15 + 3 👹🍣🎎 Mein Japan

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Ich hatte eine ganze Weile durchgehalten, aber es wurde dann doch mal wieder Zeit, dass ich unter das Messer kam. Das letzte Mal, dass ich es zum Friseur geschafft hatte, war gut 14 Monate her und meine Haare sind dementsprechend gewachsen. Länger waren sie schon im letzten Jahr, aber seitdem war diesbezüglich noch ein gutes Stück dazugekommen. Leider nur längentechnisch, die Haardichte lässt leider an einigen Stellen schon deutlich zu wünschen übrig, aber mit dem Alter stehen viele Männer irgendwann vor dem gleichen Problem.

Eigentlich hatte ich früher nie lange Haare, das Ganze ist ein Resultat der letzten Jahre, in dem sich überall eine ganze Menge verändert hat. Als es vor vier Jahren hieß, wir sollen doch bitte zu Hause bleiben, konnte ich auch für eine ganze Weile nicht zum Friseur meines Vertrauens gehen und mir meine Haare schneiden lassen. Aber da ich ja auch von zu Hause gearbeitet hatte, sah ich darin kein Problem und auch in der Familie stießen meine langsam länger werdenen Haare auf eine ziemlich positive Resonanz.

Ich hatte dann eine ganze Weile durchgehalten, bis ich meine Haare dann hinten zusammenbinden konnte. Und da es nicht nur gefiel, gab es erst einmal keinen Grund, daran etwas zu ändern. Nach über einem Jahr war ich dann zwischendurch doch schon mal beim Frisuer gewesen, aber dieser hatte nur an den Spitzen etwas herumgeschnitten, aber am Gesamtbild nicht viel geändert.

Und so kam es, dass ich auf einmal mit langen Haaren herumlief und meine Freund und Feind, welches ich meist für eine lange Zeit nicht gesehen hatte, damit verblüffen konnte. Bei den meisten Männern werden im Alter die Haare kürzer, bei mir wurden sie dafür länger und ich hatte meinen Spaß daran.

Gut, ich muss zugeben, dass lange Haare auch ganz schön nervend sein können. Insbesondere beim Schlafen stören sie schon gewaltig, wenn sie einem wieder einmal über das Gesicht hängen. Aber wer schön sein will, muss nun einmal leiden. Und deshalb nahm ich das ganze wie ein richtiger Mann, und beschwerte mich nur dann, wenn es auch angebracht war.

Und auch als wir wieder frei in unserer Welt herumtollen konnten, wollte ich nichts an meiner Haarpracht ändern. Klar, irgendwann kommt der Tag, an dem die Mähne fällt. Aber so weit war es zum Glück dann doch noch nicht.

Wie bereits erwähnt sind Friseurtermine bei mir nun selten geworden, was dazu führte, dass die Haare hinten immer länger wurden. Damit es aber dann doch nach etwas aussieht, sollte man sich zumindest ab und zu doch ein wenig was abschneiden lassen, und dieser Zeitpunkt war nun bei mir gekommen.

Wir hatten vorher ausgemessen und ich entschied mich dafür, 15 Zentimeter abzunehmen. Als ich dann auf dem Frisuerstuhl saß und die Scheere am Schneiden war, habe ich dann noch einmal 3 Zentimeter draufgelegt. Insgesamt waren es also 18 Zentimeter, die abgeschnitten wurden, worauf ich fast ein wenig stolz war. Denn meine Haare waren immer noch lang genug, um sie hinten zusammenzubinden und um sie im Wind wehen zu lassen.

Früher hätte ich selber nicht gedacht, dass ich einmal mit langen Haaren herumrennen würde. Manchmal braucht es halt einen Anlass, damit man über seinen Schatten springt und sich etwas traut. Glücklicherweise habe ich diesen Anlass realisiert und die Chance ergriffen. Und mit meiner derzeitigen Frisur passe ich wunderbar zum Rest meines Familienteams, in dem auch alle mit langen Haaren herumrennen.

Oder war das vielleicht sogar der Hauptgrund? Wollte ich vielleicht nur dazugehören und nicht als kurzhaariger Außenseiter dastehen? Wer weiß das heute schon so genau, was zählt ist nun das Ergebnis.

Und dank dem kann ich jetzt beim Schaukeln meine Haare mitschwingen lassen, welche im Licht der untergehenden Sonne glänzen und im leichten Meereswind wehen dürfen. Perfekt, genau so sollte diese Geschichte enden, der es nun nicht mehr dazuzufügen gibt.

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