Zurück auf Anfang - Hoffnungen platzen meist schneller als Träume

Hoffnungen platzen oft schneller als Seifenblasen. Da hat wohl jeder von uns schon mindestens einmal feststellen müssen, nachdem er wahrscheinlich etwas härter auf dem nicht gerade mit weichen Kissen ausgelegten Boden der Tatsachen aufgeschlagen ist. Wahrscheinlich können einige von uns gar nicht mehr zählen, wie oft sie diese schmerzhafte Erfahrung machen durften, denn leider halten die meisten Hoffnungen nicht das, was sie versprechen.

Wohl dem, der nach dem Aufschlag schnell wieder aufstehen kann. Und der sich anschließend nicht lange die Wunden lecken tut, sondern zügig wieder neue Pläne macht und nach vorne schaut. Leider klappt das nicht immer so gut wie in der Theorie, denn in der Praxis fühlt es sich dagegen oft an wie ein ganz fieser Kater. Dann sitzt oder liegt man einfach nur da und fühlt sich sämtlicher Illusionen beraubt. Weitermachen ist gar nicht so einfach, auch wenn einem ja letztendlich gar nichts anderes übrig bleibt. Das man doch nach vorne schauen soll, ist immer leicht gesagt, und kommt meistens aus den Mündern derjenigen, die bereits ganz vorne stehen. Genauso könnten sie auch sagen, "Nimm dir ein Beispiel an mir!". Siegertypen stehen immer wieder auf und machen ohne sich zu beschweren sofort da weiter, wo sie gefallen sind.

Ob ich mich selber zu den Siegertypen zähle, sei mal dahin gestellt. Zumindest zähle ich mich keineswegs zu den Verlierern, und darauf kann man eigentlich ja aufbauen. Aber trotzdem habe ich gerade in der letzten Zeit immer wieder feststellen müssen, dass sich so einige meiner Hoffnungen und Pläne wohl nicht erfüllen werden. Im Laufe meines Lebens gab es natürlich bereits etliche Situationen, in denen ich die schmerzhafte Erfahrung mit dem Boden der Tatsachen machen durfte, und Beulen und Blessuren habe ich mir dabei einige geholt. Nicht nur äußerlich, auch innerlich habe ich in meinem Leben bereits einige Narben davon getragen, welche mal mehr und mal weniger gut verheilt sind. Rückblickend will ich mich dann aber doch auch gar zu viel beklagen, denn eigentlich bin ich im Augenblick in einer ganz angenehmen Situation, obwohl diese mich auch in eine ganz schöne Zwickmühle gebracht hat.

Sorgen machen mir insbesondere die mittel- bis langfristigen Aussichten auf unsere Finanzen. Da wahrscheinlich in Kürze ein einschneidener Umbruch bei unserer persönlichen Wohn- und Lebenssituation eintreten wird, ist im Augenblick noch gar nicht absehbar, wie es zukünftig einkommensmäßig weitergehen wird. Da sich auch die meisten meiner Investitionen nicht wirklich als Goldgruben herausgestellt haben, ist die finanzielle Sicherheit noch in ziemlich weiter Ferne. Eher ist das Gegenteil der Fall. Aus vielen der Luftschlösser, die ich in den letzten Jahren teils auch recht mühsam errichtet habe, entweicht immer mehr Luft und ich befürchte, dass sie am Ende vielleicht nicht einmal mehr als Gartenlaube durchgehen würden.

Eigentlich bin ich ja eher keiner, der schnell auf jeden fahrenden Zug aufspringt und bei jedem kleinen Sonnenstrahl in Lobeshymnen ausbrechen tut. Aber auch ich hatte in letzter Zeit so einiges an Hoffnungen und mir dabei ausgemalt, was denn wäre, wenn es genau so kommen würde. Aber meine Träume werden wohl Träume bleiben, denn dass sich so schnell etwas an meiner Situation ändern wird, ist nicht abzusehen. Lamborghinis kommen in meinen Träumen übrigens nicht vor, aber es gäbe auch kaum Sorgen und Grübeleien. Dafür gäbe es einiges an Spielraum und Möglichkeiten, und wir wären in der Lage, die räumlichen Rahmenbedingungen zu meistern, welche sich demnächst ein wenig verhärten werden und alles komplizierter machen dürften. Aber da ich mir diese Rahmenbedingungen letztendlich selber ausgesucht habe, gibt es dabei auch keinen Grund mich zu beschweren. Glücklicherweise sind wir im Augenblick in keiner Notlage, auch wenn insbesondere ich mir oft zweimal überlege, ob Ausgaben wirklich getätigt werden müssen. Aber das scheint so einiges an Hintergründen zu haben, als dass sich das so schnell ändern ließe.

Einige Menschen schaffen es, nach jeder geplatzten Hoffnung einen neuen Luftballon voller Träume zum Himmel steigen zu lassen. Bei mir überwiegt dann meist die Desillusion und der Katzenjammer, der dazu geführt hat, dass ich diese Zeilen geschrieben habe. Vielleicht ist das ja Teil der Bewältigungsarbeit, die mal wieder notwendig ist und mit der ich keinen in meinem näheren Umfeld belasten möchte. Man sagt zwar, geteiltes Leid sei halbes Leid, und geteilte Freude verdoppelt sich dagegen. Aber trotzdem behalte ich dann einige meiner Sorgen und Niederschläge lieber für mich selbst und über mich dabei ein wenig in Zweckoptimismus. Damit kann ich meiner Umwelt viel mehr geben als mit Geschichten über abgestürzte Luftschlösser und abgewürgte Hoffnungen.

Vielleicht ergibt sich ja dann doch eines Tages genau die Möglichkeit, auf die ich so warte und hingearbeitet habe. Wenn es dann doch nicht so kommen sollte, bleibt mir zum Glück immer noch die Gewissheit, in einem ganz tollen Team zu sein, mit dem ich auch in der Zukunft noch ziemlich viel Spaß und Freude haben werde und welches hoffentlich für immer an meiner Seite stehen wird. Wenn ich es mir so recht überlege, bin ich vielleicht doch auf der Gewinnerseite, denn manche Sachen kann man sich für kein Geld auf der Welt kaufen. Und auch wenn es manchmal schwer fällt, werde ich wohl heute doch mit einem Lächeln zu Bett gehen.