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RE: Cost Average Effect - Senkung des Risikos oder Augenwischerei?

in #investition6 years ago (edited)

Ein erstklassiger Beitrag, der sehr angenehm geschrieben ist. Ich kannte diese Strategie bereits, abet du hast sie sehr anschaulich wiedergegeben. Vielleicht wäre eine grafik noch cool gewesen. Aber das wäre nur das Sahnehäubchen 😊.

Was mich allerdings wundert, was ich nicht wusste ist, dass sich der effekt auf lange Sicht relativiert. Hast du dazu eine Erklärung?

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Das mit den Grafiken fällt mir auch meist auf. Ich bin oft sehr textlastig, vielleicht hilft da hier und da eine Grafik doch manchmal ein wenig mehr. Werde mal mehr darauf achten, wo es sich anbieten könnte :)

Das mit dem relativieren ergibt sich ja durch die Bildung des Clusters. Wenn Du 12 Monate lang für 20€ einen Anteil bekommst, hast Du 240€ investiert zu eben einen Durchschnittspreis von 20€. Wenn nun im 13 Monat das Wertpapier für 22€ kauft, hast Du deinen durchschnittlichen Einstandspreis auf 20,15€ angehoben. Obwohl der Kurs also um 10% angestiegen ist, wird der Zugewinn nur 15¢. Wir haben ja eben bereits 12 Monate lang den Einstandspreis durch zukäufe "gefestigt" und einen Cluster zu 20€ gebildet.

Lassen wir das ganze nun 10 Jahre lang laufen, so fällt eben ein Monat nicht mehr besonders ins Gewicht. Somit wirkt der Effekt eben nur am Anfang sehr stark und wird dann langsam schwächer. In den meisten Beispielen wird immer ein extrem volatiler Markt genommen bei dem der Kurs sehr stark in einem Bereich hin und her pendelt. Gerade dort greift der Effekt dann auch sehr stark. Die meisten Indices und auch Wertpapiere schwanken meist aber nicht so extrem, sondern verändern sich nur langsam über einen längeren Zeitraum. Entsprechend stärker clustert es sich an einer Stelle und geht es mal abwärts oder aufwärts, sind die Zukäufe nicht mehr so maßgeblich.

Hoffe das erläutert es nochmal ein wenig mehr. Unterm Strich ist dieses Phänomen gar nicht so wichtig, da im Laufe der Zeit eben die der Einstandspreis sich immer mehr dem normalen Markt hin anpasst. Das ist nicht notwendigerweise schlecht. Ich sehe den CAE daher eben eher als psychologischen Trick für jene, die noch gar nicht drin sind.

In der Praxis sind diese vorwiegend eben auch nur bei den sparplänensinnvoll, da ansonsten die Transaktionskosten steigen. Ähnliche Effekte hat man natürlich auch, wenn man mehrere Chargen verteilt über die Jahre von einer Aktie holt und damit ja auch seinen Einstandspreis verändert. Gerade bei großen zeitlichen Horizonten ist man aber dann schnell wieder bei der "Kursvorhersage", was eben oft nicht gut klappt. Wer aber mit Watchlists arbeitet und eben dann zuschlägt kann eben günstig seine Lieblingsaktien zum Discount kriegen... ich würde da aber nicht mehr wirklich vom CAE sprechen, da die Regelmäßigkeit eben auch sehr wichtig ist :)

Vielen dank für die ausführliche Erläuterungen. Ich konnte wieder etwas mitnehmen ☺

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