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RE: Gegen das Vergessen

Glaubst du der Tod ist das Ende? Wenn ja, was hättest du davon, dass sich andere an dich erinnern? Wenn du nicht glaubst, dass der Tod das Ende ist, dann musst du dir darüber keine Gedanken machen. Nach den traditionellen östlichen Weltanschauungen lebt die Seele ewig. Ich denke das auch. Dein Tod ist für andere genau das gleiche, als wenn du in einen anderen Raum gehst und nie mehr zurückkommst. Du hast die Tür geschlossen und bist für die meisten weg. In deinem Seelenfrieden, den du dann hast, spielt es keine Rolle mehr, was vorher war. Du bist dann wunschlos glücklich in einem Augenblick der Ewigkeit, und zwar solange bis deine Seele wieder Lust auf neue Erfahrungen hat.

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Eine Art gedankenbefreite Unsterblichkeit gibt es meiner Meinung nach, davon bin ich fest überzeugt. Dass man selbst oder das, was immer aus einem nach dem Tod wird, es wahrnimmt, glaube ich hingegen nicht.

Den Gedanken daran finde ich jedenfalls toll: Vielleicht in 1200 Jahren oder wann auch immer, bekommt jemand etwas von mir in die Hand und denkt sich: “Ey, wer hat das gemacht oder geschrieben oder initiiert?” Vielleicht sagt er dann zur künstlichen Intelligenz, die die Weltherrschaft übernommen hat: “Kreiere Holger Jacob aus der bei Ausgrabungen entdeckten DNA!” 😄

Seinem Leben oder dem, was davon übrig ist, Ziele oder einen Sinn zu geben, ist doch nicht das Verkehrteste. Ich arbeite halt an meiner vermeintlichen Unsterblichkeit. 🙂

Sogar einen Wikipedia-Eintrag habe ich schon über mich geschrieben. Es ist gar nicht so schwer, einen solchen zu veröffentlichen, wie man denkt.

Für die meisten ist das totaler Schwachsinn, aber da ich mit dem, was ich mache, auch viel Gutes in die Welt bringe – überwiegend durch die Communitys und Projekte, die ich ins Leben gerufen habe und betreue – profitieren auch schon zu meinen Lebzeiten viele davon. Und dass es so was wie Karma gibt. Daran glaube ich auch ganz fest. Ich schätze, ich bin der beste Beweis dafür: Einer schweren Herzkrankheit zum Trotz ist es schon fast ein medizinisches Wunder, dass ich noch immer auf dieser Welt herumlaufe und man noch keine 10 Meter hohen Denkmäler von mir vorfindet. 😄

Solange jemand an dich denkt, bist du unsterblich. Wenn ich zurück in die Geschichte blicke und an z.B. einem sehr bekannten Menschen denke, nehmen wir Plato, was bewirkt dieses Andenken? OK, er wird hin und wieder zitiert, aber das ist dann auch alles. Nehmen wir Bruce Lee, ich selbst bin ein großer Fan von ihm und war schon 2x an seinem Grab. Zu seinen Jahrestagen kommen immer weniger Leute. Er selbst sagt mal: Wenn ich tot bin, verehrt mich nicht, verehrt die Weisheit. Er war viel mehr ein Philosoph als ein Kampfsportler. Wenn du dir zu viel Gedanken darum machst, wie du in Erinnerung bleibst, dann ist das irgendwie ein bisschen self-made Personenkult. Was ich sagen will ist: nicht was die Leute an dich erinnert ist wichtig. Das spielt letztlich keine wirkende Rolle und hat keinen Einfluss auf dein Leben. Was du gerade in diesem Augenblick tust, darauf kommt es an. Die besten Menschen waren die, die am wenigsten an sich selbst dachten :-).

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