Herz oder Kopf - Was lenkt dein Leben?

in Deutsch Unplugged3 years ago

Früher hätte ich gesagt: Ich bin ein ziemlicher Kopfmensch. Mit einem kleinen schlechten Gewissen und der Frage, was mich das wohl in meinem Leben so kostet. Auch wenn das Denken und die Ratio in der westlichen Welt allgemein positive Attribute sind, bedeutet ein Kopfmensch zu sein für mich auch zu grübeln.

Deine Gedanken formen dein Leben

Heute denke ich immer noch sehr viel, grüble ab und an, achte doch viel mehr auf meine Gedanken. Ich nutze das, was mir liegt, das Denken und Lernen, um mein Leben schöner zu machen. Ich habe verstanden, dass jeder von uns aktiv entscheiden kann, welche Bedeutung ein Umstand oder Ereignis in unserem Leben hat. In jedem Augenblick können wir den Dingen in unserem Leben neuen Sinn geben. Wir können uns entscheiden den Umständen in unserem Leben eine positive Bedeutung zu geben, um unser Leben aktiv in eine Richtung zu bringen, die gut für uns ist.

Das nennt man auch Re-Framing. Ein Prozess der Welt und dem Leben einen neuen Rahmen zu geben.

In Richtung Herz

Meine persönliche subjektive Erfahrung ist, dass meine Psyche mir ein positives Re-Framing nicht glaubt, wenn ich die neue Bedeutung der Umstände nicht auch fühle. Wenn der Kopf, also einen neuen, positiven Gedanken hat, aber das Herz stumm bleibt oder gar nein sagt. Seit guten zwei Jahren lerne ich meinem Herzen immer achtsamer zu zu hören und meine Gedanken wirklich zu fühlen.

Noch ist mein Kopf um einiges aktiver als mein Herz, aber sie sind ein gutes Team. Ich bin dankbar die Verbindung zu meinem Herzen stärken zu können und freue mich meinen Lebensweg immer mehr in Richtung Herz zu gehen.

Wie ist das bei dir?

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 3 years ago (edited)

Die hohe Kunst ist es, gar nichts zu denken. Das ist der zuverlässigste Weg, die eigenen Gedanken auf die Spur zu bringen, die Glück verspricht. Wenn du regelmäßig übst, deine Gedanken gezielt zum Schweigen zu bringen, öffnest du mit der Zeit ein Universum an Möglichkeiten, die dir bei all dem angestrengten Denken nicht aufgefallen sind.

Dein Kopf ballert dich den ganzen Tag mit Gedanken voll. Das sind Angebote, die du annehmen oder ablehnen kannst. Nimm dir eine Zeit, z. B. bei leichter Arbeit und lehne die Angebote deiner Gedanken ab. Denke sie einfach ganz bewusst nicht weiter. Sprich ein Mantra, wenn du dich nicht befreien kannst. Aber lehne es fest ab, die Gedanken weiter zu spinnen. Ich wette, du schaffst das keine Minute. Aber mit der regelmäßigen Übung wird der Moment in dem du nichts denkst, immer länger.

Als fortgeschritten Geübte sortierst du deine Gedanken zunehmend effektiver in Wichtig und Unwichtig. Man kann etwas tun für sein Glück.

 3 years ago 

danke für diesen wunderbaren kommentar. das werde ich machen und meditation in meinen Tag einbauen.

 3 years ago 

Mit Meditation fühle ich mich nun gar nicht so wohl - ich denke wohl einfach zu gerne nach ;-)) Deswegen bin ich noch lange kein ausgesprochener Kopfmensch.

Dieses "in-sich-ruhen" oder "die-Mitte-gefunden-haben" ist m.E. ein Zeichen davon, daß Kopf und Herz (oder Bauch?) im Einklang sind und nicht im Widerstreit. Letzterer wäre kräftezehrend und zermürbend, Entscheidungen fielen immer schwerer und man verharrt irgendwann in Lethargie - wenn man sich nicht für einen "Entscheidungsträger" entscheidet. Und damit meist falsch liegt (nur mein Gefühl, nicht rechtsverbindlich ;-))

Mein Rezept ist daher die Suche nach dem Gleichschritt der beiden Komponenten in einem selbst. Gegen Gefühle andenken bringt nix und andersherum etwas logisch richtiges auch unbedingt zu mögen ist auch nicht immer so einfach (und schon gar nicht sinnvoll).

 3 years ago 

du hast recht, dass man nicht gegen seine Gefühle andenken kann. Danke für die Erinnerung.

 3 years ago 

Jaja, da gibt es "DIESES", dass immer gerne soooo laut ruft wie eine kleine Ameise nur laut rufen kann.
#Es hört schon, aber weil es ja diese Ameise ist , die da ruft, muss #Es zumeist hinterher einsehen, dass #Es besser auf die Ameise hätte lauschen sollen.
Das heißt allerdings nicht, dass #Es beim nächsten Male auch rechtzeitig schaltet, die Ameise zu hören, und ihrem Rate zu folgen .

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 3 years ago 

ich fürchte, das habe ich nicht verstanden. kannst du es mit anderen Worten sagen?

Hallo sumsum,

ein spannendes Thema, finde ich. Ich persönlich versuche nicht alles zu glauben, was ich denke. Andererseits versuche ich mich auch nicht von allen Gefühlen hinreißen zu lassen.

Beides bedingt sich bei mir. Schlechte Gedanken können schlechte Gefühle produzieren und ebenso können schlechte Gefühle meine Gedanken beeinflussen. Übrigens funktioniert dieser Kreislauf auch hervorragend in die positive Richtung.
Ich hinterfrage mich und das Thema immer dann, wenn sich der komplexe Themenkreis irgendwie nicht rund schließt. Sobald eine Inkongruenz zwischen beiden auftritt, werde ich hellhörig.

Für mich auch ganz wichtig, dass ich eine Art Philosophie oder einen speziellen Glauben habe, der viel größer ist als ich selbst. Dieser Lebensleitfaden ist eine positive Entwicklung, die ich in all meinen Aktionen suche. Themen wie Akzeptanz, Verzeihung, Liebe, Vertrauen, Entwicklung, .... u. a. sind die mir wichtigen Richtlinien, die vom Gefühl und vom Kopf her übereinstimmen sollten.

 3 years ago 

Hallo, @umdenker!
Dir auch nochmal ausdrücklich Dank für deinen Beitrag hier.
(Zwischen den Zeilen habe ich es ja schon gesagt in meiner Antwort an @sumsum.)

Wenn ich dir etwas empfehlen darf, dann lies mal den Artikel "Eudaimonie" in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eudaimonie
Er ist leider nicht von mir, so gut kann ich nicht darstellen, aber ich wähne mich in der Lage zu erkennen, dass er wirklich richtig richtig gut ist.
Mag sein, dass du ihn nicht auf einen Durchgang lesen kannst, dann nutze die Abschnitte.
Ich komme auf die freie Frechheit oder freche Freiheit meiner Lektüre-Empfehlung an dich wegen deines Satzes:

"Für mich auch ganz wichtig, dass ich eine Art Philosophie oder einen speziellen Glauben habe, der viel größer ist als ich selbst."

Mir erging und ergeht es ebenso, und ich habe mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebens benötigt, um die für mich passende Philosophie zu finden. Darüber vielleicht ein andermal mehr - und nein, ich bin kein 'Eudaimonist'.
;-))

 3 years ago 

Prinzipien, die eine Philosphie bilden, können eine gute Stütze sein. danke

 3 years ago 

Ich persönlich schätze, dass @umdenker dir die beste Antwort gegeben hat.
Unter anderem deswegen, zwar zwischen Gefühl und Gedanke zu unterscheiden, aber nicht mit dem Bild von Kopf und Herz zu operieren. Diese letztere Zweiteilung halte ich für recht gefährlich, sie produziert meiner Einschätzung nach eher ein ungesundes Selbstbild.

 3 years ago 

Interessant, schließlich lenken unsere Gedanken auch unsere Gefühle. Wenn man das beachtet, dann ist es zu kurz gedacht Kopf von Herz zu trennen.

@udabeu denkt du hast ein Vote durch @investinthefutur verdient!
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