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RE: Klimawandel, Fleischkonsum und die Ernährung der Zukunft.

in #klimawandel5 years ago

Oh !

Da sind aber einige diskussionswürdige Thesen enthalten.

Könnten wir das mit dem Fleisch mal zerpflücken ?
Weidetiere können nämlich Klimazonen begrasen in denen Gemüseanbau nur mit Aufwand möglich ist.

Das mit den 15000 Litern Wasser ist jedenfalls auch reisserisch, denn Wasser wird ja nicht verbraucht sondern höchstens verunreinigt und dann wieder in den Kreislauf gespeist.

Sort:  

Da sind aber einige diskussionswürdige Thesen enthalten.

Wäre ja auch gelacht, wenn's bei einem so heiklen und komplexen Thema keinen Diskussionsbedarf gäbe ...
Immerhin habe ich das heiße Eisen angepackt und von meiner persönlichen Sicht der Dinge (aber doch von den mir verfügbaren Fakten ausgehend) die Sachverhalte aufgearbeitet.

Weidetiere können nämlich Klimazonen begrasen in denen Gemüseanbau nur mit Aufwand möglich ist.

Tatsache ist, dass große Flächen Regenwald (als CO2-Speicher, Rückzugsgebiet für zahllose Tier-und Pflanzenarten, reichhaltiges Reservoir an für die medizinische Forschung wichtigen Substanzen und 'Gendatenbank') und andere, bis dahin unberührte Landschaften, Weideland weichen mussten und müssen, und an vielen Orten, wo Nutztiere weiden, sehr wohl Gemüse/Getreide angebaut werden könnte (für das bei Weitem weniger Platz/Wasser/sonstige Ressourcen benötigt werden würden, um dieselbe Energieausbeute zu erzielen).
Abgesehen davon braucht man das Gemüse/Getreide nicht unbedingt stets genau dort anzubauen, wo natürliche Landschaften der Rinderhaltung (welche - Anmerkung am Rande - ebenfalls niemals ohne "Aufwand" vonstatten geht) weichen mussten.

Das mit den 15000 Litern Wasser ist jedenfalls auch reisserisch, denn Wasser wird ja nicht verbraucht sondern höchstens verunreinigt und dann wieder in den Kreislauf gespeist.

Ich habe meines Wissens auch nirgends geschrieben, sie würden "verbraucht", sondern benötigt. Die Folge seien Phosphat- und Nitratbelastung sowie Antibiotikarückstände im Wasser.
Auch bei nochmaligem Lesen erscheint mir die verlinkte Quelle durchaus nicht reißerisch zu sein: So wird klar beschrieben, dass je nach Art der Rinderhaltung die Menge des benötigten Wassers variiert und für den Konsum anderen als Rindfleischs weniger Ressourcen verbraucht werden (ich benutze jetzt doch mal dieses 'böse' Wort, weil es in der Umgangssprache durchaus üblich ist, z. B. vom durchschnittlichen 'Wasserverbrauch' eines Haushalts zu sprechen - wichtig ist ja, was ich damit meine).

Lassen wir den Regenwald mal außen vor, für den Moment, denn ich könnte dagegenhalten, dass auch Regenwald für Palmölplantagen abgeholzt wird.

Der ist für mich aber ein ganz bedeutsamer Punkt!
Natürlich wird er auch für Plantagen abgeholzt, aber das macht es ja nicht besser ...

Was das Aufforsten in Sibirien (und auch anderswo) betrifft: Natürlich entstandener Wald ist normalerweise ziemlich widerstandsfähig. Wurde der aber irgendwann abgeholzt und viel später dann in Form von Monokulturen, in denen sich auf einzelne Arten spezialisierte Schädlinge rasch verbreiten können, wieder erneuert, sieht das anders aus.

Auch ohne Quelle dürfte klar sein, dass Weideland als von Pflanzen bewachsenes Areal eine bestimmte Menge CO2 bindet (von dem die Rinder regelmäßig eine gehörige Portion aufnehmen und später freisetzen). Allerdings dürfte gesunder Wald allein aufgrund der viel größeren Biomasse der Bäume um ein Vielfaches mehr dieses Treibhausgases speichern.

Ich finde auch keine Studie, ob Weidetiere Nitrate ins Grundwasser eintragen.

Die Rinder erhalten (hoffentlich) sauberes Wasser, das nicht aus dem Boden stammt, auf dem sie weiden, was in Ländern, in denen es daran mangelt, ohnehin vorhandene Probleme mit der Trinkwasserversorgung verstärkt, und geben es in Form von Harn (-> Phosphat) und Kot (->Nitrat) dann in den Boden ab. Darin zusätzlich enthalten sind Spuren von Antibiotika.
Dadurch wird die Menge verfügbaren sauberen Wassers reduziert.
Ich wünsche noch viel Spaß bei der Gewinnung neuen Trinkwassers aus Rinderurin. :)

Ich denke an der Stelle können wir den Knoten auflösen und die von den 'Klimaexperten' mitgelieferten Lösungen als das entlarven was sie sind: Marketing für Palmöl, Rapsöl, Mais, Windräder, Solarzellen und Steuererhöhungen.

Klar doch, so gut wie alle Wissenschaftler, welche sich mit Klimaphänomenen befassen, sind schlicht gekauft, während beispielsweise die Trump-Regierung mit ihren Farmer-Wählern und die Fleisch verwertende Industrie nieeemals auf die Idee kämen, an irgendetwas Unredliches auch nur zu denken oder gar wissenschaftliche Forschung zu behindern bzw. ihr die Mittel zu streichen. :)

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an vielen Orten, wo Nutztiere weiden, sehr wohl Gemüse/Getreide angebaut werden könnte (für das bei Weitem weniger Platz/Wasser/sonstige Ressourcen benötigt werden würden, um dieselbe Energieausbeute zu erzielen

Das dachte ich auch immer. Stimmt aber nicht.

Lassen wir den Regenwald mal außen vor, für den Moment, denn ich könnte dagegenhalten, dass auch Regenwald für Palmölplantagen abgeholzt wird.

Ich könnte sogar dagegenhalten, dass in Sibirien riesige Flächen aufgeholzt wurden und nun forstwirtschaftlich statt als Weideland genutzt werden. Das führt dazu, dass die Permafrostböden auftauen und riesige Löcher in der Landschaft entstehen und lange abgespeichertes co2 und andere 'Klimagase' freigesetzt werden. Den ziemlich interessanten Bericht finde ich gerade nicht. Dort wird auch erwähnt, dass große Herden und kurze, intensive Überweidung Erosion am stärksten aufhalten, was erstmal etwas konterintuitiv ist.

Ich finde auch gerade keine Studie zum Thema Weideland, dass co2 abbindet.
Ist aber auch so.

Leider ist die Internetsuche total schwierig, denn alles ist mit dem größten Blödsinn geflutet.

Ich finde auch keine Studie, ob Weidetiere Nitrate ins Grundwasser eintragen.
Ich glaube nicht, da sie ja nur soviel kacken können, wie sie fressen und es bleibt ja auf der Wiese.

Weidetiere verhindern Erosion. Konventionelle Landwirtschaft fördert sie.
Den Schaden kann man garnicht ausrechnen.

Weideland braucht man nicht spritzen. Konventioneller aber auch BIO Anbau kommen meistens nicht ohne Gifte aus.

Das alles gilt natürlich für maisgemästete Stalltiere nicht.

Ich werde mich dem Thema mal ganz ausführlich widmen, hatte dazu aber schon einen kurzen Beitrag. Ich denke an der Stelle können wir den Knoten auflösen und die von den 'Klimaexperten' mitgelieferten Lösungen als das entlarven was sie sind: Marketing für Palmöl, Rapsöl, Mais, Windräder, Solarzellen und Steuererhöhungen.

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