils angrenzenden Mauerrandes. Daraufhin wird die Spirale mit nährstoffreicher Erde – die je nach Zone unterschiedlich mit Sand oder Kompost versehen ist – bis an den Mauerrand aufgefüllt.

Zone 1: 1/2 Sand, 1/4 Erde, 1/4 Kompost
Zone 2: 1/3 Sand, 1/3 Erde, 1/3 Kompost
Zone 3: 1/2 Erde, 1/2 Kompost 
Zone 4: 3/4 Erde, 1/4 Kompost 


Querschnitt durch die Kräuterspirale

Das für den Teich ausgehobene Loch wird mit einer 5 cm hohen Sandschicht versehen und mit Teichfolie ausgelegt. Diese wird wiederum mit einer Sandschicht bedeckt, bevor der Teich mit Wasser befüllt wird. Zum Schluss wird der Rand der Teichfolie mit Steinen beschwert und verdeckt. Statt Teichfolie kann auch ein großer Kübel, ein Trog oder eine Teichwanne in den Boden eingelassen werden. Vor dem Bepflanzen sollte die Spirale einigen Regengüssen ausgesetzt oder gründlich gewässert werden – häufig rutscht die Füllung dabei zusammen und es muss noch einmal etwas Erde-Kompost-Sand-Gemisch zugegeben werden.


1. Salbei (1x), 2. Ysop (4x), 3. Thymian (4x), 4. Lavendel (4x), 5. Schafgarbe (5x),
6. Melisse (6x), 7. Frauenmantel (2x), 8. Mädesüß (2x), 9. Pfefferminze (3x)

Das Beispiel zeigt eine, ausschließlich mit Teekräutern bepflanzte Kräuterspirale. Im oberen Bereich wachsen mediterrane, im mittleren und unteren Bereich eher einheimische Arten. Mädesüß benötigt feuchten Boden und ist deshalb nah am Teich untergebracht. Die Pfefferminze bekommt einen Platz außerhalb der Spirale zugewiesen – dort ist sie mit einem Topf in den Boden eingelassen. Die übermäßige Verbreitung von Melisse und Frauenmantel wird mit einer Rhizomsperre begrenzt. Die Selbstaussaat aller angebauten Teekräuter wird verhindert, um ein Überwuchern der Teekräuterspirale zu vermeiden.

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Vielen Dank für den Hinweis! Das mache ich auf jeden Fall. Ich habe noch viele offene Fragen.

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Ein sehr schöner Beitrag!
Auch von mir ein herzliches willkommen :)
Ein kleines Rudel Booster, sponsored by #deutsch ist auf dem Weg zu dir :)

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Tolle Bauanleitung :)
So eine wollte ich mir auch schon für den Garten zulegen, war aber ehrlich gesagt zu faul um sie selbst zu basteln :)
Hast du deine selber gemacht?

Ja, ich habe schon Einige gebaut oder mitgebaut. Mit jeweils ganz verschiedenen Steinen. Der Aufwand ist schon groß - vor allem die Materialbeschaffung ist teilweise schwierig und teuer - aber wenn man in seiner Wohngegend einmal die entsprechenden Quellen ausfindig machen und Kontakte aktivieren konnte, dann geht es ziemlich leicht. Und man hat dann auch superlange was davon - so eine Kräuterspirale hält sich ja - mit kleinen Ausbesserungen - ewig. Mit gekauften Fertigsets habe ich leider keine so guten Erfahrungen gemacht. Sie sind häufig so klein und niedrig, dass die eigentlichen Vorteile einer Kräuterspirale gar nicht so recht zum Tragen kommen. Hast du ein solches Set gekauft? Wie sind denn deine Erfahrungen damit?

Hey. Ja das glaub ich dir gern.
Nein, ich hab leider noch gar keine. Ich hab zwar auch so Fertigsets im Handel gesehen, aber die waren mir auch zu klein bzw. zu teuer. Und sahen nicht wirklich so schick aus find ich. Aber mal sehen, vielleicht kann ich mich nächstes Jahr dazu überwinden :)

Dann halt am besten schon jetzt die Augen offen, was Bauschutt angeht! ;-) Viele Baufirmen geben den mitunter gerne kostenlos oder für eine geringe Anliefergebühr ab. Wenn du Glück hast, findest du so auch Steine von abgerissenen Mauern oder alten Häusern. Um sicherzugehen, dass du dir auf diesem Weg keinen Asbest oder andere Schadstoffe, die in moderneren Putzen, Mörteln u.ä. enthalten sind, in den Garten holst, frag immer nach, wann die Materialien verbaut wurden und nimm nur solche von vor 1950.

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